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Das Magazin der Jesuitenmission

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Jesuit VolunteersPolen statt AfrikaGeorg Taubitz (21) ist seit September im polnischen Łódz als Jesuit Volunteer im Einsatz. In Kooperationmit dem Maximilian-Kolbe-Werk arbeitet er mit Überlebenden <strong>der</strong> Konzentrationslagerund Ghettos.„Dzień dobry, Georg! Herbatkęalbo kawkę?“ Zu Deutsch: GutenMorgen, Georg! Tee o<strong>der</strong>Kaffee? So fangen jetzt seit fastdrei Monaten meine Arbeitstagean. Aber von Anfang: Zu Beginndiesen Jahres fasste ich den Entschluss,mein Theologiestudiumfür ein Jahr zu unterbrechen undals Freiwilliger etwas Praktischeszu machen. Am liebsten wollteich irgendwo nach Afrika, woman am besten nur Englischspricht, denn das kann ich jaschon. Also bewarb ich mich beiden Jesuit Volunteers.Entscheidung für ŁódzNach dem ersten Vorbereitungstreffenin Nürnberg undden Vorträgen, die wir dort gehörthatten, war für mich klar:Ich will nach Łódź in Polen.Obwohl ich dort, wegen <strong>der</strong>unverständlich geringen Nachfrageauf die vier normalerweisezu besetzenden Freiwilligenstellen,alleine unter Polen lebenwürde und eine Sprache vormir hatte, bei <strong>der</strong> es nicht soeinfach ist, die Wörter voneinan<strong>der</strong>zu unterscheiden, standmein Entschluss fest. Ich wolltegenau diese Arbeit mit meinerArbeitskraft unterstützen.Aktive Versöhnungsarbeit<strong>Das</strong> „centrum opieki socjalnej“,wo ich jetzt arbeite, unterstütztdie Überlebenden <strong>der</strong> Konzentrationslagerund Ghettos <strong>der</strong>Nazizeit und versucht damit,dem konkreten Menschen gegenüberaktive Versöhnungsarbeitzu leisten. Konkret heißtdas, dass von Łódź aus nachganz Polen Hilfsgüter wie warmeStrümpfe und Decken fürden Winter verschickt werden.Außerdem gibt es für Łódź einenEssen-auf-Rä<strong>der</strong>n-Dienst,in dem ich hauptsächlich arbeite.Ich fahre mit einem Mitarbeiterdes Centrums durchŁódź und bringe den altenund kranken Menschen einewarme Mahlzeit. Diese Menschensind sehr aufgeschlossenund herzlich, beson<strong>der</strong>s zu mir,dem Deutschen, <strong>der</strong> am Anfangnicht viel mehr als drei Wortesagen konnte: Dzień dobry(guten Tag), smacznego (gutenAppetit) und do widzenia (aufWie<strong>der</strong>sehen). Sobald ich einneues Wort gelernt hatte, wurdeich über die Maßen gelobt,wie gut ich schon Polnisch sprechenwürde und wie akzentfreimeine Aussprache sei.Zeit für BesuchsdiensteEs gibt noch eine an<strong>der</strong>e Tätigkeitim Centrum, die mir bisherdie tiefsten Eindrücke von demLeben dieser Menschen unter<strong>der</strong> Gewalt des Naziregimes gegebenhat: Die Besuchsdienste.Oft haben unsere alten Leutekeine Verwandten mehr undsind häufig sehr allein, da das20 weltweit

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