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Kirchentagssonntag - Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn

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In den 70er Jahren waren es ja zunächst eher „Stürme“ der Begeisterung für das Anliegen der Einheitder Kirche, die die Hoffnung auf die größere Gemeinschaft der Kirchen damals stark machte.“ Dieletzten 50 Jahre waren in der Tat das ökumenische Zeitalter der Kirchen, in dem die Kirchen und dieChristen sich auf den Weg zueinander und miteinander gemacht haben. Dafür können die Christennur dankbar sein.Doch die Stürme“ der Begeisterung haben sich inzwischen in unangenehme Novemberstürme gewandelt,die an der je eigenen Identität der Kirchen nagen. Die Boote, um <strong>im</strong> Bild zu bleiben, werden dichtgemacht, um sie vor den Wellen der noch ungelösten Fragen zu schützen. Und diese Wellen bedrohenja tatsächlich: die Wellen der ungeklärten Sicht der Einheit, die Wellen der Ratlosigkeit in der Frage,wie bei so unterschiedlichem Amtsverständnis Gemeinschaft <strong>im</strong> Amt möglich werden soll, die Wellender Unsicherheit <strong>im</strong> gemeinsamen Zeugnis in ethischen Fragen. Das sind ja leider keine Scheinwellen!Doch Jesu Wort „Komm!“ gilt auch heute. Auf dem Kirchentagsplakat laufen die beiden jungen Leuteüber den Chiemsee. Das Wasser ist ruhig, kein Sturm droht. In der Tat! Das Plakat atmet Leichtigkeit,Fröhlichkeit und Zuversicht. Die beiden werden es schon schaffen, ohne ins Wasser zu fallen. Allerdingswissen die beiden auch, wo die Halt gebenden Fundamente liegen. Der Gang über das Wasserist also doch kein Ergebnis eines Wunders, sondern bewirkt durch präzise Technik. Ganz anders inder Erzählung vom Seesturm! Das Vertrauen auf Jesu Hilfe hätte Petrus sicher über die vom Sturmaufgewühlte See gebracht.Vielleicht benötigt der ökumenische Weg miteinander wirklich die Leichtigkeit, Fröhlichkeit undZuversicht, mit der junge Leute manchmal Probleme leichter bewältigen als ältere Menschen, die beiSchwierigkeiten eher die Hindernisse in den Blick nehmen. Könnte Vertrauen haben, dem VerheißungswortJesu trauen, nicht auch bedeuten, der Dankbarkeit für die radikal neue ökumenischeGemeinsamkeit der letzten 50 Jahre erneut Kraft zu geben?Nur das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes und das gemeinsame Schauen auf das Leben derKirchen werden auch in Zukunft dazu beitragen, das Wirken des Heiligen Geistes in der Geschichteder Kirchen zu erahnen und zu bejahen. Das Vertrauen in Gottes Geist wird das Wunder bewirken. Esbesteht aller Grund zur Hoffnung. Diese Hoffnung möchte über die Jahrtausende hinweg die Erzählungvom „Gang Jesu über das Wasser“ schenken. Vielleicht ergreift ja die Fröhlichkeit und Leichtigkeit, diedas Kirchentagsplakat ausstrahlt, die Herzen der Menschen neu. Gott schenkt das Wunder. Möge derökumenische Kirchentag in München auch ein solcher Vertrauensstein werden, auf dem die Einheitund Gemeinschaft der Christen weiter wachsen können, bis der Herr ihre Vollendung schenkt!Michael Hardt15

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