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Kirchentagssonntag - Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn

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2.1.6 Damit ihr Hoffnung habt … GedankensplitterEs wird erzählt, dass ein afrikanischer Gelehrter große Schwierigkeiten mit der Aufgabe hatte, dasbiblische Wort „Hoffnung“ seiner Bedeutung nach richtig in seine eigene Landesprache zu übersetzen.Nach langem Überlegen entschied er sich für folgende Umschreibung:„Hoffnung – das meint: Du kannst durch den Horizont hindurchsehen.“Es gibt diese Linie ja, weit entfernt. Verbindet sie, oder trennt sie? Unterhalb hört die Erde auf: Ackerboden,Steine, Wälder, Felder, Gebirge, das Meer. Da leben die Tiere und die Menschen. Oberhalbbeginnt der H<strong>im</strong>mel: blau oder grau, ganz klar oder mit Wolken, sanft und stürmisch, nicht zu fassen,und die Weite des Alls.Früher dachten die Menschen, dort hinten, an jener Linie, weit entfernt, wäre Schluss – denn die Erdewar in ihrer Vorstellung eine flache Scheibe. Sie befürchteten: Wer mit dem Schiff über den Horizonthinausfuhr, der stürzte unweigerlich ins Nichts ab oder wurde von Ungeheuern aufgefressen, vomTeufel gefangen genommen. Heute wissen wir, dass es dort sehr wohl weitergeht, weil die Erde rundist. Länder und Meere schließen sich an und wir können dorthin.„Hoffnung – das meint: Du kannst durch den Horizont hindurchsehen.“Nicht hat jener afrikanische Gelehrte geschrieben: Du kannst über den Horizont hinausblicken. Gewissist der Blick über den Horizont hinaus, nach oben, wichtig. Und ein frommer Mensch mag mit gutemGrund glauben, dass ihn sein Weg einmal „in den H<strong>im</strong>mel“ führen wird. Welch ein schönes Verheißungsbildist das doch: Es gibt die Weite und das Ziel eines grenzenlosen Friedens Gottes. Aber solangeeiner lebt, ist der Blick durch den Horizont hindurch mindestens genau so wichtig. Wer Hoffnunghat, der denkt sich seinen eigenen Lebensweg auf dieser Erde (!) weiter als er ihn zurzeit sehen kann,weiter also, als sein Horizont ist.Hoffnung lebt von der Ermutigung, für andere und für sich selbst mehr zu erwarten als das hier undjetzt Offensichtliche. Es gibt Grenzen, die eigentlich gar keine Grenzen sind. Hoffnung braucht dasWagnis des eigenen Vertrauens, solche „Grenzen“ überwinden zu können. In dem man sie „durchschaut“und dahinter noch anderes wahrn<strong>im</strong>mt – etwas, das wichtig ist, weil es einem etwas sagt undetwas bedeutet. Weil es Kraft hat – von dort hierher. Christliche und Glaubenshoffnung meint, dassdieses „Etwas“ Einer ist und nennt ihn vertrauensvoll „Gott“.Hoffnung beginnt ganz am Anfang.Hoffnung lebt <strong>im</strong> Jetzt.Und sie reicht weit … bis zum neuen H<strong>im</strong>mel und zur neuen Erde.Der Glaube, zu dem die Hoffnung gehört, ist vielleicht so etwas wie ein ganz besonderes „Fernrohr“,oder …?Mal sehen.Jörg Deppermann21

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