13.07.2015 Aufrufe

Kirchentagssonntag - Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn

Kirchentagssonntag - Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn

Kirchentagssonntag - Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Was die Synode hier <strong>im</strong> Blick auf die Erfahrung von Gemeinschaft innerhalb der eigenen Kirche sagt,das gilt in einem übertragenen Sinn auch für die zwischenkirchliche Gemeinschaft: Aus gelebter Hoffnungwird lebendige Hoffnung, entstehen lebendige Formen kirchlicher Gemeinschaft. So kann aucheine lebendige Ökumene nur aus gelebter Ökumene entstehen, können lebendige Formen zwischenkirchlicherGemeinschaft nur wachsen, wenn das Miteinander auch <strong>im</strong> kirchlichen Alltag gesucht undgelebt wird.Eine lebendige Ökumene hat Kopf und Fuß, Hand und Herz. Ökumene braucht einen festen Standpunkt– Menschen, die mit beiden Füßen auf dem Boden ihrer eigenen Kirche stehen und von dortaus das Gespräch mit den anderen suchen. Ökumene braucht den Kopf, den Verstand des Menschen,damit sie nicht „kopflos“ agiert, sondern verantwortlich und theologisch reflektiert. Ökumene brauchtdie Hände, um durch gemeinsames Handeln Gemeinschaft wachsen zu lassen und <strong>im</strong> praktischenMiteinander die bereits bestehende Gemeinschaft zu leben.Ökumene braucht das Herz, denn nur der, dem die Einheit der Christen ein echtes Herzensanliegenist, wird mit echter Herzenswärme auf die anderen Christen zugehen und die Gemeinschaft mit ihnenauch <strong>im</strong> Spirituellen suchen. Theologische Reflexion und praktisches Tun, Bewahrung der Identität undOffenheit in der Spiritualität müssen zusammenkommen, wenn wir weitere Schritte auf dem Weg zurEinheit der Christen tun wollen. […] Wenn unser Herz nicht nach der Einheit verlangt, dann werdenwir sie auch mit unserem Kopf (<strong>im</strong> theologischen Gespräch) nicht erreichen. Wenn unsere Füße sichnicht bewegen und wir auf unserem Standpunkt beharren, dann werden wir die Einheit der Christenauch mit unseren Händen (in der praktischen Zusammenarbeit) nicht wiederherstellen können.Deshalb müssen wir den Wunsch, besser noch: die Sehnsucht nach Einheit wieder lebendig werdenlassen.Johannes Oeldemann2.2.3 Auf dass der Ökumene nicht die Luft ausgehtDer spirituelle Impuls eines MönchsAm Nachmittag des 16. August 2005, rief in Taizé Frère Roger einen Bruder zu sich, um an einemBrief für das große Treffen zur nächsten Jahreswende in Mailand weiterzuarbeiten. Er sagte zu ihm:„Schreib diese Worte auf!“ Dann schwieg er lange und versuchte seine Gedanken zu fassen. Gleichsamsich vortastend begann frère Roger: „In dem Maße, in dem unsere Kommunität in der MenschheitsfamilieMöglichkeiten schafft, um…“ und sprach dann das Wort: „ élargir ...“. Aber schon bracher wieder ab. Er war zu müde, den Satz zu beenden.Selbst diese wenigen Worte atmen die Leidenschaft, die noch <strong>im</strong> hohen Alter frère Roger bewegte.Worauf wollte er mit dem Wort „élargir“ hinaus? Es bedeutet so etwas wie ausbreiten oder erweitern.Wahrscheinlich wollte er sagen, mutmaßt sein Nachfolger frère Alois, es gehe darum, alles zu tun,damit jeder einzelne Mensch zum Heil der ganzen Welt die Liebe erfahren kann, die Gott ausnahmslosjedem Menschen und der gesamten Schöpfung entgegenbringt... Von dieser Liebe war in dem31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!