Start in die Camping-Saison 2011 - Österreichischer Campingclub
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Palermo, <strong>die</strong> Haupt- und Großstadt, begrüßt<br />
uns mit schmutzigen Vorstädten<br />
und höllisch dichtem Verkehr. Das soll <strong>die</strong><br />
Perle Siziliens se<strong>in</strong>, <strong>die</strong> Schöne am goldgelben<br />
Strand? Die Araber hatten ihr „Bulirma“<br />
zur Hauptstadt gekürt, <strong>die</strong> Dichter<br />
schwärmten von ihrer Schönheit. Auch<br />
<strong>die</strong> nachfolgenden Normannen liebten <strong>die</strong><br />
Stadt. Ihr Erbe bildet bis heute das historische<br />
Herz Palermos. Also auf zu dessen<br />
Erkundung, lüften wir <strong>die</strong> Decke der barocken<br />
Tünche, kratzen wir am Schmutz<br />
der bröckelnden Fassaden, baden wir <strong>in</strong> der<br />
Menge der Menschen. Lassen wir uns von<br />
der Stadt der Überraschungen fasz<strong>in</strong>ieren!<br />
Der Normannenpalast ist, nun ja, seit<br />
1.000 Jahren Regierungssitz, vielfach um-<br />
Typische Hausfassade <strong>in</strong> den Gassen von Palermo.<br />
E<strong>in</strong>e große ÖCC-CampTour führt<br />
<strong>2011</strong> zu den Höhepunkten<br />
der Insel Sizilien.<br />
gebaut und zunächst e<strong>in</strong> Schloss wie andere<br />
auch. Doch plötzlich reibt man sich im<br />
ersten Stock <strong>die</strong> Augen, denen man sofort<br />
misstraut. Die Hofkirche der Normannen,<br />
<strong>die</strong> Capella Palat<strong>in</strong>a, ist erhalten geblieben,<br />
mit Mosaiken, Schnitzereien und blendender<br />
Pracht. Gedämpftes Licht umfängt<br />
den Gast, Mystik pur. Wie war das möglich?<br />
Dieses Kunstwerk sche<strong>in</strong>t alle Mächtigen<br />
aller Zeiten überzeugt zu haben, ke<strong>in</strong>er<br />
wagte e<strong>in</strong>en Umbau.<br />
Aus dem Lärm und der Hektik des Straßenverkehrs<br />
betreten wir durch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Pforte den alten Kreuzgang von San Giovanni.<br />
Die Ruhe überfällt den Besucher.<br />
Und schon ist es wieder da, <strong>die</strong>ses Gefühl,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e andere Welt e<strong>in</strong>getreten zu se<strong>in</strong>, <strong>in</strong><br />
Die Mosaiken im Dom von Monreale bei Palermo<br />
bieten e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigartig prächtigen Anblick.<br />
e<strong>in</strong>e Welt, <strong>die</strong> längst versunken ist, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Welt, durch <strong>die</strong> Menschen wandelten, <strong>die</strong><br />
längst gestorben s<strong>in</strong>d. Irgendwie sche<strong>in</strong>t<br />
hier e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zur Ewigkeit zu bestehen.<br />
Und dann begegnen wir dem Tod,<br />
bildlich von Angesicht zu Angesicht. Im<br />
Konvent der Kapuz<strong>in</strong>er wurden bis vor<br />
100 Jahren <strong>die</strong> Leichen wohlhabender<br />
Bürger sozusagen zum Trocknen abgelegt,<br />
abgestellt, aufgehängt. In <strong>die</strong>sem besonderen<br />
Klima existieren sie als Mumien bis<br />
heute, alle sorgfältig gekleidet. Nicht alle<br />
Besucher haben <strong>die</strong> Nerven, sich <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser<br />
Umgebung wohl zu fühlen.<br />
E<strong>in</strong>zigartige Pracht. Dann Monreale. Darf<br />
man dazu Vorort von Palermo sagen?<br />
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Camp<strong>in</strong>gRevue März/April <strong>2011</strong> | 41