26 24. Mai 2013MAGAZINGastronomieTicinowine lädt dieses Wochenende zum 15. Mal zu den Tagen der offenen WeinkellerDIE CANTINE APERTEDer Kanton Tessin hat vieles zubieten: eine schöne Landschaft,interessante Städte und eine Gastronomie,die für Gaumenfreudensorgt. Wer durchs Tessinreist, kommt unweigerlich anden vielen Rebhängen vorbei,die von der Tradition des Weinmachenszeugen. In der Tatwird im Südkanton schon seitüber zweitausend Jahren derWeinbereitung gefrönt – die jedocheinige Veränderungendurchmachte. Ein wichtigerDurchbruch war der Import derMerlot-Traube anfangs des 20.Jahrhunderts. Diese Rebsorteist charakteristisch für den TessinerWein. Und den kann manbei den Cantine Aperte, die heuerdieses Wochenende stattfinden,besser kennenlernen. Genausowie die Winzer, die ihnproduzieren.Die Tage der offenen Weinkellerjähren sich zum 15. Mal. Siesind mittlerweile zu einem beliebtenAnlass geworden, unddies nicht nur im Tessin. Auchzahlreiche Besucher jenseitsdes Gotthards oder aus demNachbarland Italien kommengerne an die Veranstaltung. Zielist es, den Besuchern einenBlick hinter die Kulissen derWeinbereitung zu ermöglichen,wobei sie auch mit den Winzernein Wort wechseln können.Dieses Jahr machen an den vonTicinowine organisierten CantineAperte 56 Weinkeller mit,eingeteilt in die WeinregionenMendrisiotto, Luganese undMalcantone, Bellinzonese undLocarnese. In Zusammenarbeitmit Ticino a Tavola präsentierenwährend den zwei Tagen 49Restaurants ein Menü mit dempassenden Tessiner Wein.Die Tessiner Tropfen zu fördernund zu unterstützen, hat sich Ticinowinezum Ziel gesetzt. Eswird denn auch das Amt für dieFörderung des Tessiner Weinsgenannt. 1984 wurde es unterdem Namen “Proviti” gegründetund ist seitdem gewachsen.Um den Tessiner Wein zu unterstützen,führt Ticinowine jedesJahr verschiedene Anlässedurch. Die beliebten CantineAperte, die Tage der offenenWeinkeller, zum Beispiel.Dieses Jahr wird der gratis Busservice,der von den Haupt-Der Teeberg lädtzum ErntefestDie Tage der offenen Weinkeller sind eine ideale Gelegenheit, hinter die Kulisse der Weinherstellung zu blickenTee hat nicht nur mit Schnee und Kälte zu tun.Oder mit einem kratzenden Hals und einer laufendenNase. Tee ist mehr als Gesundheit. Er istKultur und Genuss. Zu jeder Jahreszeit und überall.Auch auf dem Wahrheitsberg über Ascona.Dort vielleicht sogar noch ein bisschenmehr als anderswo. Denn dortwird seit einigen Jahren die aus densubtropischen Zonen Asiens,Russlands und Afrikas stammendePflanze angebaut. In der einzigenGrünteeplantage Europas. Etwa1000 Teepflanzen wachsen imdafür geeigneten Mikroklimaüber dem Langensee. Geerntetwerden die spitzen Blätter der immergrünenbesonderen Kamliensorte(Camellia sinensis) vonApril bis Oktober. Und jeweils imFrühling werden die aromatischenBlätter auf dem Monte Veritàmit einem Erntefest regelrechtgefeiert. Dieses Wochenendeist es wieder soweit.Erntefest, Sa., 25 + So., 26. Mai, Monte Verità.bahnhöfen Bellinzona, Locarno,Lugano und Mendrisio ausfährt, verbessert. Er verkehrtvon Weinkeller zu Weinkeller inregelmässigen Abständen.Auch wer ausschliesslich mitdem öffentlichen Verkehr anreisenwill, ist bestens bedient.RailAway bietet einen Spezialpreisauf das Bahnbillet an:20% Ermässigung auf dieBahnfahrt ins Tessin und zurück(abhängig vom Besuchsprogramm)und weitere 20%Ermässigung auf einen Einkaufsgutscheinim Wert vonCHF 20.-, der für den Weinkaufbei den Produzenten einzulösenist. Die Benützung des öffentlichenVerkehrs und des Gratis-Shuttle-Busses liegt den Veranstalternam Herzen. Passend dazulautet das Motto der diesjährigenCantine Aperte “Il vino èun amico, degli amici non siabusa!” – “Der Wein ist deinFreund, Freunde nützt mannicht aus!”. Mehr Infos zumRailAway-Angebot finden sichauf www.sbb.ch/.Die teilnehmenden Kellereiensind auf der Internetseitewww.ticinowine.ch einzusehen.Cantine Aperte, Freitag, 25.und Samstag, 26. Mai, imTessin.Gefüllte Zucchiniblütenschmecken besonders gutJedes Mal, wenn ich in Sprach-Koch-Kursen gefüllteZucchiniblüten (fiori di zucca ripieni) aufdem Menüplan stehen habe, schauen mich meinemeist aus nördlichen Gefilden stammenden Teilnehmer/-innenungläubig an und stellen gleichzwei Fragen – die erste: “Was, die kann man essen?”und zweitens: “Und, die sollen gutschmecken?”Ich gebe jeweils insgeheim lächelnd zwei bejahendeAntworten, denn Zucchiniblüten sind eineechte Delikatesse und sehen erst noch gut aus.Meist bekommt man sie beim Kauf als kostenloses“Anhängsel” gleich mitgeliefert, sollte sieaber noch am selben Tag oder spätestens am Tagdarauf verarbeiten. Eine gute Figur machen dieZucchiniblüten in der frittata di zucchine, am bestenentfalten sie ihren Eigengeschmack in einemTropfteig aus Mehl, Wasser und Salz geschwenktund im heissen Olivenöl (am besten extravergine)frittiert und als Apéro-Häppchen warm serviert.Gefüllt sind sie eine der leckersten Antipasti,die man derzeit zubereiten kann. Entwederman füllt sie auf ligurische Art mit Basilikum, gekochtenKartoffeln, Bohnen und Zucchini oderman bereitet eine Füllung aus Mozzarella oderInfos auf:www.TicinoWeekend.chRicotta mit Zitronenschale und frischen Kräuternzu (Rezept siehe unten). Letztere ist äusserst erfrischendund schnell zubereitet. Schön in eineofenfeste Form drapiert und ca. 15 Minuten imOfen bei 200 Grad gratiniert sind die Blüten einechter Hingucker. Wer mag, kann sie statt imOfen überbacken zusätzlich im Tropfteigschwenken und frittieren. Variationsfüllungengibt es, soweit die (Koch-)Fantasie reicht – das istja das Schöne an der kreativen Gemüseküche.Folglich sind die Tischgenossen ob der gefülltenBlüten jeweils voller Lobes und diskutieren bereitszu Tisch eifrig darüber, wo man diese wohlin der Deutschschweiz herbekommt – sofern sienicht im eigenen Garten wachsen.Rezept für gefüllte Zucchiniblüten:Für die Füllung hackt man Petersilie (2 EL), Basilikum(1 TL) und eine Knoblauchzehe, gibt dieabgeriebene Schale von ½ Zitrone dazu und vermischtdas Ganze mit 80 gr Mozzarella oder Ricotta.Noch 40 g Parmesan dazureiben, mit Salzund Pfeffer würzen und zu einer homogenenMasse verrühren. Damit füllt man ca. 8-10 Zucchiniblüten.(Quelle: la cucina verde)von Sarah Coppola-WeberEin eigenerGartenauf demBalkonAuch ein kleiner Balkon kannin eine Mini-Gemüseplantageverwandelt werden. Noch besser,wenn etwas mehr Platz zurVerfügung steht und ein Gemeinschaftsgartenoder das heimischeGärtchen locken. Zu erleben,wie die selber gepflanztenGemüse wachsen und gedeihen,macht Spass und liegtim Trend.Dass Gemüse nicht einfach ausdem Regal im Supermarkt kommen,sondern nur mit guterPflege wachsen und gedeihen –dies müssen Kinder erst lernen.Das Wachstum des Gemüsesbeobachten, dieses dann zu erntenund sofort zu geniessen –das ist etwas ganz Besonderes.Ideal für Einsteigerinnen undEinsteiger sind zum Beispieldie pflegeleichten Radieschen.Sie brauche lediglich einen einigermassensonnigen Standortund müssen regelmässig gegossenwerden. Mit der Aussaatkann bereits ab März begonnenwerden. In einem Abstand vonungefähr 6 cm werden die Saatkörnerin einer Reihe oder inGruppen zu drei bis vier Stückeinen Zentimenter tief in die Erdegesteckt. Anschliessend werdendie Samen zugedeckt undbegossen. Das Saatgut keimtmeist bereits nach einigen Tagenund nach ungefähr einemMonat können die ersten Radieschengeerntet werden.Radieschen eignen sich besondersgut als schmackhafateFarbtupfer in einem knackigenSalat oder auch pur als kleinerSnack. Sowieso wird empfohlen,täglich fünf Mal ein frischesGemüse oder eine frischeFrucht einzunehmen. Gemüseund Früchte aus eigenem Anbaustehen für Frische und Qualität.Der kleine Gemüsegarten aufdem Balkon kann zwar den Einkaufnicht gänzlich ersetzen,aber es ist praktisch, die Mahlzeitenmit saisonalen Produktenzu ergänzen. Fünf PortionenGemüse und Früchte pro Tagauf dem Speiseplan garantiereneine ausgewogene, abwechslungsreicheund schmackhafteErnährung. Weitere Tipps undIdeen zu “5 am Tag” sind unterwww.5amtag.ch zu finden.
24. Mai 201327GastronomieMAGAZINDie Panetteria Poncini stellt die Chicchi d’uva herVERFÜHRUNG VONSCHOKO-TRAUBENTessiner Museen erzählen die Geschichte des Weins<strong>AUF</strong> DENSPURENDERWEINBEREITUNGKann eine traubengefüllte Schokoladekugel dafürverantwortlich sein, dass man sich auf WolkeSieben fühlt? Die geheimnisvollen Chicchi d'uvaaus dem Maggiatal können das. Die zartbitterenweissgepuderten Beeren zerfliessen regelrecht imMund und lassen einen dahinschmelzen.Entstandensind die süssen Kreationenaus der Zusammenarbeitder Konditorei Poncini inMaggia/Ascona mit derKellerei Matasci Vini inTenero. Dass ein Weinhändlerdie Hände im süssenSpiel hat, bedeutetaber noch lange nicht,dass der Gaumenkitzel erwachsenenLeckermäulernvorbehalten bleibt. ImGegenteil, auch kleineSchlemmer dürfen tüchtigzulangen. Die erlesenenSchoko-Traubenkugelnsind nämlich alkoholfrei.1528 wurde Schokoladevon den spanischen Eroberern nach Europa gebracht,wo sie 1544 erstmals am spanischen Hofgekostet wurde. Ungesüsst schmeckte sie den Europäernjedoch nicht und so wurde sie erst durchZugabe von Rohrzucker und Honig in unserenBreitengraden populär. Das hat sich bis heutenicht geändert. Die richtige Kombination süsserund bitterer Stoffe macht die Schokolade erst zudem, was sie ist: ein himmlischer Stimmungsaufheller.Das weiss auch Luca Poncini, der leidenschaftlicheKonditor aus demMaggiatal. Immer wiederzaubert er grossartige undpreisgekrönte Köstlichkeitenaus dem Ärmel. Mitseinen Chicchi d’uva erhielter letztes Jahr sogareine bronzene Auszeichnungbei der fünften Austragungder Swiss BakeryTrophy. Doch hat er nochweit mehr als seine Traubenkugelnzu bieten. Beliebtund bekannt ist auchsein besonderes Panettone-Sortiment.Und seinemit Marrons glacés-Stückchen gespickte Triestinaalle Castagne ist genausoin aller Munde wieder Panfico, der Feigenpanettone.Panetteria Poncini, Maggia. Tel. 091 753 13 20,www.panetteria-poncini.ch/.Infos auf:www.TicinoWeekend.chDie Geschichte des Weinanbaus im Tessin hat voretwas über hundert Jahren einen Neuanfang erfahren.Damals setzten die Winzer im Südkanton,nachdem sie Ende des 19. Jahrhunderts hilflosmit ansehen mussten, wie Reblaus und Mehltauihre Rebstöcke vernichteten, auf die Merlot-Traube.Die ursprünglich aus Frankreich stammendeRebsorte hatte ab 1906 im Südkanton eine neueHeimat gefunden. Diversekleinere privateund öffentliche Museenbeleuchten anschaulichdie Entwicklungdes Weinanbaus inden vergangenen Jahrzehnten.So hat zum BeispielMatasci Vini in Teneroin einem alten Kellerein Weinmuseum eingerichtet.Dieses dokumentiert,unterteilt in verschiedene Sektoren undmit erklärenden Tafeln auf Deutsch und Italienisch,die Geschichte des Weinanbaus von den erstenrudimentären Anbauformen über die Technikder Veredelung, die Anzucht von Stecklingen, dieBehandlung von Krankheiten, die Weinlese unddie Gärung, die Pressung, das Abfüllen in Flaschenbis hin zum Brennen und zur Lagerung.Das Museum an der Via Verbano 6 öffnet bis MitteSeptember jeden Dienstag ab 16 Uhr währendder Kellereibesichtigung mit anschliessender Degustationoder für Gruppen auf Anfrage. Auch derKeller von Delea Vini&Distillati in Losone beherbergtein Museum, welches die Geschichte derWeinherstellung im Südkanton seit ihren Anfängenbeleuchtet. “Um Tradition und Kultur desWeines den Jungen in Erinnerung zu halten”, wieDelea betont.Unter den Regionalmuseen des Tessins widmetbeispielsweise dasjenige in Cevio (Maggiatal)dem Thema Weinbau einen Teil seiner Ausstellung.Dort zu sehen ist ein mächtiger Hebelkelterund ein unterirdisches Grotto, das für Weinherstellungund Destillation ausgestattet ist. Gleichhinter dem Museum beginnt ein Themenweg, derzu zwischen grossen Felsblöcken angelegten Kellern,welche einst der Aufbewahrung von Weinund anderen Lebensmitteln dienten, führt. ZahlreicheZeugnisse, Gerätschaften und Illustrationenaus der Geschichte des Weinbaus zeigt auchdas Museum für bäuerliche Kultur in Stabio, nurwenige Kilometer von Mendrisio entfernt. Diesesist im Gebäude der alten Gemeindeschule untergebrachtund verfügt zudem über eine umfassendeBibliothek zu den die Landwirtschaft betreffendenThemen.Weinmuseen Ticinwoine, Via Corti 5, Balerna.Infos auf:www.TicinoWeekend.chAnzeigeTessiner Zeitung GastronomieGrotto la Baita6573 Magadino-OrgnanaGenießen Sie das schöne Wandergebietrund um den Gambarognound danach unsere gutbürgerlicheKüche mit heimischenProdukten auf unserer Terrassemit herrlicher Aussicht auf denSee und die BergeAb Juni jeden Dienstag,Donnerstag und Samstagfeine Spezialitäten vom Grill:Costine, Entrecôte,Pferdesteak, Lammkotelett,Luganighetta, Forelle in Foliegebacken, grilliertes Gemüseund FolienkartoffelnReservation empfehlenswert:0041 91 780 43 38Montag Ruhetagwww.grottolabaita.chCarbonaraTischgrill mit verschiedenenFleischsorten, Saucenund Beilagen.Fondue Chinoiseund Bourguignonne,Brasato, Ossobuco,Filet im Pfännli, div. PastaEgli in VariationenLachs aus eigener RäuchereiRiesen-Crevetten auf GrillSteinpilz - Spezialitäten