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135. Generalversammlung in Münster - Unitas

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„Seid se<strong>in</strong>e Zeugen und wagt geme<strong>in</strong>sam den neuen Anfang!“<br />

REDE VON BBR. WEIHBISCHOF WILFRIED THEISING BEIM FESTKOMMERS IN DER HALLE MÜNSTERLAND<br />

E<strong>in</strong> enges Zeitkorsett war den Organisatoren<br />

der <strong>Generalversammlung</strong> am<br />

GV-Freitag für den Festkommers <strong>in</strong> der<br />

bis auf den letzten Platz gefüllten Halle<br />

<strong>Münster</strong>land gesetzt – auch dem Präsiden<br />

Bbr. Roman Haupt war es anzuspüren.<br />

Vor e<strong>in</strong>er großen Corona hatte<br />

er <strong>in</strong> nur zweie<strong>in</strong>halb Stunden das komplette<br />

Programm abzuwickeln. Die Uhr<br />

tickte – und damit fiel offensichtlich<br />

manches vorab Geplante unter den<br />

Tisch. Nicht aber der große Dank an die<br />

ausscheidenden Nimmermüden des<br />

Verbandsvorstandes wie Bbr. Prof.<br />

Hubert Braun und die HDB-Vorsitzende<br />

Dr. Claudia Bellen. Und schon gar nicht<br />

der lange Applaus für den scheidenden<br />

Verbandsgeschäftsführer und neuen<br />

Ehrensenior des Gesamtverbandes,<br />

Dieter Krüll, der se<strong>in</strong>e Amtsgeschäfte<br />

nach zwölf bewegten Jahren an se<strong>in</strong>en<br />

Nachfolger Claudius M<strong>in</strong>k übergibt.<br />

Die reduzierte Zeit brachte aber auch<br />

e<strong>in</strong>e starke Konzentration auf die festliche<br />

Grundsatzrede des aus Xanten angereisten<br />

W<strong>in</strong>friden Weihbischof Wilfried Theis<strong>in</strong>g. Er<br />

bekannte nicht nur, seit se<strong>in</strong>em ersten<br />

Vere<strong>in</strong>ssemester 1984 immer wieder gerne<br />

im Kreis der <strong>Unitas</strong> zu se<strong>in</strong>. Er nutzte auch<br />

die Gelegenheit zum deutlichen Appell an<br />

den Gesamtverband, e<strong>in</strong>en mutigen Aufbruch<br />

<strong>in</strong> die Zukunft zu wagen.<br />

Mit Blick auf das zeitgleich stattf<strong>in</strong>dende<br />

große Katholikentreffen <strong>in</strong> Mannheim<br />

erklärte Bbr. Theis<strong>in</strong>g unter großem Applaus:<br />

„Wir erleben und feiern auch hier <strong>in</strong><br />

<strong>Münster</strong> e<strong>in</strong>en ganz respektablen Katholikentag.“<br />

Und er<strong>in</strong>nerte an e<strong>in</strong>e lebensprägende<br />

Grundhaltung vieler Unitarier <strong>in</strong> der<br />

über 150-jährigen Geschichte des Verbandes:<br />

„Sie waren Zeugen, haben ihren Glauben<br />

zeugnishaft <strong>in</strong> die Welt getragen. Und<br />

das ist auch für uns heute und <strong>in</strong> der Zukunft<br />

Verpflichtung!“<br />

Als Christen die Welt mitzugestalten<br />

und die Botschaft Jesu Christi zu den<br />

Menschen zu br<strong>in</strong>gen, sei <strong>in</strong> der Welt von<br />

heute allerd<strong>in</strong>gs nicht ganz leicht, so Bbr.<br />

Theis<strong>in</strong>g: „Machen wir uns nichts vor, das<br />

erfahren die Bischöfe genauso wie die<br />

Jungen. Es ist nicht schick, sich zu bekennen,<br />

es ist deutlich, dass auch wir Unsicherheiten<br />

haben, nach Orientierung suchen.<br />

Und auch die Welt weiß oft nicht, was sie<br />

mit den Christen anfangen soll und was die<br />

Christen zu geben haben. Aber s<strong>in</strong>d wir uns<br />

174<br />

unitas 3/2012<br />

Bbr. Weihbischof Wilfried Theis<strong>in</strong>g bei se<strong>in</strong>er Kommersrede <strong>in</strong> der Halle <strong>Münster</strong>land.<br />

dessen bewusst, dass wir überhaupt etwas<br />

zu geben haben?“<br />

Das Wort Papst Benedikts von der<br />

„Entweltlichung“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Freiburger Rede<br />

habe e<strong>in</strong>e bis heute andauernde Kontroverse<br />

ausgelöst. Alle hätten sich an den<br />

Spekulationen beteiligt, gleich gewusst,<br />

was geme<strong>in</strong>t war: „Aber manche haben sie<br />

eben gehörig missverstanden. Es g<strong>in</strong>g dem<br />

Papst nicht darum, dass die Christen sich<br />

aus der Welt zurückziehen sollen, sondern<br />

mit e<strong>in</strong>em kritischen Blick auf die Welt<br />

schauen – und auf sich selbst!“, so der<br />

<strong>Münster</strong>aner Weihbischof. Wo die Kirche<br />

sich der Welt anpasse und ihr gleichförmig<br />

werde, verliere sie ihr Profil und habe der<br />

Welt nichts mehr zu sagen: „Das ist nach<br />

me<strong>in</strong>er Überzeugung e<strong>in</strong> Kerngedanke, den<br />

uns der Papst mitgeben wollte: Ke<strong>in</strong> Rückzug!<br />

Sondern e<strong>in</strong> schärferes H<strong>in</strong>schauen<br />

und der Auftrag, gerade das christliche<br />

Profil nach vorne zu br<strong>in</strong>gen.“<br />

Christen s<strong>in</strong>d<br />

ke<strong>in</strong>e Weltverachter<br />

Das Wort Jesu aus dem 17. Kapitel des<br />

Johannesevangeliums „Ich b<strong>in</strong> nicht von<br />

dieser Welt – auch ihr seid nicht von dieser<br />

Welt“ sei e<strong>in</strong> nicht so gern gehörtes Wort:<br />

„Als Sp<strong>in</strong>ner will doch niemand bezeichnet<br />

werden. Doch dieses Wort will erstgenommen<br />

werden. Unsere Heimat ist im Himmel:<br />

Das kl<strong>in</strong>gt weit weg, aber letztlich prägt<br />

unser Leben dieser Glaube, dass es für uns<br />

weitergeht, dass dieses Leben nicht alles ist.<br />

Wer das nicht so glaubt, der muss natürlich<br />

sehen, dass er hier schon möglichst viel mitbekommt.<br />

Aber das ist nicht unsere christliche<br />

E<strong>in</strong>stellung. Denn unsere Hoffnung

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