135. Generalversammlung in Münster - Unitas
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Elf neue „Elite-Unis“<br />
BONN. Seit Mitte Mai stehen die Namen<br />
der neuen „Elite-Unis“ fest. Es s<strong>in</strong>d die<br />
Rhe<strong>in</strong>isch-Westfälische Technische Hochschule<br />
(RWTH) Aachen, die Uni Köln, die<br />
Uni Bremen, die Freie Universität sowie<br />
die Humboldt-Universität <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und<br />
die Universitäten <strong>in</strong> München, Heidelberg,<br />
Tüb<strong>in</strong>gen und Konstanz. Sie erhalten<br />
jeweils e<strong>in</strong> zusätzliches Kapital von neun<br />
bis 13 Millionen Euro im Jahr. Über die<br />
Förderungen im Exzellenzwettbewerb entschieden<br />
die Geme<strong>in</strong>same Kommission<br />
der Deutschen Forschungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
und des Wissenschaftsrates sowie die<br />
für Wissenschaft und Forschung zuständigen<br />
M<strong>in</strong>ister des Bundes und der Länder<br />
unter 16 Hochschulen, die sich beworben<br />
hatten.<br />
Mit der 2005 beschlossenen sogenannten<br />
Exzellenz<strong>in</strong>itiative soll der Wissenschaftsstandort<br />
Deutschland ausgebaut<br />
und die <strong>in</strong>ternationale Konkurrenzfähigkeit<br />
der deutschen Hochschulen verbessert<br />
werden. Insgesamt stehen dafür <strong>in</strong> der<br />
zweiten Runde von 2012 bis 2017 2,7<br />
Milliarden Euro zur Verfügung. Bundesbildungsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Annette Schavan (CDU)<br />
sieht die Innovationskraft der deutschen<br />
Hochschulen gestärkt. Die Exzellenz<strong>in</strong>itiative<br />
habe die Universitätslandschaft <strong>in</strong><br />
Deutschland zum Positiven verändert und<br />
<strong>in</strong>ternational sichtbarer gemacht, so die<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>. Von 2012 bis 2017 wird es <strong>in</strong><br />
Deutschland 45 solcher Graduiertenschulen<br />
und 43 Exzellenzcluster an Universitäten<br />
geben.<br />
Über die drei Förderl<strong>in</strong>ien der Exzellenz<strong>in</strong>itiative<br />
werden <strong>in</strong>sgesamt 99 Projekte an<br />
39 Universitäten bezuschusst. Die Kosten<br />
werden zu 75 Prozent vom Bund und zu 25<br />
Prozent vom Trägerland der jeweiligen<br />
Universität übernommen. In e<strong>in</strong>er ersten<br />
Exzellenz-Runde standen für die Hochschulen<br />
von 2006 bis 2012 <strong>in</strong>sgesamt 1,9<br />
Milliarden Euro zur Verfügung. Dabei erhielten<br />
59 Projekte an 32 Universitäten e<strong>in</strong>e<br />
Förderung.<br />
Nicht mehr im Kreis der ausgezeichneten<br />
Hochschulen vertreten s<strong>in</strong>d das<br />
Karlsruher Institut für Technologie und die<br />
Unis Freiburg und Gött<strong>in</strong>gen. Die Unis<br />
Bochum und Ma<strong>in</strong>z schafften es nicht, <strong>in</strong><br />
die Spitzengruppe neu aufzusteigen. Die<br />
Vere<strong>in</strong>te Dienstleistungsgewerkschaft<br />
(ver.di) hatte bereits im Vorfeld der jetzigen<br />
Entscheidung die Fixierung auf wenige<br />
Spitzene<strong>in</strong>richtungen kritisiert. Sie lenke<br />
von zentralen Problemen des Hochschul-<br />
200<br />
unitas 3/2012<br />
NEWS<br />
systems ab. „Herausragende Hochschulen<br />
wird es auf Dauer nicht geben, <strong>in</strong>dem man<br />
die Standards auf breiter Front absenkt –<br />
im Gegenteil: Nur e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Breite gut aufgestellte<br />
Hochschullandschaft bildet den<br />
geeigneten Nährboden für immer neue<br />
exzellente wissenschaftliche Impulse“,<br />
unterstrich Renate S<strong>in</strong>gvogel, Bereichsleiter<strong>in</strong><br />
Bildungspolitik <strong>in</strong> ver.di. Doch<br />
genau das leiste die Exzellenz<strong>in</strong>itiative<br />
nicht. Vielmehr habe sich gerade bei den<br />
Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen die Lage <strong>in</strong> den vergangenen<br />
Jahren teils dramatisch verschärft:<br />
Für 85 Prozent der wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
gebe es nur noch befristete Stellen. Die<br />
Mehrheit erhalte nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en<br />
Jahresvertrag. Auch bei den Beschäftigten<br />
<strong>in</strong> Technik und Verwaltung sei Befristung<br />
auf dem Vormarsch.<br />
Katholische Schulen wirtschaftlicher<br />
als öffentliche<br />
BONN. Private Gymnasien und Realschulen<br />
hatten 2009 weniger Ausgaben pro Schüler<br />
als Schulen <strong>in</strong> öffentlicher Hand. Nach<br />
Angaben des Statistischen Bundesamts<br />
vom 12. Juni wurden an privaten Gymnasien<br />
rund 5.900 Euro je Schüler aufgewendet,<br />
an staatlichen Schulen rund 6.200 Euro, an<br />
privaten Realschulen 4.900 Euro und an<br />
öffentlichen Schulen dieser Art 5.100 Euro.<br />
Grundschulen und Förderschulen <strong>in</strong> kirchlicher<br />
Trägerschaft gaben mehr aus als<br />
öffentliche Schulen: Demnach wendeten<br />
freie Träger 5.900 Euro pro Grundschüler<br />
auf, die öffentliche Hand 4.800 Euro; (private<br />
Förderschulen: 15.800; öffentliche:<br />
14.400).<br />
Die Ergebnisse bestätigten die hervorragende<br />
Arbeit der Katholischen Schulen,<br />
erklärte der Vorsitzende der Kommission<br />
für Erziehung und Schule der Deutschen<br />
Bischofskonferenz, Erzbischof Hans-Josef<br />
Becker: „Unsere Schulen verb<strong>in</strong>den hohe<br />
Qualität mit Wirtschaftlichkeit. Gleichzeitig<br />
spiegelt sich <strong>in</strong> der Erhebung das starke<br />
Engagement der Kirchen bei der Bildung<br />
von jungen Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
wider, vor allem <strong>in</strong> besonders personal- und<br />
betreuungs<strong>in</strong>tensiven Bereichen. Hierbei<br />
handelt es sich um e<strong>in</strong>en zentralen Schwerpunkt,<br />
den Katholische Schulen im Rahmen<br />
ihres sozialen Bildungsauftrags setzen.“<br />
Insgesamt sei die Trägerschaft von<br />
Schulen für die kirchlichen Institutionen<br />
auch mit e<strong>in</strong>em hohen f<strong>in</strong>anziellen Engagement<br />
verbunden. So werden im Bundesamt<br />
im Bundesdurchschnitt nur rund drei Viertel<br />
der Gesamtkosten der Schulen <strong>in</strong> freier<br />
Trägerschaft von den Bundesländern übernommen,<br />
andere Berechnungen kämen<br />
noch zu deutlich niedrigeren Quoten. Damit<br />
stießen die Diözesen, Orden und Verbände<br />
an die Grenzen ihrer wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten. In e<strong>in</strong>igen Bundesländern<br />
werde es den kirchlichen Trägern durch<br />
erhebliche Kürzungen bei der staatlichen<br />
Ref<strong>in</strong>anzierung langfristig kaum möglich<br />
se<strong>in</strong>, ihr gegenwärtiges Angebot <strong>in</strong> vollem<br />
Umfang aufrecht zu erhalten. Die Alternative,<br />
e<strong>in</strong> hohes Schulgeld zu erheben, lasse<br />
sich aber mit dem Selbstverständnis<br />
Katholischer Schulen nicht vere<strong>in</strong>baren.<br />
Mehr deutsche Studenten<br />
im Ausland<br />
BONN / BRÜSSEL. Am 14. Juni wurde <strong>in</strong><br />
Bonn e<strong>in</strong>e Münchner Student<strong>in</strong> als<br />
400.000 deutscher Teilnehmer des Erasmus-Programms<br />
ausgezeichnet: Für den<br />
Deutschen Akademischen Austauschdienst<br />
(DAAD) ist dies e<strong>in</strong> klares Signal: Die Zahl<br />
der deutschen Studenten, die e<strong>in</strong>en Auslandsaufenthalt<br />
absolvieren, wird immer<br />
größer.<br />
Das Studierenden-Austauschprogramm<br />
Erasmus förderte nach eigenen Angaben<br />
während se<strong>in</strong>es 25-jährigen Bestehens<br />
europaweit rund 2,5 Millionen Studenten<br />
und über 300.000 Dozenten aus 31 europäischen<br />
Ländern. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland<br />
wurden im Hochschuljahr 2010/2011<br />
30.000 Studenten unterstützt, die e<strong>in</strong><br />
Praktikum oder Studium im Ausland absolvierten.<br />
Schon im Mai würdigte die EU-<br />
Kommission das Erasmus-Programm als<br />
„weltweit erfolgreichstes Austauschprogramm<br />
für Studierende“. Im Zentrum des<br />
Programms stehen die Vermittlung von<br />
Fremdsprachen, Anpassungsfähigkeit, <strong>in</strong>terkultureller<br />
Kompetenz und Führungskompetenzen.<br />
Im Studienjahr 2010/2011<br />
erhielten mehr als 231.000 Studierende e<strong>in</strong><br />
Stipendium für e<strong>in</strong> Studium oder e<strong>in</strong><br />
Praktikum im Ausland. Das sei e<strong>in</strong>e<br />
Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 8,5<br />
Prozent (213.000 Stipendien).<br />
Spanien gehört nach den Angaben<br />
neben Frankreich und Großbritannien zu<br />
den beliebtesten Zielländern für Studenten.<br />
Gleichzeitig schickte Spanien mit rund<br />
36.183 jungen Menschen auch die meisten<br />
Studierenden <strong>in</strong>s Ausland, gefolgt von<br />
Frankreich (31.747) und Deutschland<br />
(30.274). Die Durchschnittshöhe e<strong>in</strong>es EU-<br />
Stipendiums pro Monat verr<strong>in</strong>gerte sich<br />
von 254 Euro im Studienjahr 2009/10 auf