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135. Generalversammlung in Münster - Unitas

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Bundesländer auch mit den Mitteln aus<br />

Bayern ihren Bürgern etwas gewährten,<br />

was Bayern nicht für se<strong>in</strong>e Bürger zahlt.<br />

Se<strong>in</strong> Stichwort: Studiengebühren. In Bayern<br />

würden Studiengebühren für die Verbesserung<br />

der Lehre e<strong>in</strong>gesetzt und nicht<br />

zur Entlastung des Landeshaushalts. Er<br />

wandte sich gegen die „Vollkasko-Mentalität“<br />

des Staates. „Output-orientierte Wähler<br />

sehen den Staat als Supermarkt. Das ist<br />

e<strong>in</strong> gefährliches Bild vom Staat“, sagte er.<br />

Beim Thema Hochschulf<strong>in</strong>anzierung<br />

plädierte Pschierer für e<strong>in</strong>e Trennung der<br />

Kompetenzen von Bund und Ländern und<br />

wandte sich gegen die Pläne von Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Annette Schavan, das Kooperationsverbot<br />

von Bund und Ländern im<br />

Bereich Bildung aufzuweichen. „Bundesautobahnen,<br />

Infrastruktur – das s<strong>in</strong>d orig<strong>in</strong>äre<br />

Aufgaben des Bundes“, stellte<br />

Pschierer fest, nicht aber die Schulen und<br />

Hochschulen.<br />

Es gebe auch viele Themen, die nach<br />

Europa gehörten, so der Staatssekretär. Als<br />

Beispiele nannte er Sicherheit und Umwelt.<br />

Im Zuge der F<strong>in</strong>anzkrise warnte Pschierer<br />

allerd<strong>in</strong>gs: „Irgendwann zerreißt es uns.“<br />

Über e<strong>in</strong>e Rettung von Griechenland könne<br />

man sprechen, allerd<strong>in</strong>gs gebe es ke<strong>in</strong>en<br />

Schirm, der so groß wäre, um Italien vor<br />

dem Staatsbankrott zu bewahren. Er forderte<br />

e<strong>in</strong>e Bankenaufsicht und e<strong>in</strong>en<br />

Fiskalpakt, an den sich alle halten.<br />

„Europa muss mit e<strong>in</strong>er<br />

Stimme sprechen“<br />

„Europa muss mit e<strong>in</strong>er Stimme sprechen.<br />

27 Stimmen zu Syrien würde ke<strong>in</strong>er<br />

ernst nehmen“, so der Appell von Franz<br />

Josef Pschierer.<br />

Auch für den ehemaligen Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<br />

Dr. Thomas Goppel (KV),<br />

der die Studenten im Bayerischen Landtag<br />

traf, ist klar: „Bildung und Kultur s<strong>in</strong>d<br />

Ländersache.“ Es gebe unterschiedliche<br />

Vorstellungen von Bildung <strong>in</strong> Kiel, München,<br />

Dresden oder Stuttgart. Wenn der<br />

Bund das Geld verteilen würde, wäre diese<br />

Tatsache nicht im Blick.<br />

Vor Ostern sorgte das Tanzverbot an<br />

den Feiertagen für Diskussionen. Goppel<br />

vertritt hier e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Haltung:<br />

„Wenn man es hergibt, kommt es nie wieder.“<br />

Bei uns gelte das Wertefundament<br />

des christlichen Abendlands.„Wenn wir das<br />

aufgeben, haben wir irgendwann gar ke<strong>in</strong>e<br />

Nachtruhe mehr“, sagte Goppel und kritisierte<br />

allgeme<strong>in</strong>, dass es heute zu wenig<br />

christliche Werte <strong>in</strong> der Politik gebe. „Damit<br />

verändern wir die Konditionen.“ Goppel<br />

verwies auf Konrad Adenauer, der erzkatholisch<br />

und für den Nächstenliebe das Maß<br />

der D<strong>in</strong>ge gewesen sei. Dabei brauche man<br />

den Christen nicht, um den Staat zu organi-<br />

210<br />

unitas 3/2012<br />

Oben: Der ehemalige bayerische Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister Dr. Thomas Goppel (rechts) spricht<br />

sich gegen die Aufweichung des Tanzverbots an den stillen Feiertagen aus.<br />

� Mitte: Der bayerische Innenm<strong>in</strong>ister Joachim Herrmann sieht e<strong>in</strong> schw<strong>in</strong>dendes Unrechtsbewusstse<strong>in</strong>.<br />

� Unten: M<strong>in</strong>ister Herrmann mit den Sem<strong>in</strong>arteilnehmern.<br />

sieren, sondern um den Menschen e<strong>in</strong> Ziel<br />

zu geben. Goppel forderte e<strong>in</strong>e neue soziale<br />

Diskussion bei der gerade die nächste<br />

Generation gefordert sei.<br />

Am Gespräch mit Goppel nahm auch<br />

Alexander Dorow teil, der erst seit wenigen<br />

Wochen als Nachrücker für den ehemaligen<br />

F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister Georg Fahrenschon Mitglied<br />

im Bayerischen Landtag ist. Vorher hat<br />

er als Journalist beim Bayerischen Rundfunk<br />

gearbeitet. E<strong>in</strong> Wechsel von e<strong>in</strong>em der<br />

unpopulärsten Berufe zum anderen. Auf die<br />

Frage, was ihn zu diesem Wechsel bewegt<br />

habe, bekannte der ehemalige Moderator<br />

der Nachrichtensendungen Rundschau und

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