<strong>Francotyp</strong>-<strong>Postalia</strong> Holding AG Geschäftsbericht 2012Die aktiven latenten Steueransprüche verringerten sich von9,3 Mio. Euro auf 6,5 Mio. Euro. Im Rahmen einer für dieJahre 2005 bis 2008 vorgenommenen Außenprüfung wird eshöchstwahrscheinlich zu Anpassungen bei den noch nichtbestandskräftigen steuerlichen Veranlagungen in Bezug aufdie Verrechnungspreise kommen. Die wesentliche Folgeangepasster Verrechnungspreise wären Gewinnverlagerungenaus dem Ausland nach Deutschland. Im Rahmenvon Schieds- oder Verständigungsverfahren sollte es aberzu entsprechenden Anpassungen im Ausland kommen, diezu Steuerentlastungseffekten führen sollten.Bei den kurzfristigen Vermögenswerten blieb der Wert derVorräte zum 31. Dezember 2011 mit 11,0 Mio. Euro gegenüber10,8 Mio. Euro am Bilanzstichtag nahezu unverändert. DieForderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen auf17,6 Mio. Euro im Vergleich zu 16,6 Mio. Euro ein Jahr zuvor.Die Wertpapiere in Höhe von 0,7 Mio. Euro dienen derfreesort GmbH als Barhinterlegung eines Avals gegenüberder Deutschen Post AG. Die liquiden Mittel erhöhten sichleicht von 25,9 Mio. Euro auf 26,0 Mio. Euro. Die sonstigenkurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich von 9,2 Mio.Euro im Vorjahr auf 8,2 Mio. Euro.EigenkapitalAufgrund des positiven Konzernergebnisses erhöhte sichdas Eigenkapital zum 31. Dezember 2012 auf 23,2 Mio. Eurogegenüber 15,9 Mio. Euro Ende 2011.Zum 31. Dezember 2012 betrug das Grundkapital derFranco typ-<strong>Postalia</strong> Holding AG 16,2 Mio. Euro, eingeteiltin 16.160.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien ohneNennbetrag. Am 23. März 2012 erhöhte der FP-Konzern dasGrundkapital der Gesellschaft um 1,46 Mio. Euro. Hierzu gabdas Unternehmen neue, auf den Inhaber lautende Stückaktienmit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von1 Euro je Aktie aus. Der Ausgabebetrag der Aktien lag bei2,66 Euro; der Gesellschaft floss damit ein Bruttoemissionserlösin Höhe von 3,9 Mio. Euro zu. Den über 1 Euro je Aktiehinausgehenden Betrag verbuchte der FP-Konzern in derKapitalrücklage.Zum Jahresende 2012 hielt das Unternehmen insgesamt370.444 Stück eigene Aktien; dies entspricht 2,29 % desGrundkapitals. Weitere Angaben zu genehmigtem undbedingtem Kapital sowie zu Wandel- und Optionsrechtenkönnen dem erläuternden Bericht des Vorstands gemäߧ 315 Abs. 4 HGB i. V. m. § 120 Abs. 3 Satz 2 AktG entnommenwerden.Lang- und kurzfristige SchuldenDie kurzfristigen Schulden erhöhten sich zum 31. Dezember2012 auf 73,5 Mio. Euro im Vergleich zu 70,1 Mio. Euro einJahr zuvor. Dabei reduzierten sich die Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen auf 8,3 Mio. Euro gegenüber10,2 Mio. Euro am 31. Dezember 2011. Die Rückstellungenverringerten sich im gleichen Zeitraum von 11,0 Mio. Euroauf 4,4 Mio. Euro. Diese Rückstellungen sind im Konzernanhangunter Abschnitt IV., Tz. 20 erläutert. Die sonstigenkurzfristigen Verbindlichkeiten stiegen von 40,4 Mio. Euroauf 41,9 Mio. Euro, wovon 0,9 Mio. Euro auf höhere Verbindlichkeitenaus Teleporto entfielen. Die kurzfristigenFinanzverbindlichkeiten erhöhten sich auf 16,8 Mio. Eurogegenüber 7,8 Mio. Euro am 31. Dezember 2011.Die langfristigen Schulden verringerten sich im abgelaufenenGeschäftsjahr von 46,3 Mio. Euro auf 39,3 Mio. Euro am31. Dezember 2012. Das Verhältnis der Nettoschulden zumEigenkapital verbesserte sich zum Jahresende 2012 auf 143 %nach 189 % im Vorjahr.Vergleich des tatsächlichen mit demPrognostizierten GeschäftsverlaufBei der Vorstellung der Geschäftszahlen am 19. April 2012legte der FP-Konzern eine erste quantitative Prognose fürdas Gesamtjahr 2012 vor. Die Planungen sahen einen Umsatzvon mindestens 161 Mio. Euro sowie ein EBITDA vonmindestens 25 Mio. Euro vor.Diese Prognose revidierte der FP-Konzern am 23. August 2012aus den folgenden Gründen: Im ersten Halbjahr 2012 hattensich die Herausforderungen in der Prozess- und Lieferkettein den alten und neuen Produktionsstätten Birkenwerder60
KonzernlageberichtGeschäft und Rahmenbedingungen // Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage NachtragsberichtRisiko- und Chancenbericht Prognosebericht Sonstige Angabenund Wittenberge langsamer als gedacht gelöst. Die dadurchentstandenen Lieferrückstände ließen sich nicht schnell genugbeheben und wirkten sich insbesondere im deutschenGeschäft negativ aus. Auf der Umsatzseite führte dies zueiner temporären Verschiebung der Umsatzstruktur in Richtungdes wachstumsstarken, aber margenschwachen Konsolidierungsgeschäfts.Vor diesem Hintergrund erwarteteder FP-Konzern für das Gesamtjahr 2012 zwar unveränderteinen Umsatz von mindestens 161 Mio. Euro, ging aber nunmehrvon einem EBITDA von 19 bis 21 Mio. Euro und einemEBIT von 8 bis 10 Mio. Euro aus.Diese Ziele erreichte der FP-Konzern. 2012 stieg der Umsatzauf 165,6 Mio. Euro, das EBITDA lag bei 19,0 Mio. Euro unddas EBIT bei 9,1 Mio. Euro.Die Abschreibungen lagen erwartungsgemäß unter demVorjahresniveau, da Abschreibungen auf Kundenlistenund Software, die im Zusammenhang mit dem Erwerb derfreesort und der iab aktiviert worden waren, planmäßigausgelaufen sind. Des Weiteren liefen Ende 2011 Abschreibungenauf aktivierte FuE-Projekte aus und der Abschreibungsbeginnfür aktuell aktivierte FuE-Projekte lag erst inder Mitte des Jahres 2012.Der Geschäftsverlauf 2012 lag damit insgesamt unter denursprünglichen Erwartungen. Diese Erkenntnis äußerte sichin der geänderten Prognose, die mit der Veröffentlichungdes Halbjahresfinanzberichts bekannt gegeben wurde.diese revidierte Einschätzung konnte dann allerdings bestätigtwerden.Gesamtaussage zum GeschäftsverlaufFür den FP-Konzern war 2012 ein sehr herausforderndesGeschäftsjahr. Das Unternehmen schloss die Restrukturierungseiner Produktion ab, eröffnete eine neue zentrale Fertigungim brandenburgischen Wittenberge, löste anfänglicheHerausforderungen in der dortigen Prozess- und Lieferketteund richtete den Vertrieb im Heimatmarkt Deutschland neuaus. Zudem forcierte der FP-Konzern die Weiterentwicklungzu einem Multi-Channel-Anbieter. Zu den zentralenMaßnahmen zählten die Einführung des neuen FrankiersystemsPostBase sowie der Einstieg in die vollelektronischeBriefkommunikation, den Markt für die De-Mail. Trotz allerHerausforderungen und Investitionen in künftiges Wachstumkonnte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahrden Umsatz leicht steigern, das Ergebnis deutlich verbessernund die Rückkehr in die Gewinnzone schaffen.2012 konnten rund 3 Mio. Euro an Personalkosten infolge derRestrukturierung realisiert werden. Einmalkosten infolge derSchließung der Produktion in Birkenwerder und des Aufbauseiner neuen Fertigung in Wittenberge belasteten das Ergebnismit 1,5 Mio. Euro stärker als erwartet. Im Jahr zuvor war dasErgebnis zusätzlich durch Restrukturierungsauf wendungenin Höhe von 8,6 Mio. Euro belastet worden. Dem wirkte 2011noch der ausgelaufene Standortsicherungsvertrag mit einerEinsparung in Höhe von 1,0 Mio. Euro positiv entgegen.Konzernabschluss61