Von Schiffen und kaputten Spiegeln2. Tag, Donnerstag, 25.08.<strong>2006</strong>, Frederikshavn – Oslo, 30 kmBehrends Nacht war an diesem Morgen schonfrüh beendet. Bereits am Vorabend hatte erfestgestellt, dass sein Verdunkelungsrollo nichthalten wollte. Mit viel Klebeband hatte er versucht,das Rollo an der Wand festzukleben. Umvier Uhr morgens hatte sich diese Notlösungaber als wenig praktikabel erwiesen. Spätestensjetzt wusste Behrend, dass es hier oben inNorddänemark zu dieser Uhrzeit schon taghellwar, was er eigentlich gar nicht wissen wollte.Auch hatte er den anderen beiden voraus, dasser wusste, dass mal die Sonne schien und es im nächsten Moment wieder regnete. Eigentlichsollte der Wecker an diesem Morgen um 07:00 Uhr klingeln. Da es aber erbärmlichkalt an diesem Morgen war, wachten Elke und Kim schon um kurz vor 06:00 Uhr auf,während Behrend bereits im Bad war.Da sie erst auf dem Terminalgelände der StenaLine frühstücken wollten, fuhr Behrend, nachdemsich auch Elke und Kim angezogen hatten,direkt nach Frederikshavn. Der Hafen warschnell gefunden, doch wo sollten sie sich anstellen.Prompt waren Sie auf dem Color-Line-Gelände, wo sie gar nicht hinwollten, Behrendfuhr durch eine Öffnung im Zaun direkt auf dasStena-Line-Gelände, wo er ohne eincheckenhätte gar nicht hinkommen können. Nach einigemhin und her fanden Kim und Behrendschließlich den richtigen Eingang. Nach dem einchecken stand einem gemütlichen Frühstückjetzt eigentlich nichts mehr im Wege, da sie ja noch eine Stunde Zeit hatten, bis eingeschifftwerden sollte. Behrend war gerade dabei, sein letztes Toastbrot zu essen, als Kimauffiel, dass sich die ersten Autos in Bewegung setzten. Schnell würgte Behrend noch seinenletzten Bissen herunter, denn auch die Gasflasche musste noch abgestellt, und derGaskasten versiegelt werden. Als Kim und Behrend wieder im Wagen saßen, stellte sichalles nur als blinder Alarm heraus. Die vorbeifahrenden Autos kamen von dem eingelaufenenSchiff Color Festival. Dafür blieb nun noch genug Zeit zum abwaschen und Sachenpacken, bevor sie um 09:30 Uhr auf die Fähre fahren durften.Nach dem Verlassen des Fahrzeuges versuchten sich die drei Urlauber erst einmal auf demSchiff zu Recht zu finden. Als sie einen Platz gefunden hatten, wollten Behrend und Kimnach dem Auslaufen aus dem Hafen ein paar Fotos vom Deck machen. Elke hingegen legtesich ein wenig hin. Da die Sonne angefangen hatte zu scheinen, wollten die Beiden Elkefragen, ob sie nicht hinten im Windschatten der Fähre an Bord sitzen wollten. Elke fanddie Idee prima und so packten sie wieder ihre Sachen zusammen.10
Es war einfach nur herrlich. Der Himmel riss immer mehr auf. Doch je weiter sie auf dasSkagerrak hinaus fuhren, desto höher wurden die Wellen. Am Heck der Fähre viel es Elke,Behrend und Kim gar nicht so auf. Sie merkten es nur, wenn Sie auf den Horizont und aufdas Geländer der Fähre sahen. Außerdem war es viel spannender die zahlreichen Segelbootezu beobachten, die sich hart in den Wind stellten. Nach dem Mittag hatten sie für denheutigen Tag genug Sonne bekommen und beschlossen, zurück unter Deck zu gehen. IhrePlätze hatten mittlerweile andere Leute eingenommen. Auf der anderen Seite waren abernoch Drehsessel am Fenster frei, so dass sie sich dort niederließen. Diese Sessel hatten nurden Nachteil, dass sie sich im Wellengang immer hin und her drehten. Behrend, dessenBeine nicht ganz auf den Boden reichten, drehte sich somit immer langsam im Takt derWellen. Um sich ein wenig vom Wellengang abzulenken, spielten die Drei das KartenspielPhase 10.Mit Einlaufen in den Oslofjord, war auchschlagartig der Wellengang vorbei. Es wehtekaum noch und das Wasser lag ruhig im Fjord.Während auf der Bühne gerade eine Verlosungstattfand, sahen die drei Urlauber aus dem Fensterauf die vorbeiziehende Landschaft. An derschmalsten Stelle des Oslofjordes standen alteKanonen. Neben ihnen saß ein Norweger, derzu ihnen herüber kam. Er erklärte ihnen aufDeutsch, dass hier im April 1940 die ersteKampfhandlung zwischen <strong>Norwegen</strong> undDeutschland stattfand. Mit nur zwei Schüssen versenkten die Norweger den deutschen Zerstörer,der noch heute tief im Fjord liegt. Noch bevor Elke, Behrend und Kim an Deck gingen,um das Einlaufen der Fähre zu beobachten verabschiedete sich der Norweger von ihnen,hieß sie herzlich in seinem Heimatland willkommen wünschte ihnen noch einen angenehmenAufenthalt.Als sie die Treppen der Stena Saga nach oben gingen, lagen überall auf den Gängen undFluren Menschen zu schlafen. Draußen konnte man es jetzt dank des nachlassenden Windesgut aushalten. Von den zahlreichen kleinen bewohnten Schären und den vorbeiziehendenSegelboten wurden die Passagiere winkend begrüßt. Dann tauchte endlich die Holmenkollenschanzeaus den dicht bewaldeten Bergen auf – ein Zeichen dass Oslo jetzt nichtmehr weit war. Immer deutlicher wurde die Silhouette der Hauptstadt. Deutlich zu erkennenwaren die Türme des Rathauses und die Akerhus-Festung. Langsam machten Sie sichauf den Weg zu ihrem Wohnmobil, dass sie zwischen den ganzen Lkws erst einmal suchenmussten. Im Wagen, machte sich bei Kim zunehmend Unruhe breit. Sein Personalausweiswar nur noch bis August gültig und in einem Reiseführer hatte er gelesen, dass dieser eigentlichein halbes Jahr gültig sein musste. Die Schiffsluke öffnete sich, sodass sie die Fähreverlassen und auf das Abfertigungsgelände fahren konnten. Der Kontrolleur warf nureinen flüchtigen Blick auf die Ausweise und wünschte einen angenehmen Aufenthalt.Damit war die Einreise geglückt, doch nun sollte es schwierig werden. Auf dem Terminalgeländewurde gebaut und die Straßenführung komplett geändert. Da half ihnen auch nichtdas Navigationssystem weiter, denn eh sie sich versahen, fuhren sie auch schon durch einender zahlreichen Tunnels, in denen sie keinen Empfang hatten. Als sich die Gelegenheit11
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angezogen und die Regenschirme aufg
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wir es verabredet haben?" Und der M
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adebeispiel dafür findet man im Ta
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das gleiche Bild, wie auch schon in
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Angst hatte er auch keine. Er eilte
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Der Zug verläßt den tiefblauen Au
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senden Windstopper für sich. Schli
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am Südgiebel hängt, ist von Ludvi
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Bryggen bildete eine bis ins letzte
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Rollo hoch und gab dem Einweiser ei
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Ymirs noch weitere Wesen entstanden
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Quellennachweis(1) Utgift 2004 av R