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Norwegen 2006 - MG Skandinavien Reisen

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sind aufeinander getürmt, miteinander verschmolzen, reißen aneinander herum, quälensich, lieben und leiden und üben eine direkte Wirkung auf alle Benutzer des Parkes aus.Bei vielen führt das zu starkem Bewegungsdrang: mit Rollerblades und Skateboards, inTai-Chi-Gruppen und Pantomimen-Workshops. Touristen versuchen es den verrenktenSteingestalten gleichzutun, mehrfach sind Variationen von Vigelands Umarmungsszenenzu sehen. Selten wird ein Künstler ausgelassener, ausgiebiger und vor allem andauerndergefeiert. Hier müssten wir dringend Munchs „Schrei" aufblasen und die enthemmte Mengedaran erinnern, dass morgen Montag ist.Aber die Menschen hier blasen lieber in etwas ganz anderes. Es ist eine rechteckige Aluminiumschale,die man mittels ausklappbarer Drahtbügel aufstellen kann. In der Schalebefindet sich Holzkohle und darüber ein Gitterrost, auf den die Osloer so ziemlich alledenkbaren Esswaren legen. Der Engangsgrill passt in jede Handtasche, wird in jederTankstelle angeboten und ist zwingend vorgeschrieben, sobald sich ein Norweger längerals 20 Minuten unter freiem Himmel aufhält.Der Grill ist der moderne Klappaltar der Metropolenbewohner, auf ihm huldigen sie ihrenNaturgöttern. Man begegnet ihm auch im angrenzenden Frognerpark, natürlich auf derKanincheninsel, ebenso am Holmenkollen, wo norwegische Springer wahrscheinlich sogarbeim Sprung einen Engangsgrill dabeihaben. Falls sie mal etwas länger in der Luft bleibensollten.Und auch am Sognsvann, einem der vielen Seen, von denen Oslo wunderbarerweise fastkomplett umgeben ist, kennt man ihn. Vom Vigelandpark braucht man 20 Minuten mit derU-Bahn, und schon schwimmt man in einem traumhaft schönen Gewässer, dessen Ufer mitgrillenden Norwegern besetzt sind. Etwa ein Drittel des Landes müsste inzwischen eigentlichaus Einmalgrillendlagern bestehen, und irgendwo existieren bestimmt auch Grillwiederaufbereitungsanlagen.Aber das sind die inneren Probleme eines fremden Landes, indie wir uns nicht einmischen wollen.(10)Um 22:15 Uhr erreichten sie den Parkplatz amHolmenkollen, wo die Drei heute übernachtenwollten. Auf dem Parkplatz stand schon einWohnmobilist, der sie freundlich willkommenhieß. Er war schon drei Wochen unterwegs, undwar zuvor in Dänemark und Schweden. SeineFrau und er wollten noch bis August durch<strong>Norwegen</strong> fahren. Danach planten sie einenkurzen Abstecher nach Hause zum Wäschewaschen, bevor sie weiter nach Südfrankreichfahren wollten.Zum Abendbrot kochte Elke noch eine Tomatensuppe, bevor sie todmüde, von Regen undSturm begleitet, in ihre Betten vielen.14

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