sind aufeinander getürmt, miteinander verschmolzen, reißen aneinander herum, quälensich, lieben und leiden und üben eine direkte Wirkung auf alle Benutzer des Parkes aus.Bei vielen führt das zu starkem Bewegungsdrang: mit Rollerblades und Skateboards, inTai-Chi-Gruppen und Pantomimen-Workshops. Touristen versuchen es den verrenktenSteingestalten gleichzutun, mehrfach sind Variationen von Vigelands Umarmungsszenenzu sehen. Selten wird ein Künstler ausgelassener, ausgiebiger und vor allem andauerndergefeiert. Hier müssten wir dringend Munchs „Schrei" aufblasen und die enthemmte Mengedaran erinnern, dass morgen Montag ist.Aber die Menschen hier blasen lieber in etwas ganz anderes. Es ist eine rechteckige Aluminiumschale,die man mittels ausklappbarer Drahtbügel aufstellen kann. In der Schalebefindet sich Holzkohle und darüber ein Gitterrost, auf den die Osloer so ziemlich alledenkbaren Esswaren legen. Der Engangsgrill passt in jede Handtasche, wird in jederTankstelle angeboten und ist zwingend vorgeschrieben, sobald sich ein Norweger längerals 20 Minuten unter freiem Himmel aufhält.Der Grill ist der moderne Klappaltar der Metropolenbewohner, auf ihm huldigen sie ihrenNaturgöttern. Man begegnet ihm auch im angrenzenden Frognerpark, natürlich auf derKanincheninsel, ebenso am Holmenkollen, wo norwegische Springer wahrscheinlich sogarbeim Sprung einen Engangsgrill dabeihaben. Falls sie mal etwas länger in der Luft bleibensollten.Und auch am Sognsvann, einem der vielen Seen, von denen Oslo wunderbarerweise fastkomplett umgeben ist, kennt man ihn. Vom Vigelandpark braucht man 20 Minuten mit derU-Bahn, und schon schwimmt man in einem traumhaft schönen Gewässer, dessen Ufer mitgrillenden Norwegern besetzt sind. Etwa ein Drittel des Landes müsste inzwischen eigentlichaus Einmalgrillendlagern bestehen, und irgendwo existieren bestimmt auch Grillwiederaufbereitungsanlagen.Aber das sind die inneren Probleme eines fremden Landes, indie wir uns nicht einmischen wollen.(10)Um 22:15 Uhr erreichten sie den Parkplatz amHolmenkollen, wo die Drei heute übernachtenwollten. Auf dem Parkplatz stand schon einWohnmobilist, der sie freundlich willkommenhieß. Er war schon drei Wochen unterwegs, undwar zuvor in Dänemark und Schweden. SeineFrau und er wollten noch bis August durch<strong>Norwegen</strong> fahren. Danach planten sie einenkurzen Abstecher nach Hause zum Wäschewaschen, bevor sie weiter nach Südfrankreichfahren wollten.Zum Abendbrot kochte Elke noch eine Tomatensuppe, bevor sie todmüde, von Regen undSturm begleitet, in ihre Betten vielen.14
Die TrolleWeit im hohen Norden liegt ein schmales, langgezogenes und geheimnisvolles Land, dasman <strong>Norwegen</strong> nennt.<strong>Norwegen</strong> ist ein rauhes und stellenweise karges Land, dessen herbe Landschaft jedochvon einer seltsamen Faszination ist. Inmitten seiner dunklen Wälder mit den stillen, mondbeschienenenSeen, den tiefen, klaren Fjorden und den mächtigen, schneebedeckten Bergenliegt die Heimat der Trolle.Nach den uralten, fast vergessenen norwegischen Legenden gab es eine Vielzahl verschiedenerTrolle. Einige von ihnen waren Riesen, andere wiederum von kleinem, zwergenhaftemWuchs.Alle jedoch hatten lange, gebogene Knubbelnasen, an jeder Hand nur jeweils vier Fingerund an den Füßen auch nur je vier Zehen. Die meisten Trolle hatten lange Schwänze miteinem dichten Haarbüschel am Ende, einige hatten nur ein Auge mitten auf ihrer faltigen,ledrigen Stirn, andere wiederum hatten zwei oder sogar drei Köpfe. Der Legende nachwaren die Trolle Kreaturen, die sich nur im dunklen Wald und nur in der Nacht bewegten,denn durch den direkten Kontakt mit der Sonne konnte ihre Haut Risse bekommen und siekonnten zu Stein verwandelt werdenDie Legende erzählt weiter, daß die Trolle sehr, sehr alt werden konnten, meist zählten siemehrere hundert Jahre. Die meisten hatten dichtes, zottiges Haar und sahen auf den erstenBlick sehr furchterregend aus. Gewöhnlich waren sie jedoch als gutmütig und manchmalsogar fast einfältig bekannt.Wenn Trolle jedoch erzürnt wurden, war dieser Zorn oft unbändig und konnte verheerendeFolgen haben. Daher war es für die Bewohner der Wälder <strong>Norwegen</strong>s überaus wichtig,mit den Trollen gut auszukommen und sie nicht zu verärgern, was sich dann wiederum alssehr lohnend erweisen konnte, da die Trolle nicht nur die Beschützer der Wälder, sondernauch die Beschützer aller Freunde des Waldes waren.Legenden um die Trolle werden heute fast nur noch in kalten Winterabenden beim roten,warmen Feuerschein des prasselnden Kamins erzählt. Doch es ist selbst heutzutage nochimmer ratsam, die Trolle besser nicht zu erzürnen und bei ihnen in einem guten Licht zustehen.Wenn Sie also das nächste Mal durch die Wälder und Berge streifen, dann sollten Sie sichdaran erinnern, daß die Trolle wahrscheinlich eher gutmütig und harmlos sind. Aber sehenSie sich auch vor! Wenn die Dämmerung hereinbricht, sind Sie nicht mehr allein.Dann gibt es nur noch Sie ... und uns ...Die Trolle15
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Quellennachweis(1) Utgift 2004 av R