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Norwegen 2006 - MG Skandinavien Reisen

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sie die kleine Holzkirche besichtigen. Dafür fotografierten Behrend und Kim trotz Verbotsin der Kirche.Ringebu StavkyrkjeNach der Christianisierung <strong>Norwegen</strong>s um das Jahr 1030 wurden im Laufe des Mittelaltersbis zur Einführung der Reformation in <strong>Norwegen</strong> (1537) schätzungsweise an die zweitausendStabkirchen erbaut. Die Stabkirche zu Ringebu wurde um 1220 errichtet und zähltals eine der größten zu den achtundzwanzig hierzulande verbliebenen. Nur in <strong>Norwegen</strong>sind so viele dieser unersetzlichen Baudenkmäler erhalten.Kennzeichnend für Stabkirchen sind die auf Schwellen ruhenden vertikalen Eckpfeiler undWandplatten, die die so genannte Stabwand ausmachen. Die Konstruktion der Stabkirchenist verzapft, man findet keine Nägel. Andreas-Kreuze und Halbbögen wirken dabei stabilisierend.In Ringebu ist vom ursprünglichen Stabkirchenbau allein das Hauptschiff mit seinenPfeilern im Innenraum erhalten. In katholischer Zeit hatte die Kirche mit Rundgängen,Chor und Apsis ein anderes Aussehen als heute.Die Stabkirchen hatten zunächst keine Fenster, nur kleine bullaugenförmige Lichtöffnungenhoch oben an den Wänden. Längs der Wände befanden sich Bänke für Alte und Gebrechliche,während die übrige Gemeinde stehen musste. Eine etwa 750 Jahre alte Skulpturdes heiligen Laurentius, Sankt Lars oder Lavrans wie er auf norwegisch auch genanntwird, steht linker Hand der Choröffnung und ist ein kostbarer Teil des mittelalterlichenInventars. An Laurentius' Todestag, dem 10. August, feierte man die Lavransmesse, densog. "Larsok". Die beiden Kruzifixe entstammen dem 14. Jahrhundert. In der Übergangszeitzwischen heidnischem Glauben und Christentum errichtet, weisen die Pfeiler einigerStabkirchen ganz oben - direkt unter dem Dach - Masken altnordischer Götter auf. In Ringebuhat man zudem jeweils zwei in die Wände eingeritzte Runeninschriften und Tierdarstellungensowie eine Menschenzeichnung entdeckt.Seit 1380 war <strong>Norwegen</strong> mit Dänemark durch eine Union verbunden. Nach der Reformationerfuhr die Stabkirche im Jahre 1630 durch Baumeister Werner Olsen den Umbau zueiner Kreuzkirche, der im darauf folgenden Jahr mit dem charakteristischen, später rotgestrichenen Turm bekrönt wurde. Man entfernte Rundgänge, Seitenschiffe, Chor und Apsis,und im Mittelraum wurde eine Decke eingezogen. Als 1717 das Kircheninnere erstmalsgestrichen wurde, bemalte man wegen der tiefer hängenden Decke nur den unteren Teilder Innenwände. Eine spätere Übermalung in Weiß wurde im Zuge der Restaurierung desJahres 1921 wieder entfernt und dabei die ursprüngliche Bemalung freigelegt.1980/81 fand man bei archölogischen Ausgrabungen u.a. 893 Münzen. Die meisten Münzen,die sich größtenteils in der südlichen Kirchenhälfte, auf der so genannten Männerseitefanden, entstammen dem Mittelalter, besonders der Zeit Håkon Håkonsons (1217 - 1263).Möglicherweise handelt es sich um Opfergaben; die Münzen könnten aber auch einfachnur durch die Ritzen der Bodenbretter gefallen sein. Man entdeckte zudem Pfahllöchereiner älteren Kirche, die im 12. Jahrhundert an gleicher Stelle gestanden hatte. Pfahlkirchenwaren Vorgänger der Stabkirchen mit direkt ins Erdreich eingelassenen Pfählen.Diese konnten somit leichter verrotten. So hat denn die Vorgängerkirche auch kaum mehrals hundert Jahre Bestand gehabt. Aus ihr ist gleichwohl das mit einem Sternfries verzierteTaufbecken aus Speckstein über geblieben, ursprünglich im nordwestlichen Ecke der Kir-22

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