Kim löste Behrend mit dem Fahren ab. DerWeg hinunter war mit einer Schneefräse geräumt.Teilweise lag links und rechts der Straßebis zu drei Meter hoch der Schnee und es kamanscheinend immer mehr noch hinzu. Unterhalbder Baumgrenze grünte und blühte es bereitswieder. Keine Spur war mehr vom Winter zusehen und die Sonne schien auch bereits wieder.Bis kurz vor dem Fähranleger in Linge, wosie mit der Fähre nach Eidsdal übersetzen wollten,schneite und regnete es. Am Fjord hingegen,kam die Sonne zwischen den Wolken wieder hervor. Die Fähre war noch draußen aufdem Fjord. Als sie angelegt hatte und alle Autos heruntergefahren waren, schloss sich dieSchranke wieder. Es passierte ca. 10 Minuten gar nichts, bis sie sich wieder öffnete. Waslos war, konnten die drei Nordfriesen nicht deuten.Vielleicht war ja auch einfach nur Kaffeepauseangesagt.Die Überfahrt dauerte nur 10 Minuten. VonEidsdal aus führte eine steile Straße hinauf zumØrneveien, der Adlerstraße. Auch hier hatte dasWetter ein Einsehen und kurzzeitig riss dieWolkendecke wieder auf und gab den Blick aufden grünen Geirangerfjord frei, auf dem einKreuzfahrtschiff vor Anker lag.Erloschene Feuer – Die verlassenen FjordhöfeEs waren nicht nur eine Handvoll verschrobener Einsiedler, die sich entlang der steil abfallendenBergwände am Fjord niederließen, sondern auch Hunderte von Familien, diehier unter Bedingungen ihr Auskommen suchten, die unser heutiges Fassungsvermögenweit übersteigen. Der Hof Skageflå hoch über dem Geirangerfjord war lange nur über eineLeiter zu erreichen, die eingezogen wurde, wenn der Steuereintreiber kam, um zu kassieren.Kaum vorstellbar, wie die Fjordbewohner das Material für ihre Häuser oder Heu,Mühlsteine und Feuerholz hinaufschleppten.Lawinen und Erdrutsche bedrohten fast alle Höfe. Die Geschichte der Bewohner von Furnes,einer Farm auf der Ostseite des Sunnylvsfjords, mag die ständig drohende Gefahrverdeutlichen: An einem Wintertag war ein Vater mit seinen zwei Söhnen auf dem Weghinunter zum Fjord. Der sechsjährige Rasmus lief hinterher. Plötzlich verschwanden seinVater und Bruder in einer Schneewehe. Sekunden später sah er die beiden weit unten leblosim Fjord treiben. Als Rasmus viele Jahre später zusammen mit seiner Frau in ihrerHütte in den Bergen saß, riss eine Lawine die Hütte samt Bewohnern mit sich fort in denFjord.Eine Vielzahl von Arbeiten auf den Einödhöfen war extrem risikoreich. Beim Heumachenan besonders riskanten Stellen banden sich die Menschen ein Seil um den Bauch. JederGrashalm war wertvoll, denn nur so konnte die oftmals erstaunlich große Anzahl von Viehüber den Winter gebracht werden. Das fruchtbare Weideland an den Berghängen - im50
Frühjahr von der Sonne erwärmt und früh schneefrei - war der wichtigste Grund, warumsich die Menschen trotz der extremen Bedingungen hier niederließen.Die Kinder wurden früh zur Mitarbeit herangezogen. Bereits Zehnjährige waren für dasMelken der Kühe und Ziegen sowie das Buttern und Käsemachen zuständig. Kleinkinderwurden die ersten Jahre ihres Lebens eingezäunt oder angebunden, die Gefahr, dass sie inden Fjord fallen könnten, war zu groß.Krankheitsfall, Geburt und Tod stellten die Fjordbewohner vor große Probleme. AufBerghöfen, zu denen man nur gelangte, indem man sich streckenweise mit beiden Händenam Fels und an Baumwurzeln festklammerte, war das Sterben eine gefürchtete Angelegenheit.Denn fast alle hegten den Wunsch, in geweihter Erde begraben zu werden, der Transporteines Sarges stellte aber ein Ding der Unmöglichkeit dar. Die Alten, die auf solchunzugänglichen Höfen wohnten und ihr Ende nahen fühlten, verließen die Berge. So zogein alter Mann aus Gomsdal an einem stürmischen Spätherbsttag, als er glaubte, dass erden Winter nicht überleben würde, hinunter in eine leere Hütte am Fjord. Als das Frühjahrkam und das Blut immer noch warm in seinen Adern pulsierte, schlug er sich den Gedankenans Sterben aus dem Kopf und wanderte wieder hinauf zu seinem alten Berghof.(7)Unten in Geiranger angekommen, parkte das Wohnmobil am Hafen, damit sie noch einwenig durch die Souvenirshops bummeln konnten. Während Kim noch schnell eine kleine<strong>Norwegen</strong>fahne kaufte, konnte Elke sich mal wieder nicht für eine <strong>Norwegen</strong>jacke entscheiden.Die drei fuhren ein paar Kilometerzurück zum Ortsausgang und stellten dasWohnmobil auf einem Campingplatz in Grandedirekt am Fjord ab. Etwas enttäuscht waren sieschon von dem Platz, als sie sich genau umsahen.Ok, er war in Ordnung, entsprach abernicht dem Standard von dem im Bud. Elke gingin die Campingplatzküche zum Frikadellenbratenund Kartoffelnkochen wo ihr auf zwei Herdenganze zwei Platten zur Verfügung standen.Schließlich bekam sie das Abendessen dochnoch fertig und eigenartiger weise brauchtendie Kartoffeln weniger Zeit zum Garen als sonst. Umso besser schmeckte ihnen aber dasEssen. Um 22:30 Uhr gingen sie schließlich alle fix und fertig wieder mit Schlaf- und Jogginganzugins Bett.Aase und der Königssohn aus dem Norden(Norwegisches Märchen)Es war einmal ein König, der hatte so viele Gänse, daß er eine besondere Hirtin dafür haltenmußte. Sie hieß Aase. Nun aber kam ein Königssohn aus dem hohen Norden, der aufdie Brautschau auszog, in das Land und da setzte sich Aase ihm in den Weg. "Was sitzt duhier, kleine Aase?" fragte der Königssohn. "Ich sitze hier, stopfe Loch um Loch und setzeLappen auf Lappen, denn ich erwarte heute den Königssohn aus dem Norden."51
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Ymirs noch weitere Wesen entstanden
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Quellennachweis(1) Utgift 2004 av R