Um 13:30 Uhr beendeten sie die Pause, zogensie sich ihre Wanderschuhe an, schnappten sichdie Wanderstöcke und krackselten den steilenHang nach oben. Eigentlich sollte der Aufstieg20 Minuten dauern, doch die Drei schafften ihnin 10 Minuten, pfiffen aber auf dem letztenLoch, als sie oben ankamen. Nur Behrend hattenoch genug Kraft, um ein paar hundert Meterweiter Islandmoos und die Landschaft zu fotografieren.Die weißen PriesterSüdlich vom Nationalpark Rondane, in der Nähe der ehemaligen Almsiedlung Mysuseter,gibt es einen Mautweg, der bis ins Gudbrandsdalen hinab führt. Die Route folgt weitestgehenddem Fluss Ula im Uladalen. Nach ca. 3km zweigt ein Pfad ab, der recht steil im Waldnach oben verläuft. Kurze Zeit später steht man vor einem einzigartigen Naturdenkmal -den Kvitskriuprestene. Die Erdpyramiden mit ihren Steinhüten erinnerten den Namensgeberan eine Gruppe weißgekleideter Priester, die durch das Tal schreitet.Die Kvitskriuprestene bestehen, wie der gesamte Hang, aus hellem Moränenmaterial. DerBoden, in den große Felsblöcke eingelagert sind, kann bei Regen leicht ausgewaschenwerden, zementiert aber bei Trockenheit relativ fest. Somit konnte der Untergund im Laufehunderter Jahre abgetragen werden - dort wo Felsblöcke lagen, dienten diese aber als"Regenhut" und unter ihnen blieben entsprechende Säulen stehen.Die aktuell sichtbaren Strukturen sind über 100 Jahre alt und wurden 1977 unter Schutzgestellt. Das Naturphänomen selbst existiert vermutlich schon seit etwa 9000 Jahren. VersäumenSie nicht, die "weißen Priester" zu besuchen!(2)Als Behrend, Elke und Kim um 14:15 Uhr wieder unten am Womo waren, fuhren sie denkleinen Schotterweg zurück und bogen rechts auf die E6 nach Dovre ab. Bevor sie ins Dovrefjellfuhren, wollte Behrend in dem kleinen Ort tanken, da man ja nie wußte, wann undwo sich die nächste Tankstelle befand. Während Behrend versuchte, mit seiner Visakartezu bezahlen, fragte Kim den Tankwart, ob der Weg nach Grimsdalen frei sei. Doch auchdieser war wegen Schnee noch gesperrt. Behrend hatte Probleme mit seiner Kreditkarte.Zwei mal hatte er schon probiert, als auch beim dritten Mal die Zahlung verweigert wurde,bezahlte er den Diesel mit Kronen.Im Auto überlegten die Drei, wie sie nun weiterfahren sollten, da der Weg zurGrimsdalshytta gesperrt war. Kim machte den Vorschlag erst einmal weiter nach Dombås,und von dort aus ins Dovrefjell zu fahren. Nach einigen Kilometern erreichten sieschließlich Dombås, wo Behrend an einer Bank Geld holen wollte. Außerdem ließ ihm dasProblem mit der Visakarte keine Ruhe. Doch die Bank hatte samstags nicht geöffnet. Ander Minibank, dem Geldautomat, stand ein Zettel, dass sich die nächste Minibank bei„Frich’s Kafeteria“ befand. Zum Glück befand sich diese nur auf der anderen Straßenseitein einem Einkaufszentrum, so dass sie nur das Wohnmobil umparken mussten. Behrendschob gespannt seine Kreditkarte in den Schlitz und siehe da, es klappte. Der Automat24
Kreditkarte in den Schlitz und siehe da, es klappte. Der Automat spuckte 1000 KronenBargeld aus. Behrend war beruhigt, dass seine Karte funktionierte, denn nicht überallkonnte man mit der EC-Karte bezahlen.Kim wollte den anderen beiden noch einen Souvenirshop zeigen, den sie durch die halbverschlossene Schiebetür der Cafeteria betraten. Sie waren die Einzigen im ganzen Ladenund schauten sich in Ruhe bei den Schirmmützen um. Plötzlich erschien die Ladeninhaberinim Geschäft, sah die Drei verwundert an und sagte: „ It’s closed, es ist geschlossen!“Kim entschuldigte sich und erklärte ihr, dass die Tür halb offen stand und er das Schildnicht gesehen hatte. „Ach, das ist ja nicht so schlimm“, erwiderte die Inhaberin, „ es ist jamein Laden. Ich bin ja flexibel.“ „Wir können auch gehen, wenn sie geschlossen haben“,sagte Behrend. „Nein, sehen sie sich ruhig um.“ Elke und Kim suchten sich in Ruhe jedereine Mütze aus, während Behrend sich die Erstbeste schnappte, da er so schnell wie möglichwieder aus dem Laden wollte. Ihm war die ganze Situation sichtlich peinlich. NachdemElke und Kim ihre passenden Mützen gefunden hatten, bezahlten sie. „Heute ist dererste schöne Tag in Dombås. Vorher war es nurkalt“, berichtete die Verkäuferin. Sie verabschiedetensich und kauften in einem anderenLaden noch drei Liter Milch, bevor ihre Fahrtüber die E6 durchs Dovrefjell weiterging.In Serpentinen schraubten sie sich immer höherins Gebirge. Die Bäume wurden kleiner undverkrüppelter. Schnee lag am Wegesrand unddie schneebedeckten Berge ragten über die kargeSumpflandschaft des Fjells. Elke, Behrendund Kim waren tief beeindruckt von der atemberaubendschönen, aber lebensfeindlich anmutenden Wildnis. In Hjerkinn überquerten siemit 1026 m Höhe den höchsten Punkt der Fjellstraße. Behrend bog links auf die Rv 29 abund fuhr ein paar Kilometer weiter. Die Landschaft war so schön, dass sie beschlossen denTag hier oben an einem See abseits der Straße ausklingen zu lassen. Staunend setzten siesich auf Felsbrocken, ließen das braune Gras, die schneebedeckten Berge, den tiefblauenSee und den strahlend blauen Himmel auf sich einwirken. Nach ein paar Minuten machteElke sich daran, den Kartoffelsalat zu zubereiten, während Kim und Behrend den Grillzusammenbauten. Zur Sicherheit holte Kim aus dem See noch eine Wanne mit Wasser, dadas Gras sehr trocken war.Da die Kohle noch ein wenig Zeit brauchte, sonnten sich die Drei auf den Campingstühlen,die sie windgeschützt hinter dem Wohnmobil aufgestellt hatten. Nach dem Essen zogenWolken auf. Die drei Urlauber machten es sich nach dem Abwaschen im Wohnmobil bequem.Sie beendeten den Abend mit Postkartenschreiben, Bildergucken und Dominospielen.Elke ging kurz vor 22:00 Uhr ins Bett, während Behrend und Kim darauf warteten,dass die Sonne hinter den Bergen verschwand. Behrend wollte noch ein paar Bilder vom„Sonnenuntergang“ machen, steckte den Schlüssel ins Zündschloss und ließ die Scheibeherunter. Nachdem er ein paar tolle Aufnahmen gemacht hatte, schloss er das Fenster, ließden Schlüssel aber stecken. Danach gingen die Beiden auch ins Bett.Behrend hatte sich gerade hingelegt, als er auch schon zu schnarchen begann. Anfangsstörte das Kim jedoch nicht, da er oben im Alkoven noch bis 23:30 Uhr bei Tageslicht an25
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Quellennachweis(1) Utgift 2004 av R