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Fachgesellschaften dürfen endlich mitreden - Deutsche Gesellschaft ...

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Aus unserem FachProgramme bei im eigenen Haushalt lebenden Senioren untersucht.Ziel solcher Programme ist es, ältere Menschen überihr Sturzrisiko aufzuklären sowie ihre Kompetenzen und ihreSicherheit im Umgang mit diesem Risiko zu stärken. Aus keinerStudie wird eine Reduktion des Sturzrisikos berichtet. Aufgrundvon Unbestimmtheiten hinsichtlich der Studienvaliditätlässt sich die Gültigkeit dieser Ergebnisse schwer bewerten, sodassdie Effektivität von Schulungs- oder psychologischen Maßnahmenmit dem Ziel der Verhaltensanpassung unklar bleibt.Maßnahmen zur Verbesserung der Kompetenzen betreuenderFachkräfte in Einrichtungen der Langzeitversorgung: Hierzuliegen Ergebnisse aus vier Studien vor. Die evaluierten Interventionensind sehr heterogen. Die Unterschiede betreffen dieZahl und Art der angesprochenen Berufsgruppen sowie die inhaltlichenAnsatzpunkte. Lediglich eine Arbeit, deren methodischeQualität keines der abgefragten Beurteilungskriterienerfüllt, berichtet positive Effekte auf sturzbezogene Endpunkte.Insgesamt verweisen die Ergebnisse zu Interventionen, die alleinoder vorrangig die Kompetenzen der sozialen Umgebungbetreffen, eher auf ausbleibende Effekte.Anpassung der Wohnumgebung: Hierzu sind sechs Studien eingeschlossen.Die evaluierten Interventionen bestehen aus einerstandardisierten Überprüfung der Wohnumgebung und sichdaraus ergebenden Empfehlungen für notwendige Veränderungen.Alle Studien beziehen sich auf Senioren in der eigenenHäuslichkeit. In der Gesamtschau zeigen die Ergebnisse, dass diesturzprophylak tische Effektivität dieser Art von Einzelinterventionan die Gebrechlichkeit (Vulnerabilität) der Zielgruppe gebundenist. Während drei Studien, in denen die Senioren unabhängigvom vorbestehenden Sturzrisiko eingeschlossen wurden,durchgehend keine signifikante Reduktion der Sturzhäufigkeitberichten, verweisen die Ergebnisse der drei Studien mit einerbereits sturzgefährdeten bzw. gesundheitlich beeinträchtigtenPopulation konsistent auf eine signifikante Verringerung derSturzrate. Unter Berücksichtigung der verfügbaren Angaben zurStudienvalidität sind die vorliegenden Ergebnisse als Hinweiseauf eine mögliche sturzprophylaktische Effektivität wohnraumbezogenerMaßnahmen bei älteren Menschen mit vorbestehendergesundheitlicher Vulnerabilität zu betrachten.Angebot von Hüftprotektoren: In diesem Bericht sind 14 Studienausgewertet worden, in denen die Auswirkungen desAngebots von Hüftprotektoren auf das Risiko hüftgelenksnaherFrakturen evaluiert wurden. Drei Studien beziehen sichauf im eigenen Haushalt lebende Menschen. Ihre Ergebnissezeigen konsistent keine protektiven Effekte. Das Ergebnisbildder elf Studien, die im Setting der stationären Langzeitversorgungdurchgeführt wurden, ist weniger homogen, wobei eineoft unklare interne Validität der Studien empirisch gesichertenSchlussfolgerungen entgegensteht. Der einzige Nachweis einersignifikanten Reduktion des Hüftfrakturrisikos stammt aus einerStudie mit diversen methodischen Unsicherheiten. Daherist die Wirksamkeit eines Angebots von Hüftprotektoren für Bewohnervon Einrichtungen der Langzeitversorgung als unklarzu bewerten.Gangstabilisierendes Schuhwerk: Eine Studie berichtet die Effekteder Anwendung von speziellen Schuhschneeketten aufdas Sturzrisiko bei Außenaktivitäten unter winterlichen Bodenbedingungen.Die Autoren beschreiben signifikant positive Effekte.Ein Ergebnis, das theoretisch plausibel ist, wenngleich dieValidität der zugrunde liegenden Studie in mehrfacher Hinsichtunklar bleibt.Vitamin D: Die Bewertung der Wirksamkeit von nativen VitaminD-Präparaten (Vitamin D2, Vitamin D3) bzw. der aktivenVitamin D-Variante Alfacalcidol stützt sich auf die Ergebnissevon 13 RCT mit vergleichsweise hoher interner Validität. MethodischeUnsicherheiten bestehen am häufigsten hinsichtlichder exakten Definition der erfassten Sturzendpunkte. Die Nachbeobachtungszeiträumein den Studien variieren zwischen dreiund 48 Monaten. Die nativen Vitamin D-Präparate werden inunterschiedlicher Dosierung, auf verschiedenen Applikationswegen,in mannigfachen Anwendungsintervallen und mit oderohne begleitende Calciumsubstitution gebraucht. In drei derberichteten Studien wurden signifikant positive Effekte aufsturzbezogene Endpunkte gefunden, in einer Arbeit aber auchsignifikant negative Effekte, ohne dass sich hierfür erklärendeFaktoren aus den Studienmerkmalen ableiten lassen.Zusammenfassend ist festzustellen, dass aus dem vorliegendenStudienmaterial für ältere Menschen in der eigenen Häuslichkeitkeine konsistenten Wirksamkeitsnachweise für native VitaminD-Präparate mit oder ohne begleitende Calciumgabe bzw.für aktive Vitamin D-Metabolite abgeleitet werden können.Auch in den fünf Studien aus der Langzeitversorgung werdennur sporadisch positive Teilergebnisse zugunsten der Interventionsgruppeberichtet, ohne dass sich diese konsistent anhandspezifischer Studiencharakteristika erklären lassen. UngünstigeEffekte einer Vitamin D-Medikation werden aus den Arbeitenin der Langzeitversorgung nicht berichtet.Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Juni 2012269

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