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Fachgesellschaften dürfen endlich mitreden - Deutsche Gesellschaft ...

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Aus unserem FachErgebnisseDie Studie wurde von den Kongressteilnehmernsehr gut aufgenommen. DieRücklaufquote betrug zwischen 35 Prozentund 61 Prozent mit einem Durchschnittvon 51 Prozent ( Tab. 1). Insgesamtnahmen 3.652 Kongressbesucher ander Studie teil, darunter 2.991 Chirurgen(82 Prozent), 561 nicht-chirurgisch tätigeÄrzte (15 Prozent) und 100 Medizinstudenten(3 Prozent) mit einem großen Interessean Chirurgie. Der Anteil an Frauenwar unter den Chirurgen am geringsten(23 Prozent) und am höchsten unterden Medizinstudenten (42 Prozent). Dasdurchschnittliche Alter von Chirurgenund nicht-chirurgisch tätigen Ärzten warAnfang 40 Jahre. Bezüglich der beruflichenPosition waren ein Großteil derChirurgen Assistenzärzte in der Klinik(30 Prozent) und der nicht-chirurgischtätigen Ärzte niedergelassene Fachärzte(39 Prozent). Unter anderem nahmen 43Ordinarien, davon 40 Chirurgen und dreinicht-chirurgisch tätige an der Studie teil( Tab. 2). Tab. 3 zeigt, dass Chirurgeneine höhere Arbeitsbelastung und mehrberuflichen Stress angeben als nichtchirurgischtätige Ärzte. 68 Prozent derChirurgen und 39 Prozent der nicht-chirurgischtätigen Ärzte arbeiten mehr als60 Stunden pro Woche im Durchschnitt.17 Prozent der Chirurgen, aber nur 8 Prozentder nicht-chirurgisch tätigen Ärztewaren mit dem Arbeitsklima ihrer Institutionüberhaupt nicht zufrieden, in Entsprechungzu einer negativen Bewertungvon Hierarchie (23 Prozent versus 9 Prozent).Chirurgen empfanden den Anteilan der administrativen Arbeit in 67 Prozentversus 57 Prozent als zu hoch undbeklagten sich über einen zu geringenLohn (61 Prozent versus 47 Prozent; pjeweils < 0,05).Die Einnahme von leistungssteigerndenSubstanzen (Neurostimulantien) zurKompensierung der Arbeitsbelastung, inder angloamerikanischen Ländern seitkurzem zunehmend ein Thema, wurdesowohl von Chirurgen als auch derärztlichen Kontrollgruppe identisch eingestuft:Je ein Drittel beider Gruppenhaben Verständnis für deren Einnahme(p = 0,145). Interessant war darüber hinausdie allgemeine Einschätzung derBedeutung des Privat- und Familienlebens:Hier gab es keinerlei Unterschiedezwischen Chirurgen und nicht- chirurgischtätigen Ärzten: Beide stuften in 95Jahrestagung<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> fürOrt/DatumProzent das Privat- und Familienleben alssehr wichtig ein (p = 0.608). Allerdingshatten Chirurgen signifikant weniger Zeitdafür als die Kontrollgruppe (p < 0.05).Konsequenterweise gaben Chirurgen aufdie Frage, wie sie ihre LQ im Vergleich zurBevölkerung einschätzten, in 40 Prozentder Fälle an, dass diese schlechter bis vielschlechter als die der Bevölkerung sei(nicht-chirurgisch tätige Ärzte 22 Prozent),ein Drittel der Chirurgen (32 Prozent)sogar, dass ihre LQ schlechter alsdie ihrer Patienten sei (nicht-chirurgischtätige Ärzte: 17 Prozent; p jeweils < 0,05).FragebögenverteiltFragebögenkomplettDGU/DGOOC Berlin/Okt. 2008 1958 1070 55,6DGTHG Stuttgart/Febr. 2009 390 225 57,7DGAV//DGCH München/April 2009 2146 969 45,2DGNC Münster/2009 294 161 54,8DGKC Mannheim/Sept. 2009 446 271 60,8DGPRÄC Hannover/Sept. 2009 354 165 45,3DGVS/DGAV Hamburg/Sept. 2009 778 446 57,3DGT Augsburg/Okt. 2009 268 142 53,0DGG München/Okt. 2009 583 203 34,8Summe 7217 3652 50,6Tab. 1 Kongressübersicht und RücklaufquoteChirurgen Ärzte/Kontrollgruppe Studentenn 2991 561 100Geschlecht (m %) 77 % 64 % 58 %Alter (MW, SD) 43 (10) 43 (10) 26 (4)Assistenten 848 (30 %) 92 (16 %)Fachärzte (Klinik) 417 (14 %) 87 (16 %)Fachärzte (Praxis) 303 (10 %) 214 (38 %)Oberärzte 644 (22 %) 63 (11 %)Chefstellvertreter 235 (7 %) 28 (5 %)Chefärzte 468 (15 %) 51 (9 %)Ordinarien 40 (1 %) 3 (1 %)andere/fehlend 36 (1 %) 23 (4 %)Tab. 2 Charakteristika der StudienteilnehmerRücklaufquote(%)Chirurgen sind hoch motiviert. 96 Prozentder deutschen Chirurgen geben an,dass Operieren ihre liebste Tätigkeit seiund stufen des Beruf des Chirurgen imgleichen Prozentsatz als wichtigstes Lebenszielein. Über 77 Prozent würdenden Beruf auch wieder wählen. Trotzdemweisen Chirurgen im Kontrast zu denbeiden untersuchten Kontrollgruppenbezüglich ihrer Lebensqualität geringereScorewerte in den sechs LQ-Dimensionenauf: Leistungsvermögen (F = 10.56,p < .001), Genuss- und Entspannungsfähigkeit(F = 24.47, p < 0,001), positiveStimmung (F = 2.90, p = 0,055), negativeStimmung (F = 10.77, p < 0,001), Kontaktvermögen(F = 45.54, p < 0,001) undZugehörigkeitsgefühl (F = 9.95, p < 0,001).Bezüglich des Geschlechtes ergaben sichjeweils keine signifikanten Effekte. Chirurgenschneiden sogar schlechter ab alsverschiedene Patientengruppen, derenDaten in der Literatur publiziert wordensind [10, 19]: Der zum Zweck der besserenVergleichbarkeit explorativ ausallen sechs LQ-Scores bestimmte Durchschnittswertder Chirurgen lag demnachdeutlich niedriger als der Medizinstudenten,nicht-chirurgisch tätigen Ärzteund altersentsprechenden Referenzgruppeder Normalbevölkerung ( Tab. 4).■■Multivariate Analysen mit allen Lebensqualitätsscoressowie den direktenFragen zur Lebensqualität im Vergleichmit Bevölkerung und Patientenkamen zu folgenden Ergebnissen: Die282Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten | Juni 2012

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