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Profil f r PDF - KSPG AG

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Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />

„Automotive“ ist auch<br />

weiterhin ertragsstark<br />

dp Düsseldorf. Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe setzte, wie die Führungsgesellschaft<br />

Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong> in ihrem jüngsten Aktionärsbrief mitteilt,<br />

ihren Erfolgstrend im 3. Quartal 2000 fort und steigerte den Umsatz um<br />

annähernd 19 Prozent auf 1,315 Milliarden € (Zeitraum: Januar bis September<br />

2000). Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschreibungen belief sich in<br />

den ersten neun Monaten 2000 auf 141,6 Millionen € und stieg damit gegenüber<br />

dem Vorjahresniveau deutlich um 18,7 Millionen € (plus 15,2 %) an. Das EBT belief<br />

sich auf 31,1 Millionen € gegenüber 32,4 Millionen € im gleichen Vorjahreszeitraum.<br />

Die Firmengruppe, die Ende September 2000 weltweit 12 315 Mitarbeiter<br />

beschäftigte, verfügt über eine sehr gute Auftragslage und erwartet für das<br />

gesamte Geschäftsjahr 2000 einen Umsatz deutlich über 1,7 Milliarden €.<br />

Die Entwicklung im Detail: Die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

hat im<br />

dritten Quartal 2000 den Erfolgstrend<br />

des ersten Halbjahres 2000 überzeugend<br />

fortgesetzt. Der Umsatz des Vorjahresquartals<br />

wurde von Juli bis September<br />

2000 um fast 14 Prozent übertroffen.<br />

Zu dieser erfolgreichen Umsatzsteigerung<br />

haben die Akquisition<br />

des Geschäftsgebiets Pumpen von<br />

Magneti Marelli zu Beginn des Jahres<br />

2000, die weiterhin günstige Entwicklung<br />

des US-Dollar-Kurses und inter-<br />

1,109<br />

1,315<br />

1999 2000<br />

Umsatz (Mrd €) 1.-3. Quartal<br />

Auf 1,315 Milliarden € (+ 18,6 %) kletterte<br />

der Umsatz der Kolbenschmidt-<br />

Pierburg-Gruppe in den ersten neun<br />

Monaten des Geschäftsjahres 2000.<br />

nes Wachstum beigetragen. Damit<br />

konnte Kolbenschmidt-Pierburg die in<br />

mehreren wichtigen Märkten weiterhin<br />

positive konjunkturelle Entwicklung<br />

zu einem noch stärkeren eigenen<br />

Wachstum nutzen. Die vor allem in<br />

Deutschland bestehende Nachfrageschwäche<br />

nach neuen Automobilen,<br />

die sich im dritten Quartal 2000<br />

Auftragsplus<br />

bei 60 Prozent<br />

cd Wiesbaden. Die Heimann Systems-Gruppe<br />

(Wiesbaden) hat als<br />

führender Anbieter für Röntgenprüftechnik<br />

erneut ein kräftiges Auftragsplus<br />

zu verzeichnen. Nach einer<br />

50prozentigen Steigerung 1999<br />

wird der Auftragseingang 2000<br />

gegenüber dem Vorjahr um rund 60<br />

Prozent auf knapp 156 Millionen €<br />

(1999: 98 Mio €) steigen. Entsprechend<br />

positiv entwickelte sich auch<br />

der Auftragsbestand: Dort rechnet<br />

Heimann Systems für 2000 mit einem<br />

Zuwachs von knapp 89 Prozent<br />

auf über 98 Millionen € gegenüber<br />

dem Vorjahreswert von 52 Millionen<br />

€. Der Umsatz wird abrechnungsbedingt<br />

mit 110 Millionen € geringfügig<br />

unter dem Wert von 1999 (117<br />

Mio €) liegen.<br />

Das starke Auftragsplus des Jahres<br />

2000 ist vor allem auf das gute<br />

Die Zeitung des Rheinmetall-Konzerns 5/2000<br />

Das <strong>Profil</strong><br />

fortgesetzt hat, wirkte sich nicht aus.<br />

Die deutschen Automobilhersteller<br />

konnten die Entwicklung der Inlandsnachfrage<br />

durch nochmals gesteigerten<br />

Export kompensieren; Kolbenschmidt-Pierburg<br />

hat seine eigene<br />

Präsenz in attraktiven Auslandsmärkten<br />

weiter ausgebaut.<br />

Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)<br />

in dem durch Werksferien stets saisonal<br />

schwachen 3. Quartal war positiv.<br />

Insgesamt konnte in den Monaten Januar<br />

bis September 2000 mit einem<br />

EBT von 31,1 Millionen € an das erfolgreiche<br />

Jahr 1999 (32,4 Mio €) angeknüpft<br />

werden. Das Ergebnis vor Zinsen<br />

und Ertragsteuern (EBIT) erreichte<br />

mit 38,8 Millionen € das hohe Niveau<br />

des Vorjahres (39,2 Mio €). Die EBIT-<br />

Rendite lag in den ersten drei Quartalen<br />

2000 bei drei Prozent. Für das 4.<br />

Quartal 2000 wird eine Fortsetzung<br />

der Absatzerfolge erwartet.<br />

Von Januar bis September 2000 erzielte<br />

die Kolbenschmidt-Pierburg-<br />

Gruppe einen Umsatz von 1,315 Milliarden<br />

€, was einer Steigerung von<br />

18,6 Prozent bzw. 206 Millionen € gegenüber<br />

dem Vergleichzeitraum des<br />

Vorjahres entspricht. Der bereits im ersten<br />

Halbjahr 2000 besonders hohe<br />

Auslandsanteil am Umsatz blieb auch<br />

in den ersten neun Monaten mit 66<br />

Prozent konstant.<br />

Zur Umsatzsteigerung trugen die<br />

Unternehmensakquisitionen Zollner<br />

Pistons und Magneti-Marelli-Pumpen<br />

mit insgesamt 96 Millionen € bei. Die<br />

Entwicklung der Währungsparitäten<br />

zum € erhöhte die Umsätze um 33<br />

(Fortsetzung auf Seite 2)<br />

Geschäft im Bereich der Frachtprüfung<br />

und Erfolge im hart umkämpften<br />

US-Markt sowohl für Systeme<br />

zur Gepäckprüfung als auch im Bereich<br />

der Produktinspektion (insbesondere<br />

Lebensmittelprüfung) und<br />

auf dem Gebiet der Biometrie<br />

zurückzuführen. Besonders hervorzuheben<br />

ist der Durchbruch auf<br />

dem Flughafen-Markt der USA: Erstmalig<br />

hat die US-Luftfahrtbehörde<br />

FAA Heimann Systems einen<br />

Großauftrag für Handgepäckprüfsysteme<br />

erteilt.<br />

Darüber hinaus gingen bereits positive<br />

Impulse von den ab 2003 geltenden<br />

internationalen Sicherheitsanforderungen<br />

zur hundertprozentigen<br />

Kontrolle von Check-In-Gepäck<br />

auf Flughäfen aus. So konnte Heimann<br />

Systems zum Beispiel einen<br />

Großauftrag zur Ausstattung des<br />

Düsseldorfer Flughafens mit einem<br />

Röntgenprüfsystem zur vollautomatischen<br />

Sprengstoffkontrolle gewinnen.<br />

INVESTITION IN DIE ZUKUNFT: Jede Menge Informationen über Rheinmetall und die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten<br />

innerhalb der einzelnen Konzernunternehmen nahmen die Besucher des 12. Deutschen Absolventen-Kongresses<br />

in Köln (22. und 23. November 2000) mit nach Hause. Kompetente Beratung war dabei selbstverständlich: Auf unserem Foto<br />

informieren Jörg Müller (2.v.r.), Leiter Zentralbereich Personal bei der Hirschmann Electronics GmbH & Co.KG, und Gaby<br />

Heimann (2.v.l.), Praktikantin im Bereich Personal bei der Rheinmetall <strong>AG</strong>, potentielle Bewerber ausführlich über die<br />

Zukunftsperspektiven für Hochschulabsolventen bei Rheinmetall (siehe ausführliche Berichterstattung auf Seite 10).<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> gründete gemeinnützige Stiftung<br />

Nachwuchs wird gezielt gefördert<br />

cd/rds Düsseldorf. Gezieltes Engagement<br />

für hochqualifizierten beruflichen<br />

Nachwuchs: Die Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

(Düsseldorf) hat – wie bereits in der<br />

letzten „<strong>Profil</strong>“-Ausgabe kurz angekündigt<br />

– eine gemeinnützige Stiftung<br />

zur Förderung besonders begabter<br />

Studenten und Hochschulabsolventen<br />

gegründet. Die Stiftungsurkunde erhielt<br />

Rheinmetall-Vorstandschef Klaus<br />

Eberhardt am 17. Oktober 2000 vom<br />

Düsseldorfer Regierungspräsidenten<br />

Jürgen Büssow. Die Stiftung, deren<br />

Vermögen eine Million Mark (510 000<br />

€) beträgt, konzentriert sich auf die<br />

Unterstützung der Fortbildung von<br />

Führungs- und Nachwuchskräften im<br />

Bereich der kaufmännischen und technischen<br />

Berufe. Zunächst werden<br />

40 000 Mark (20 000 €) pro Jahr für<br />

die Vergabe von maximal acht Stipendien<br />

bereitgestellt.<br />

Mit seiner Initiative engagiert sich<br />

der Düsseldorfer Konzern nach Aussagen<br />

seines Vorstandsvorsitzenden<br />

ganz gezielt und mit langfristiger Perspektive<br />

auf dem – gesellschaftspolitisch<br />

außerordentlich wichtigen – Parkett<br />

der Förderung des beruflichen<br />

Nachwuchses. Eberhardt: „Im Mittelpunkt<br />

unserer Initiative steht ein Thema,<br />

das Rheinmetall, aber auch die<br />

gesamte deutsche Wirtschaft, zunehmend<br />

mit Sorge erfüllt: Deutschland<br />

droht in den für das Wirtschaftswachstum<br />

entscheidenden Ausbildungsbereichen<br />

in die Zweitklassigkeit abzusinken.<br />

Wir wollen hier ganz gezielt etwas<br />

tun und damit auch dem zunehmenden<br />

Fachkräftemangel in unserem<br />

Land entgegenwirken.“<br />

Vergleiche im internationalen Maßstab<br />

lassen in der Tat nicht gerade erfreuliche<br />

Zukunftsaussichten erken-<br />

Offizieller Startschuß: Am 17. Oktober diesen Jahres überreichte der Düsseldorfer<br />

Regierungspräsident Jürgen Büssow (l.) Rheinmetall-Vorstandschef Dipl.-Math.<br />

Klaus Eberhardt die Stiftungsurkunde. Mit ihrer gemeinnützigen Stiftung will die<br />

in den Geschäftsfeldern „Automotive“, „Electronics“ und „Defence“ international<br />

operierende Unternehmensgruppe die berufliche Ausbildung und Qualifizierung<br />

von Nachwuchskräften gezielt fördern.<br />

nen. Besonders alarmierend ist in diesem<br />

Zusammenhang eine aktuelle<br />

Studie der „Organisation für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung“:<br />

Danach kommen in den 29<br />

OECD-Staaten auf 100 000 Beschäftigte<br />

im Schnitt 1500 graduierte Ingenieure,<br />

Mathematiker sowie Natur- und<br />

Biowissenschaftler, während es in<br />

Deutschland nur 1040 sind – mithin<br />

also knapp ein Drittel weniger.<br />

Als global ausgerichteter Technologiekonzern<br />

möchte Rheinmetall mit<br />

der neuen Stiftung denn auch in erster<br />

Linie einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit<br />

des Standortes Deutschland leisten.<br />

Eberhardt: „Viele Unternehmen<br />

klagen über Nachwuchsmangel in<br />

Deutschland. Auch wir finden auf dem<br />

deutschen Arbeitsmarkt mitunter<br />

nicht die jungen Leute, die wir uns als<br />

(Fortsetzung auf Seite 9)<br />

Berlin: Allianzen in<br />

der Wehrtechnik<br />

rds Berlin/Ratingen. Unternehmen<br />

der wehrtechnischen Industrie<br />

in Deutschland werden strategische<br />

Allianzen in der Heerestechnik<br />

und im Marineschiffbau bilden<br />

und dabei auch gegenseitige Kapitalbeteiligungen<br />

prüfen. Dies geht<br />

aus einer – mit Blick auf die<br />

europäische Zusammenarbeit im<br />

Rüstungsbereich formulierten –<br />

gemeinsamen Erklärung hervor,<br />

die Ende Oktober diesen Jahres<br />

nach einem Gespräch zwischen<br />

Bundeskanzler Gerhard Schröder,<br />

Verteidigungsminister Rudolf<br />

Scharping sowie hochrangigen Vertretern<br />

der Firmen Diehl, Krauss-<br />

Maffei-Wegmann, Rheinmetall <strong>AG</strong>,<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>, Babcock<br />

Borsig und Thyssen-Krupp veröffentlicht<br />

wurde (siehe dazu auch<br />

ausführlichen Beitrag auf Seite 3).


Seite 2 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Aktionärsbrief der Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong><br />

„Automotive“ ist auch<br />

weiterhin ertragsstark<br />

(Fortsetzung von Seite 1 )<br />

Millionen € im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Mit dem verbleibenden originären internen<br />

Wachstum von 77 Millionen €<br />

(+7%) erreicht Kolbenschmidt-Pierburg<br />

eine Umsatzsteigerung, die das<br />

Wachstum der weltweiten Automobilproduktion<br />

von 5,5 Prozent übertrifft.<br />

Alle Geschäftsbereiche konnten hohes<br />

internes Wachstum erreichen.<br />

Nach Bereinigung um externe Wachstumserfolge,<br />

Verbesserungen durch<br />

Wechselkurseinflüsse und geänderte<br />

Geschäftsbereichszuordnungen haben<br />

die Geschäftsbereiche Luftversorgung/Pumpen<br />

mit +14 Millionen €,<br />

Kolben mit +26 Millionen €, Gleitlager<br />

mit +14 Millionen €, Aluminium<br />

Technologie mit +14 Millionen € und<br />

MotorService mit plus acht Millionen<br />

€ zum Wachstum der Gruppe beigetragen.<br />

Das hohe interne Wachstum in den<br />

ersten neun Monaten des Jahres<br />

2000 wurde sowohl durch erfolgreiche<br />

Produkt-Neuanläufe als auch<br />

durch wesentliche Stückzahlsteigerungen<br />

in vorhandenen Projekten erreicht.<br />

Schließlich haben unverändert<br />

hohe Dispositionen der Kunden bei<br />

Produkten, die zum Auslauf vorgesehen<br />

waren, zusätzliche Impulse gegeben.<br />

Die „Automotive“-Firmengruppe<br />

hat von Januar bis September 2000<br />

insgesamt 121 Millionen € in Sachanlagen<br />

(einschl. Leasing-Objektwerte)<br />

investiert und damit das Niveau der<br />

Abschreibungen (plus Leasing-Aufwendungen)<br />

um rund sechs Prozent<br />

überschritten. Die Investitionen (einschließlich<br />

Leasing) im dritten Quartal<br />

2000 von 45 Millionen € wurden wiederum<br />

vor allem durch neue Kundenprojekte<br />

notwendig, die in den Folgejahren<br />

eine wesentliche Basis für weiteres<br />

ertragsstarkes Wachstum sind:<br />

Neue Aufträge für Magnesium-Saugrohre,<br />

elektropneumatische Ventile,<br />

elektronische Abgasrückführsysteme<br />

sowie neuartige Kolben für Direkteinspritzer-Diesel<br />

waren ebenso Schwerpunkte<br />

der Investitionstätigkeit wie<br />

die Fortsetzung der Investitionen für<br />

Niederdruckguß-Motorblock-Projekte,<br />

deren Serienanlauf im Jahr 2001 erfolgt.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen<br />

lag auf der Rationalisierung<br />

und der Verbesserung der Fertigungsprozesse.<br />

Das hohe Niveau der im 4. Quartal<br />

2000 zugehenden Anlagen wird dazu<br />

führen, daß die Investitionen bei Kolbenschmidt-Pierburg<br />

im Gesamtjahr<br />

2000 wiederum die Größenordnung<br />

des Vorjahres erreichen werden. In<br />

Relation zum stark gestiegenen Umsatz<br />

konnte der Investitionsbedarf<br />

2000 jedoch reduziert werden. Die<br />

deutliche Steigerung der Abschreibungen<br />

ist auf das umsatzbedingt hohe<br />

Investitionsniveau der Jahre 1999<br />

und 2000 zurückzuführen. In Relation<br />

zum Umsatz haben sich die Abschreibungen<br />

nur geringfügig erhöht.<br />

Zum 30. September 2000 waren in<br />

der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

12 315 Mitarbeiter beschäftigt. Das<br />

waren aufgrund erfolgreicher Rationalisierung<br />

– trotz der Umsatzsteigerungen<br />

– rund 100 Mitarbeiter weniger<br />

als zum Ende des 1. und 2. Quartals<br />

2000. Im Vergleich zum 30. September<br />

1999 wurden im laufenden Geschäftsjahr<br />

nur 527 Mitarbeiter mehr<br />

beschäftigt, davon 457 am Standort<br />

Livorno/Italien. Die Mitarbeiterzahl ist<br />

also fast ausschließlich durch die UnternehmensakquisitionMagneti-Marelli-Pumpen<br />

angestiegen: Das originäre<br />

interne Umsatzwachstum um<br />

rund sieben Prozent konnte ohne<br />

nennenswerte Erhöhung der Mitarbeiterzahl<br />

bewältigt werden. Zu dieser<br />

Entwicklung haben sowohl erfolgreiche<br />

Restrukturierungsprojekte, z. B.<br />

am Zollner-Standort Fort Wayne/USA,<br />

als auch ein verändertes Produkt-Mix<br />

beigetragen, das einen höheren An-<br />

teil extern zugekaufter Wertschöpfung<br />

beinhaltet. Der Personalaufwand ist<br />

nur aufgrund der Einbeziehung von<br />

Zollner und der Pumpenaktivitäten<br />

von Magneti Marelli sowie des veränderten<br />

US-Dollar/€-Verhältnisses<br />

deutlich gestiegen; in Relation zum<br />

Umsatz wurde eine Reduzierung des<br />

Personalaufwands erreicht.<br />

Zur Ertragslage: Kolbenschmidt-<br />

Pierburg konnte in den ersten neun<br />

Monaten des Jahres 2000 ein EBIT<br />

von 38,8 Millionen € erreichen. Das<br />

entspricht nahezu genau dem im<br />

1. bis 3. Quartal 1999 erreichten Wert<br />

(39,2 Mio €). Das EBT lag bei 31,1<br />

Millionen € gegenüber 32,4 Millionen<br />

€ im gleichen Vorjahreszeitraum.<br />

Das Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen<br />

und Abschreibungen (EBDIT)<br />

konnte mit 141,6 Millionen € gegenüber<br />

dem Vorjahresniveau deutlich um<br />

18,7 Millionen € (+15,2%) gesteigert<br />

werden.<br />

Basis für die Ertragskonstanz gegenüber<br />

dem Vorjahr waren deutliche<br />

Ergebnisverbesserungen in vier der<br />

sechs Geschäftsbereiche. Der Bereich<br />

Kolben konnte trotz der Ertragsbelastung<br />

aus der notwendigen Restrukturierung<br />

bei Zollner sein Ergebnis ausbauen.<br />

Dazu haben vor allem die Gesellschaften<br />

in Deutschland und Brasilien<br />

beigetragen. Der Geschäftsbereich<br />

Gleitlager steigerte aufgrund der<br />

Erfolge im europäischen Markt sein<br />

Ergebnis über das bereits im Vorjahr<br />

erreichte hohe Niveau hinaus. Der Geschäftsbereich<br />

Aluminium Technologie<br />

konnte seinen Vorjahresverlust<br />

durch wesentliche Steigerungen des<br />

Serienumsatzes im laufenden Jahr<br />

deutlich reduzieren; die Erreichung<br />

des „Break Even“ in diesem Geschäftsgebiet<br />

ist für das Jahr 2001 eingeplant.<br />

Der „Aftermarket“-Geschäftsbereich<br />

Motor Service konnte sein<br />

Ergebnis in den ersten neun Monaten<br />

2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

mehr als verdoppeln. Der Geschäftsbereich<br />

Luftversorgung und<br />

Pumpen konnte mit einem Ertragsrückgang<br />

auf 5,1 Millionen € die<br />

Erwartungen nicht erfüllen. Maßgeblich<br />

für den Ertragsrückgang ist neben<br />

der Auflösung einer dem Grunde nach<br />

entfallenen Rückstellung im Vorjahr<br />

(4,2 Mio €) vor allem der Auslauf von<br />

Produkten mit guter Ertragslage,<br />

während Produkte mit schwachem Ergebnisbeitrag<br />

in hohen Stückzahlen<br />

disponiert wurden. Der Geschäftsbereich<br />

MotorEngineering liegt abrechnungsbedingt<br />

nicht auf Vorjahresniveau.<br />

Wechselkurseinflüsse wirkten in der<br />

Umrechnung der Ergebnisse der US-<br />

Gesellschaften in € nicht positiv auf<br />

die Ertragslage der Kolbenschmidt-<br />

Pierburg-Gruppe ein. Das Unternehmen<br />

hat das erhebliche interne<br />

Wachstum dazu genutzt, die ertragsbelastenden<br />

Faktoren aus Kostensteigerungen<br />

und Preisdruck insgesamt<br />

vollständig zu kompensieren. Die Eigenkapitalrendite<br />

in den ersten drei<br />

Quartalen 2000 lag bei 17,3 Prozent,<br />

die Gesamtkapitalrendite erreichte<br />

11,3 Prozent.<br />

Zur Perspektive: Die „Automotive“-<br />

Gruppe rechnet mit einem positiven<br />

Geschäftsverlauf im verbleibenden<br />

Teil des Jahres 2000; im 4. Quartal<br />

2000 wird der Umsatz voraussichtlich<br />

das Vorjahresniveau ebenso deutlich<br />

übertreffen wie in den Quartalen zuvor.<br />

Der Umsatz der Kolbenschmidt-<br />

Pierburg-Gruppe wird im gesamten<br />

Geschäftsjahr 2000 deshalb voraussichtlich<br />

deutlich über 1,7 Milliarden<br />

€ liegen. Der Ertrag im vierten Quartal<br />

2000 wird das ungewöhnlich hohe Niveau<br />

des vierten Quartals 1999 nicht<br />

ganz erreichen können. Die vorliegenden<br />

Dispositionen der Kunden ermöglichen<br />

für das Jahr 2001 einen Start<br />

auf einem nochmals erhöhten Umsatzniveau.<br />

Euro-Betriebsrat nahm seine Arbeit auf<br />

rds Düsseldorf. Konstituierung: Vor<br />

wenigen Wochen nahm der neugebildete<br />

europäische Betriebsrat (EBR) für<br />

die Rheinmetall-Gesellschaften in den<br />

EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz<br />

seine Arbeit offiziell auf. Dem Gremium,<br />

dessen konstituierende Sitzung<br />

am 15. November diesen Jahres im Relaxa-Hotel<br />

in Ratingen stattfand,<br />

gehören derzeit 13 Mitglieder aus sieben<br />

Ländern an: Erik Merks (6.v.r./<br />

EBR-Vorsitz – STN Atlas Marine Electronics/Hamburg),<br />

Manfred Solmersitz (r.<br />

– STN Atlas Elektronik/Bremen), Leopold<br />

Degyse (2.v.r. – SAIT/ Zeebrugge),<br />

Gerhard Wille (3.v.r. – Richard Hirschmann<br />

Austria/Rankweil), Gerhard<br />

Grasmeier (4.v.r. – KS Gleitlager/St.<br />

Leon-Roth), Dietrich Moh (5.v.r. – Pier-<br />

burg/Neuss), Peter Winter (2.v.l. – STN<br />

Atlas Elektronik/Bremen), Friedhelm<br />

Henzel (4.v.l. – Heimann Systems/<br />

Wiesbaden), António Reis Vilaca (5.v.l.<br />

– Electromecânica Portogesa/Trofa),<br />

Fabrice Rossi (7.v.l. – Société Mosellane<br />

de Pistons/Thionville), Cor von der<br />

Ploeg (8.v.l. – Radio Holland Marine/<br />

Rotterdam) sowie Michael Ahlmann<br />

(3.v.l. – STN Atlas Elektronik/Bremen).<br />

Ahlmann nahm als Ersatzmitglied für<br />

Karl Fuchs (Jagenberg Maschinenbau/<br />

Neuss) teil, der ebenso wie sein spanischer<br />

EBR-Kollege Jose Luis Navarro<br />

(Carbureibar/Abadiano) terminbedingt<br />

verhindert war. Beim offiziellen<br />

Fototermin vor dem Tagungshotel<br />

ebenfalls dabei waren Heike Wiemer<br />

(7.v.r. – Sekretariat EBR bzw. Konzern-<br />

INFORMATIONSAUSTAUSCH: Zu einem Tischgespräch trafen sich am<br />

13. November 2000 Michael Deaver (l.), ehedem stellvertretender Stabschef im<br />

Weißen Haus beim früheren US-Präsidenten Ronald Reagan (1981 – 1989) und<br />

heute Vice Chairman der Edelmann Public Relations Worldwide, und der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt. Gesprächsstoff bildeten<br />

vor allem der – zum Zeitpunkt der Deaver-Visite noch offene – Ausgang der<br />

Präsidentenwahl in den USA sowie deren mögliche Auswirkungen auf Politik<br />

und Wirtschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika, aber auch im transatlantischen<br />

Verhältnis. Eberhardt betonte in diesem Kontext einmal mehr, daß der<br />

amerikanische Markt für die Produkte und Systeme des Rheinmetall-Konzerns<br />

als „Key-Market“ anzusehen sei und daß man dort zukünftig verstärkt investieren<br />

werde. Übrigens: Deaver war bereits im Januar diesen Jahres Gastreferent<br />

der zweiten Rheinmetall-Führungssitzung („Das <strong>Profil</strong>“ 1/2000).<br />

Reduziert das Fahrzeuggewicht: Jaguar-V8-Zylinder-Kurbelgehäuse aus Aluminium.<br />

betriebsrat der Rheinmetall <strong>AG</strong>/<br />

Neuss), Joachim Stöber (6.v.l. – IG-Metall-Vorstand/Frankfurt<br />

am Main und<br />

zuständiger Sekretär des europäischen<br />

Metallarbeiterbundes) sowie<br />

Dieter Niederste-Werbeck (l.), Vorstandsmitglied<br />

und Arbeitsdirektor<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong>. Niederste-Werbeck<br />

war Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite<br />

bei den im Vorfeld der<br />

Konstituierung geführten Verhandlungen<br />

über die entsprechende Konzernbetriebsvereinbarung<br />

zur Arbeit des<br />

EBR (siehe auch „<strong>Profil</strong>“-Ausgaben<br />

1999/2000 und 2/2000). Übrigens:<br />

Merks, Rossi, Vilaca und von der Ploeg<br />

bilden gleichzeitig den geschäftsführenden<br />

Ausschuß des europäischen<br />

Betriebsrates.<br />

Meßtechnik jetzt<br />

unter einem Dach<br />

he Neuss. Die Kolbenschmidt-<br />

Pierburg-Gruppe hat ihre im Bereich<br />

Meßtechnik operierenden<br />

Tochtergesellschaften konsequent<br />

zusammengefaßt. Nach der zum 1.<br />

Oktober 2000 erfolgten Eingliederung<br />

des Geschäftsbereiches Abgasmeßtechnik<br />

in die Pierburg Instruments<br />

GmbH (Neuss) sind jetzt<br />

alle Meßtechnik-Aktivitäten der<br />

Gruppe in einem Unternehmen zusammengeführt.<br />

Zur Pierburg Instruments GmbH<br />

gehören damit die Geschäftsbereiche<br />

Abgas-, Durchfluß- sowie Werkstatt-Meßtechnik.<br />

Damit bietet Pierburg<br />

Instruments innovative Produkte<br />

und Lösungen aus einer<br />

Hand für die verschiedensten Meßaufgaben<br />

bei Verbrennungsmotoren<br />

als auch bei künftigen Entwicklungen,<br />

wie beispielsweise der<br />

Brennstoffzelle. Das Unternehmen<br />

wird im Jahr 2000 einen voraussichtlichen<br />

Umsatz von 35 Millionen<br />

€ erzielen und beschäftigt<br />

weltweit rund 235 Mitarbeiter. Pierburg<br />

Instruments ist an den Standorten<br />

Fürth (vormals Hermann Electronic)<br />

und Neuss (Abgasmeßtechnik<br />

und Industrie-Meßgeräte) sowie<br />

über die Pierburg Instruments Inc.<br />

(Auburn Hills, US-Bundesstaat Michigan)<br />

auch in den USA vertreten.<br />

Das<strong>Profil</strong><br />

Herausgeber: Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

Verantwortlich: Dr. Klaus Germann<br />

Chefredaktion: Rolf D. Schneider<br />

Anschrift: Redaktion „Das <strong>Profil</strong>“,<br />

Postfach 104261, 40033 Düsseldorf<br />

Satz: Strack + Storch,<br />

Gladbacher Straße 15, 40219 Düsseldorf<br />

Druck: DAMO Digitaltechnik GmbH,<br />

Falkstraße 73-77, 47058 Duisburg<br />

Erscheinungsweise: 5 Ausgaben/Jahr<br />

Drucktermin dieser Ausgabe:<br />

11./12. 12. 2000<br />

Nachdruck gestattet, Belegexemplar erbeten.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Investor Relations<br />

Seite 3<br />

Rheinmetall mit internationaler Rechnungslegung<br />

Bilanzen des Konzerns<br />

von 2001 an nach IAS<br />

Düsseldorf. Der Vorstand der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> hat im Oktober diesen Jahres<br />

die Einführung von „International<br />

Accounting Standards“ (IAS) für den<br />

Konzernabschluß der Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

beschlossen. Auch die Unternehmensbereiche<br />

werden zukünftig Konzernabschlüsse<br />

nach IAS aufstellen.<br />

Bislang sind Bilanzen in der Rheinmetall-Gruppe<br />

nach den Vorschriften des<br />

Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt<br />

worden. IAS sind weltweit anerkannte<br />

Standards zur Rechnungslegung,<br />

die von zahlreichen DAX-Unternehmen<br />

(z.B. Bayer, Henkel, Lufthansa<br />

und RWE) bereits angewendet werden;<br />

weitere namhafte Großkonzerne<br />

– zum Beispiel die Volkswagen <strong>AG</strong> –<br />

stellen zur Zeit auf IAS um.<br />

„International Accounting Standards“<br />

gewährleisten eine transparente<br />

und international vergleichbare Berichterstattung.<br />

Im Gegensatz zu den<br />

derzeit noch verwendeten Vorschriften<br />

des HGB, die stark Gläubigerschutzorientiert<br />

(Betonung des Vorsichtsprinzips)<br />

sowie durch steuerliche Vorschriften<br />

geprägt sind, stellen die IAS<br />

die Informationsbedürfnisse der Investoren<br />

in den Vordergrund. Oberster<br />

Grundsatz ist dabei die angemessene<br />

Darstellung der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage. Mit der Einführung einer<br />

IAS-Rechnungslegung entspricht<br />

Rheinmetall somit den Erwartungen<br />

der Kapitalmärkte und Banken. Weiterhin<br />

gewinnt die unterjährige Berichterstattung<br />

(Quartalsberichte) der<br />

Rheinmetall-Gruppe durch die Einführung<br />

von IAS<br />

wesentlich an<br />

Aussagekraft, was<br />

von großer Bedeutung<br />

für die<br />

Darstellung der internationaltätigenUnternehmensgruppe<br />

nach<br />

außen ist.<br />

Die Umstellung<br />

des Rechnungs-<br />

Dr. Ulrich Hauck<br />

wesens bei Rheinmetall betrifft sowohl<br />

das externe Rechnungswesen als<br />

auch das interne Berichtswesen und<br />

erstreckt sich über alle Unternehmensstufen.<br />

Da die Tochtergesellschaften<br />

auch zukünftig aus rechtlichen Gründen<br />

nicht auf die Erstellung eines Einzelabschlusses<br />

nach HGB verzichten<br />

können, werden diese eine Überleitung<br />

der HGB-Buchführung auf IAS in<br />

Form einer sogenannten „HB II“ erstellen.<br />

In die konsolidierten Abschlüsse<br />

der Geschäftsbereiche, der Unternehmensbereiche<br />

sowie des Rheinmetall-<br />

Konzerns werden zukünftig ausschließlich<br />

IAS-Abschlüsse (HB II) der<br />

Konzernunternehmen einfließen.<br />

HGB-Konzernabschlüsse werden in<br />

der Rheinmetall-Gruppe somit letztmalig<br />

zum 31. Dezember 2000 erstellt.<br />

Der Umstellung liegt ein ehrgeiziger<br />

Zeitplan zugrunde, dessen Umsetzung<br />

höchste Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

des Rechnungswesens im ge-<br />

Angebot zur<br />

Aktienübernahme<br />

dp Düsseldorf/Neuss. Die Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> (Düsseldorf) wird den<br />

Aktionären der Jagenberg <strong>AG</strong> (Neuss)<br />

ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot<br />

für alle ausstehenden<br />

Vorzugsaktien machen. Ein entsprechender<br />

Beschluß wurde am 1. Dezember<br />

2000 vom Aufsichtsrat der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> genehmigt. Rheinmetall bietet<br />

für eine Vorzugsaktie der Jagenberg<br />

<strong>AG</strong> 2,30 €. Weitere Einzelheiten des<br />

Kaufangebots (z. B. den Zeitpunkt der<br />

Übernahme und die Übernahmefrist)<br />

wird die Rheinmetall <strong>AG</strong> zu gegebener<br />

Zeit veröffentlichen. Damit drückt<br />

Rheinmetall seine besondere Verantwortung<br />

gegenüber den Vorzugsaktionären<br />

der Jagenberg <strong>AG</strong> aus.<br />

samten Konzern stellt. Die vorgesehene<br />

erstmalige Veröffentlichung eines IAS-<br />

Abschlusses zum 31. Dezember 2001<br />

erfordert die Ermittlung von vergleichbaren<br />

Vorjahreszahlen. Somit ist – nach<br />

Erstellung des diesjährigen HGB-Konzernabschlusses<br />

(Stichtag: 31. 12.<br />

2000) – ein paralleler Konzernabschluß<br />

nach IAS zum 31. Dezember 2000 aufzustellen.<br />

Für die Unternehmen des<br />

Rheinmetall-Konzerns bedeutet dies,<br />

daß im Anschluß an den Jahresabschluß<br />

2000 eine Überleitung dieses<br />

Abschlusses auf IAS vorzunehmen ist.<br />

Die vorbereitenden Arbeiten für die<br />

Umstellung sind bereits in vollem<br />

Gange. Seit Anfang Oktober 2000 erarbeiten<br />

acht Projektgruppen unter Leitung<br />

des Konzernrechnungswesens<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> (Dr. Ulrich Hauck,<br />

Karin Crombach) in enger Abstimmung<br />

mit den Konzernprüfern PwC Deutsche<br />

Revision (Düsseldorf) neue IAS-Bilanzierungsrichtlinien<br />

einschließlich der<br />

entsprechenden Berichtspakete. Wesentliche<br />

Entscheidungen hinsichtlich<br />

der Bilanzierung und Bewertung nach<br />

IAS sollen durch das „Steering Committee“,<br />

das sich aus den Finanzvorständen<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> sowie der<br />

Unternehmensbereiche zusammensetzt,<br />

bis Ende diesen Jahres getroffen<br />

werden. Voraussetzung für die Einführung<br />

von IAS sind gewisse Anpassungen<br />

bestehender EDV-Systeme.<br />

Entscheidend für den Erfolg des Umstellungsprojekts<br />

ist insbesondere<br />

auch die engagierte Beteiligung der<br />

Mitarbeiter im Rheinmetall-Rechnungswesen.<br />

Diesen bietet sich über das<br />

konzernweite IAS-Projekt die Chance,<br />

an einer umwälzenden Erneuerung<br />

und Modernisierung der Rechnungslegung<br />

aktiv mitzuwirken. Von großer<br />

Bedeutung ist außerdem die effiziente<br />

und zielgerichtete Schulung der Mitarbeiter<br />

im Rechnungswesen und im<br />

Controlling. Nach Beendigung der<br />

Jahresabschlußarbeiten für das Geschäftsjahr<br />

2000 wird für diesen Personenkreis<br />

ein umfangreiches Schulungsprojekt<br />

gestartet. Die Schulungen<br />

beginnen in der zweiten März-<br />

Hälfte 2001, zunächst unter Teilnahme<br />

von Mitarbeitern des Rechnungswesens<br />

der Gesellschaften der Rheinmetall-Gruppe<br />

(die weitere Zeitplanung<br />

des Umstellungsprojekts geht<br />

aus der Grafik auf dieser „<strong>Profil</strong>“-Seite<br />

hervor).<br />

Ansprechpartner beim IAS-Projekt ist<br />

zum einen das bereits genannte Projektleitungsteam<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

(Hauck/ Crombach); zum anderen stehen<br />

in den einzelnen Unternehmensbereichen<br />

mit Ulrike Renner („Automotive“),<br />

Roland Müsse („Electronics“)<br />

und Sven Gronemeyer („Defence“)<br />

kompetente Experten zur Verfügung.<br />

Fachmann bei Jagenberg ist<br />

Rolf Jensen. Dr. Ulrich Hauck*<br />

*Dr. Ulrich Hauck (36) ist Leiter des Konzernrechnungswesens<br />

bei der Rheinmetall <strong>AG</strong> und in dieser<br />

Funktion verantwortlich für die konzernweite Umstellung<br />

der Bilanzen auf „International Accounting<br />

Standards“.<br />

Rheinmetall hält als Mehrheitsaktionär<br />

rund 86 Prozent des Stimmrechtsanteils<br />

an der Jagenberg <strong>AG</strong><br />

oder 52 Prozent des Grundkapitals<br />

von 51,2 Millionen €. (Das Grundkapital<br />

ist eingeteilt in 20 000 000<br />

Stückaktien und zwar in 12 000 000<br />

Stammaktien und 8 000 000 Vorzugsaktien<br />

ohne Stimmrecht).<br />

Rheinmetall unterstreicht damit sein<br />

Ziel, Jagenberg zu verkaufen. Dabei<br />

wird seitens des Rheinmetall-Vorstandes<br />

eine Lösung präferiert, in<br />

der Jagenberg als vollständige Einheit<br />

an einen Finanzinvestor veräußert<br />

wird.<br />

Rheinmetall hat sich zu einem freiwilligen<br />

Übernahmeangebot entschlossen,<br />

weil potentielle Finanzinvestoren<br />

vor allem Interesse an<br />

einer 100-prozentigen Übernahme<br />

haben.<br />

Maßnahmen 2000/2001 Sept. Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

Umstellungskonzept<br />

erarbeiten und vorstellen<br />

Projektarbeit:<br />

(Projektteams und<br />

Steering Committee)<br />

Berichtsformulare und<br />

Bilanzierungsrichtlinie<br />

Schulungen<br />

Erstellung d. Abschlusses<br />

zum 31. Dezember 2000<br />

Prüfung der Abschlüsse<br />

bei den Gesellschaften<br />

Unternehmens-Planung<br />

nach IAS<br />

Gemeinsame Erklärung von Bundesregierung und Industrie<br />

Allianzen in der Wehrtechnik bilden<br />

rds Berlin/Ratingen. Unternehmen<br />

der wehrtechnischen Industrie in<br />

Deutschland werden strategische Allianzen<br />

in der Heerestechnik und im Marineschiffbau<br />

bilden und dabei auch gegenseitige<br />

Kapitalbeteiligungen prüfen.<br />

Dies geht aus einer – mit Blick auf die<br />

europäische Zusammenarbeit im Rüstungsbereich<br />

formulierten – gemeinsamen<br />

Erklärung hervor, die Ende Oktober<br />

diesen Jahres nach einem Gespräch<br />

zwischen Bundeskanzler Gerhard<br />

Schröder, Verteidigungsminister Rudolf<br />

Scharping sowie hochrangigen Vertretern<br />

der Firmen Diehl, Krauss-Maffei-<br />

Wegmann, Rheinmetall <strong>AG</strong>, Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong>, Babcock Borsig und Thyssen-<br />

Krupp veröffentlicht wurde.<br />

Ziel dieser strategischen Allianzen ist<br />

der Erhalt der Spitzenstellung sowie<br />

der Kernkompetenzen und Systemfähigkeit<br />

der deutschen Unternehmen<br />

in den Bereichen der Heerestechnik<br />

Jagenberg meldet<br />

hohes Auftragsplus<br />

he Neuss. Die als Ausrüster der internationalen<br />

Hersteller und Verarbeiter<br />

von Papier und Folien tätige Jagenberg<br />

<strong>AG</strong> hat ihre Auftragslage im<br />

laufenden Geschäftsjahr 2000 deutlich<br />

steigern können. So erzielte das<br />

Neusser Unternehmen zum 30. September<br />

diesen Jahres mit 299,6 Millionen<br />

€ einen Zuwachs im Auftragseingang<br />

von 15,8 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahreswert (258,8 Mio €).<br />

Damit entwickelte sich auch der Auftragsbestand,<br />

der zum 30. September<br />

2000 um 15,6 Prozent auf 222<br />

Millionen € stieg, sehr positiv. Der<br />

Umsatz der Jagenberg-Gruppe wuchs<br />

in den ersten neun Monaten auf 211,1<br />

Millionen € und lag damit um 5,8<br />

und des Marineschiffbaus. Die Allianzen<br />

werden als entscheidendes Element<br />

für die Restrukturierung der<br />

europäischen Rüstungsindustrien angesehen.<br />

Sie sind offen für den Beitritt<br />

weiterer deutscher und anderer europäischer<br />

Partner und schaffen dadurch<br />

auch die Voraussetzung für den<br />

Beitritt transatlantischer Partner.<br />

Um den Konsolidierungsprozeß speziell<br />

in der Heerestechnik zu fördern,<br />

streben die Firmen Krauss-Maffei-Wegmann<br />

GmbH & Co. KG, Rheinmetall De-<br />

Tec <strong>AG</strong> und Diehl Stiftung & Co. eine Intensivierung<br />

der bisherigen Zusammenarbeit<br />

an. Dabei sollen die genannten<br />

Unternehmen, so die Erklärung<br />

weiter, auf eine Harmonisierung<br />

und Bündelung ihrer technologischen<br />

Fähigkeiten hinarbeiten und<br />

gleichzeitig auch die Möglichkeit einer<br />

gegenseitigen Kapitalverflechtung prüfen.<br />

Ähnliches gilt für die Babcock Bor-<br />

Prozent über dem Vergleichswert des<br />

Vorjahres.<br />

Zu dieser Entwicklung trugen die beiden<br />

Hauptgeschäftsfelder Papier- und<br />

Folientechnik gleichermaßen bei. Dank<br />

guter Auftragseingänge bei Rollenschneidern<br />

und Streichanlagen sowie<br />

durch internationale Großprojekte, zu<br />

denen auch wieder namhafte Aufträge<br />

aus Nordamerika zählen, stieg der Auftragseingang<br />

in der Papiertechnik um<br />

rund zehn Prozent. Der Geschäftsbereich<br />

Folientechnik konnte aufgrund<br />

einer regen Ordertätigkeit aus den USA<br />

und den sich wieder belebenden asiatischen<br />

Märkten sogar einen Auftragszuwachs<br />

von 18 Prozent gegenüber<br />

1999 verbuchen. Für das gesamte Jahr<br />

2000 rechnet Jagenberg mit einem<br />

Auftragsplus von mehr als 20 Prozent<br />

gegenüber 1999. Die Jagenberg <strong>AG</strong><br />

wird daher angesichts sich weiter<br />

Holding<br />

Teilbereiche<br />

Einzelgesellschaften<br />

Der Umstellung der Bilanzen auf „International Accounting Standards“ (IAS) liegt ein ehrgeiziger Zeitplan zugrunde, dessen<br />

Umsetzung höchste Anforderungen an die Mitarbeiter des Rechnungswesens im gesamten Rheinmetall-Konzern stellt. Was<br />

im Rahmen des IAS-Großprojektes bis November kommenden Jahres im Detail geschieht, zeigt diese „<strong>Profil</strong>“-Grafik.<br />

Das geplante trilaterale „gepanzerte Transportfahrzeug“ (GTK), an dessen Realisierung<br />

unter anderem die Rheinmetall-DeTec-Gruppe und die Krauss-Maffei-<br />

Wegmann GmbH & Co. KG beteiligt sind, ist ein ebenso aktuelles wie zukunftsgerichtetes<br />

Beispiel für strategische Allianzen in der Wehrtechnik.<br />

sig <strong>AG</strong> und die Thyssen Krupp Industries<br />

<strong>AG</strong> auf dem Sektor des Marineschiffbaus.<br />

In der in Berlin verabschiedeten Erklärung<br />

betont die Bundesregierung<br />

zudem, daß sie der kontinuierlichen<br />

Investitionstätigkeit der Bundeswehr<br />

eine wesentliche Bedeutung beimißt.<br />

Wörtlich heißt es: Sie verfolgt – unter<br />

Wahrung der wettbewerbsrechtlichen<br />

Voraussetzungen – gemeinsam mit der<br />

deutschen Industrie das Ziel, die Spitzenstellung<br />

sowie die Kernkompetenzen<br />

und damit die Systemfähigkeit der<br />

Unternehmen der Heerestechnik und<br />

des Marineschiffbaus zu erhalten.<br />

Gleichzeitig will die Regierung in Berlin<br />

in der deutschen Rüstungsindustrie<br />

eine Kräftebündelung fördern, die in<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie auf<br />

nationaler Ebene bereits abgeschlossen<br />

ist und die im vergangenen Sommer<br />

zur Gründung des größten europäischen<br />

Luftfahrtkonzerns EADS geführt<br />

hatte.<br />

Für den Rheinmetall-Unternehmensbereich<br />

„Defence“, der sich insbesondere<br />

in jüngster Vergangenheit durch<br />

interne und externe Konsolidierungen<br />

zu einem europäischen Kompetenzzentrum<br />

für Heerestechnik formiert hat<br />

und dessen in diesen Wochen anlaufendes„Diana“-Integrationsprogramm<br />

angesichts der dazugewonnenen<br />

Technologie- und Systemfähigkeit<br />

die globale Wettbewerbsfähigkeit sichern<br />

wird, sind strategische Allianzen<br />

auf dem Sektor der Wehrtechnik schon<br />

seit langem keine „unbekannte<br />

Größe“. Ein gleichermaßen aktuelles<br />

wie zukunftsgerichtetes Beispiel ist in<br />

diesem Kontext das geplante trilaterale<br />

„gepanzerte Transportfahrzeug“ (GTK),<br />

an dessen Realisierung unter anderem<br />

die Rheinmetall-DeTec-Gruppe sowie<br />

die Krauss-Maffei-Wegmann GmbH &<br />

Co. KG beteiligt sind.<br />

Blick in die Produktion von StoraEnso<br />

Packaging Boards im schwedischen<br />

Fors: Jagenberg-Streichanlage mit<br />

vier „Modular Combi Blade“-Streichköpfen.<br />

belebender internationaler Märkte bei<br />

Spezialmaschinen für die Papier- und<br />

Folienindustrie mit einem guten Auftragspolster<br />

in das Geschäftsjahr 2001<br />

starten.


Seite 4 Investor Relations<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Anfang November diesen Jahres veröffentlichte die Financial<br />

Times Deutschland (Hamburg) einen Beitrag<br />

über die Rheinmetall <strong>AG</strong>, in dem unter anderem von einer<br />

„ernsten Finanzkrise“ die Rede war. Mit aller Schärfe<br />

wies der Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Unternehmensgruppe,<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt, diese „unhaltbare<br />

Behauptung“ zurück und unterstrich dabei gleichzeitig<br />

die finanzielle Solidität des Konzerns, der in seinen drei<br />

Geschäftsfeldern „Automotive“, „Electronics“ und „Defence“<br />

weltweit erfolgreich am Markt plaziert ist. Eberhardts<br />

Börsen-Zeitung: Gespräch mit Rheinmetall-Vorstandschef Klaus Eberhardt<br />

Konsolidierungspause eingelegt<br />

Ertrag, Ertrag, Ertrag und Liquididät.“<br />

Mit dieser prägnanten Formel<br />

umreißt Klaus Eberhardt, der<br />

seit dem 1. Januar 2000 amtierende<br />

Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong>, in welche Richtung er den<br />

Konzern bewegen will. Seit Anfang<br />

der neunziger Jahre hat Rheinmetall<br />

zehn Wehrtechnik-Unternehmen für<br />

fast 1 Mrd. DM gekauft. Im letzten und<br />

in diesem Jahr wurde ein Umsatzvolumen<br />

von 938 Mill. € erworben, und<br />

285 Mill. € wurden abgegeben. Der<br />

Konzern ist massiv auf Wachstum<br />

geprägt worden, und das hat bei der<br />

Finanzausstattung deutliche Spuren<br />

hinterlassen. Der Konzernumsatz<br />

wurde innerhalb von zehn Jahren auf<br />

8,8 Mrd. DM nahezu verdreifacht,<br />

und die Bilanzsumme wurde bis 1999<br />

um den Faktor 2,5 auf 6,8 Mrd. DM<br />

verlängert.<br />

Mit dieser mächtigen Expansion hat<br />

das Eigenkapital trotz der Kapitalerhöhungen<br />

1996, 1997 und 1998 bei<br />

weitem nicht Schritt gehalten. Es ist<br />

gerade mal um ein Drittel auf 1,1 Mrd.<br />

DM angereichert worden. Dagegen<br />

wurde die Gesamtverschuldung von<br />

knapp 670 Mill. DM auf 3,1 Mrd. DM<br />

hochgezogen. Rheinmetall lebt in einer<br />

gewiß nicht übertrieben komfortablen<br />

finanziellen Situation, doch von<br />

einer „ernsten Finanzkrise“, wie<br />

Anfang November 2000 von der<br />

„Financial Times Deutschland“ behauptet,<br />

kann bei weitem keine Rede<br />

sein, auch wenn die Brutto-Finanzschulden<br />

von 1998 bis Ende 1999<br />

einen Sprung von 450 auf dicht unter<br />

1,4 Mrd. DM gemacht haben werden.<br />

Die Netto-Finanzschulden werden für<br />

Ende 2000 bei 600 (584) Mill. € erwartet.<br />

Seit Eberhardt den langjährigen<br />

Rheinmetall-Chef Hans U. Brauner abgelöst<br />

hat, wurde ein Paradigmenwechsel<br />

vollzogen. Die Jahre der Quantensprünge,<br />

gekennzeichnet durch<br />

Akquisititionen zur starken strategischen<br />

Positionierung vor allem in<br />

der Wehrtechnik und durch die Abgabe<br />

von Randaktivitäten, gehören der<br />

Odeon im Qualitätstest<br />

Vergangenheit an. Er verfolgt eine<br />

Strategie „der klaren Linie“, die sich<br />

primär an der wirtschaftlichen Performance<br />

orientiert. Für ihn ist Wachstum<br />

zwar wichtig, doch die Größe<br />

allein läßt er als Kriterium nicht gelten.<br />

„Das Management will zeigen, was in<br />

Rheinmetall steckt: nicht mit Visionen,<br />

sondern mit realen, nachvollziehbaren<br />

Fakten.“<br />

Kompetenz ohne<br />

Kommando-Ton<br />

Seite 9<br />

Deshalb braucht der Konzern nach<br />

den stürmischen und von Visionen geprägten<br />

Zeiten dringend eine Konsolidierungspause.<br />

Wie Eberhardt im Gespräch<br />

mit der Börsen-Zeitung sagte,<br />

wird er das aktive Portfoliomanagement<br />

zumindest in den nächsten zwei<br />

Jahren unter umgekehrten Vorzeichen<br />

betreiben. Er will aus der großen Fülle<br />

der ins Netz gegangenen Fische jene<br />

Fänge ausmustern, die außerhalb der<br />

Kernkompetenz der drei Säulen Automotive,<br />

Electronics und Defence leben.<br />

Den Liquiditätszufluß daraus (Verkaufspreis<br />

plus Abbau der Finanzschulden)<br />

veranschlagt er auf deutlich<br />

über 100 Mill. €. Daß den Vorzugsaktionären<br />

der Jagenberg <strong>AG</strong> ein freiwilliges<br />

Kaufangebot unterbreitet wird, widerspricht<br />

seiner Politik nur scheinbar,<br />

denn tatsächlich soll damit die komplette<br />

Veräußerung an einen Finanzinvestor<br />

vorbereitet werden. Jagenberg<br />

wird im Geschäftsjahr 2000 einschließlich<br />

der Erträge aus Immobilienverkäufen<br />

eine schwarze Null erreichen,<br />

nachdem sich das operative Ergebnis<br />

deutlich zweistellig verbessert<br />

Premium-Produkt: Das Heizungs- und<br />

Klimabediensystem für den BMW Z8<br />

stammt von der Firma Preh.<br />

hat. Der operative Turnaround soll im<br />

nächsten Jahr vollzogen werden.<br />

Auch wenn derzeit weitere Zukäufe<br />

nicht das vorrangige Thema sind, will<br />

Rheinmetall doch das Pulver trocken<br />

halten und den finanziellen Spielraum<br />

für Akquisitionsgelegenheiten haben.<br />

Diesen Spielraum sieht Finanzvorstand<br />

Herbert Müller gesichert („Wir<br />

fühlen uns komfortabel“), auch nach<br />

der verschobenen Anleihe über 300<br />

Mill. €. Diese Anleihe, die nun zunächst<br />

für das Frühjahr 2001 vorgesehen<br />

ist, sollte der Umfinanzierung eines<br />

bis Ende 2002 laufenden syndizierten<br />

Kredits dienen. Daß hier Rheinmetall<br />

der Schuh nicht drückt, hat<br />

nicht allein mit dem Termin zu tun,<br />

sondern auch mit den Konditionen.<br />

Denn die seit 1998 laufende Kreditfazilität<br />

über 700 Mill. DM stellt sich für<br />

Rheinmetall deutlich günstiger als die<br />

geplante Anleihe, zumal zur Nutzung<br />

Darstellung der aktuellen Situation sowie der strategischen<br />

Positionierung des Konzerns fand ein breites Echo in<br />

renommierten deutschsprachigen bzw. internationalen Tages-<br />

und Wirtschaftszeitungen. „Das <strong>Profil</strong>“ veröffentlicht<br />

stellvertretend einen Beitrag der Börsen-Zeitung (BZ/Frankfurt<br />

am Main) vom 2. Dezember des Jahres. Darin geben BZ-<br />

Chefredakteur Claus Döring und Brunfrid Rudnick, Leiter der<br />

Rhein-Ruhr-Redaktion der BZ, ein Gespräch wieder, das sie<br />

wenige Tage zuvor mit Eberhardt über die aktuellen und<br />

zukünftigen Perspektiven von Rheinmetall führten. dp<br />

der niedrigeren Zinsen am kurzen Ende<br />

auf Basis der Kreditfazilität kurzfristige<br />

Gelder rollierend aufgenommen<br />

wurden. Insofern führt die in der<br />

1999er Bilanz ausgewiesene und auch<br />

im Credit Research von Dresdner KB<br />

erwähnte Fristigkeit der Verbindlichkeiten<br />

den externen Betrachter leicht in<br />

die Irre. Dort werden 82% der 757 Mill.<br />

€ Bruttofinanzschulden als innerhalb<br />

von zwölf Monaten fällig beschrieben.<br />

Vor allem die Spread-Ausweitung<br />

während der Roadshow von ursprünglich<br />

90 auf dann 130 bis 140 Basispunkte<br />

über Euribor, von der auch andere<br />

mit Triple-B geratete Gesellschaften<br />

betroffen waren, hätten zur Absage<br />

der Anleihe bewogen, so der Finanzvorstand.<br />

Sicher sei es nicht einfach,<br />

nach halbjähriger Vorbereitung auf<br />

die Emission zu verzichten. Am Markt<br />

sei die Verschiebung allerdings gut<br />

aufgenommen und als Zeichen von<br />

Professionalität gewertet worden.<br />

Müllers Ziel ist es, im Abschluß für<br />

2000 die Netto-Finanzschulden auf<br />

600 Mill. € zu begrenzen. Dies wären<br />

zwar mehr als im Jahr zuvor (584 Mill.<br />

€), doch muß dies vor dem Hintergrund<br />

der Akquisitionen gesehen werden.<br />

So dürften sich die liquiden Mittel<br />

per Ende 2000 gegenüber Ultimo<br />

1999 von 173 auf 105 Mill. € verringern,<br />

die Finanzverbindlichkeiten aber<br />

ebenfalls, und zwar von 757 auf 705<br />

Mill. €. Die sich bei 3 Mrd. € Bilanzsumme<br />

daraus abzuleitende (jedoch<br />

mehr statische und in ihrer Aussagefähigkeit<br />

für die finanzielle Verfassung<br />

begrenzte) Verschuldungsquote von<br />

18% ist deshalb um weitere Finanzkennziffern<br />

zu ergänzen. So wird für<br />

2000 ein Cash-flow von 360 Mill. € erwartet,<br />

womit der dynamische Verschuldungsgrad<br />

bei 2 liegt. Bei einem<br />

für 2000 in Aussicht gestellten Ergebnis<br />

vor Steuern und Zinsen (Ebit) von<br />

145 Mill. € errechnet sich ein Zinsdeckungsgrad<br />

(Ebit in Relation zum<br />

Nettozinsaufwand) von 2,6; auf Basis<br />

des Ergebnisses vor Steuern, Zinsen<br />

und Abschreibungen (Ebitda) wären<br />

es sogar 7,3.<br />

Freilich wird bei Rheinmetall derzeit<br />

eine andere Kennziffer besondere Beachtung<br />

finden, nämlich das Verhältnis<br />

der Gesamtverbindlichkeiten zum<br />

Cash-flow. Denn hier hatte sich der<br />

Konzern in den sogenannten Financial<br />

Covenants des syndizierten Kredits<br />

auf eine Obergrenze von 3,5 verpflichtet.<br />

Sie war infolge des verzögerten Jagenberg-Verkaufs<br />

vorübergehend<br />

überschritten worden, und dies hatte<br />

letztlich die irreführenden Schlagzeilen<br />

von der Finanzkrise ausgelöst.<br />

Stuttgart anfing. Als Vorstandsassimetall Elektronik <strong>AG</strong> (heutige Adistent<br />

und Leiter der Fertigungssteuetron <strong>AG</strong>) übernahm. Dieses Amt berung<br />

in der Nachrichtentechnik samhielt er, als er zum 1. Januar 2000 als<br />

Wenn Klaus Eberhardt Rheinmetall<br />

als „eines der faszinierendsten<br />

Unternehmen“ bemelte<br />

er das Know-how, um später<br />

bei MBB das Werk Nabern zu leiten<br />

und anschließend den Geschäftsbereich<br />

Fertigung.<br />

Nachfolger von Hans U. Brauner die<br />

Konzernführung übernahm. Die Turbulenzen<br />

um seinen Vorgänger Brauner<br />

will Eberhardt schnell vergessen<br />

schreibt, klingt dies glaubwürdig. Dann folgte das Thema „Defence“, machen, die Zeit der Selbstherrlich-<br />

Denn in der jetzigen Aufgabe fließt er wurde Mitglied der Unternehkeit an der Rheinmetall-Spitze<br />

zusammen, was der 52-jährige MamensbereichsleitungVerteidigungs- scheint vorüber. Mit dem Großnager<br />

auf verschiedenen Stufen seisysteme. Als die zivile Mikroelektroaktionär Röchling pflegt er eine<br />

ner Karriereleiter in unterschiednik aus der Dasa ausgegründet und „sehr gute und vertrauensvolle“ Zulichen<br />

Firmen kennengelernt hat: in die Temic eingebracht wurde, bot sammenarbeit. Auch im Vorstand<br />

„Electronics“, „Automotive“ und sich die nächste Chance. Als stell- legt Eberhardt Wert auf klare Verhält-<br />

„Defence“. Dies sind heute die drei vertretender Vorsitzender der Genisse: Der angelsächsische CEO<br />

Säulen der „strategischen Holding“ schäftsführung der Temic Telefunken liegt ihm näher als ein Primus inter<br />

Rheinmetall, an deren Spitze er seit microelectronic GmbH verantwor- pares. Doch die Vorliebe für klare<br />

Jahresanfang 2000 steht. Begonnen tete er die Kfz-Elektronik, Airbag-Sy- Kommandostrukturen heißt nicht<br />

hat Eberhardts Laufbahn mit Electrosteme und Mikrosysteme. Nach die- Kommandoton. Entscheidungen im<br />

nics, als er nach dem Studium der sen „Automotive“-Jahren wechselte Vorstand werden erst getroffen,<br />

Mathematik und Physik 1972 bei der Eberhardt 1997 zu Rheinmetall, wo wenn Einstimmigkeit erreicht ist.<br />

Standard Electric Lorenz <strong>AG</strong> (SEL) in er den Vorstandsvorsitz der Rhein-<br />

(Börsen-Zeitung, 2. 12. 2000)<br />

„Automotive inside“: Für den 6-Zylinder-Boxter-Motor (Porsche) liefert die zum<br />

Rheinmetall-Konzern gehörende Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe den kompletten<br />

Aluminium-Motorblock, Kolben, Gleitlager sowie Öl- und Wasserpumpen.<br />

Vorstandschef Eberhardt wertet es als<br />

klaren Vertrauensbeweis, daß trotz<br />

dieses Verstoßes gegen die Covenants<br />

alle 21 Institute des international<br />

zusammengesetzten Konsortiums<br />

die dinglich nicht gesicherte Kreditfazilität<br />

ohne Abstriche aufrechterhalten<br />

haben.<br />

Entgegen allen anders lautenden<br />

Spekulationen ist sich der Rheinmetall-Chef<br />

des Rückhalts des Mehrheitsaktionärs<br />

Röchling sicher, seit der<br />

neue Aufsichtsratsvorsitzende Werner<br />

Engelhardt, der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Gebr. Röchling und<br />

Räumt Minen: der „Keiler“ von Rheinmetall-“Defence“.<br />

der Röchling Industrie Verwaltung<br />

GmbH, vor den Aktionären klipp und<br />

klar erklärte, daß der Familienverband<br />

nach wie vor fest zu Rheinmetall steht<br />

und seine Mehrheit von rund 66% der<br />

Stammaktien als ein maßgebliches industrielles<br />

Engagement betrachtet.<br />

Röchling erwarte allerdings eine angemessene<br />

Dividende sowie eine dauerhafte<br />

Wertsteigerung des Unternehmens,<br />

„die sich dann auch im Aktienkurs<br />

niederschlagen muß“.<br />

Der Forderung nach einer angemessenen<br />

Dividende ist Rheinmetall in<br />

der Vergangenheit stets nachgekommen,<br />

auch dann, wenn – wie zuletzt<br />

für 1999 – das operative Ergebnis<br />

nicht ausreichte. Die Ansprüche an die<br />

Wertsteigerung und den Aktienkurs<br />

hingegen blieben seit dem Sommer<br />

1998 unerfüllt, denn seit dem damaligen<br />

Gipfel von 32 € befand sich das<br />

Papier auf Talfahrt. Als sich der Staub<br />

nach der angeblichen Finanzkrise zu<br />

legen begann, kam der nächste<br />

Nackenschlag, als Rheinmetall am 16.<br />

November aus dem Index MSCI flog.<br />

Dem folgte ein Absturz auf die bisherige<br />

Talsohle von 6,41 €. Der<br />

Großaktionär könnte sicherlich selbst<br />

etwas für Wertsteigerung und Aktienkurs<br />

tun, wenn er dem Gedanken<br />

näher träte, durch Abschaffung der<br />

stimmrechtslosen Vorzugsaktien den<br />

Free Float nennenswert zu verbreitern,<br />

um möglicherweise wieder Gnade<br />

beim MSCI zu finden . . .<br />

Um den ersten Beweis anzutreten,<br />

daß sein Weg der richtige ist, kämpft<br />

Eberhardt darum, seine Prognose für<br />

das zu Ende gehende Jahr zu erfüllen.<br />

Mit dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern<br />

und Abschreibungen will er bei 400<br />

(305) Mill. € landen und damit das<br />

Niveau von 378 Mill. € aus dem Jahr<br />

1998 übertreffen. Das Ergebnis vor<br />

Steuern, ursprünglich mit 100 Mill. €<br />

angesetzt, wurde mit 90 Mill. € korrigiert,<br />

weil der Verkauf der Büromöbelsparte<br />

Mauser Waldeck mit einem<br />

Buchverlust einherging.<br />

Daß im<br />

ersten Halbjahr<br />

ein Verlust von 25<br />

Mill. € gezeigt<br />

werden mußte, ist<br />

bei Rheinmetall<br />

üblich. Die Aufholjagd<br />

in der zweiten<br />

Jahreshälfte wird<br />

115 Mill. € einfahren.<br />

Darin enthalten<br />

ist der Turnaround<br />

bei STN<br />

Atlas Elektronik, wo aus einem Verlust<br />

der zweiten Jahreshälfte von 25 Mill. €<br />

in diesem Jahr ein Gewinn von 7 Mill.<br />

€ werden soll.<br />

Die Umsatzrendite diesen Jahres von<br />

voraussichtlich 2,0% liegt noch weit<br />

von Eberhardts Ansprüchen entfernt.<br />

Als Vorgabe für das Jahr 2003 nennt er<br />

5%. Die Eigenkapitalrentabilität will er<br />

auf 20% (2000 voraussichtlich 16,7%)<br />

hochziehen und die Gesamtkapitalrentabilität<br />

bei 12% ansiedeln. Diese<br />

Kennzahl hatte 1999 bei 6,2% gelegen,<br />

und sie wird dieses Jahr auf<br />

10,0% anziehen.<br />

Eberhardt zeigt zwar ausgeprägte<br />

Ambitionen, bei dem von der Bundesregierung<br />

gewünschten Schulterschluß<br />

in der deutschen und später in<br />

der europäischen Heerestechnik mit<br />

Rheinmetall in der ersten Reihe zu stehen.<br />

Gleichwohl soll der Konzern nicht<br />

wieder wehrtechniklastig werden, sondern<br />

eines Tages ausgewogen auf drei<br />

Säulen stehen: In zehn Jahren, so seine<br />

Vorstellung, wird auf Automotive,<br />

Electronics und Defence jeweils ein<br />

Drittel des Umsatzes entfallen. Um dieses<br />

Gleichgewicht zu finden, wird der<br />

Elektronik-Bereich mit seinem aktuellen<br />

Gewicht von 16% am stärksten<br />

wachsen müssen. Das bedeutet, daß<br />

sich an die Konsolidierungspause alsbald<br />

eine offensive Phase anschließen<br />

muß.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 5<br />

„Avior“-Laserprojektionssystem von STN Atlas<br />

Neue Perspektiven<br />

durch Laserprojektion<br />

jhh/fk Orlando/Bremen. Weltpremiere:<br />

Die STN Atlas Elektronik GmbH<br />

(Bremen) hat ihr neuartiges Laserprojektionssystem<br />

namens „Avior“ Ende<br />

November 2000 in Orlando im US-<br />

Bundesstaat Florida auf der „I/ITSEC“,<br />

der weltweit größten Simulations-<br />

Fachmesse, erstmals einem internationalen<br />

Fachpublikum vorgestellt. So<br />

erfreulich dessen Resonanz, so erfolgreich<br />

auch die bisherigen Vermarktungsaktivitäten<br />

für das System, das<br />

sich unter anderem durch unbegrenzte<br />

Tiefenschärfe, hohe Farbvielfalt<br />

und Helligkeit, absolute Farbstabilität<br />

und konstante Farbkonvergenz auszeichnet:<br />

Mit der Lufthansa und der<br />

Luftwaffe der Bundeswehr kann der<br />

Bremer Elektronikspezialist bereits<br />

zwei prominente Referenzen in der<br />

zivilen bzw. militärischen Luftfahrt<br />

vorweisen.<br />

Der Mensch als ein – in bezug auf<br />

Wahrnehmung und Verarbeitung von<br />

Eindrücken – stark visuell geprägtes<br />

Wesen benötigt optische Informationen.<br />

Wenn man den Bereich Flugsimulation<br />

vom Standpunkt einer immer<br />

leistungs- und anforderungsintensiveren<br />

Aus- und Fortbildung näher betrachtet,<br />

wird klar, daß moderne Sichtsysteme<br />

unentbehrlich sind, die die<br />

Umwelt und Umgebung möglichst realitätsnah<br />

erzeugen.<br />

Mit „Avior“, einem neuartigen, hochleistungsfähigenLaserprojektionssystem,<br />

bietet die STN Atlas Elektronik<br />

GmbH jetzt in der Darstellung bisher<br />

nicht realisierbare Vorteile: unbegrenzte<br />

Tiefenschärfe, hohe Farbvielfalt<br />

und Helligkeit, absolute Farbstabilität<br />

und konstante Farbkonvergenz.<br />

Auf Basis dieser neuen Technologie<br />

stehen nunmehr Sichtsysteme für Simulatoren<br />

zur Verfügung, die jedem<br />

konventionellen Projektionssystem<br />

deutlich überlegen sind und die einen<br />

bisher unbekannten Realitätsgrad erreichen.<br />

Der Bremer Elektronikspezialist hat<br />

auch bereits erste Interessenten, die<br />

„Avior“ im Bereich der Flugsimulation<br />

einsetzen wollen. Die Lufthansa Flight<br />

Training GmbH will das neuartige Laserprojektionssystem<br />

verwenden, um bereits<br />

im Ausbildungsbetrieb befindliche<br />

Flugsimulatoren aufzuwerten. Unter<br />

dem Stichwort „Daylight Cockpit“ sollen<br />

die Simulatoren im Bereich der Projektion<br />

an die Bedürfnisse der Aus- und<br />

Fortbildung hochqualifizierten fliegenden<br />

Personals angepaßt werden. Mit<br />

„Avior“ lassen sich künstlich Tageslichtverhältnisse<br />

schaffen, was bislang<br />

nicht möglich war. Außerdem können<br />

kalligraphische Lichter (beispielsweise<br />

Landebahnbefeuerung) verblüffend<br />

Flugsimulation: Mit Hilfe eines Doms mit Laserprojektionsköpfen und vier Zieldarstellungsprojektoren<br />

werden realitätsnahe, visuelle Eindrücke geschaffen, die<br />

wiederum gewährleisten, daß hochqualifiziertes fliegendes Personal – hier am<br />

Beispiel des Kampfflugzeugs „Tornado“ der deutschen Luftwaffe – adäquat ausund<br />

fortgebildet werden kann.<br />

realitätsnah projiziert werden. Die Entwicklung<br />

des „Daylight Cockpit“-Konzeptes<br />

wird durch den Bremer Senat gefördert.<br />

Ein weiterer Sektor, der sich im Bereich<br />

der Flugsimulation für „Avior“ interessiert,<br />

ist die Bundeswehr. Die<br />

Luftwaffe will acht „Full Mission“-Simulatoren<br />

für „Tornado“-Kampfflugzeuge<br />

mit der neuartigen Laserprojektionstechnik<br />

bestücken.<br />

Die Simulatoren mit Dom-Projektionstechnik<br />

(300 0 x120 0 Sichtfeld)<br />

sollen jeweils mit einem 13kanaligen<br />

„Laser Display“-System vom Typ<br />

„Avior“ ausgestattet werden. Als digitales<br />

System erreicht „Avior“ extrem<br />

Darstellung eines „Full Flight“-Simulators (FFS) mit Dreikanal-Laserprojektionssystem:<br />

Die Projektion per Laser bietet unbegrenzte Tiefenschärfe, hohe Farbvielfalt<br />

und Helligkeit bei absoluter Farbstabilität und konstanter Farbkonvergenz.<br />

Mit recht kompakten Abmessungen und einem Gewicht von nur rund acht Kilogramm bringt der „Avior“-Projektionskopf<br />

zahlreiche Vorteile beim Einbau in Flugsimulatoren mit sich – Vorteile, die z. B. die Lufthansa und die Luftwaffe nutzen wollen.<br />

hohe Ausfallsicherheit bei geringstem<br />

Wartungsaufwand.<br />

Der „Tornado“-Simulator wird von einem<br />

der vielen Vorteile des neuen Systems<br />

besonders profitieren: Das System<br />

ist recht kompakt (der Projektionskopf<br />

wiegt rund acht Kilogramm)<br />

und verfügt, bedingt durch Trennung<br />

von Projektionskopf und Laserquelle,<br />

über geringe Einbaumaße. Dies ermöglicht<br />

den Bau von wesentlich leichteren<br />

und kompakteren „Full Flight“-Simulatoren<br />

(FFS) mit beispielsweise elektrischem<br />

Bewegungssystem, also ohne<br />

Hydraulikraum. Der erste Simulator für<br />

das Kampfflugzeug „Tornado“, der<br />

sichtsystemtechnisch mit „Avior“-Technologie<br />

zur Ausrüstung ansteht, soll in<br />

Holloman/USA installiert werden.<br />

Dank zahlreicher verwirklichter, bislang<br />

als nicht erreichbar geltender<br />

Fähigkeiten wird „Avior“ für D-Level-Simulatoren<br />

– das sind zertifizierte und<br />

damit offiziell zugelassene Ausbildungs-<br />

und Trainingssimulatoren in<br />

der Fliegerei, basierend auf Richtwerten<br />

der „Joint Aviation Authorities and<br />

Kooperation mit<br />

Atlantis Systems<br />

dp Brampton/Bremen. Die STN Atlas<br />

Elektronik GmbH (Bremen) und<br />

die Atlantis Systems International<br />

Inc. in Brampton (Kanada) bilden eine<br />

strategische Allianz zur Entwicklung<br />

und Vermarktung der taktischen<br />

Marine-Trainer von Atlantis. Der Bremer<br />

Systemspezialist übernimmt dabei<br />

den Verkauf und den Vertrieb des<br />

gesamten Produktsegments „Maritimes<br />

Taktisches Training“ des kanadischen<br />

Unternehmens.<br />

Mit dieser neuerlichen transatlanti-<br />

Mexiko: Zoll setzt<br />

auf „HCV-Mobile“<br />

dp Veracruz/Paris. Heimann Systems<br />

hat kürzlich einen Auftrag von<br />

der mexikanischen Zollbehörde (Administracion<br />

General de Aduanas de<br />

Mexico) über mehr als 3,7 Millionen<br />

US-Dollar erhalten. Die Order umfaßt<br />

die Lieferung des neuesten „HCV-Mobile“-Systems<br />

(„Heimann CargoVision“),<br />

das zur Bekämpfung von<br />

Schmuggel und dem Umschlag illegaler<br />

Stoffe eingesetzt wird.<br />

Ziel der Maßnahme ist die Modernisierung<br />

der gesamten Betriebsabläufe<br />

von Zollprüfungen. Im Vorfeld hatte<br />

sich die mexikanische Zollbehörde einen<br />

umfassenden Überblick über alle<br />

potentiellen Lieferanten von mobilen<br />

Prüfsystemen verschafft. Aufgrund<br />

des technologischen Vorsprungs fiel<br />

Federal Aviation Authority“ – zugelassen<br />

werden.<br />

Ein großes Problem beim Bau von Simulationsanlagen<br />

wird mit „Avior“<br />

ebenfalls gelöst: das Gewicht der Projektoren.<br />

Professionelle Projektoren –<br />

das sind die „großen Brüder“ der<br />

Video-Beamer, die in immer mehr<br />

Haushalten statt eines Fernsehers zum<br />

Einsatz kommen und die Bilder bis zu<br />

mehreren Quadratmetern Größe projizieren<br />

können – sind sehr schwer und<br />

deshalb besonders bei Simulatoren,<br />

die auf einem Bewegungssystem gelagert<br />

sind, nur mit hohem mechanischen<br />

Aufwand einzusetzen. Bei „Avior“<br />

muß nur der sehr leichte Projektionskopf<br />

in den eigentlichen Simulator<br />

integriert werden. Die Laserquelle<br />

selbst kann außerhalb des Simulators<br />

plaziert werden. Die bewegten Bilder<br />

werden per Glasfaserkabel übertragen.<br />

Darüber hinaus besteht zukünftig die<br />

Möglichkeit, mehrere Projektionsköpfe<br />

mit nur einer Laserquelle zu betreiben.<br />

Anwendungen des neuartigen Systems<br />

realisiert STN Atlas Elektronik<br />

schen Kooperation untermauert die<br />

Rheinmetall-DeTec-Gruppe ihren Anspruch<br />

als führender Anbieter der<br />

Wehrtechnik in Europa mit dem Ziel,<br />

das erfolgreiche Engagement auf<br />

dem nordamerikanischen Markt weiter<br />

zu intensivieren und den Marktanteil<br />

auszuweiten.<br />

Dipl.-Kfm. Ulrich Grillo, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der STN Atlas<br />

Elektronik GmbH: „Die Kombination<br />

ist ideal: Atlantis mit seiner exzellenten<br />

Technologie, bei Seestreitkräften<br />

weltweit bewährt, und STN Atlas Elektronik<br />

mit jahrzehntelanger Erfahrung<br />

und Tradition bei hochentwickelten<br />

Sensoren, Systemen und Simulatoren<br />

die Wahl auf das „HCV-Mobile“-System<br />

des Wiesbadener Spezialisten.<br />

Das neue System wird Ende des Jahres<br />

2000 im Hafen von Veracruz, dem<br />

wichtigsten mexikanischen Seehafen<br />

mit dem höchsten Frachtumschlag, in<br />

Betrieb genommen und von geschulten<br />

Mitarbeitern der Zollbehörde bedient.<br />

Es besteht aus einem integrierten<br />

Transportfahrzeug und einem<br />

ausschwenkbaren „Röntgenarm“, an<br />

dem Röntgenquelle und Detektorzeile<br />

befestigt sind. Das System ist in weniger<br />

als 30 Minuten nach Eintreffen am<br />

Einsatzort funktionsbereit. „HCV-Mobile“<br />

durchleuchtet einen beladenen<br />

Lkw in weniger als zwei Minuten bzw.<br />

ca. 25 Lkw pro Stunde. Dank seiner<br />

vollen Mobilität ist dieses System fast<br />

überall einsetzbar.<br />

Die hohe Durchdringungsleistung<br />

und das leistungsfähige Sensorsystem<br />

ermöglichen, vollbeladene Con-<br />

derzeit im Bereich der Flugsimulation.<br />

Durch Einsatz von „Avior“ in einem<br />

„Full Flight“-Simulator bieten sich die<br />

genannten fundamentalen Vorteile gegenüber<br />

herkömmlichen Systemen. Eine<br />

nahezu unschlagbare Schwerpunktverbesserung<br />

aufgrund des geringen<br />

Gewichtes ermöglicht den Bau<br />

eines insgesamt leichteren und kompakteren<br />

FFS mit elektrischem Bewegungssystem.<br />

„Avior“ bietet als digitales System<br />

zudem eine sehr hohe Ausfallsicherheit<br />

bei geringstem Wartungsaufwand.<br />

Alle Einzelkomponenten des<br />

Systems sind reparierbar und senken<br />

die Lebensdauerkosten weiter. Mit<br />

„Avior“ können auch bereits bestehende<br />

Simulatoren problemlos aufgerüstet<br />

werden. Hauptmerkmale sind<br />

das geringe Gewicht, die geringen Einbaumaße<br />

und die Trennung von Laserquelle<br />

und Projektionskopf. Aufgrund<br />

seines modularen Aufbaus kann<br />

„Avior“ deshalb problemlos in vorhandene<br />

Systemlandschaften eingebunden<br />

werden.<br />

für Marineanwendungen. Die Kooperation<br />

versetzt uns in die Lage, auf<br />

dem wachsenden Weltmarkt für Ausbildungs-<br />

und Schulungssysteme im<br />

Marinebereich künftig eine entscheidende<br />

Rolle zu spielen.“<br />

Im Rahmen der neuen Allianz hat<br />

STN Atlas Elektronik die alleinige Verantwortung<br />

für den Verkauf und Vertrieb<br />

bei neuen Abschlüssen,<br />

während die Zuständigkeiten bei Entwicklung<br />

und Dienstleistungen aufgeteilt<br />

werden. Aus Sicht der Bestandskunden<br />

gibt es keine Änderungen<br />

hinsichtlich der vertraglich vereinbarten<br />

Betreuung und im Falle von Gewährleistungen. <br />

tainer zu durchleuchten und dabei<br />

ein hochauflösendes Röntgenbild zu<br />

erstellen, das durchaus mit den<br />

größeren und leistungsfähigeren stationären<br />

Systemen von Heimann Systems<br />

vergleichbar ist. „HCV-Mobile“<br />

ist zur Zeit weltweit das einzige System,<br />

das Mobilität mit außergewöhnlicher<br />

Leistungsfähigkeit vereint.<br />

Als Teil der Produktpalette von Heimann<br />

Systems ist „Heimann CargoVision“<br />

das Resultat jahrzehntelanger<br />

Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

von Röntgenprüfsystemen.<br />

„HCV“-Systeme tragen zur Erhöhung<br />

der Sicherheit bei, indem sie illegale<br />

Waffen- oder Drogenimporte verhindern<br />

helfen, Zolleinkünfte durch Auffinden<br />

von Schmuggelware erhöhen<br />

und Handelsbewegungen durch verkürzte<br />

Zeiten bei der Verschiffung und<br />

Verzollung von Ware beschleunigen.


Seite 6 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Die BKK des Rheinmetall-Konzerns bietet optimalen Versicherungsschutz –<br />

im Krankenhaus ebenso wie beim Thema „Gesundheitsvorsorge im Alter“.<br />

Heimann Systems auf „Security 2000“ in Essen<br />

Kundenkontakte lagen<br />

auf sehr hohem Niveau<br />

sm/cd Essen/Wiesbaden. Die Erfolgsmeldung<br />

kam pünktlich zum Auftakt<br />

der „Security 2000“ in Essen, der<br />

führenden Messe im Bereich der<br />

Sicherheitstechnik: Heimann Systems<br />

wird bis Mitte 2001 den Rhein-Ruhr-<br />

Flughafen in Düsseldorf mit vollautomatischen<br />

Röntgenprüfsystemen zur<br />

hundertprozentigen Kontrolle von<br />

„Check-In“-Gepäck ausstatten. Damit<br />

wird Düsseldorf mit innovativer Technik<br />

von Heimann Systems zum Vorreiter<br />

unter den deutschen Großflughäfen bei<br />

der lückenlosen automatischen<br />

Gepäckkontrolle (siehe auch Beitrag an<br />

anderer Stelle dieser „<strong>Profil</strong>“-Ausgabe).<br />

Nach der breiten Medienberichterstattung<br />

über den Auftrag konnten<br />

sich die Besucher der „Security 2000“<br />

vom 10. bis 13. Oktober auf dem über<br />

100 Quadratmeter großen Messestand<br />

ausführlich über das mehrstufige<br />

Kontrollsystem informieren. Das<br />

Auftragsvolumen für den Flughafen<br />

Düsseldorf beträgt insgesamt 7,2 Millionen<br />

€ und umfaßt fünf Geräte der<br />

ersten Kontrollstufe („Hi-Scan 10065<br />

EDS“) sowie vier Geräte der zweiten<br />

Stufe (HDX 10065), die nahtlos in das<br />

bestehende Gepäckfördersystem integriert<br />

werden.<br />

Als weiteres Messe-Highlight präsentierte<br />

Heimann Systems in Essen<br />

mit „HiTraX XADA“ eine neue Dimension<br />

in der Qualität von Röntgenbildern.<br />

Auf der Basis der neuen „HiTraX“-Elek-<br />

tronik verfügt das Wiesbadener Unternehmen<br />

damit über ein völlig neuartiges,<br />

leistungsfähiges Sensorsystem<br />

zur Erfassung von Röntgenbilddaten.<br />

Die Bedeutung liegt auf der Hand, da<br />

die Ergebnisse aller computergestützten<br />

Bildverarbeitungsprozesse vom Informationsgehalt<br />

der Rohdaten und<br />

damit von der Leistungsfähigkeit des<br />

Sensorsystems abhängen. Die neuentwickelte<br />

„XADA“-Technologie von<br />

Heimann Systems läßt hier alle bislang<br />

existierenden Sensorsysteme in<br />

den drei entscheidenden Leistungskategorien<br />

Durchdringung, Drahterkennbarkeit<br />

und Materialklassifikation weit<br />

hinter sich.<br />

Großen Zuspruch fand auf der „Security<br />

2000“ auch das neue „Reality<br />

Training“ für Sicherheitspersonal. Mit<br />

„OTS Xtrain“ hat Heimann Systems eine<br />

innovative Weiterentwicklung seines<br />

Schulungskonzeptes für Bedienpersonal<br />

von Röntgenprüfgeräten vorgestellt.<br />

Das neue Modul, das auf der<br />

Maßstabgetreues Modell: „HCV-Mobil“ zur Kontrolle von Containern und Fahrzeugen.<br />

Dipl.-Ing. Fereidun Alizadeh (r.), Vertriebsgebietsbeauftragter<br />

bei Heimann<br />

Systems, erläutert die Funktionsweise<br />

des innovativen Handgepäck-Röntgenprüfsystems<br />

„ProLine“.<br />

aktuellen „HiTraX“-Systemplattform<br />

aufbaut, sorgt für ein Höchstmaß an<br />

Realitätsnähe. Die besondere Stärke:<br />

Anstatt ein reales Röntgenprüfgerät<br />

durch PC-basierte Software nachzuempfinden,<br />

nutzt das Schulungsprogramm<br />

die Komponenten des realen<br />

Systems. So kann die Übungssituation<br />

die tatsächlichen Verhältnisse am<br />

Röntgenprüfgerät wirklichkeitsnah widerspiegeln.<br />

Neben den technischen Innovationen<br />

wurde in Essen auch ein Bestseller<br />

von Heimann Systems als neue Design-Studie<br />

präsentiert: Das Kompakt-<br />

Röntgenprüfgerät „Hi-Scan 5030“ lieferte<br />

den Beweis, daß zuverlässige Sicherheitstechnik<br />

nicht zwangsläufig<br />

unattraktiv und unförmig sein muß. Im<br />

Stil des Designs von „ProLine“ wurde<br />

dem bewährten System ein neues,<br />

modernes Äußeres gegeben – und das<br />

bei gleichbleibend optimalen Abmessungen.<br />

Aufgrund seines geringen<br />

Platzbedarfs und der leichten Bedien-<br />

BKK Rheinmetall<br />

erhöht Beiträge<br />

rds Düsseldorf. Die Betriebskrankenkasse<br />

(BKK) der Rheinmetall <strong>AG</strong><br />

erhöht ihren Beitragssatz zum 1. Januar<br />

2001 auf 13,2 Prozent (bisher:<br />

12,5%). Die vom BKK-Verwaltungsrat<br />

Mitte Oktober 2000 einstimmig beschlossene<br />

Anhebung geht zum einen<br />

auf die spürbare Leistungsausweitung<br />

in verschiedenen Segmenten<br />

(z.B. bei Arzneimitteln) zurück. Zum<br />

anderen führt die schrittweise Ausweitung<br />

des Risikostrukturausgleiches<br />

(RSA) – die hiermit verbundenen<br />

Ausgleichszahlungen werden von<br />

2001 an auch auf die neuen Bundesländer<br />

ausgedehnt – zu einer erheblichen<br />

Mehrbelastung der finanzstarken<br />

Krankenkassen in Westdeutschland.<br />

Davon ist in erheblichem Um-<br />

Großauftrag<br />

aus der Schweiz<br />

oho Bern/Bremen. Die zum Rheinmetall-Konzern<br />

gehörende STN Atlas<br />

Elektronik GmbH (Bremen) hat einen<br />

Großauftrag aus der Schweiz erhalten.<br />

Das Unternehmen wird 120<br />

Spezialfahrzeuge der Schweizer Armee<br />

mit Beobachtungs- und Aufklärungsausstattungen<br />

ausrüsten.<br />

Der Vertrag wurde jetzt mit der Gruppe<br />

Rüstung in Bern unterzeichnet.<br />

Die Schweizer Armee wird in den<br />

nächsten Jahren 120 Schießkommandantenfahrzeuge<br />

erhalten.<br />

Die entsprechenden Aufträge gingen<br />

an drei Unternehmen, darunter<br />

fang auch die Betriebskrankenkasse<br />

des Rheinmetall-Konzerns betroffen:<br />

20 Prozent ihrer jährlichen Gesamteinnahmen<br />

in Höhe von derzeit rund<br />

100 Millionen Mark werden in den<br />

RSA-Topf eingezahlt.<br />

BKK-Vorstand Wilfried Duile, dessen<br />

Einrichtung insgesamt rund 26 700<br />

Rheinmetall-Mitarbeiter einschließlich<br />

Familienangehörige betreut: „Mit<br />

dem neuen Satz liegen wir immer<br />

noch deutlich unter dem durchschnittlichen<br />

aktuellen Beitragssatz<br />

aller gesetzlichen Krankenkassen<br />

(13,7 Prozent) und sind gleichzeitig<br />

deutlich preiswerter als zum Beispiel<br />

die Ortskrankenkassen oder die<br />

großen Ersatzkassen (BEK, DAK) – bei<br />

einem gleichzeitig qualitativ hochwertigen<br />

Leistungsspektrum.“ Eine Bewertung,<br />

die bei der unlängst durchgeführten<br />

Mitgliederbefragung einmal<br />

mehr bestätigt wurde.<br />

STN Atlas Elektronik als Lieferant<br />

der Beobachtungsausstattungen<br />

mit Wärmebildgerät, CCD-Kamera<br />

und Laserentfernungsmesser. Der<br />

Lieferumfang umfaßt neben dem<br />

Bediengerät sowie Prüfmitteln für<br />

die Feld- und Depotinstandsetzung<br />

auch Ersatzteile. Der Auftrag<br />

schließt auch Ausbildungskurse ein.<br />

Im Herbst 2001 werden vier Systeme<br />

im Rahmen einer Vorserie ausgeliefert.<br />

Von Februar 2002 an gehen<br />

monatlich sechs weitere Einheiten<br />

an den Kunden. Die drei beteiligten<br />

Firmen (STN Atlas Elektronik,<br />

MOW<strong>AG</strong> und Honeywell) arbeiteten<br />

bei diesem Projekt als gleichwertige<br />

Partner, d.h. ohne Generalunternehmer.<br />

Großer Auftrag von<br />

der Szczecin-Werft<br />

dp Hamburg. Die STN Atlas Marine<br />

Electronics GmbH hat unlängst von<br />

der Szczecin-Werft in Polen den Auftrag<br />

zur Lieferung von Wellengenerator-/Motor-Anlagen<br />

für acht Chemieprodukte-Tanker<br />

für die Reedereien<br />

Ceres Hellenic Shipping in Griechenland<br />

und Odfjell Tankers in Norwegen<br />

erhalten. Die Lieferung erstreckt sich<br />

über einen Zeitraum bis Ende 2003.<br />

Die Anlagen sind ausgelegt für Wellengenerator-Betrieb<br />

im Drehzahlbereich<br />

von 67 bis 105 1/min mit einer<br />

Leistung von 1840kVA, im Motorbetrieb<br />

mit einer Leistung von 1500kW.<br />

Jede Anlage setzt sich u. a. aus einem<br />

im Wellenstrang eingebauten Wellengenerator,<br />

einer Blindleistungsmaschine<br />

und einem sechspulsigen Frequenz-Umrichter<br />

zusammen.<br />

Im Rahmen des offiziellen Messerundgangs am Eröffnungstag der „Security 2000“ informierte Dipl.-Ing. Hans Zirwes (r.),<br />

Prokurist und Leiter Vertrieb & Projekte bei Heimann Systems, über das neue System zur vollautomatischen Sprengstoffkontrolle.<br />

Aufmerksame Zuhörer waren u.a. der Essener Bürgermeister Norbert Kleine-Möllhoff (2.v.r.), Wolfgang Hoffmann<br />

(sitzend), Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Wirtschaft, Dr. Joachim Henneke, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Messe Essen GmbH, sowie Uwe Glock vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie.<br />

barkeit wird das System weltweit bereits<br />

hundertfach in Poststellen, Gerichten,<br />

in der Industrie und auch in<br />

Schulen eingesetzt.<br />

Vor dem Hintergrund der weltweit<br />

wachsenden Gefahr durch Drogenund<br />

Waffenschmuggel sowie andere<br />

illegale Warentransporte stießen zudem<br />

die „CargoVision“-Röntgenprüfsysteme<br />

zur Container- und Fahrzeugkontrolle<br />

bei den „Security“-Besuchern<br />

auf großes Interesse. Auf der Basis<br />

neuester Technologie bietet Heimann<br />

Systems in diesem Bereich individuell<br />

zugeschnittene Lösungen für<br />

Häfen, Flughäfen und Grenzkontrollstellen.<br />

Das „CargoVision“-System ermöglicht<br />

Zollbehörden und Sicherheitsdiensten<br />

das zuverlässige Auffinden<br />

von Narkotika, Waffen, Sprengstoffen<br />

und Chemikalien sowie die<br />

Identifikation von Schmuggelware wie<br />

Zigaretten und Alkohol.<br />

Neues gab es in Essen auch von Heimann<br />

Biometric Systems (Jena): Vor-<br />

gestellt wurde der neuentwickelte Einzelfinger-Scanner<br />

LS2/F. Dieser sogenannte<br />

„LiveScanner“ dient zur Erfassung<br />

von abgerollten und flachen Fingern<br />

und wurde gemäß der Richtlinien<br />

des US-amerikanischen FBI konstruiert.<br />

Ein weiteres innovatives Produkt<br />

der Jenaer Experten, das die Produktpalette<br />

der leistungsstarken biometrischen<br />

LiveScanner optimal ergänzt.<br />

Sicherheit ist stark gefragt – mit diesem<br />

Tenor zog nicht nur Heimann Systems,<br />

sondern auch die Messe Essen<br />

ihre „Security“-Bilanz. Mit rund 35000<br />

Besuchern – davon fast 98 Prozent<br />

Fachbesucher – und mehr als 900<br />

Ausstellern aus 30 Ländern bestätigte<br />

die Fachschau ihre Position als international<br />

führende Fachmesse im Bereich<br />

der Sicherheitstechnik. Bundesinnenminister<br />

Otto Schily, Schirmherr<br />

der „Security 2000“, sprach von<br />

einer Messe mit „klarem <strong>Profil</strong> und<br />

kompletter Abbildung der Branche“.<br />

Für Heimann Systems ein besonders<br />

wichtiger Faktor: die hohe Internationalität<br />

der Security. Dem weltweiten<br />

Engagement der Firmengruppe entsprechend<br />

lag die Quote ausländischer<br />

Besucher am eigenen Stand erwartungsgemäß<br />

bei nahezu 50 Prozent,<br />

wobei über 30 Länder vertreten<br />

waren. Vertriebsleiter Hans Zirwes zog<br />

nach Abschluß der vier Messetage ein<br />

positives Fazit: „Besonders aufgrund<br />

der hohen Kontaktqualität stellt die<br />

‚Security‘ eine feste Größe in unserer<br />

Messeplanung dar. Wir sind in zwei<br />

Jahren auf jeden Fall wieder dabei.“<br />

Zufriedenheit auch bei zahlreichen<br />

anderen Ausstellern und Fachverbänden.<br />

92 Prozent beurteilten das Ergebnis<br />

ihrer Beteiligung an der Fachmesse<br />

mit „sehr gut“ bis „befriedigend“. 91<br />

Prozent sprachen von einer hohen<br />

Qualifikation der Fachbesucher. Aufgrund<br />

der Kundenkontakte rechnen 95<br />

Prozent mit einem guten Nachmessegeschäft<br />

– so auch die Heimann-Systems-Gruppe.<br />

Dipl.-Kfm. Ulrich Grillo, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung des Bremer<br />

Unternehmens: „Diese neue<br />

Form der Zusammenarbeit können<br />

wir nur positiv bewerten. Das Vorhaben<br />

wurde nach einer Studien-Vorphase<br />

in der ungewöhnlich kurzen<br />

Zeit von drei Jahren entwickelt, erprobt<br />

und zur Beschaffungsreife gebracht.“<br />

Bodo Wittwer, Systemführer<br />

bei der Gruppe Rüstung als Auftraggeber:<br />

„Solche Leistungen sind<br />

nur möglich, wenn in hohem Maße<br />

motiviert und zielgerichtet gearbeitet<br />

wird. Besonders anzuerkennen<br />

ist es, wenn die Industrie wie in diesem<br />

Fall Vor- und Eigenleistungen<br />

mit entsprechender Risikobereitschaft<br />

erbringt.“


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 7<br />

PAT liefert dynamische Achslast-Erfassungssysteme<br />

Gezielter Kampf gegen<br />

überladene Fahrzeuge<br />

dc Ettlingen. Gezielter Kampf gegen<br />

überladene Fahrzeuge: Der Geschäftsbereich<br />

Verkehrstelematik der PAT-<br />

Gruppe hat in diesem Jahr zwei<br />

Großaufträge zur Lieferung von Achslast-Erfassungssystemen<br />

auf Autobah-<br />

Ein Bestandteil des PAT-Projektes: tragbarer<br />

PC mit Verstoß-Bilddarstellung<br />

zur effizienten Fahrzeugausschleusung.<br />

Gute Noten für<br />

„Automotive“<br />

dp Düsseldorf. Die beiden international<br />

tätigen Rating-Agenturen<br />

Moody’s und Standard & Poor’s<br />

haben bei der Kolbenschmidt Pierburg<br />

<strong>AG</strong> (Düsseldorf) erstmals Analysen<br />

vorgenommen. Dabei wurde<br />

Kolbenschmidt Pierburg von Standard<br />

& Poor’s mit „A-2“ für kurze<br />

und „BBB“ für lange Fristen beurteilt;<br />

Moody’s vergab die Einstufung<br />

„Baa2“ für das langfristige<br />

Emittenten-Rating. Beide Werte<br />

sind positiv und entsprechen dem<br />

Rating der Muttergesellschaft<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Wie die Agenturen hervorheben,<br />

tragen zu der hohen Kreditwürdigkeit<br />

wesentlich die gesunde<br />

Stellung von Kolbenschmidt Pierburg<br />

als Automobilzulieferer, sein<br />

weltweiter Kundenkreis und die<br />

Unabhängigkeit von einzelnen<br />

Automobilherstellern bei. In der<br />

Begründung für das Rating wird besonders<br />

betont, daß das Knowhow<br />

in der Fertigung erstklassig<br />

und die Produktpalette von<br />

herausragender Qualität sei. Die<br />

niedrige Gesamtverschuldung und<br />

der hohe „Cash-Flow“ ließen ausreichend<br />

Spielraum für weitere<br />

Akquisitionen. Für mögliche Risiken<br />

aus zyklischen Fluktuationen<br />

in der Automobilherstellung sowie<br />

aus dem Wettbewerbsumfeld sei<br />

die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

durch ihre hohe Innovationskraft<br />

und umsichtige Finanzierung<br />

gut gerüstet.<br />

Nach Meinung von Standard &<br />

Poor’s dürften sich die Erträge auf<br />

mittlere Sicht weiter erhöhen, unter<br />

anderem aufgrund der verbesserten<br />

Rentabilität einer Anfang<br />

2000 erworbenen Pumpenproduktion<br />

von Magneti Marelli in Italien<br />

und der erfreulichen Entwicklung<br />

im Geschäftsbereich Aluminium-Technologie.<br />

nen in Deutschland (PAT GmbH, Ettlingen)<br />

und in den Niederlanden (PAT<br />

Krüger bv, Holland) mit einem Gesamtvolumen<br />

von über 3,5 Millionen € erhalten.<br />

Ausschlaggebend für die Auftragserteilung<br />

war die enorme Erfahrung<br />

der PAT-Experten in der dynamischen<br />

Wiegetechnik und der systemtechnischen<br />

Integrationsfähigkeit sowie<br />

ihre große Fachkompetenz in der<br />

praktischen Realisierung digitaler Videosysteme.<br />

Laurie Burns, Vorsitzender der Geschäftsleitung:<br />

„Die neue Strategie der<br />

Integration zusätzlicher Sensoren, die<br />

die eigene Produktpalette sowohl<br />

technologisch als auch anwendungsspezifisch<br />

ergänzen, trägt bereits die<br />

ersten Früchte“. Dr. Dieter Cichon, verantwortlich<br />

für den Bereich „Produktmanagement<br />

und Entwicklung“,<br />

ergänzt: „Durch konsequente Entwicklung<br />

und Applikation digitaler Videosysteme<br />

wurde eine fundierte Basis<br />

für diverse videogestützte Anwendungen<br />

in der Verkehrsüberwachung geschaffen.<br />

Diese Kompetenz wird uns<br />

bei zukünftigen Projektakquisitionen<br />

Wettbewerbsvorteile bringen.“<br />

In Deutschland wird ein bundesweites<br />

Meßstellennetz mit dynamischen<br />

Achslast-Erfassungssystemen für hohe<br />

Geschwindigkeiten errichtet. Diese<br />

erste Ausschreibung umfaßt insgesamt<br />

13 Meßstellen an Bundesautobahnen<br />

in den Ländern Bayern, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt.<br />

An diesen Meßstellen werden auf<br />

allen Fahrstreifen sämtliche Fahrzeuge<br />

vollautomatisch detektiert und nach<br />

Fahrzeugtypen klassifiziert.<br />

In mindestens dem rechten Fahrstreifen<br />

sind Achslast-Erfassungssensoren<br />

in die Fahrbahnoberfläche eben<br />

eingelassen. Cichon: „Der Autobahnverkehr<br />

wird durch die Meßsensorik<br />

nicht beeinflusst. Unser HSWIM-System<br />

(„High Speed Weigh-in-Motion“)<br />

erfaßt Achslasten von Lastkraftwagen<br />

bei Geschwindigkeiten bis 120 km/h<br />

unter Einhaltung vorgegebener Toleranzen“.<br />

Aus den einzelnen Achslastwerten<br />

ermittelt das System die Gesamtgewichte<br />

von Mehrfachachsgruppen<br />

sowie das tatsächliche Fahrzeug-<br />

Gesamtgewicht. Für jede Fahrzeugklasse<br />

gelten entsprechende Grenzwerte<br />

für maximal zulässige Achslasten<br />

und für das Gesamtgewicht. Bei<br />

Überschreitung eines Grenzwertes<br />

kann unverzüglich ein Alarmsignal<br />

vom System ausgegeben werden.<br />

An sieben der 13 bundesdeutschen<br />

Meßstellen wird zusätzlich ein digitales<br />

Videosystem integriert, mit dessen<br />

Hilfe die Polizei überladene Fahrzeuge<br />

aus dem Fließverkehr gezielt selektieren<br />

und ausschleusen kann. Das digitale<br />

Videosystem besteht aus einer<br />

Farbkamera, einer Datenübertragungsstrecke<br />

sowie einem tragbaren<br />

PC mit digitaler Bildverarbeitung. Der<br />

Polizeibeamte erhält am Ort der Ausschleusung<br />

ein Bild des als überladen<br />

gemessenen Fahrzeugs inklusive der<br />

prozentualen Höhe der Überladung.<br />

In Deutschland wird ein bundesweites Meßstellennetz mit dynamischen Achslast-Erfassungssystemen der PAT errichtet. Die<br />

erste Ausschreibung des Projektes umfaßt insgesamt 13 Meßstellen an Autobahnen in den Ländern Bayern, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Foto: Reuters<br />

Zur Person<br />

Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH) Walter<br />

R. Kaiser (54), bisher Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Hirschmann<br />

Electronics GmbH & Co. KG,<br />

Neckartenzlingen, ist am 30. November<br />

2000 aus dem Unternehmen<br />

ausgeschieden.<br />

Zu seinem Nachfolger wurde Dipl.-<br />

Ing. (FH) Dipl.-Wirtschafts-Ing. (FH)<br />

Reinhard Sitzmann (52) bestellt, der<br />

sein Amt am 1. Dezember 2000 angetreten<br />

hat. Zugleich wurde Sitzmann<br />

zum Generalbevollmächtigten<br />

der Aditron <strong>AG</strong> (Düsseldorf) ernannt,<br />

der Führungsgesellschaft des<br />

Rheinmetall-Unternehmensbereiches<br />

Electronics, zu dem Hirschmann<br />

Electronics gehört.<br />

Sitzmann war seit 1998 innerhalb<br />

des Aditron-Verbundes Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung der PAT GmbH,<br />

Ettlingen, die auf dem Gebiet der Baumaschinen-Elektronik<br />

weltweit<br />

führend ist. Als Nachfolger von Sitzmann<br />

bei PAT wurde Laurence Burns<br />

(49) zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung<br />

bestellt. Burns gehört dem Unternehmen<br />

seit Anfang 1999 an.<br />

Dipl.-Ing. Lic. oec. Ernst Odermatt<br />

(52) ist vom Aufsichtsrat der Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong> mit Wirkung vom 1. Januar<br />

2001 zum stellvertretenden Mitglied<br />

des Vorstandes der Gesellschaft<br />

bestellt worden. Odermatt, der 1978 in<br />

den Oerlikon-Bührle-Konzern eingetreten<br />

ist, gehört durch den Erwerb<br />

von Oerlikon Contraves durch Rheinmetall<br />

seit 21. Dezember 1999 als Leiter<br />

der Oerlikon-Contraves-Gruppe zur<br />

INFORMATION AUS ERSTER HAND erhielt General Eric Shinseki (5.v.r.), „Chief of Staff“ der US-Army, kürzlich bei<br />

seinem Besuch des AUSA-Messestandes der Rheinmetall-DeTec-Gruppe in Washington. Shinseki, der Mitte Dezember<br />

diesen Jahres auch zu Gast im europäischen Kompetenzzentrum für Heerestechnik in Unterlüß war, wurde von der<br />

„Defence“-Standbesatzung ausführlich u. a. über die 105mm-Glattrohrwaffenanlage, die dazugehörige Munitionsfamilie<br />

sowie das Programm gepanzerter Fahrzeuge informiert. Zur „Crew“ vor Ort gehörten (v.l.n.r.) Eckard Lomann (Rheinmetall<br />

Landsysteme/RLS), Klaus-Dieter Seip (Rheinmetall W&M), Alois K. Osterwalder (Oerlikon Contraves), Volney F. Warner (US-<br />

Repräsentant der Rheintech Inc./Washington), Eric Prummenbaum, Manfred Eggers, Dr. Josef Jörg und Dr. Bernhard<br />

Halstrup (alle RLS) sowie Allen Buckley (Oerlikon Contraves). Die AUSA 2000 – die „Association United States Army“ ist die<br />

bedeutendste US-Fachmesse für Heerestechnik – zählte rund 27000 Besucher; die Zahl der Aussteller lag bei 600.<br />

HALBZEIT-PERSPEKTIVEN: In einem rund dreiviertelstündigen<br />

Vortrag referierte der Vorsitzende der<br />

CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz (r. + 2.v.l.),<br />

am 19. Oktober 2000 auf Einladung des Landesverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen des CDU-Wirtschaftsrates im<br />

Kommunikationszentrum der Rheinmetall <strong>AG</strong> in Düsseldorf<br />

zum Thema „Halbzeit für Rot/Grün – Perspektiven der<br />

Union“. In der Mitte der 13. Legislaturperiode zog der<br />

45jährige Sauerländer – er gehört dem Bundestag seit<br />

1994 an – vor mehr als 500 Gästen eine Bilanz der bisherigen<br />

Arbeit von Regierung und Opposition und skizzierte<br />

gleichzeitig die Themenschwerpunkte, mit denen die<br />

CDU/CSU aus seiner Sicht politisch Kurs auf die Bundestagswahl<br />

2002 nehmen solle. Unsere beiden Fotos zeigen<br />

Merz zusammen mit dem Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden<br />

Dipl.-Math. Klaus Eberhardt (l. + 2.v.r.) sowie mit<br />

Dr. Klaus Germann (3.v.l.), stellvertretender Landesvorsitzender<br />

des nordrhein-westfälischen CDU-Wirtschaftsrates<br />

und Generalbevollmächtigter der Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Führungsmannschaft der Rheinmetall<br />

DeTec <strong>AG</strong>. Im Vorstand der Gesellschaft<br />

wird Odermatt künftig die operative<br />

Verantwortung für Oerlikon Contraves,<br />

das international führende Unternehmen<br />

von Flugabwehrsystemen,<br />

haben.<br />

Der Vorstand der Rheinmetall DeTec<br />

<strong>AG</strong> besteht vom 1. Januar 2001 an aus:<br />

Dr.-Ing. Ernst-Otto Krämer (Vorsitzender),<br />

Dipl.-Kfm. Ulrich Grillo (stellvertretender<br />

Vorsitzender mit dem Ressort<br />

Finanzen und Controlling sowie<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der STN Atlas Elektronik GmbH), Mario<br />

Gabrielli (Personal und Arbeitsdirektor),<br />

Dipl.-Ing. Lic. oec. Ernst Odermatt<br />

(Oerlikon Contraves <strong>AG</strong>), Dipl.-Ing.,<br />

Dipl. oec. Detlef Moog (Rheinmetall<br />

W & M GmbH) und Dipl.-Ing. Gert Winkler<br />

(Rheinmetall Landsysteme GmbH).


Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Detailvorstellung: Vor hochkarätigem Publikum präsentierten sich die Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> (Ratingen) und ihre Tochtergesellschaften kürzlich in der polnischen Hauptstadt Warschau und in Bristol (Großbritannien).<br />

Präsentationen der Rheinmetall-DeTec-Gruppe in Polen und Großbritannien vor hochkarätigem Publikum<br />

Zusammenarbeit auf Wehrtechnik-Sektor weiter vorantreiben<br />

ha/rds Warschau/Bristol. Detaillierte<br />

Firmenpräsentation vor hochkarätigem<br />

Fachpublikum: Auf zwei Informationsforen<br />

in Polen und Großbritannien<br />

haben Experten der Rheinmetall-<br />

DeTec-Gruppe kürzlich die unternehmerischen<br />

Rahmenbedingungen und<br />

die system- bzw. produktspezifischen<br />

Aktivitäten des zum Rheinmetall-Konzern<br />

gehörenden „Defence“-Unternehmensbereiches<br />

ausführlich vorgestellt.<br />

Die beiden Veranstaltungen, die<br />

in dieser Form erstmals durchgeführt<br />

wurden, sind im Zusammenhang mit<br />

der zunehmenden Internationalisierung<br />

des Geschäftes und der damit<br />

verknüpften Neuausrichtung der Vertriebs-<br />

und Marketing-Aktivitäten der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihrer Tochterfirmen<br />

zu sehen („Das <strong>Profil</strong>“<br />

2/2000).<br />

Nicht erst seit dem Beitritt Polens zur<br />

Nato und den Verhandlungen zur Erweiterung<br />

der Europäischen Union hat<br />

das mittelost-europäische Land für die<br />

Rheinmetall-DeTec-Gruppe eine hohe<br />

strategische Bedeutung („Das <strong>Profil</strong>“<br />

4/2000). Vor diesem Hintergrund<br />

trafen sich Ende September diesen<br />

Jahres in Warschau Vertreter des polnischen<br />

und des deutschen Verteidigungsministeriums<br />

sowie der Deutschen<br />

Botschaft mit „Defence“-Fachleuten,<br />

um Chancen und konkrete<br />

Möglichkeiten einer zukünftig weiter<br />

vertieften Zusammenarbeit zu erörtern.<br />

Im Mittelpunkt des Meinungsaustausches<br />

unter den 120 Gästen aus Politik,<br />

Wirtschaft, den Streitkräften und<br />

dem Mediensektor standen die derzeitige<br />

sicherheitspolitische Situation<br />

in Polen, die Beziehungen beider Länder<br />

auf politischem wie wehrtechnisch-industriellem<br />

Sektor sowie die<br />

bereits eingeleitete Umgestaltung der<br />

polnischen Rüstungsindustrie; darüber<br />

hinaus wurde ein sehr detaillierter<br />

Einblick in die Unternehmensorganisation,<br />

die Kompetenzfelder sowie<br />

die Produktbereiche der Rheinmetall-<br />

DeTec-Gruppe gegeben.<br />

Prominente Teilnehmer der „Defence“-Präsentation<br />

in der polnischen<br />

Hauptstadt, die von Henning von<br />

Ondarza (Aufsichtsratsmitglied der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ehemaliger<br />

Viersterne-General der Bundeswehr)<br />

moderiert wurde, waren u.a. Oberst<br />

Dr. Piotr Zaskórski vom polnischen Generalstab<br />

(in Vertretung des stellvertretenden<br />

Verteidigungsministers Dr.<br />

Romuald Szeremietiev), der Deutsche<br />

Botschafter in Polen, Frank Elbe, sowie<br />

Dr. Horst Peters, Leiter des Referats<br />

„Internationale Rüstungsbeziehungen“<br />

beim Bundesverteidigungsministerium<br />

(BMVg).<br />

Botschafter Elbe: „Polen ist bevölkerungsreichster<br />

und wirtschaftsstärkster<br />

Kandidat für die EU-Erweiterung.<br />

Er ist unser unmittelbarer Nachbar.<br />

Diese Nachbarschaft führt wichtige<br />

Ressourcen zusammen, so daß der<br />

deutsch-polnische Verbund unter Umständen<br />

künftig zur wachstumsstärksten<br />

Region Europas werden könnte.“<br />

Der in der Globalisierung verschärfte<br />

STRATEGISCHER WETTSTREIT: Auch in diesem Jahr führte das Rheinmetall-<br />

Kolleg in Zusammenarbeit mit dem USW Schloß Gracht wieder das strategische<br />

Unternehmensplanspiel „rubikon!“ durch. Führungskräfte aus den kaufmännischen<br />

Bereichen zahlreicher Konzerngesellschaften bildeten insgesamt vier Teams, die als<br />

fiktive Unternehmen am Markt miteinander konkurrieren. Dabei wurden die Fähigkeit<br />

zur strategischen Unternehmensführung und der Umgang mit langfristigen Steuerungs-<br />

und Controllinginstrumenten trainiert. Nach zweieinhalb Veranstaltungstagen<br />

und insgesamt sieben Spielrunden standen die Gewinner fest: Hans Friedrich<br />

(Oerlikon Contraves <strong>AG</strong>/Leiter Finanzabteilung), Norbert Bareiss (KS Kolbenschmidt<br />

GmbH/Leiter Controlling), Thomas Bartels ( Pierburg <strong>AG</strong>/Werkcontroller) und Bernhard<br />

Semling (Heimann Systems GmbH/Leiter Produktmarketing). Unsere beiden<br />

Fotos zeigen die vier siegreichen „rubikon!“-Unternehmer ( Bild links – v.l.n.r.) bei<br />

der Arbeit sowie nach der Verleihung der Rheinmetall-Steele (Bild rechts) durch<br />

Harald Ehrlich (M.), Hauptabteilungsleiter Zentralbereich Personal bei der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> und verantwortlich für die Führungskräfteentwicklung im Konzern.<br />

Wettbewerb, so Elbe weiter, verlange<br />

nach einem neuen kooperativen Ansatz:<br />

„Durch eine Bündelung von Ressourcen,<br />

durch strategische Allianzen<br />

und durch die Optimierung synergetischer<br />

Effekte ist unser Leistungspotentialerheblich<br />

zu steigern... Diesgilt<br />

auch für den Bereich der Sicherheitspolitik“.<br />

BMVg-Experte Peters hob „die<br />

bisherige gute und nachbarschaftliche<br />

Zusammenarbeit auf militärpolitischer<br />

und militärischer Ebene“ hervor: „Beiderseits<br />

besteht Interesse an der Fortsetzung<br />

und Weiterentwicklung dieser<br />

Zusammenarbeit“.<br />

Nicht minder informativ und effizient<br />

verlief eine zeitgleiche „Defence“-Veranstaltung<br />

in Bristol, an der u.a. Vertreter<br />

der „Defence Procurement Agency“<br />

(DPA – britische Beschaffungsbehörde)<br />

und der DERA (verantwortliche Institution<br />

für Forschung und Entwicklung auf<br />

dem Wehrtechnik-Sektor) teilnahmen.<br />

Norbert Frank, Vice President Marketing<br />

& Sales bei der Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong>:<br />

„Wir haben vor allem die verantwortli-<br />

chen Projektleiter der – für unser Unternehmen<br />

wichtigen – Beschaffungsvorhaben<br />

mit Informationen über unser<br />

Unternehmen und seine Leistungs- und<br />

Produktpalette versorgt. Dabei wurden<br />

bereits auch konkrete Gespräche zu<br />

einzelnen Projekten geführt und ein<br />

weiterer Informationsaustausch vereinbart.<br />

Der britische Markt wird von uns<br />

als einer der internationalen Schlüsselmärkte<br />

betrachtet.“<br />

Auch die Gäste zeigten sich hochzufrieden.<br />

Stellvertretend DPA-Geschäftsführer<br />

General Major Peter Gilchrist: „Eine<br />

außerordentlich nützliche Veranstaltung.<br />

Wir haben jetzt einen viel besseren<br />

Einblick in die Struktur und das Wesen<br />

der Rheinmetall-DeTec-Gruppe.“<br />

Norbert Pippberger, wehrtechnischer<br />

Attachée der Deutschen Botschaft in<br />

London, ergänzt: „Die Präsentationen<br />

wurden von DPA und DERA mit großem<br />

Interesse aufgenommen. Die Chancen<br />

für den Einstieg (von Rheinmetall-“Defence“)<br />

bei Simulation, Sensoren, Drohnen,<br />

aber auch bei Munition, sind gut.“


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Seite 9<br />

Aditron-Gruppe auf der „electronica 2000“<br />

Gemeinsame Plattform<br />

für weltweite Märkte<br />

cd/tho/rds München. Mit Rekordzahlen<br />

unterstrich die „electronica<br />

2000“ (21. bis 24. November) erneut<br />

ihre Position als Weltleitmesse der<br />

Elektronikbranche: Auf der „19. Internationalen<br />

Fachmesse für Bauelemente<br />

und Baugruppen der Elektronik“<br />

in München stellten insgesamt<br />

3050 Aussteller und 566 zusätzlich<br />

vertretene Firmen auf rund 160 000<br />

Quadratmetern Fläche aus (1998:<br />

2836 und 630). Über die Hälfte der<br />

Aussteller kam aus dem Ausland (54<br />

Prozent). Rund 88 000 Fachbesucher<br />

(1998: 84 713) zählten die Organisatoren,<br />

davon allein 24 000 aus 73 Ländern<br />

– ein Beleg für die hohe Internationalität<br />

dieser Branchenschau in der<br />

Isar-Metropole.<br />

Aussteller wie Fachbesucher waren<br />

mit dem Verlauf der Messe hoch zufrieden:<br />

98 Prozent der Aussteller bewerteten<br />

ihre Messebeteiligung positiv,<br />

87 Prozent mit „ausgezeichnet bis<br />

gut“. Die Aussteller lobten einhellig<br />

die Internationalität sowie die hohe<br />

Qualität der Messebesucher und zeig-<br />

ten sich mit der Frequenz am Messestand<br />

sehr zufrieden. Von den Besuchern<br />

erhielt die „electronica 2000“<br />

sogar von 93 Prozent die Note „ausgezeichnet<br />

bis gut“.<br />

Unter den Unternehmen, die das<br />

Münchner Fachforum als international<br />

frequentierte Plattform für Neuheiten<br />

und Neuerungen nutzten, war auch<br />

die Aditron-Gruppe.<br />

Die Hirschmann<br />

Electronics<br />

GmbH & Co. KG,<br />

die Preh-Werke<br />

GmbH & Co. KG<br />

und die EBT<br />

Optronic GmbH & Co. KG präsentierten<br />

ihre Produktinnovationen in München<br />

erstmals auf einem gemeinsamen<br />

Messestand in Halle 5. Das ausgestellte<br />

Erzeugnisprogramm umfaßte Produkte<br />

und Systemlösungen aus den<br />

Bereichen Automatisierungs- und<br />

Netzwerksysteme (Hirschmann Electronics),<br />

Automobil- und Industrieelektronik<br />

(Preh-Werke) sowie optronische<br />

Bauelemente (EBT).<br />

Hirschmann Electronics setzte den<br />

Schwerpunkt auf die Schnellanschluß-<br />

technik für Steckverbinder und Systemkomponenten<br />

für die Industrieautomation.<br />

Die Preh-Werke zeigten Innovationen<br />

auf dem Gebiet der „Touchscreens“<br />

und „Point-Of-Sale“-Personalcomputer<br />

sowie Neuentwicklungen aus<br />

dem Bereich der Heizungs-/Klimabediensysteme<br />

und Fahrerassistenzsysteme.<br />

EBT Optronic präsentierte neue<br />

Leuchtmittel für Anzeige- und Meldesysteme,<br />

insbesondere Leuchtdioden<br />

(LED).<br />

Zur Messebilanz der Preh-Werke: Alle<br />

namhaften Automobilhersteller und<br />

–zulieferer (z.B. Audi, BMW, Daimler-<br />

Chrysler, VW, Bosch und Siemens) informierten<br />

sich über die Innovationen<br />

aus Bad Neustadt. „Die Präsenz unseres<br />

Unternehmens auf dem Gemeinschaftsstand<br />

der Aditron <strong>AG</strong> war für die<br />

Produktbereiche Automobilelektronik<br />

und Industrieelektronik ein großer Erfolg“,<br />

erklärte Rüdiger Maidhof, Mitglied<br />

der Geschäftsführung. Aufgrund<br />

der positiven Messebilanz wird Preh<br />

auch auf der „electronica 2002“ (12. bis<br />

15. November) wieder vertreten sein.<br />

„electronica“-Visite mit Tradition: Der Präsident des Bayerischen Landtages,<br />

Johann Böhm (2.v.r.), und seine Ehefrau Elke zeigten sich beeindruckt von den<br />

Heizungs-/Klimabediensystemen der Preh-Werke für BMW und Audi. Auf der<br />

Münchner Fachmesse informierten der Vorsitzende der Preh-Geschäftsführung,<br />

Dr. Michael Roesnick (2.v.l.), und Geschäftsführer Rüdiger Maidhof (r.) über die<br />

neuesten Produktinnovationen aus dem unterfränkischen Bad Neustadt a. d. Saale.<br />

Was das Ausstellungsprogramm anbelangt,<br />

so wurde zum Beispiel das<br />

vollelektronische Preh-Bediensystem<br />

zur Klimatisierung des Fahrgastraums<br />

für den BMW-Roadster Z8 der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt („Das <strong>Profil</strong>“<br />

3/2000). Aufbauend auf der langjährigen<br />

Kompetenz in der Entwicklung<br />

und Herstellung von Heizungs-/Klimabediensystemen<br />

hat Preh mit diesem<br />

Produkt den Sprung in das prestigeträchtigeSportwagen-Premiumsegment<br />

geschafft.<br />

Neues gab es auch aus dem Bereich<br />

der Industrieelektronik: Hier haben<br />

die Preh-Werke ihr Produktportfolio<br />

um einen weiteren leistungsstarken<br />

Kassen-PC, den „Flat POS 2000“, ergänzt.<br />

Dieser kompakte PC ist aufgrund<br />

seiner geringen Abmessungen<br />

für individuelle Kundenlösungen direkt<br />

am „Point of Sale“ ideal geeignet.<br />

„Einfach schneller Anschluß gewinnen“<br />

– unter diesem Motto präsentierte<br />

die Hirschmann Electronics GmbH &<br />

Co. KG ein umfassendes Produktprogramm<br />

für die industrielle Automatisierung.<br />

Zu den Produkt-Neuheiten,<br />

die das Unternehmen auf der Münch-<br />

Olaf Zbikowski (l.), Produktmanager Aktorik- und Sensoriksteckverbinder der<br />

Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, erläutert einem japanischen Messebesucher<br />

das neue „BusQuick“-Schnellanschlußsystem für industrielle Datennetze.<br />

Dialog unter Fachleuten (v.l.n.r.): Nicola Digiovinazza und Horst Eisenmann – Vertriebsbeauftragte der Preh-Industrietechnik<br />

– im Gespräch mit Nikolaos Asteriadis, Distributeur in Griechenland. Das abgebildete kompakte Kassensystem –<br />

es besteht aus 12,1‘-TFT-LC-Display, Kompakt-PC „Flat POS 2000“, MF-Tastatur MF 112C, Teleskop-Stativ, Systemträger,<br />

Drucker und Kundendisplay – entspricht dem an die schwedische Systembolaget AB gelieferten Systemkonzept.<br />

ner Messe vorstellte, gehörte etwa der<br />

weltweit erste geschirmte M12-Steckverbinder<br />

mit Schnellanschlußtechnik,<br />

über den sich Maschinen ohne<br />

umständliches Löten oder Schrauben<br />

an das Fabrik-Datennetz anschließen<br />

lassen. Auch die neuen Miniatur-Koppelmodule<br />

für den Übertragungsstandard<br />

„DeviceNet“ sowie das ebenfalls<br />

neue Verbindungssystem für „Profibus<br />

DP“ aus der „BusQuick“-Familie von<br />

Hirschmann können nach dem „Plugand-Play“-Prinzip<br />

installiert werden.<br />

Das spart Zeit und senkt somit die Kosten<br />

für die Inbetriebnahme. Beide Systeme<br />

sind staub-, schmutz- und wasserdicht,<br />

was sie zur ersten Wahl für<br />

den sicheren Einsatz im rauhen industriellen<br />

Umfeld macht, wo unter anderem<br />

Öle, Reinigungsmittel und<br />

Emulsionen Bestandteile der Umgebungsluft<br />

sind.<br />

„Die ‚electronica‘ gehört für uns zu<br />

den bedeutendsten Messen“, erklärt<br />

Wolfgang Schenk, Vertriebsleiter Zentraleuropa<br />

der Hirschmann-Division<br />

„Automation and Network Solutions“.<br />

Sein Messefazit fällt insgesamt positiv<br />

aus: „Alle wichtigen Vertriebspartner<br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Verstärkung für den zunehmend härteren<br />

internationalen Wettbewerb wünschen.<br />

Deshalb wollen wir konkret etwas<br />

für die Förderung junger, engagierter<br />

Menschen tun.“ Selbstredend<br />

verfolge man, so der Konzernchef weiter,<br />

natürlich auch das „legitime Ziel,<br />

junge Leute für das Unternehmen<br />

Rheinmetall zu begeistern“.<br />

Ausdrücklich begrüßt wurde das zukunftsgerichtete<br />

Förderprojekt vom<br />

Düsseldorfer Regierungspräsidenten<br />

Jürgen Büssow, der auch die Stiftungsurkunde<br />

überreichte: „Sie haben richtig<br />

erkannt, daß dem Mangel an qualifiziertem<br />

Nachwuchs dadurch begegnet<br />

werden kann, daß befähigten Studierenden<br />

der Anschluß an die Wissensgesellschaft<br />

von morgen erleichtert<br />

wird . . . Als Regierungspräsident<br />

weiß ich sehr wohl, daß Stiftungen in<br />

hervorragender Weise dazu beitragen,<br />

Lücken zu füllen, die weder vom Staat<br />

noch von der Wirtschaft ausgefüllt<br />

werden bzw. ausgefüllt werden können.<br />

Ich sehe, daß sich im Stiftungswesen<br />

ein ganz wesentlicher Baustein<br />

des sog. ‚3. Sektors‘ zwischen Markt<br />

und Staat entwickelt und wünsche mir,<br />

daß die Stiftungen ihre politische und<br />

finanzielle Unabhängigkeit dazu nutzen,<br />

ein eigenständiges Kraftfeld zu<br />

entwickeln, das wir in unserer Gesellschaft<br />

benötigen und das weiterhin<br />

verstärkt werden muß.“<br />

sind unserer Einladung zum Standbesuch<br />

gefolgt. Auch die Kundengespräche<br />

verliefen sehr vielversprechend.“<br />

Zufrieden über den Messeauftritt<br />

zeigte sich auch die EBT Optronic<br />

GmbH & Co. KG in Bad Dürkheim. Das<br />

Unternehmen, dessen 195 Mitarbeiter<br />

in diesem Jahr voraussichtlich rund 26<br />

Millionen € Umsatz (199: 21,8 Mio €)<br />

erzielen werden, präsentierte Signalleuchten<br />

und gesockelteLeuchtmittel<br />

auf LED-Basis,<br />

darunter eine neuentwickelte<br />

LED-<br />

Leuchte für Warnleuchtsäulen,sowie<br />

LED- und Display-Systeme.Ausgehend<br />

von der<br />

guten Resonanz<br />

des Messepublikums<br />

– immerhin<br />

gab es rund<br />

500 dokumentierte<br />

Die Förderung ist<br />

zweckgebunden<br />

che Automobilzulieferer bzw. Repräsentanten<br />

staatlicher Einrichtungen<br />

(z.B. Bahn) –, wird mit entsprechend<br />

positiven Auswirkungen auf das Nachmessegeschäft<br />

gerechnet. EBT-Geschäftsführer<br />

Stefan Oestreicher:<br />

„Äußerst positiv aufgenommen wurde<br />

auch unser neues EBT1plus-Konzept.“<br />

Dahinter verbirgt sich ein hochmodernes<br />

Distributionssystem für Produkte<br />

der Signaltechnik.<br />

Gespräche mit<br />

Fachbesuchern, „BusQuick“ von Hirschmann Electronics: Schnellanschluß-<br />

darunter auch etli- technik für den Einsatz im rauhen industriellen Umfeld.<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong> gründete gemeinnützige Stiftung<br />

Nachwuchs wird gezielt gefördert<br />

Im Mittelpunkt der Stiftungsinitiative<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> stehen<br />

Stipendien für herausragende<br />

Diplomarbeiten. Hierzu schreibt die<br />

Stiftung einmal jährlich ein Themenfeld<br />

aus, das in den eingereichten Arbeiten<br />

behandelt werden soll. Über<br />

die Vergabe der Fördermittel entscheidet<br />

ein wissenschaftliches Kuratorium,<br />

das aus vier namhaften<br />

Hochschulprofessoren zusammengesetzt<br />

ist. Die Rheinmetall-Stiftung<br />

Die Stipendien der Rheinmetall-<br />

Stiftung – bis zu acht pro Jahr, Start<br />

ist im Sommer 2001 – sollen neue<br />

Perspektiven eröffnen und die Preisträger<br />

bei der Verbesserung ihrer<br />

Qualifikation unterstützen. Deshalb<br />

werden die Prämien ausschließlich<br />

zweckgebunden für Qualifizierungsmaßnahmen<br />

auf kaufmännischem<br />

oder technischem Gebiet gewährt.<br />

Beispiele hierfür sind die Teilnahme<br />

an Praktikantenprogrammen im Ausland,<br />

an internationalen Studienund<br />

Austauschprogrammen oder an<br />

Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen<br />

(z.B. „Summer Schools“).<br />

Das Stipendium kann darüber hin-<br />

wird von einem fünfköpfigen Stifaus auch für die Teilnahme an<br />

tungsvorstand verwaltet, der unter wissenschaftlichen Veranstaltungen<br />

der Aufsicht eines Stiftungsrates eingesetzt werden, die dem Zweck<br />

steht.<br />

der Stiftung dienen. dp<br />

Mit der Initiative habe sich Rheinmetall,<br />

so der Regierungspräsident weiter,<br />

im übrigen in eine jahrhundertealte<br />

Stiftertradition eingereiht. Zur Erinnerung:<br />

Die älteste, noch bestehende<br />

Stiftung im Regierungsbezirk Düsseldorf<br />

ist die 1364 gegründete Gasthausstiftung<br />

mit Sitz in Emmerich; die<br />

Namen zahlreicher bedeutender<br />

Stiftungen im Regierungsbezirk Düsseldorf<br />

sind mit den Namen großer<br />

Unternehmerpersönlichkeiten und<br />

Unternehmen wie Haniel, Klöckner,<br />

Krupp und Thyssen verbunden. Büssow,<br />

der auch auf die im vergangenen<br />

Sommer vom Deutschen Bundestag<br />

grundsätzlich verbesserten gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen für Stiftungen<br />

(hier: Reform des Stiftungssteuerrechts)<br />

hinwies: „Im Regierungsbezirk<br />

Düsseldorf gibt es derzeit<br />

520 selbständige Stiftungen; etwa ein<br />

Drittel davon wurden in den letzten<br />

zehn Jahren gegründet.“ In Nordrhein-<br />

Westfalen beläuft sich die Zahl auf<br />

rund 1600.


Seite 10 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Rheinmetall auf 12. Deutschen Absolventen-Kongreß<br />

Viele Perspektiven<br />

für Berufseinsteiger<br />

sm Köln. Perspektiven: Die Teilnahme<br />

des Rheinmetall-Konzerns am 12.<br />

Deutschen Absolventen-Kongreß (22.<br />

und 23. November 2000) war für alle<br />

Beteiligten ein voller Erfolg. Rund 600<br />

junge Nachwuchskräfte besuchten die<br />

Rheinmetall-Präsentation in den Kölner<br />

Messehallen und nutzten die Gelegenheit,<br />

sich umfassend über das Unternehmen<br />

und die verschiedenen beruflichen<br />

Einstiegsmöglichkeiten in<br />

den Firmen der Unternehmensgruppe<br />

zu informieren.<br />

Rheinmetall präsentierte sich mit<br />

den drei Unternehmensbereichen<br />

„Automotive“, „Electronics“ und<br />

„Defence“, wobei Führungskräfte der<br />

Konzernholding und der jeweiligen<br />

Sparten den Hochschulabsolventen<br />

Rede und Antwort standen. Generelle<br />

Informationen und die heiß begehrte<br />

Hochschulmarketing-Broschüre<br />

„Rheinmetall – Ihre neue Perspektive“<br />

konnten die interessierten Kongreßbesucher<br />

vorab an der<br />

Infotheke des Messestandes<br />

erhalten.<br />

Die offene Gestaltung<br />

des informativ<br />

konzipierten Standes<br />

entsprach dem<br />

Wunsch des Unternehmens<br />

nach intensiverKommunikation<br />

mit potentiellen<br />

Bewerbern.<br />

„Wir konnten viele<br />

qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

auf<br />

uns aufmerksam<br />

machen; mit rund<br />

250 Absolventen<br />

ergaben sich auch ausführlichere Gespräche“,<br />

berichtet Petra Gerlach –<br />

Personalreferentin bei der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong> und verantwortlich für die Gesamtkoordination<br />

des Messeauftritts<br />

– über die gute Resonanz. „Zur weiteren<br />

Kontaktaufnahme haben wir in<br />

Begleitprotokollen zu den Gesprächen<br />

die wesentlichen Daten<br />

ba Düsseldorf. Kompetentes Management<br />

steht auf mehreren Pfeilern –<br />

einer davon ist die persönliche Weiterbildung.<br />

Das Rheinmetall-Kolleg<br />

als interne Managementakademie<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> bietet ihren Fachund<br />

Führungskräften – egal, ob als<br />

„young professional“ oder „alter<br />

Hase“ – in diesem Zusammenhang<br />

hervorragende Möglichkeiten. Das<br />

differenzierte Kolleg-Angebot transferiert<br />

Wissen in Nutzen und gibt<br />

Unterstützung bei der effizienten<br />

Lösung der Managementaufgaben<br />

und der Optimierung der Arbeitsresultate.<br />

Als Kompetenz-Center „Weiterbil-<br />

und Fakten der interessierten Berufseinsteiger<br />

registriert“, fährt sie mit<br />

Blick auf die Aufgaben der nächsten<br />

Wochen fort.<br />

„Während der beiden Messetage<br />

waren kontinuierlich 14 Personen am<br />

Stand präsent. Zu unserem Team zählten<br />

Leiter aus den Personalbereichen<br />

der verschiedenen Rheinmetall-Unternehmen<br />

und der Konzernholding, Vertreter<br />

aus den jeweiligen Unternehmensbereichen<br />

sowie Teilnehmer des<br />

Rheinmetall-Nachwuchsprogramms,<br />

die sich um die Fragen und Belange<br />

der jungen ‚High Potentials‘ kümmerten“,<br />

so Jörg Müller, Leiter Zentralbereich<br />

Personal bei der Hirschmann<br />

Electronics GmbH & Co. KG, über das<br />

große Engagement der beteiligten<br />

Rheinmetall-Mitarbeiter. „Diese Zusammensetzung<br />

gewährleistete die<br />

optimale Befriedigung des hohen Informationsbedarfs<br />

von seiten der Kongreßbesucher“,<br />

ergänzt Gerlach.<br />

Jochen Woyczek (l.), Ex-Trainee und inzwischen Assistent der<br />

Geschäftsführung bei der Preh-Werke GmbH & Co. KG, stellt<br />

die vielfältigen Berufschancen bei Rheinmetall vor.<br />

Am ersten Messetag fand – als Podiumsdiskussion<br />

– eine Unternehmenspräsentation<br />

des Rheinmetall-Konzerns<br />

statt. „Diese Art der Vorstellung<br />

kam bei den Kongreßbesuchern gut an<br />

und förderte das Image des Unternehmens<br />

als innovativer Arbeitgeber“, berichtet<br />

Gerlach über das Rahmenprogramm<br />

der zweitägigen Veranstaltung.<br />

dung“ hat das Rheinmetall-Kolleg<br />

sein Programm für das kommende<br />

Geschäftsjahr 2001 weiter optimiert.<br />

Das Seminarangebot bietet den Fachund<br />

Führungskräften im Konzern jetzt<br />

folgende Leistungen an:<br />

★ Im Bereich Training, der Veranstaltungen<br />

auf den Fachgebieten „Strategische<br />

Unternehmensführung“,<br />

„Führungskompetenz“, „Methodenkompetenz“,<br />

„Internationalisierung“<br />

und „Fachkompetenz“ umfaßt, ist<br />

das Angebot erweitert worden. Neu<br />

in 2001 sind u. a. die Veranstaltungen<br />

„Unternehmenssteuerung mit<br />

Kennzahlen“, „Teams führen“, „Moderations-Workshop<br />

für Profis“ so-<br />

Immer gut frequentiert: Der Messestand der Rheinmetall <strong>AG</strong> auf dem 12. Deutschen Absolventen-Kongreß in Köln.<br />

„Eine weitere Attraktion unseres Standes<br />

war das Gewinnspiel mit einer<br />

hochmodernen ‚Wrist-Cam‘ (Armbanduhr<br />

mit integrierter Digitalkamera)<br />

als Hauptpreis. Es ging darum, auf<br />

einem Röntgenbild eines detektierten<br />

Koffers die versteckten ‚gefährlichen‘<br />

Objekte zu erkennen“, schildert die<br />

32-jährige Personalreferentin kurz die<br />

Aufgabenstellung. „Zahlreiche Besucher<br />

versuchten ihr Glück; gleichzeitig<br />

konnten wir anhand des eingesetzten<br />

Handgepäck-Röntgenprüfgerätes von<br />

Heimann Systems eine der vielen<br />

Sparten des Konzerns plastisch darstellen“.<br />

Der Absolventen-Kongreß in Köln ist<br />

längst eine feste Institution zur Rekrutierung<br />

von hochmotivierten Fach- und<br />

Führungsnachwuchskräften geworden.<br />

„Die Qualifikation und das Engagement<br />

der Bewerber insgesamt wurden<br />

von allen Anwesenden als sehr hoch<br />

eingestuft. Von rund 120 Absolventen<br />

erhielten wir bereits vollständige Bewerbungsunterlagen“,<br />

zieht Dr. Wolfgang<br />

G. Glaubitz, Generalbevollmächtigter<br />

und Leiter des Zentralbereichs<br />

Personal der Rheinmetall <strong>AG</strong>, positive<br />

Bilanz. „Mit rund 20 der jungen Berufseinsteiger<br />

wurden bereits direkt<br />

am Stand konkrete Verhandlungen<br />

über einen möglichen Einstieg in den<br />

Engagiertes Rheinmetall-Team: Rund 600 junge Nachwuchskräfte informierten sich während der beiden Messetage in Köln über die vielfältigen Berufschancen innerhalb des Düsseldorfer Konzerns. Sie<br />

wurden kompetent beraten unter anderem von Petra Gerlach (l.) , Personalreferentin bei der Rheinmetall <strong>AG</strong> und verantwortlich für das Hochschul-Marketing, Dr. Gerd Gottwald (3. v. r.), Entwicklungsleiter<br />

im Produktbereich „MKT“ bei der Hirschmann Electronics GmbH & Co. KG, sowie Werner Wegat (r.), Leiter der Hauptabteilung Personal/Verwaltung bei der Rheinmetall W&M GmbH.<br />

Rheinmetall-Kolleg 2001<br />

Hauptaugenmerk liegt auf dem Management-Training<br />

wie „Praxisorientiertes Verhaltenstraining<br />

für das Lateinamerika-Geschäft<br />

(Schwerpunkt Brasilien)“.<br />

Weitere aktuelle Themen werden aufgegriffen<br />

bzw. vertieft.<br />

Allen Veranstaltungen gemeinsam<br />

ist der konsequente Zuschnitt auf die<br />

Bedürfnisse von Fach- und Führungskräften.<br />

Hochqualifizierte Trainer arbeiten<br />

– wo immer möglich – mit den<br />

Teilnehmern an eigenen arbeitsbezogenen<br />

Projekten und ermöglichen so<br />

durch stark praxisbezogenes Arbeiten<br />

den optimalen Wissenstransfer in das<br />

persönliche Arbeitsumfeld.<br />

★ Die seit 1999 offerierte und sehr gut<br />

besuchte Foren-Veranstaltungsreihe<br />

Konzern geführt“, so Glaubitz weiter.<br />

Der Veranstalter selbst, die Forum<br />

Verlag GmbH aus Konstanz, bestätigt<br />

den rundum positiven Eindruck der<br />

Veranstaltung: „Mit etwa 11 000 Kongreßbesuchern<br />

und 453 ausstellenden<br />

RIS-Fachmann Thomas Breuer (r.) erläutert<br />

den Internet-Auftritt des Rheinmetall-Konzerns.<br />

Unternehmen bleibt der Deutsche Absolventen-Kongreß<br />

die erste Adresse,<br />

wenn es um den beruflichen Einstieg<br />

von qualifizierten Nachwuchskräften<br />

geht“, so der Verlag. „In diesem Jahr<br />

brachten die Unternehmen 48 000 offene<br />

Stellen mit, wobei das Spektrum<br />

von Forschung und Entwicklung über<br />

Marketing bis hin zur Öffentlichkeits-<br />

dient dem firmenübergreifenden Erfahrungsaustausch<br />

zu aktuellen Themen<br />

und Fragestellungen im Konzern.<br />

Themen in 2001 sind „Außenhandelsund<br />

Projektfinanzierung“ sowie „Verbesserungsprozesse<br />

in der betrieblichen<br />

Praxis“. Während dieser Veranstaltungen<br />

bietet sich die Möglichkeit,<br />

erprobte Lösungsansätze und Verfahren<br />

im Konzern kennenzulernen, Kontakte<br />

zu Führungskräften in ähnlichen<br />

Verantwortungsbereichen zu knüpfen<br />

und so am „best practice“ zu partizipieren.<br />

Die Programmbroschüre 2001 des<br />

Rheinmetall-Kollegs wird in diesen Tagen<br />

veröffentlicht und von Anfang<br />

arbeit reichte.“ Aufgrund der gestiegenen<br />

Besucherzahlen wird der Kongreß<br />

von 2001 an sogar zweimal jährlich<br />

stattfinden – eine Entwicklung, die<br />

auch auf den ausdrücklichen Wunsch<br />

vieler der ausstellenden Unternehmen<br />

zurückzuführen ist.<br />

Rheinmetall nutzte das Forum, um<br />

die Vielfalt der Einstiegs- und Karriereangebote<br />

zu präsentieren. Darüber<br />

hinaus knüpfte man erste Kontakte<br />

mit geeigneten Bewerbern. „Der Bekanntheitsgrad<br />

des Konzerns unter<br />

den ‚Young Professionals‘ ist erheblich<br />

gestiegen, gleichzeitig konnten wir positive<br />

Imagepflege betreiben“, äußert<br />

sich Petra Gerlach zufrieden über die<br />

beiden Tage in Köln.<br />

„Der Deutsche Absolventen-Kongreß<br />

sollte auf jeden Fall fester Bestandteil<br />

im Rahmen unseres Hochschulmarketings<br />

werden“, faßt Glaubitz abschließend<br />

zusammen. „Nur durch regelmäßige<br />

Präsenz können wir potentiellen<br />

Bewerbern den Eindruck von<br />

Kontinuität und Nachhaltigkeit vermitteln.<br />

Darüber hinaus kann sich Rheinmetall<br />

als innovatives Unternehmen<br />

mit vielfältigen Perspektiven für<br />

Berufseinsteiger im Stellenmarkt für<br />

Fach- und Führungsnachwuchskräfte<br />

etablieren“, stellt er mit Blick auf den<br />

nächsten Kongreß fest.<br />

kommenden Jahres an in den jeweiligen<br />

Personalabteilungen vorliegen.<br />

Informationen zu den einzelnen Kolleg-Veranstaltungen<br />

können interessierte<br />

Konzern-Mitarbeiter zudem unter<br />

der entsprechenen Kachel im „Lotus<br />

Notes“-System abrufen. Darüber<br />

hinaus stehen Wolfgang Baer und<br />

Uwe Stichert vom Zentralbereich Personal<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> im Bedarfsfall<br />

auch persönlich Rede und Antwort.<br />

Der Kontakt: Wolfgang Baer (Tel.<br />

0211/473-4303) und Uwe Stichert (Tel.<br />

0211/473-4003), Fax: 0211/473-4343,<br />

e-mail: wolfgang.baer@rheinmetallag.com<br />

bzw. uwe.stichert@rheinmetall-ag.com.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Das aktuelle Thema<br />

Seite 11<br />

STN Atlas: Mit „W2S“ zurück zur alten Ertragskraft<br />

„Hier wird alles auf<br />

den Prüfstand gestellt“<br />

Knallig blaue Figuren begegnen einem bei der STN Atlas Elektronik GmbH<br />

derzeit auf Schritt und Tritt, am Mast weht eine Flagge, die zu keiner Nation<br />

gehört; bunte Plakate an den Infoständern und Newsletter für alle Mitarbeiter<br />

auf den Schreibtischen. In dem Unternehmen mit seinen Standorten Bremen<br />

(Firmensitz) und Wedel bewegt sich sichtbar etwas. Und die Bewegung hat einen<br />

Namen: „W2S – Way to Success“. Das klingt simpel, aber einfach ist es wirklich<br />

nur auf den ersten Blick. Denn „W2S“ steht für ein sehr umfassendes Ergebnisverbesserungsprogramm,<br />

mit dem die Mitarbeiter ihr Unternehmen wieder zu<br />

alter Ertragskraft führen wollen. Im nachfolgenden „<strong>Profil</strong>“-Beitrag stellt Peter<br />

Rücker (38), bei STN Atlas Elektronik als Leiter Kommunikation tätig und im<br />

„W2S“-Rahmen verantwortlich für die Projektkommunikation, Hintergründe,<br />

Aktivitäten und Ziele des flächendeckend angelegten Großprojektes vor.<br />

Bremen/Wedel. „Wir stellen alles<br />

auf den Prüfstand und fegen in jeder<br />

Ecke“, bringt es der Vorsitzende der<br />

STN-Atlas-Geschäftsführung Ulrich<br />

Grillo auf den Punkt. Und er fügt hinzu:<br />

„Aber wir legen Wert darauf, daß nicht<br />

pausenlos analysiert wird, also nicht<br />

nach dem Motto: Analyse, Dialyse,<br />

Paralyse, sondern es ist wichtig, daß<br />

wir die notwendigen Verbesserungen<br />

schnell umsetzen.“ Grillo vergleicht<br />

das „W2S“-Vorhaben gerne mit der<br />

„Tour de France“: „Die Bergwertung<br />

liegt noch vor uns. Eine Bergwertung<br />

erfordert viel Arbeit, viel Schweiß und<br />

Durchhaltevermögen. Die Umsetzung<br />

des ,W2S‘-Konzeptes ist wie eine Bergwertung.<br />

Wir müssen noch viel tun, um<br />

den Gipfel zu erreichen, um Höhenluft<br />

zu schnuppern. Wir müssen verdammt<br />

kräftig in die Pedale treten“, bekundete<br />

der Vorsitzende<br />

der Geschäftsführung<br />

zuletzt auf<br />

einer Betriebsversammlung<br />

vor<br />

rund 1800 Mitarbeitern.<br />

Grillo weiter:<br />

„Wie im Sport<br />

sind wir gerne bereit,<br />

die Nachzügler<br />

bei der Bergwertung<br />

zu trainieren,<br />

zu beschleunigen, damit sie mithalten<br />

können. Aber für Kollegen, die<br />

trotz Training die Bergwertung nicht<br />

verkraften, müssen wir eine andere<br />

Sportart suchen.“<br />

Das Tempo führt zu teilweise hohen<br />

Belastungen bei allen, die unmittelbar<br />

mit „W2S“ befaßt sind: Rund 150 sind<br />

es mittlerweile; sie arbeiten in 16 verschiedenen<br />

„Task-Forces“ und in mehreren<br />

Arbeitsgruppen, die sich alle-<br />

samt meistens einmal in der Woche<br />

treffen.<br />

Die Themen der einzelnen „Task-Forces“<br />

lassen die Spannbreite erkennen,<br />

mit der das Unternehmen im<br />

„W2S“-Projekt zu Werke geht: Von der<br />

Vision und der Unternehmensstrategie<br />

über die Produktstruktur, den Entwicklungs-<br />

und den Vertriebsprozeß<br />

bis hin zur Überarbeitung der Organisationsstruktur<br />

reicht die Palette. Abgerundet<br />

wird das alles durch die systematische<br />

Überprüfung der unterstützenden<br />

Prozesse und durch die<br />

Einführung von Wissensmanagement<br />

(siehe Grafik). „Wir haben erkannt,<br />

daß es nicht ausreicht, nur an einzelnen<br />

Stellen zu optimieren, und uns für<br />

einen ganzheitlichen Ansatz entschieden“,<br />

erläutert Arbeitsdirektor Georg<br />

Morawitz, der seitens der Geschäfts-<br />

führung von STN Atlas das Projekt aus<br />

der Taufe gehoben hat und federführend<br />

begleitet, die Überlegung, die<br />

am Anfang von „W2S“ stand.<br />

Ehe das Programm im Frühjahr diesen<br />

Jahres gestartet wurde, gab es –<br />

begleitet durch externe Berater – ein<br />

„Review“, das sich auf zahlreiche Experten-Interviews<br />

im Unternehmen<br />

stützte. Spätestens danach war klar:<br />

Es gibt ein beträchtliches Potential für<br />

Strategie<br />

Leitbild<br />

Produkt/Markt-<br />

Strategie<br />

Marketing/Vertriebs-Strategie<br />

Optimale<br />

Wertschöpfung<br />

Produkt<br />

Produktstruktur<br />

Value-<br />

Engineering<br />

Datenbasis und<br />

Systeme<br />

eine Ergebnisverbesserung bei der<br />

STN Atlas Elektronik GmbH – ein Potential,<br />

das auf über 40 Millionen €<br />

beziffert wird. Nach einem verlustreichen<br />

Geschäftsjahr 1999 sei man jetzt<br />

mit aller Entschlossenheit angetreten,<br />

um dieses Potential Stück für Stück zu<br />

heben, sagt Georg Morawitz.<br />

Daß dies kein Zuckerschlecken würde,<br />

war jedem einsichtig. Denn den<br />

klassischen Sanierungsweg über<br />

Kostensenkungen<br />

beim Personal<br />

oder beim Materialeinkauf<br />

– den wollte<br />

keiner gehen. Er<br />

hätte auch nicht<br />

weit geführt. Angesichts<br />

voller Auftragsbücher<br />

und<br />

mehrerer Personalabbaumaßnahmen<br />

seit Mitte der<br />

neunziger Jahre war an eine weitere<br />

Reduzierung der Belegschaft nicht zu<br />

denken. Und auf der Materialseite<br />

läuft bei STN Atlas schon seit Anfang<br />

1999 – sehr erfolgreich – ein Programm<br />

„World Class Einkaufsmanagement“,<br />

das bis heute Einsparungen<br />

von knapp zehn Millionen € eingefahren<br />

hat und das bis Ende 2003 weitere<br />

neun Millionen € bringen soll. Georg<br />

Morawitz: „Uns war von Beginn an<br />

Prozeßoptimierung, Strukturverbesserung und Verhaltensänderung bilden die Basis des firmenweiten „W2S“-Pojektes.<br />

W2S“ dreht nicht nur an kleinen<br />

Schräubchen, sondern sucht<br />

auf ganzer Linie nach Verbesund<br />

Modularisierung der Produkte<br />

querschnittlich abgestimmt und ein<br />

einheitliches Verfahren für ein konseserung.<br />

Dieser ganzheitliche Anspruch quentes Zielkostenmanagement in<br />

findet seinen Widerhall in 72 mehr<br />

oder weniger umfangreichen Maßnahmen,<br />

den sogenannten Konzeptelementen.<br />

Ein kleiner Ausschnitt davon:<br />

★ Eine Vision und ein Unternehmensleitbild<br />

sind erarbeitet und breitflächig<br />

kommuniziert worden. Die Vision ist<br />

Ausgangspunkt einer Strategie-Erneuerung<br />

für sämtliche Produkt- und<br />

Geschäftsbereiche, die auf Basis einer<br />

gründlichen Marktanalyse geschieht<br />

und kurz vor ihrem Abschluß steht.<br />

der Produktentwicklung festgelegt.<br />

★ Zur erfolgsorientierten Ausrichtung<br />

sämtlicher Vertriebsressourcen werden<br />

Marktchancen jetzt nach einem<br />

festgelegten Schema bewertet und Anfragen<br />

gefiltert. Das „Key Account Management“<br />

und das Beziehungsmanagement<br />

sind als neue Elemente<br />

in den Vertriebsprozeß fest integriert.<br />

★ Die Schnittstellen zwischen der Projekt-<br />

und der Linienorganisation sind<br />

klar definiert. Die gesamte Projektar-<br />

★ Die Entwicklungsprozesse sind<br />

überarbeitet worden und sollen auf<br />

dieser Basis künftig auf einen höheren<br />

Qualitätsstandard gehoben werden.<br />

Software-Entwicklungsergebnisse<br />

fließen ein in einen Pool, der allen Entwicklern<br />

im Unternehmen offen steht;<br />

damit das Rad nicht mehrfach neu erfunden<br />

werden muß, können sich die<br />

Entwickler aus diesem Pool bedienen.<br />

★ Die Flächenbereinigung ist angegangen,<br />

die Lagerstruktur ist optimiert<br />

★ Um Mehrfachentwicklungen ein für beit wird durch eine lückenlose „Re- worden. Neubau oder zusätzliche An-<br />

alle Mal zu verhindern, sind die Mögview“-Struktur von zu spät erkannten mietungen sind so verhindert worden,<br />

lichkeiten für eine Standardisierung Risiken befreit.<br />

der Materialfluß wurde beschleunigt.<br />

WAY 2 SUCCESS<br />

Geschäftsprozesse<br />

Marktbearbeitung/VertriebAuftragsabwicklung<br />

Entwicklung<br />

Wissensmanagement<br />

Volumen<br />

Unterstützende<br />

Prozesse<br />

Ein Projekt mit großer Spannbreite und ganzheitlichem Ansatz, das an den Standorten Bremen und Wedel von STN Atlas<br />

Elektronik läuft: „W2S“ baut auf der Erkenntnis auf, daß es nicht ausreicht, nur an einzelnen Stellen zu optimieren.<br />

klar, daß wir die herkömmlichen Pfade<br />

verlassen mußten. Wir wußten, wenn<br />

wir wirklich besser werden wollen,<br />

müssen wir an die Prozesse und an<br />

die Strukturen heran<br />

und letztlich<br />

auch an das Verhalten<br />

unserer Mitarbeiter.“<br />

Alles das soll<br />

„W2S“ nun leisten.<br />

Ausgelegt ist das<br />

im April 2000 gestartete<br />

Projekt auf<br />

insgesamt 21 Monate:<br />

von den<br />

ersten Konzepten<br />

bis zur vollständigenImplementierung<br />

aller Verbesserungen,<br />

die Ende<br />

2001 abgeschlossen<br />

sein sollen. In<br />

den ersten zwei,<br />

drei Monaten waren<br />

die Mitglieder<br />

der „Task-Forces“<br />

hauptsächlich damit<br />

beschäftigt, die erforderlichen<br />

Verbesserungsmaßnahmen zu strukturieren,<br />

konzeptionell zu beschreiben<br />

und einen Umsetzungsplan zu<br />

entwickeln. Dabei folgten alle Überlegungen<br />

in den unterschiedlichen<br />

„Task-Forces“ einem festen Prinzip:<br />

So einheitlich wie möglich, so unterschiedlich<br />

wie nötig. Gemeint ist damit,<br />

daß nicht jeder der drei Geschäftsbereiche<br />

von STN Atlas für sich<br />

nach separaten Lösungsansätzen<br />

sucht. Wo immer dies von den Prozessen<br />

und vom Produktspektrum her<br />

möglich war, wurde um die einheitliche<br />

Lösung für das gesamte Unternehmen<br />

gerungen.<br />

72 unterschiedliche Maßnahmen zur<br />

Optimierung von Strukturen und für<br />

Prozeßverbesserungen sind in der<br />

Konzeptphase des Projekts erarbeitet,<br />

definiert und beschrieben worden<br />

(siehe Kasten). In der Sprache von<br />

„W2S“ sind das die sogenannten<br />

„Konzeptelemente“. Die gilt es nach<br />

und nach umzusetzen: entweder unternehmensweit<br />

bei allen neu anlaufenden<br />

Kundenprojekten und dort, wo<br />

★ Das Berichtswesen über alle Geschäfts-<br />

und Produktbereiche ist jetzt<br />

vereinheitlicht und wird künftig mit einer<br />

optimierten DV-Unterstützung laufen.<br />

★ Das IT-Management realisiert kostensparende<br />

Supportlösungen und<br />

arbeitet unter anderem an der<br />

Einführung eines Verzeichnisdienstes.<br />

★ Das Qualitätsmanagement hat einen<br />

Basisleistungskatalog festgelegt<br />

und wird darüber hinausgehende Leistungen<br />

künftig nur noch dann erbringen,<br />

wenn die Zusatzkosten auch getragen<br />

werden.<br />

Struktur<br />

Integrierte<br />

Organisation<br />

Human<br />

Resources<br />

Ulrich Grillo Georg Morawitz<br />

M. Solmersitz H.-P. Wegner<br />

World Class<br />

Einkauf<br />

Beschaffung<br />

Bedarfsbündelung<br />

Integrierter<br />

Einkauf<br />

Globalisierung<br />

LieferantenmanagementEinkaufsabwicklung<br />

es noch sinnvoll ist, auch bei schon<br />

länger laufenden Projekten.<br />

Damit am Ende alles zusammenpaßt,<br />

setzen sich die Sprecher der<br />

„Task-Forces“ alle<br />

zwei Wochen im<br />

„W2S“-Kernteam<br />

zusammen und<br />

stimmen ihre Verbesserungskonzepte<br />

miteinander ab.<br />

Erst wenn in diesem<br />

Gremium Konsens<br />

herrscht, geben<br />

die Geschäftsführung<br />

und die<br />

Leiter der Geschäftsbereiche<br />

die<br />

Konzepte zur endgültigenUmsetzung<br />

frei. Damit ist<br />

sichergestellt, daß<br />

das, was in den Arbeitsteams„bottum-up“<br />

erarbeitet<br />

wurde, in der Umsetzungsphase<br />

„top-down“ begleitet<br />

und mitgetragen wird.<br />

Aber damit nicht genug: Neue Wege<br />

geht das „W2S“-Projekt auch in der Zusammenarbeit<br />

mit dem Betriebsrat.<br />

Schon im Zuge der letzten Sozialplanverhandlungen<br />

zum Ende des Jahres<br />

1999 wurde fest vereinbart, ein gemeinsames<br />

Gremium zu schaffen, das<br />

den kompletten Veränderungsprozeß<br />

begleitet: die sogenannte Pari-Kommission.<br />

„Entweder wir ändern uns,<br />

oder wir werden von außen verändert.<br />

Und ich vermag nicht zu beurteilen, wie<br />

dann unser Unternehmen aussieht“,<br />

sagt Manfred Solmersitz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

bei STN Atlas<br />

Elektronik. Er fügt hinzu: „Daher wollen<br />

wir, daß ‚W2S‘ ein Erfolg wird, denn<br />

die Belegschaft in diesem Unternehmen<br />

hat genügend Opfer gebracht.<br />

Deshalb waren wir als Belegschaftsvertreter<br />

von Beginn an mit dabei und haben<br />

Maßnahmen gefordert. Aber wir<br />

wollen nicht nur am Rand mitlaufen,<br />

sondern wir wollen auch mitsprechen<br />

und mitentscheiden.“ Deshalb sitzen<br />

in der Pari-Kommission gleichberech-<br />

(Fortsetzung auf Seite 12)<br />

Das „W2S“-Projekt im Überblick<br />

★ Auf dem Feld der Personalentwicklung<br />

ist die Einführung von Mitarbeitergesprächen<br />

geregelt worden und<br />

ein Modus festgelegt, nach dem gezielt<br />

der Qualifizierungsbedarf bei bestimmten<br />

Mitarbeitergruppen ermittelt<br />

werden kann.<br />

★ Wissensmanagement wurde zum<br />

neuen Kernprozeß im Unternehmen<br />

erhoben. Vier Teams befassen sich mit<br />

den Wissensmanagement-Abläufen,<br />

mit den Inhalten, den kulturellen Voraussetzungen<br />

und einem geeigneten<br />

„Tool“ zur Unterstützung des Wissensmanagementprozesses.


Seite 12 Das aktuelle Thema / Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Einen für STN Atlas neuen Organisationstypus<br />

hat die „W2S-Task-<br />

Force“ geschaffen, die sich mit der<br />

Frage der Struktur beschäftigte: die<br />

Teamorganisation. Vom kommenden<br />

Jahr an wird das die zentrale Form der<br />

Linienorganisation im Unternehmen<br />

sein. Dahinter steckt die radikale Abkehr<br />

von der komplexen Aufbauorganisation<br />

mit ihren feinziselierten Organigramm-Darstellungen<br />

und einer hohen<br />

Zahl an „Kästchen“. Dahinter verbirgt<br />

sich die Hinwendung zu einer flachen<br />

und sehr flexiblen Form der Organisation,<br />

die konsequent an den im Rahmen<br />

von „W2S“ neu gestalteten Prozessen<br />

ausgerichtet ist und das zielorientierte<br />

Arbeiten befördern soll.<br />

Entscheidung für Teamorganisation<br />

erst von den vielen Kästchen weg.“ So nung bis hin zur Feinplanung der ei-<br />

sind von den einst 600 Kästchen im genen Ressourcen. Kooperative Zu-<br />

Organigramm von STN Atlas nur noch sammenarbeit, verbunden mit einem<br />

etwa ein Viertel geblieben – teilweise erweiterten Handlungsspielraum und<br />

mit neuen Aufgabeninhalten. „Was mehr Selbstverantwortung dort, wo<br />

wir an organisatorischer Ausprägung die eigentliche Wertschöpfung im Un-<br />

hatten, war nicht mehr steigerbar, eiternehmen stattfindet – das sind wene<br />

sinnvolle Organisationsentwicksentliche Ziele der Teamorganisation.<br />

lung war auf dieser Basis nicht mehr Sie zu erreichen setzt aber mehr als<br />

möglich“, begründet Arbeitsdirektor organisatorische Veränderung vor-<br />

Georg Morawitz die Entscheidung für aus: Deshalb wurde ein Zielvereinba-<br />

die Teamorganisation.<br />

rungssystem konzipiert, das Schritt<br />

In den Teams werden Aufgaben, für Schritt mit dem Entgeltsystem ver-<br />

Entscheidungskompetenz und Verbunden werden soll, und ein Ermittantwortung<br />

zusammengefaßt und lungsschema für den individuellen<br />

über eine Zielvereinbarung gekop- Qualifizierungsbedarf entworfen. Und<br />

Ulrich Grillo, Vorsitzender der Gepelt. Neben der Erledigung ihrer ei- abgerundet wird das alles durch ein<br />

schäftsführung der STN Atlas Elektrogentlichen Fachaufgabe sind die hochflexibles Arbeitszeitmodell, das<br />

nik GmbH: „Wenn wir vom Kästchen- Teams zur Selbststeuerung verpflich- schon seit Beginn diesen Jahres gilt.<br />

denken weg wollen, müssen wir zutet: Das reicht von der Urlaubspla-<br />

pr<br />

STN Atlas: Mit „W2S“ zurück zur alten Ertragskraft<br />

„Alles wird auf den Prüfstand ...“<br />

(Forts. von Seite 11)<br />

tigt Betriebsräte<br />

und Führungskräfte<br />

zusammen und<br />

sprechen über alle<br />

Maßnahmenpakete,<br />

die aus dem<br />

„W2S“-Projekt entstehen.<br />

Das schafft<br />

Vertrauen und beschleunigt<br />

den Umsetzungsprozeß<br />

–<br />

insbesondere,<br />

wenn es um mitbestimmungsrelevante<br />

Punkte geht.<br />

Zeit ist Geld. Dieser<br />

Grundsatz gilt<br />

allemal für „W2S“.<br />

Alle Beteiligten waren sich einig, daß<br />

noch im laufenden Jahr spürbare Verbesserungen<br />

erkennbar werden müssen.<br />

Nicht nur, um den für 2000 bei STN<br />

Atlas geplanten „Turn-Around“ zusätzlich<br />

abzusichern. Auch um das gesamte<br />

Projekt in Schwung zu halten, mußte<br />

der Weg vom Konzeptpapier zur Realität<br />

so weit wie möglich verkürzt werden.<br />

Deshalb drückten alle „Task-Forces“<br />

auf die Tube. „Wir arbeiten nach<br />

dem 80-20-Prinzip“, sagt Hans-Peter<br />

Wegner, der das „W2S“-Projekt leitet:<br />

„Wenn wir 80 Prozent sicher sind, die<br />

richtige Lösung umsetzungsreif zu haben,<br />

beginnen wir danach zu arbeiten.<br />

Die restliche Feinabstimmung geschieht<br />

dann während der Umsetzung,<br />

weil wir wissen,<br />

daß jede Realisierung<br />

sowieso an<br />

der einen oder anderen<br />

Stelle kleinere<br />

Korrekturen mit<br />

sich bringt.“<br />

So oder so liegt<br />

auf der Hand, daß<br />

nicht ein noch so<br />

gutes Konzept entscheidet,<br />

sondern<br />

einzig und allein<br />

die konsequente<br />

Umsetzung. Deshalb<br />

hat man beim<br />

Bremer Elektronikspezialisten<br />

vorgebeugt und ei-<br />

„Blaue Männer“ überall im Unternehmen: Die „W2S“-Symbolfigur<br />

– hier am Arbeitsplatz von Hans-Dieter Kammann.<br />

„W2S“: Von Beginn<br />

an transparent<br />

pr Bremen/Wedel. Ein wesentliches<br />

Prinzip der „W2S“-Projektarbeit<br />

ist größtmögliche Transparenz: Möglichst<br />

wenig soll im „stillen Kämmerlein“<br />

passieren; alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter müssen wissen, worum<br />

es bei „Way to Success“ geht und<br />

welche Veränderungen konkret damit<br />

verbunden sind. Deshalb haben Information<br />

und Kommunikation einen<br />

so hohen Stellenwert. Und die Palette<br />

ist weit gefächert: Angefangen von<br />

Einzelgesprächen, über zahllose Infoveranstaltungen,<br />

in dem die Veränderungsmaßnahmen<br />

all denen erläu-<br />

nen zentralen Prozeßkoordinator eingesetzt.<br />

Jürgen Dautert aus der Qualitätssicherung<br />

zieht durch das Unternehmen<br />

und hat ein Augenmerk darauf,<br />

daß es in der Realisierungsphase<br />

Jürgen Dautert<br />

Peter Rücker<br />

Teamorganisation: ein wesentliches Element der neuen<br />

Organisationsstruktur bei STN Atlas Elektronik GmbH.<br />

tert werden, die sie an ihrem Arbeitsplatz<br />

umsetzen müssen, bis hin zu<br />

Führungskräftetreffen, Mitarbeiterund<br />

Betriebsversammlungen, die eigens<br />

dem Thema „W2S“ vorbehalten<br />

bleiben.<br />

Unterstützt wird all dies durch ein<br />

breites internes Informationsangebot,<br />

das über „Inline“, dem zentralen<br />

Intranet von STN Atlas Elektronik, verbreitet<br />

wird. Dort sind die zentralen<br />

Dokumente zu „W2S“ hinterlegt; dort<br />

sind alle wichtigen Projekt-Termine<br />

abrufbar genauso wie die neuesten<br />

Nachrichten zum Projekt als Ganzes.<br />

Im „Inline“ kann über das Projekt diskutiert<br />

werden: Dazu gibt es das sogenannte<br />

„W2S“-Forum. Und „Inline“<br />

nirgendwo klemmt. Er ist der oberste<br />

Wächter darüber, daß nach den in den<br />

„W2S“-Teams festgelegten Vorgaben<br />

gearbeitet wird. Das zum einen. Zum<br />

anderen prüft er jede Neuerung darauf,<br />

daß sie ordentlich dokumentiert<br />

wird und sich nicht mit bestehenden<br />

Regeln oder anderen Veränderungen<br />

reibt.<br />

„Bei der Vielzahl der Dinge, die wir<br />

angeschoben haben, ist das nicht immer<br />

ganz so leicht. Und nebenbei muß<br />

man an der einen oder anderen Stelle<br />

auch noch ein wenig Überzeugungsarbeit<br />

leisten“, beschreibt Dautert<br />

seine Aufgabe. Dabei ist er aber nicht<br />

allein. Insgesamt 23 größere Kundenprojekte<br />

haben die Projektverantwortlichen<br />

ausgewählt und zu Schlüsselprojekten<br />

für „W2S“ erklärt. Diese<br />

Schlüsselprojekte werden unterstützend<br />

und beratend vor Ort von Implementierungsbeauftragten<br />

begleitet<br />

und einem besonders intensiven Controlling<br />

unterzogen.<br />

Denn ganz wichtig ist: Jede einzelne<br />

Maßnahme ist hinsichtlich ihrer dauerhaftenErgebnisverbesserungseffekte<br />

genau bewertet worden. Selbstverständlich<br />

auch im Hinblick darauf, was<br />

sie kostet. Notwendige Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

die aus dem Projekt<br />

erwachsen, und die Vereinheitlichung<br />

und Optimierung der im Unternehmen<br />

eingesetzten DV-Werkzeuge<br />

sind zwei nicht unbeträchtliche Kostenfaktoren,<br />

die von vornherein mit<br />

einkalkuliert werden mußten.<br />

Damit inhaltlich wie zahlenmäßig<br />

nichts verwässert wird, hat die Projektleitung<br />

von Anfang an auf einem präzisen<br />

Projekt-Controlling bestanden.<br />

Denn allen Beteiligten im „W2S“-Projekt<br />

ist klar, was Projektleiter Hans-Peter<br />

Wegner auf den Punkt bringt: „Niemand<br />

interessiert sich am Ende für<br />

das, was wir uns an Verbesserungen<br />

überlegt haben; aber alle interessieren<br />

sich dafür, ob das auch in der Ergebnisrechnung<br />

ankommt.“ Insoweit kann<br />

Wegner zum Jahresende einen ersten<br />

Etappenerfolg vermelden. Die für<br />

2000 eingeplanten Ergebnisverbesserungen<br />

sind unter Dach und Fach. Die<br />

nächste Runde im „W2S“-Projekt kann<br />

eingeläutet werden. Peter Rücker<br />

erlaubt es auch, gezielte Fragen an<br />

die Projektleitung zu richten.<br />

Weil aber nicht alles auf elektronischem<br />

Weg geht, werden in regelmäßigen<br />

Abständen die Projekt-<br />

„Highlights“ in Form von Papier verteilt:<br />

Dazu wurde der „W2S“-Newsletter<br />

aus der Taufe gehoben, der an<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

verteilt wird. Last but not least: Damit<br />

allen ins Bewußtsein dringt, daß<br />

„Way to Success“ kein Projekt ist wie<br />

jedes andere, hängen und stehen im<br />

gesamten Unternehmen die blauen<br />

„W2S“-Männer, und an den Fahnenmasten<br />

wehen – für alle Tag für Tag<br />

im Blick – die Fahnen mit dem entsprechenden<br />

Logo.<br />

Erfolgreiche Preh-Produktlinie<br />

Für Volkswagen schon<br />

fünf Millionen Systeme<br />

dp Bad Neustadt. Ende Oktober diesen<br />

Jahres wurde bei den Preh-Werken<br />

in Bad Neustadt an der Saale das fünfmillionste<br />

Heizungs-, Lüftungs-, Klimabediensystem<br />

für den VW-Konzern<br />

(Plattform A4/B5) produziert und ausgeliefert.<br />

Der Projektstart für diese Bedienteile<br />

erfolgte im April 1994. Nach relativ kurzer<br />

Entwicklungszeit wurden ein Jahr<br />

später die ersten Pressefahrzeuge bei<br />

Audi mit diesem Bediensystem ausgestattet.<br />

Der Serienstart auf einer automatischen<br />

Montageanlage begann im<br />

April 1997. Heute werden von diesem<br />

Bediensystem 45 Varianten gefertigt.<br />

Zum Einsatz kommen die Systeme<br />

mit Blenden in unterschiedlichem Design<br />

und verschiedenfarbiger Ausleuchtung<br />

(Nachtdesign) in folgenden<br />

Fahrzeugtypen: Audi A3, Audi A4, Audi<br />

A6, Audi TT, Skoda Oktavia, VW Golf,<br />

VW Bora, VW Polo, VW Lupo, VW Passat,<br />

New Beetle, Seat-Ibiza, -Cordoba,<br />

-Toledo, -Arosa und Porsche Boxter.<br />

Täglich werden in Bad Neustadt<br />

8400 Systeme im Drei-Schichtbetrieb<br />

produziert sowie zusätzlich im Werk<br />

Portugal 600 Stück für den Käfernachfolger<br />

„New Beetle“. Die Auslieferung<br />

der Bedienteile erfolgt „just-in-time“<br />

an die Werke des VW-Konzerns in<br />

Deutschland, Spanien, Tschechien,<br />

Mexiko und Brasilien. Die Investitionen<br />

für dieses Projekt betrugen mehr<br />

als 15 Millionen €.<br />

Eine hohe technische Herausforderung<br />

für die Preh-Werke stellte bei diesem<br />

Bediensystem die Entwicklung<br />

und Einführung der Mehrkomponenten-Kunststoffspritztechnik<br />

für die Tagund<br />

Nachtdesign-Darstellung sowie<br />

die Tag- und Nachtdesign-Darstellung<br />

Preh-Bediensystem für den Audi TT: Aluminium-Technik mit Nachtdesign.<br />

in Verbindung mit einer Aluminium-<br />

Oberfläche dar.<br />

Die Montageanlage, die vom Preh-<br />

Produktbereich Industrieausrüstungen<br />

konstruiert und gebaut wurde,<br />

mußte darüber hinaus eine baugruppenbezogene<br />

Montage mit gleichzeitiger<br />

Realisierung von bis zu acht Varianten<br />

mittels integrierten Design-Lasern<br />

beinhalten.<br />

Zur Zeit liegen von VW weitere Anfragen<br />

vor für die Belieferung der VW-<br />

Werke in China und Südafrika.<br />

Mehr als fünf Millionen Heizungs-, Lüftungs-, Klimabediensysteme haben die<br />

Preh-Werke bis heute für den Volkswagen-Konzern (Plattform A4/B5) produziert<br />

und ausgeliefert. Unter den insgesamt 45 Varianten sind auch die hier gezeigten<br />

Systeme für den Seat-Arosa (Foto unten) sowie den New Beetle (Foto oben).<br />

Erfolgreich in Serie: Bediensystem von Preh für den VW Golf.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 13<br />

Ob bei den Vorträgen, den – thematisch zugeordneten – Fragestunden oder der Abschlußdiskussion: Know-how-Transfer wurde beim Rheinmetall-Forum zum Thema „E-Business“ groß geschrieben. Unsere<br />

Fotos zeigen einige der Teilnehmer (v.l.n.r.): Wolfgang Martin (Rheinmetall <strong>AG</strong>), Petra Zibler und Ulf Scherenberg (beide RIS GmbH ), Holger Förster und Manfred Jansen (beide Jagenberg Papiertechnik GmbH),<br />

Urs Krank (PAT – Hintergrund), Andre Spang (Kolbenschmidt Pierburg <strong>AG</strong>), Torsten Michalski (Rheinmetall Landsysteme GmbH) und Dr. Ernst Rudolf Bauer (Preh-Werke GmbH & Co. KG).<br />

Rheinmetall-Forum zum Thema „E-Business“<br />

Ein Instrument mit<br />

großer Perspektive<br />

Düsseldorf. Begriffe wie „E-Commerce“,<br />

„Elektronischer Marktplatz“ oder<br />

„b2b“ sind in den Medien allgegenwärtig.<br />

Kaum ein Tag vergeht, an dem<br />

nicht auf den Wirtschaftsseiten der Tagespresse<br />

oder in den Nachrichtensendungen<br />

von Hörfunk und Fernsehen<br />

über ein neues, großes Internet-<br />

Vorhaben eines renommierten Unternehmens<br />

berichtet wird.<br />

Das Internet – die Basis für effiziente,<br />

schnelle und weltweite Kommunikation<br />

– entwickelt sich dabei zunehmend<br />

auch zur Handelsplattform für<br />

Unternehmen. Dem boomenden „business-to-business“-Bereich<br />

(„b2b“)<br />

kommt dabei besondere Bedeutung<br />

zu. Informationsbeschaffung, Auftragsabwicklung,<br />

Meldungen über die<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

Übrige B2B-Umsätze<br />

E-Marktplatz<br />

(Angaben in Milliarden Dollar)<br />

Verfügbarkeit von Material und Produkten,<br />

Projekt- und Kooperationabwicklung<br />

und „Online-Support“<br />

sind nur einige Bereiche, die durch „E-<br />

Commerce“ im „b2b“-Bereich effizient<br />

gestaltet werden können.<br />

Das Rheinmetall-Kolleg hat diesen<br />

Themenkomplex aufgegriffen und am<br />

14. November 2000 ein Forum zum<br />

Thema „E-Business“ veranstaltet. Angesprochen<br />

waren insbesondere Geschäftsführer<br />

der Konzerngesellschaften<br />

sowie Führungskräfte aus den Bereichen<br />

Beschaffung, Materialwirtschaft,<br />

Logistik und Vertrieb. Gut 50<br />

Teilnehmer nutzten schließlich die<br />

Gelegenheit, sich über die Trends und<br />

Nutzenpotentiale des „E-Business“<br />

im Allgemeinen und den aktuellen<br />

Status im Rheinmetall-Konzern im Besonderen<br />

zu informieren. Moderiert<br />

wurde die Veranstaltung von Dr. Wolfgang<br />

G. Glaubitz, Generalbevollmächtigter<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong>.<br />

Nach einem Impulsvortrag des<br />

„Chief Information Officers“ der Rheinmetall<br />

<strong>AG</strong>, Wolfgang Martin, referierten<br />

Jürgen Koopsingraven (Trainee<br />

Rheinmetall <strong>AG</strong>, z. Zt. RIS GmbH),<br />

Manfred Cordes (STN Atlas Elektronik<br />

GmbH), Tobias Hocker (MSI Motor Service<br />

International GmbH) und Thomas<br />

Kramer (KS Kolbenschmidt GmbH)<br />

über konkrete „E-Business“-Lösungen<br />

in ihren Gesellschaften. Petra Zibler<br />

und Ulf Scherenberg (beide RIS GmbH)<br />

stellten darüber hinaus die elektronische<br />

Plattform „mySAP.com“ („Das<br />

<strong>Profil</strong>“ 3/2000) vor.<br />

Im Anschluß an die einzelnen Vorträge<br />

nutzten die Forums-Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, in Tischgruppen über<br />

die jeweilige Thematik zu diskutieren<br />

und detaillierte Fragen an den Referenten<br />

zu stellen, wovon reger Gebrauch<br />

gemacht wurde. Die Beiträge<br />

der Abschlußdiskussion zeigten, daß<br />

zum Thema „E-Business“ ein hoher<br />

Informationsbedarf in den Konzerngesellschaften<br />

besteht. Dabei wurde<br />

u.a. eine Intensivierung der konzernweiten<br />

Aktivitäten in diesem Bereich<br />

angeregt. (Die „E-Business“-Thematik<br />

wird in den nächsten „<strong>Profil</strong>“-Ausgaben<br />

ausführlicher vorgestellt.)<br />

Die Veranstaltungsreihe Rheinmetall-Forum<br />

wird 2001 fortgesetzt, und<br />

zwar mit folgenden Themen: „Verbesserungsprozesse<br />

in der betrieblichen<br />

Praxis“ (2. April 2001, Dorint-Hotel,<br />

Krefeld) und „Außenhandels- und Projektfinanzierung“<br />

(8. Oktober 2001,<br />

Dorint-Hotel, Krefeld). Anmeldungen<br />

nimmt das Rheinmetall-Kolleg entgegen.<br />

Wolfgang Baer<br />

Unternehmen der Zukunft<br />

Information als strategischer Wettbewerbsfaktor<br />

Mitarbeiter Kunden<br />

Partner<br />

3949<br />

7297<br />

2188<br />

2000<br />

953<br />

403<br />

45 145<br />

0<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Wächst: Geschäftsverkehr via Internet.<br />

Zulieferer<br />

Wissen ist heute ein wichtiger strategischer Wettbewerbsfaktor – und deshalb für<br />

moderne Industrieunternehmen ein unabdingbares Instrument zur Information<br />

von Kunden, Geschäftspartnern, Zulieferern und Mitarbeitern.<br />

Der „Tipp“-Nutzer wird bei der Eingabe der Kompetenzgebiete vom System geleitet (Bild l.). Dieses stellt einen „Online“-Fragebogen<br />

zur Verfügung, der für eine grundlegende Strukturierung sorgt und so eine schnelle und unproblematische Integration<br />

der Wissensdaten ermöglicht. Generell können die Anwender von „Tipp“ jederzeit eine Volltextsuche nach beliebigen Begriffen<br />

in der Datenbank starten(Bild r.). Dazu dient das Eingabefeld im oberen Teil. Allerdings ist es unter anderem ebenfalls<br />

möglich, sich die bereits eingegebenen Stichwörter, nach verschiedenen Bereichen geordnet, anzeigen zu lassen.<br />

Der Slogan, mit dem sie gegenwärtig bundesweit von<br />

der Deutsche Telekom Medien GmbH (Frankfurt/<br />

Main) beworben werden, ist eingängig und sagt es<br />

auf den Punkt: „Gelbe Seiten machen das Leben leichter“.<br />

In der Tat: Die „Gelben Seiten“ sind für jeden Ratsuchenden<br />

das wohl bekannteste Nachschlagewerk, um<br />

den richtigen fachlichen Ansprechpartner zur Lösung<br />

eines Problems zu finden. Auch innerhalb von Unternehmen,<br />

die das Know-how und die fachlichen Ressourcen<br />

ihrer Mitarbeiter umfassend und gezielt nutzen, gehören<br />

„Yellow Pages“-Projekt bei STN Atlas Elektronik<br />

Per„Tipp“Zugriff auf das Know-how<br />

Bremen. Wissen – es ist unsichtbar<br />

und doch eine der wichtigsten Ressourcen<br />

überhaupt. Als zentraler Baustein<br />

und außerordentlich wichtiges<br />

Kapital hochentwickelter Industriegesellschaften<br />

steht Wissen heute im<br />

Mittelpunkt vieler Programme, mit deren<br />

Hilfe sich Unternehmen den Vorsprung<br />

vor der Konkurrenz schaffen<br />

bzw. sichern wollen.<br />

Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen<br />

hat, desto notwendiger wird ein effektives<br />

Wissensmanagement. Ein Teilproblem<br />

aus dem Gebiet Wissensmanagement<br />

ist dabei das Aufdecken und Bekanntmachen<br />

von Wissen und den dazugehörigen<br />

Wissensträgern im Unternehmen.<br />

Unter anderem bedingt durch<br />

Personalfluktuation, sind dem einzelnen<br />

Mitarbeiter meist nur die Wissensgebiete<br />

seines unmittelbaren kollegialen<br />

Umfeldes bekannt. Es kann daher<br />

unter Umständen vorkommen, daß ein<br />

und dasselbe Problem an verschiedenen<br />

Stellen innerhalb eines Unternehmens<br />

oder Konzerns auftritt und dieses<br />

jeweils unabhängig voneinander<br />

gleich mehrmals gelöst wird. Um diesem<br />

Effekt entgegenzuwirken, wird mit<br />

unterschiedlichsten Methoden versucht,<br />

Wissen aufzudecken.<br />

Ein – im Wissensmanagement bekannter<br />

– Ansatz ist der Einsatz sogenannter<br />

„Yellow Pages“. Dabei werden<br />

die Wissensgebiete der einzelnen Mitarbeiter<br />

auf freiwilliger Basis in einer<br />

Datenbank abgelegt und anschließend<br />

mit Hilfe einer Suchmaschine dem Mit-<br />

arbeiterstamm zur Verfügung gestellt.<br />

Die Eingabe der Wissensgebiete geschieht<br />

durch den Wissensträger<br />

selbst; dieser ist somit für die Aktualität<br />

und den Inhalt seiner Eintragungen verantwortlich.<br />

Das Ergebnis dieses Prozesses<br />

ist schließlich eine Art „Inhaltsverzeichnis“<br />

des vorhandenen Wissens<br />

mit den dazugehörigen Know-how-Trägern.<br />

Entscheidend ist dabei, daß nicht<br />

die Wissensinhalte als solche abgelegt<br />

werden, da kein Lexikon geschaffen<br />

werden soll, sondern „nur“ die einzelnen<br />

Wissensgebiete mit den jeweiligen<br />

Ansprechpartnern genannt werden.<br />

Bei der STN Atlas Elektronik GmbH<br />

wurde ein derartiges System konzeptioniert,<br />

programmiert und unter dem<br />

Namen „Tipp“ („transparent – informativ<br />

– praktisch – professionell“)<br />

eingeführt. Die Plattform bildete dabei<br />

das in Bremen schon länger existierende<br />

„Inline“-Intranet („Das <strong>Profil</strong>“<br />

1/2000). Mit Hilfe der „Yellow Pages“<br />

können jetzt die Organisationseinheiten<br />

bis hin zu den einzelnen Arbeitsgruppen<br />

ihre Kompetenzgebiete dort<br />

selbst einpflegen.<br />

Dieser Vorgang ist denkbar einfach:<br />

Der verantwortliche Mitarbeiter – in der<br />

Regel der Leiter einer Organisationseinheit<br />

– ruft die „Tipp“-Startseite auf und<br />

läßt sich dann bei der Eingabe seiner<br />

Daten vom System leiten. Dieses wiederum<br />

fragt systematisch Ansprechpartner<br />

und Kompetenzgebiete ab. Der<br />

genannte Nutzer vergibt gleichzeitig das<br />

Passwort und kann so jederzeit auf den<br />

„Gelbe Seiten“ zunehmend zum betrieblichen Alltag –<br />

und zwar in Form sogenannter „Yellow Pages“, wie der<br />

folgende „<strong>Profil</strong>“-Beitrag von Dipl. Wirtschaftsing. (FH)<br />

Thies Topp (27) zeigt. Topp, Mitglied der zweiten Rheinmetall-Nachwuchsgruppe<br />

(„Das <strong>Profil</strong>“ 4/2000), hat sich<br />

während seiner Arbeit als Trainee bei der STN Atlas Elektronik<br />

GmbH mit dem Thema „Yellow Pages“ beschäftigt<br />

und dabei mit dem „Tipp“-Konzept ein Instrument entwickelt,<br />

mit dem der Bremer Elektronikspezialist jetzt<br />

hocheffektives Wissensmanagement betreibt. dp<br />

Inhalt der Eintragungen zurückgreifen<br />

oder ihn im Bedarfsfall aktualisieren.<br />

Die Endanwender können diese Daten<br />

lesen, indem sie ebenfalls auf die<br />

„Tipp“-Startseite gehen und dort einen<br />

oder mehrere Suchbegriffe eingeben.<br />

Nach diesen Begriffen wird die Datenbank<br />

durchsucht; anschließend erfolgt<br />

eine nach den angegebenen Kriterien<br />

geordnete Ausgabe der Ergebnisse.<br />

Diese sind automatisch mit dem Telefon-<br />

und Adressen-Server von STN Atlas<br />

Elektronik verbunden, so daß per<br />

Mausklick sofort die entsprechende Telefonnummer<br />

angezeigt wird. Weitere<br />

Suchmöglichkeiten bestehen über ein<br />

Stichwort- und Rubrikenverzeichnis.<br />

Die HTML-Programmierung sowie die<br />

in diesem Zusammenhang eingesetzte<br />

„Access“-Datenbank garantieren eine<br />

kostengünstige und universelle<br />

Einsetzbarkeit. Daneben können mit<br />

relativ geringem Zeitaufwand eventuell<br />

notwendige Anpassungen durchgeführt<br />

werden. Zudem ist eine einfache<br />

Portabilität auf andere Systeme gewährleistet.<br />

„Yellow Pages“ als ein Instrument im<br />

Bereich Wissensmanagement sind<br />

keine Wunderwaffe zur Kontrolle und<br />

Bewältigung der Informations- und<br />

Wissensflut in einem Unternehmen.<br />

Sie bieten jedoch eine weitere und zukunftsorientierte<br />

Möglichkeit, schneller<br />

auf vorhandenes Wissen zugreifen<br />

zu können und dadurch wertvolle Arbeitszeit<br />

sinnvoller als mit zeitraubender<br />

Suche zu nutzen. Thies Topp


Seite 14 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

Gruppenbild mit Minister und „Dachs“-Pionierpanzer (Foto oben): Der chilenische Verteidigungsminister Mario Fernández<br />

(4.v.l.) an der Spitze einer hochrangigen Delegation, die unter anderem von Dr. Peter Merten (5.v.l.), Geschäftsführer der<br />

Rheinmetall Landsysteme GmbH, und Manfred Eggers (2.v.l.), Hauptabteilungsleiter Vertrieb Unterstützungsfahrzeuge und<br />

Minenräumsysteme, ausführlich über das Systemprogramm informiert wurde. Auch die Mitglieder des schwedischen Verteidigungsausschusses<br />

unter ihrem Vorsitzenden Henrik Landerholm (vordere Reihe, 5. v. r.) statteten dem Kieler Heerestechnik-Spezialisten<br />

kürzlich einen Informationsbesuch ab (Foto unten). Betreut wurden die Parlamentarier unter anderem<br />

von Mertens Geschäftsführerkollegen Klaus Sander (vordere Reihe, 4. v.r.).<br />

Eurotunnel-Betreibergesellschaft setzt erneut auf Heimann Systems<br />

Prüfkapazität wird deutlich erhöht<br />

dp Folkestone/Wiesbaden. Heimann<br />

Systems, im internationalen Wettbewerb<br />

führender Hersteller von Röntgenprüfsystemen<br />

für Sicherheits- und<br />

Zollzwecke, hat jetzt einen weiteren<br />

Auftrag von der Eurotunnel plc (Großbritannien)<br />

erhalten. Die britische Betreibergesellschaft<br />

des Eurotunnels mit<br />

Sitz in Folkestone/Kent verfolgt dabei<br />

das Ziel, die Prüfkapazität im Frachtbereich<br />

zu erhöhen, um damit den globalen<br />

Frachtverkehr durch den Tunnel unter<br />

dem Ärmelkanal sicherzustellen.<br />

Der Vertrag umfaßt Lieferung und<br />

Installation eines stationären Röntgenprüfsystems<br />

sowie die Modernisierung<br />

des vorhandenen „Euroscan“-Systems.<br />

Beide Großanlagen sind Teil der<br />

Produktfamilie „Heimann CargoVision“<br />

(HCV), die speziell für die Durchleuchtung<br />

beladener Lastkraftwagen und<br />

Container entwickelt wurde.<br />

Die genannten Prüfsysteme liefern<br />

von den durchleuchteten Fahrzeugen<br />

und Ladungen hochauflösende Röntgenbilder,<br />

die anschließend durch erfahrenes<br />

Sicherheitspersonal analysiert<br />

werden. Auf diese Weise können<br />

illegale oder gefährliche Güter und<br />

Substanzen (z. B. Sprengstoffe) so<br />

präzise aufgespürt werden, als wäre<br />

der Lkw transparent, selbst wenn die<br />

Objekte in einem versiegelten Fach<br />

oder in der Fahrerkabine verborgen<br />

sind. Eine Inspektion dauert maximal<br />

zehn Minuten und ersetzt entgegen<br />

herkömmlicher Prüfmethoden die rein<br />

manuelle Überprüfung der Fahrzeuge.<br />

Der neue Vertrag spiegelt den wirtschaftlichen<br />

Erfolg des Prüfsystems –<br />

bei einem momentanen Aufkommen<br />

von 4000 bis 5000 Lkw täglich – wider.<br />

Darüber hinaus ist er Ausdruck einer<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit<br />

zwischen Eurotunnel und Heimann Systems<br />

bei der Abwicklung eines<br />

„schlüsselfertigen“ Großprojektes,<br />

das den speziellen technischen Bedürfnissen<br />

des Kunden gerecht wird.<br />

Das neu zu installierende stationäre<br />

„Heimann CargoVision“-System verfügt<br />

von Herstellerseite über die neuesten<br />

technischen Modifizierungen,<br />

z.B. über eine auf 30 Fahrzeuge pro<br />

Stunde erhöhte Prüfkapazität.<br />

Die Modernisierung des bereits vorhandenen<br />

„Euroscan“–Systems – seit<br />

1993 in Betrieb – umfaßt neue Visualisierungs-<br />

und Bildverarbeitungsmöglichkeiten<br />

und erlaubt eine deutliche<br />

Verbesserung verschiedener Systemkomponenten,<br />

so zum Beispiel die Beförderung<br />

der Fahrzeuge durch den<br />

Röntgentunnel und die Qualität und<br />

Präzision der Röntgenbilder.<br />

Durch den Einsatz dieser „HCV“-Systeme,<br />

die an der Einfahrt in den Är-<br />

melkanal-Tunnel auf der britischen<br />

Seite installiert sind, wird die derzeitige<br />

Prüfkapazität um das Doppelte erhöht.<br />

Beide Systeme werden außerdem<br />

auf einer 24-Stunden-Basis arbeiten.<br />

Die Lieferung des neuen Systems<br />

ist für Anfang 2002 geplant, die<br />

Nachrüstung des gegenwärtig eingesetzten<br />

„Euroscan“-Systems wird Ende<br />

2002 abgeschlossen sein. Das Projekt<br />

ist so geplant, daß die Prüfsysteme<br />

immer leistungsfähig und in Betrieb<br />

sind.<br />

Heute sind Systeme des Wiesbadener<br />

Spezialisten bereits an zahlreichen<br />

wichtigen Wirtschaftsknotenpunkten<br />

rund um den Globus im Einsatz.<br />

13 Prüfsysteme gingen seit 1991<br />

in verschiedenen Seehäfen, Flughäfen<br />

und an Grenzübergängen in Betrieb.<br />

Die jüngsten Prüfsysteme wurden am<br />

Grenzübergang Vaalimaa (Finnland),<br />

im Hafen von Tema (Ghana), in Rotterdam<br />

(Niederlande), in Subaraya und<br />

Jakarta (Indonesien) installiert. In diesem<br />

Jahr erhielt Heimann Systems<br />

neue Aufträge von mexikanischen, japanischen<br />

und britischen Zollbehörden<br />

(„Das <strong>Profil</strong>“ berichtete). Insgesamt<br />

wird Heimann Systems Ende<br />

2001 mehr als 21 Systeme der „HCV“-<br />

Familie ausgeliefert haben und ist damit<br />

Weltmarktführer auf dem Gebiet<br />

der Frachtprüfsysteme.<br />

KOSTENNEUTRALE Systemoptimierung:<br />

Die Nico Pyrotechnik Hanns-Jürgen<br />

Diederichs GmbH & Co. KG hat jetzt ihre seit<br />

1992 bei der Bundeswehr eingeführte<br />

Übungspatrone DM 38 für die Panzerfaust 3<br />

(Fotos l. + r.) im Rahmen einer eigenfinanzierten<br />

Weiterentwicklung technisch<br />

verbessert. Der bisher als Verdämmungsund<br />

Gegenmasse (Simulation der Rückstrahlzone)<br />

verwendete Quarzsand wurde<br />

zur Verringerung der Rohr-Erosion durch<br />

Marmorgranulat ersetzt; darüber hinaus<br />

wurde das Geschoß verlängert, um eine<br />

noch größere außenballistische Stabilität zu<br />

gewährleisten. Beide Verbesserungen sind<br />

für die Bundeswehr kostenneutral. Einen ersten<br />

Auftrag über das System, das eine realitätsnahe<br />

Ausbildung im Gelände und auf<br />

Schießanlagen ermöglicht, hat das Trittauer<br />

Unternehmen kürzlich erhalten.<br />

Hochrangige Gäste aus Chile und Schweden<br />

Zusammenarbeit soll<br />

weiter vertieft werden<br />

bau Santiago de Chile/Stockholm.<br />

Der chilenische Verteidigungsminister<br />

Mario Fernández nutzte seinen Besuch<br />

bei Verteidigungsminister Scharping in<br />

Berlin vor wenigen Wochen auch zu einem<br />

Abstecher an die Kieler Förde zur<br />

Rheinmetall Landsysteme GmbH. Dabei<br />

wurde er von mehreren hochrangigen<br />

chilenischen und deutschen Offizieren<br />

begleitet. Den Besuchern wurde<br />

die Produktpalette des Unternehmens<br />

von Geschäftsführer Dr. Peter Merten in<br />

Hardware präsentiert – mit besonderem<br />

Schwerpunkt auf dem Thema „Leopard<br />

1“-Unterstützungsfahrzeuge.<br />

Vor dem Hintergrund der Beschaffung<br />

gebrauchter „Leopard 1“-Kampfpanzer<br />

benötigt die chilenische Armee<br />

derzeit die entsprechenden Unterstützungsfahrzeuge,<br />

also Pionier-, Bergeund<br />

Brückenlegepanzer auf „Leopard<br />

1“-Chassis. Die von Chile geplanten<br />

Unterstützungsfahrzeuge werden<br />

ebenfalls keine Neufahrzeuge, sondern<br />

gebrauchte Systeme sein, die<br />

von befreundeten europäischen Armeen<br />

angeboten werden.<br />

Die Rheinmetall Landsysteme GmbH<br />

bietet nicht nur die erforderliche technische<br />

und logistische Unterstützung<br />

an, die eine hohe Verfügbarkeit und<br />

Einsatzbereitschaft sowie eine lange<br />

Lebensdauer solcher Fahrzeuge gewährleistet,<br />

sondern hält auch kundenorientierteModernisierungskonzepte<br />

zur Leistungssteigerung dieser<br />

Fahrzeuge vor. Derzeit erarbeitet der<br />

Kieler Heerestechnik-Spezialist ein<br />

spezielles Angebot für den chilenischen<br />

Kunden.<br />

Chiles Interesse an den Minenräum-<br />

Systemen der Rheinmetall Landsysteme<br />

besteht bereits seit mehreren Jahren<br />

– so war es kein Wunder, daß auch<br />

der Verteidigungsminister des lateinamerikanischen<br />

Staates sich in Kiel<br />

noch einmal ausführlich über die weltweit<br />

erfolgreich im Einsatz befindlichen<br />

Systemkonzepte „Keiler“ und<br />

„Rhino“ informierte, denn die verminten<br />

Grenzen im Norden Chiles wurden<br />

bisher nicht geräumt.<br />

Im Rahmen seines Norddeutschland-<br />

und Berlin-Besuchs stattete auch der<br />

schwedische Verteidigungsausschuß<br />

der Rheinmetall Landsysteme GmbH<br />

vor kurzem einen Besuch ab. Unter den<br />

Gästen befanden sich u.a. der Ausschußvorsitzende<br />

Henrik Landerholm<br />

sowie der schwedische Verteidigungsattaché<br />

Hakan Beskow und der Vertreter<br />

der schwedischen Botschaft in Berlin,<br />

Lars-Göran Larsson.<br />

Geschäftsführer Klaus Sander stellte<br />

den interessierten Gästen die Produkte<br />

des Unternehmens vor, das von<br />

Schweden im vergangenen Jahr den<br />

Auftrag über die Lieferung von zehn<br />

Bergepanzern mit modernisierter und<br />

spezieller „Büffel“-Technologie erhielt.<br />

Im Zuge der Beschaffung der schwedischen<br />

Version des Kampfpanzers<br />

„Leopard 2 A5“ benötigt die schwedische<br />

Armee auch moderne, leistungsfähige<br />

Bergepanzer, die die Verfügbarkeit<br />

des Kampfpanzers sicherstellen.<br />

Bereits im übernächsten Jahr wird der<br />

erste dieser Bergepanzer an Schweden<br />

ausgeliefert.<br />

Starkes Interesse zeigten die schwedischen<br />

Gäste zudem an dem Systemkonzept<br />

eines neuen Pionierpanzers<br />

auf „Leopard 2“-Chassis. Des weiteren<br />

besteht eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Hägglunds Vehicle AB (Örnsköldsvik/Schweden)<br />

und der Rheinmetall<br />

Landsysteme GmbH beim Projekt<br />

„leichte luftverladbare Führungs- und<br />

Transportfahrzeuge für die Bundeswehr“.<br />

Dieses gemeinsame Konzept<br />

sieht das schwedische Fahrzeug „Bv<br />

206“ für die Luftverladung in der Transall<br />

und den „Wiesel 2“ von Rheinmetall<br />

Landsysteme für den Hubschraubertransport<br />

vor. In Kiel konnten die Gäste<br />

die beiden jeweils ersten Prototypen in<br />

den beiden Varianten „Sanitätsfahrzeug“<br />

und „Gefechtsstandtrupp“ begutachten.<br />

Große Aufmerksamkeit widmeten<br />

die Besucher schließlich den international<br />

bekannten Minenräumsystemen<br />

„Keiler“ und „Rhino“.<br />

Die schwedische Delegation äußerte<br />

den Wunsch nach einer zukünftig engeren<br />

Zusammenarbeit mit dem Kieler<br />

Unternehmen.<br />

Bereits seit 1993 sorgt das „Euroscan“-System der Heimann Systems GmbH auf<br />

der französischen und der britischen Seite des Eurotunnels für Sicherheit. Jetzt<br />

konnte das Wiesbadener Unternehmen beim britischen Betreiber, der Eurotunnel<br />

plc in Folkestone/Kent, einen weiteren Großauftrag plazieren. Foto: dpa


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 15<br />

Als autonomes Unterwasserfahrzeug läßt sich der „K-Fisch“ von Bord eines Schiffes aus zu seinen Operationen starten.<br />

„K-Fisch”: Fehlerbehebung für autonome Unterwasserdrohnen<br />

Am EU-Projekt „Advocate“ beteiligt<br />

fk Bremen. Die Erkennung und die<br />

Behebung von Fehlern bei unbemannten<br />

Unterwasserfahrzeugen (beispielsweise<br />

im Bereich von Antrieb<br />

und Energieversorgung) ist – neben<br />

der Entwicklung dieser hochtechnisierten<br />

Vehikel – ein ebenso weites<br />

wie spannendes Feld, das zahlreiche<br />

technische Probleme und Herausforderungen<br />

in sich birgt. Je mehr das<br />

Thema „autonome Unterwasserdrohnen“<br />

international weiterentwickelt<br />

und vorangetrieben wird und je leistungsfähiger<br />

die Fahrzeuge werden,<br />

desto größer ist die Bedeutung der in<br />

diese Roboter integrierten Fähigkeiten<br />

zur Operationskontrolle, Fehlererkennung<br />

und „Beseitigung“ möglicher<br />

Störfaktoren, die eine Operation zu gefährden<br />

drohen.<br />

Mit dem System „Seefuchs“ hat die<br />

STN Atlas Elektronik GmbH – wie ausführlich<br />

berichtet – eine Minenvernichtungsdrohne<br />

entwickelt, die in der Lage<br />

ist, Ankertau- und Grundminen weitestgehend<br />

selbständig zu orten und zu<br />

bekämpfen. Vom „Seefuchs“ ist auch<br />

eine zivile Variante – der „K-Fisch“ entwickelt<br />

worden. Er ist geeignet, unter<br />

Wasser beispielsweise Inspektionen<br />

von Pipelines oder andere unbemannte<br />

Operationen durchzuführen. Dieses System<br />

stand neben zwei weiteren unbemannten<br />

Unterwasserfahrzeugen im<br />

Mittelpunkt des Projekts „Advocate“ –<br />

einem Vorhaben der Europäischen Union,<br />

das jetzt erfolgreich abgeschlossen<br />

werden konnte.<br />

Bei „Advocate“ („Advanced on-board<br />

diagnostic and control of semi-autonomous<br />

mobile systems“) ging es um die<br />

Entwicklung und Erprobung von Fehlererkennungs-,<br />

Diagnose- und Degradationsverfahren<br />

(Verfahren, um geplante<br />

Operationen im Falle eines Fal-<br />

les modifizieren und in abgewandelten<br />

Abläufen weiterführen zu können) für<br />

Roboter – und das am Beispiel unbemannter<br />

Unterwasserfahrzeuge.<br />

An dem Vorhaben, das zu den erfolgreichsten<br />

EU-Projekten der letzten Jahre<br />

zählt und das deshalb auch auf der<br />

„Information Software Technology“<br />

(IST) in Nizza ausführlich vorgestellt<br />

wurde, waren neben STN Atlas Elektronik<br />

so namhafte Institutionen wie Ifremer,<br />

eines der führenden Meeresforschungsinstitute<br />

(Frankreich), die Universität<br />

Madrid, die Firma Decan<br />

(Frankreich), das dänische Softwarehaus<br />

Hugin Expert sowie die Marketing-<br />

und Unternehmensberatung<br />

Innova aus Italien beteiligt.<br />

„Das Stichwort Fehlertoleranz ist ein<br />

ganz zentraler Begriff, wenn man über<br />

das ‚Advocate‘-Projekt spricht und dies<br />

vor dem Hintergrund sieht, autonome<br />

Unterwasserdrohnen aus unserem<br />

Hause in bezug auf Operationskontrolle,<br />

Fehlererkennung und Beseitigung<br />

eventueller Störfaktoren zu optimieren“,<br />

so Willi Hornfeld, Leiter System-<br />

konzepte und Fahrzeugtechnologien<br />

Unterwasserfahrzeuge bei STN Atlas.<br />

Zum konkreten EU-Projekt selbst: Im<br />

Rahmen von „Advocate“ wurden an<br />

Simulatoren für drei verschiedene Unterwasserfahrzeuge<br />

die Leistungserprobungen<br />

für die Fehlerdiagnose und<br />

Degradation durchgeführt. Das Ziel<br />

war klar definiert: Ein effektives, intelligentes<br />

Fehlerbeseitigungssystem für<br />

unbemannte Unterwasserfahrzeuge<br />

zu schaffen, das seine Erkenntnisse<br />

an ein Mission-Managementsystem<br />

weiterleitet, das dann seinerseits die<br />

verbleibende Mission entsprechend<br />

modifiziert und im Idealfall bis zum<br />

Ende durchführt. Nach der Fehlerdiagnose<br />

sollte das neuartige „on<br />

board“-System in der Lage sein, Vorschläge<br />

zur degradierten – also in den<br />

Strukturen abgewandelten – Fortführung<br />

der eigentlichen Mission zu<br />

machen, diese einzuleiten und möglichst<br />

selbsttätig durchzuführen oder<br />

von einem in der Schleife befindlichen<br />

Operateur bestätigen zu lassen.<br />

Beim Auftreten von Fehlern innerhalb<br />

einer Mission sollen künftig abgestufte<br />

Reaktionen sicherstellen, daß<br />

eine einmal begonnene Mission erfolgreich<br />

zu Ende geführt werden kann,<br />

und zwar möglichst ohne zwischenzeitliche<br />

kosten- und zeitaufwendige<br />

Unterbrechung. Verschiedene<br />

Fehlerarten, Diagnosen und Reaktionen<br />

am „K-Fisch“ (simulierte Fehler<br />

an Motor und Stromversorgung) wurden<br />

durchgespielt und getestet.<br />

Willi Hornfeld: „Eines der Ziele für<br />

unser Unternehmen war es, ein Verfahren<br />

für die Überwachung von Robotern<br />

– konkret unseren ‚K-Fisch‘ – zu<br />

schaffen, Fehlerdiagnose und Degradation<br />

zu betreiben und letztlich –<br />

über welchen Lösungsweg auch immer<br />

– Fehlertoleranz<br />

zu schaffen,<br />

die gewährleistet,<br />

daß Operationen<br />

beim Auftreten<br />

von<br />

Störungen nicht<br />

immer gleich abgebrochenwerden<br />

müssen,<br />

sondern in modifizierter<br />

Weise –<br />

möglichst mit<br />

gleichwertigem<br />

Resultat – unter<br />

Wasser erfolgreich<br />

zu Ende geführt<br />

werden<br />

können.“<br />

Hornfeld über<br />

ein weiteres<br />

wichtiges Ergebnis:<br />

„Die dank<br />

,Advocate’ gefundenen<br />

Resultate<br />

sorgen dafür, daß<br />

bisher eingesetzte<br />

redundante Hardware künftig entfällt,<br />

man also nicht mehr – wie bislang<br />

– wichtige Teile eines Systems zwei<br />

oder sogar dreimal mitführen muß.<br />

Hierfür war das Projekt ‚Advocate‘ für<br />

unser Haus ein ganz entscheidender<br />

Schritt. Von allen Beteiligten wurden<br />

sehr gute und wertvolle Vorarbeiten geleistet.<br />

Wir haben jetzt entscheidende<br />

‚Tools‘ in unserer Hand.“<br />

Diese Instrumente sollen im Hause<br />

STN Atlas Elektronik genutzt werden,<br />

um weitere Fortschritte im Bereich der<br />

unbemannten Unterwasserfahrzeuge<br />

und -systeme zu gewährleisten, den „K-<br />

Fisch“ und künftige Vorhaben des Bremer<br />

Elektronikspezialisten so effizient<br />

wie möglich zu machen.<br />

Der „K-Fisch“ dient unter anderem zur Erkundung unter Wasser oder beispielsweise auch der Inspektion<br />

technischer Einrichtungen wie Pipelines. Das Projekt „Advocate“ hat STN Atlas wertvolle Erkenntnisse<br />

darüber gebracht, wie das kompakte Unterwasserfahrzeug noch effizienter arbeiten kann.<br />

Großauftrag für Heimann Systems GmbH<br />

Flughafen Düsseldorf<br />

ist weltweit Vorreiter<br />

dp Düsseldorf/Wiesbaden. Die Heimann<br />

Systems GmbH stattet bis Mitte<br />

2001 den Rhein-Ruhr Flughafen in<br />

Düsseldorf mit vollautomatischen<br />

Röntgenprüfsystemen zur hundertprozentigen<br />

Kontrolle von aufgegebenem<br />

Gepäck aus. Der Düsseldorfer Airport<br />

ist weltweit der erste Großflughafen,<br />

der dafür ein komplettes mehrstufiges<br />

System aus der Produktpalette des<br />

Wiesbadener Sicherheitsspezialisten<br />

einsetzt und damit bereits 2001 die<br />

künftigen Sicherheitsanforderungen<br />

der internationalen Luftfahrtverbände<br />

erfüllen wird: Von 2003 an muß das<br />

gesamte aufgegebene Gepäck einer<br />

hundertprozentigen Kontrolle unterzogen<br />

werden.<br />

Das Auftragsvolumen beträgt insgesamt<br />

7,2 Millionen € und umfaßt<br />

fünf Geräte der ersten Kontrollstufe sowie<br />

vier Geräte der zweiten Stufe, die<br />

nahtlos in das bestehende Gepäckfördersystem<br />

integriert werden. „Die neuen<br />

Vorgaben der internationalen Luftfahrtverbände<br />

leisten einen wichtigen<br />

Beitrag zur Erhöhung der Flugsicherheit.<br />

Wir verfügen bereits heute über<br />

die notwendige Technologie zur Umsetzung“,<br />

so Geschäftsführer Hans A.<br />

Linkenbach.<br />

Das gesamte System wird bis Januar<br />

2001 installiert sein und nach einer intensiven<br />

Testphase voraussichtlich<br />

Mitte 2001 in Betrieb genommen werden.<br />

Auch im Anschluß daran wird Heimann<br />

Systems durch eine fachgerechte<br />

Wartung und Instandhaltung<br />

für größtmögliche Sicherheit auf dem<br />

Düsseldorfer Flughafen Sorge tragen.<br />

Bis Mitte kommenden Jahres stattet Heimann Systems den Rhein-Ruhr Flughafen<br />

in Düsseldorf mit automatischen Röntgenprüfanlagen zur hundertprozentigen<br />

Kontrolle von aufgegebenem Gepäck aus. Der Airport der NRW-Landeshauptstadt<br />

ist damit der weltweit erste Großflughafen, der ein komplettes mehrstufiges<br />

System der Wiesbadener Firma einsetzt. Foto: Flughafen Düsseldorf GmbH<br />

RUNDE ZAHL: Am 27. November diesen Jahres wurde mit Inke Kiesslich (r.) –<br />

sie arbeitet in der Materialwirtschaft der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) in<br />

Kiel – der 5000. „Lotus-Notes-User“ im Rheinmetall-Konzern begrüßt. Stellvertretend<br />

für die seit Mai 2000 neu hinzugekommenen 1000 Nutzer des hochmodernen<br />

Kommunikationssystems („Das <strong>Profil</strong>“ 3/2000) erhielt die RLS-Einkäuferin<br />

von Karsten Lüthje, Leiter des „Competence Centers Unternehmenskommunikation“<br />

der RIS, einen Gutschein über ein Wochenende für zwei Personen auf<br />

dem Dornröschenschloß Sababurg im Reinhardswald nördlich von Kassel. Der<br />

41jährige RIS-Fachmann freute sich beim Fototermin besonders darüber, daß er<br />

einem „User“ des Kieler Unternehmens gratulieren durfte, weil der „Roll-out“ von<br />

„Lotus Notes“ dortselbst erst im Juni 2000 begann und sich innerhalb kurzer Zeit<br />

401 Mitarbeiter zur Nutzung des Systems entschieden hatten. Lüthje: „Mit den<br />

jetzt erreichten 5000 ‚Lotus Notes‘-Anwendern innerhalb des Rheinmetall-Konzerns<br />

ist die Hälfte der insgesamt angestrebten ‚Roll-outs‘ vollzogen.“<br />

Preh-Neuheiten<br />

auf „Retail“-Messe<br />

dp Düsseldorf. Informations- und<br />

Sicherheitstechnik gewinnen im Handel<br />

zunehmend an Bedeutung, wie<br />

man an der Resonanz auf die diesjährige<br />

„Retail Technology“ in Düsseldorf<br />

sehen konnte, auf der auch die<br />

Preh-Werke als Aussteller auf dem<br />

Messestand der Data Cash GmbH<br />

(Florsheim) vertreten waren. Zahlreiche<br />

Experten aus allen Bereichen des<br />

Handels informierten sich vom 7. bis<br />

9. November 2000 auf dieser „Fachmesse<br />

für Informations-, Kommunikations-<br />

und Sicherheitstechnik“. Preh<br />

präsentierte ausgewählte Produkte<br />

aus dem Bereich der POS-Datensysteme<br />

(„point of sale“), unter anderem<br />

„Touchscreens“, frei programmierbare<br />

Tastaturen sowie kompakte Kassen-PCs.<br />

Marketingfachmann Jürgen<br />

Jähnel: „Aufgrund der hohen Qualität<br />

der Kontakte wird Preh auf der nächsten<br />

,Retail Technology‘ im Februar<br />

2002 erneut vertreten sein.“


Seite 16 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

„ProLine“-Entwicklung bei Heimann Systems<br />

Das neue Design setzt<br />

ergonomische Akzente<br />

Wiesbaden. Auf der Expo 2000 waren<br />

sie allgegenwärtig; ebenso sind<br />

sie es tagtäglich bei den Sicherheits-<br />

Checks des für die Olympischen Spiele<br />

aufgerüsteten Flughafens und an<br />

vielen Standorten in über 150 Ländern<br />

der Welt in Aktion: die Röntgenprüfsysteme<br />

der Heimann Systems GmbH.<br />

Das jüngste innovative Systemkonzept<br />

„ProLine“ des zur Aditron-Gruppe<br />

zählenden Unternehmens setzt einmal<br />

mehr Maßstäbe<br />

in der Röntgenprüftechnik.<br />

Es zeichnet sich<br />

durch moderne<br />

Bildbearbeitungsfunktionen,<br />

ein ergonomisch<br />

optimiertes Arbeitsumfeldsowie<br />

ein attrakti-<br />

ves Design aus.<br />

Das Wiesbadener<br />

Unternehmen wird damit seine Marktführerschaft<br />

in der Ausrüstung von<br />

Flughäfen mit Röntgenprüfanlagen zur<br />

Personen- und Gepäckkontrolle weiter<br />

ausbauen können. Doch nicht nur das<br />

System ist zukunftsweisend; auch die<br />

Entwicklung von „ProLine“ bot und<br />

bietet Impulse und Anregungen für die<br />

Zukunft.<br />

1996 veranlaßte der immer schärfer<br />

werdende Konkurrenzdruck – vor allem<br />

des amerikanischen Marktes –<br />

die Heimann Systems GmbH, bei der<br />

Produktentwicklung neue Wege zu gehen.<br />

Unter der Prämisse der Kostenersparnis<br />

wurde ein Projektteam gebildet,<br />

das zunächst eine umfassende<br />

Analyse zum Thema „Handgepäck-<br />

Röntgenprüfgeräte“ startete. „Bei einem<br />

Funktionszyklus der Geräte von<br />

sieben bis zehn Jahren war von Anfang<br />

an klar, daß bei der<br />

Produktentwicklung<br />

langfristige Gesichtspunkte<br />

und Überlegungen<br />

ins Kalkül gezogen<br />

werden mußten.<br />

Aus diesem<br />

Grund galt es, die<br />

Marktanforderungen<br />

der Zukunft zu benennen“,<br />

erklärt Stefan<br />

Aust, ProduktmanagerGepäckprüfsysteme<br />

bei Heimann Systems.<br />

In der Folge<br />

fand ein intensiver<br />

Austausch zwischen<br />

den Teammitgliedern<br />

von Heimann Systems<br />

und externen Stellen<br />

statt, der schließlich<br />

zu einer völlig neuen<br />

Gerätegeneration<br />

führte.<br />

„Zu Beginn setzten<br />

wir uns mit allen Be-<br />

Stefan Aust<br />

„Livescanner“ auch<br />

in UNIX-Version<br />

sm Jena. Die Heimann Biometric<br />

Systems GmbH (HBS/Jena), ein<br />

führender Hersteller von Systemen<br />

zur digitalen Erfassung von Fingerabdrücken,<br />

hat kürzlich die neue<br />

UNIX-fähige Version des bekannten<br />

„LSP1/P+ Livescanners“ präsentiert.<br />

UNIX ist ein Betriebssystem,<br />

das neben „Windows NT“ bei Erfassungsstationen<br />

von Finger- und<br />

Handabdrücken eingesetzt wird.<br />

Die UNIX-fähige Anlage von HBS<br />

ist speziell auf die Anforderungen<br />

der von Printrak International Inc.<br />

(Anaheim/USA) angebotenen automatischenFingerabdruck-Identifikationssysteme<br />

zugeschnitten.<br />

Die Schnittstellen-Treiber-Software<br />

wurde von Microsoft „Windows NT“<br />

auf das von Printrak benutzte Betriebssystem<br />

UNIX modifiziert, wobei<br />

alle Vorteile der HBS-Scanner-<br />

teiligten zusammen: Dieser Kreis umfaßte<br />

Vertreter der zuständigen Behörden,<br />

der Flughafenbetreiber sowie des<br />

Sicherheitspersonals als eigentliche<br />

Bediener. Im Rahmen dieser Gespräche<br />

konnten die unterschiedlichen<br />

Anforderungen und Vorstellungen<br />

der einzelnen Gruppen definiert<br />

werden“, beschreibt Aust die Anfänge<br />

der Projektarbeit.<br />

Parallel dazu erstellte die Forschungsgruppe<br />

„Streß“ des arbeitsmedizinischen<br />

„Instituts für arbeitsökologische<br />

Forschung und Beratung“<br />

der Universität Heidelberg im Auftrag<br />

von Heimann Systems eine Expertise<br />

über die „ergonomischen Anforderungen<br />

an Röntgen-Gepäckkontrollanlagen<br />

auf Flughäfen“. Die Studie unter<br />

der Leitung von Professor Horst Mayer<br />

zeigte Defizite in der Arbeitsplatzgestaltung<br />

auf – zum Beispiel die bis<br />

dato fehlende Armauflage oder der ungenügende<br />

Fußraum der angebotenen<br />

Standgehäuse. Als Konsequenz forderten<br />

die Heidelberger Experten ein<br />

individuell einstellbares System.<br />

„Die herkömmliche ergonomische<br />

Gestaltung der in den Flughäfen installierten<br />

Anlagen wies Gestaltungsmängel<br />

auf. Mit der Vereinheitlichung der<br />

Europäischen Regelwerke über Gesundheits-<br />

und Arbeitsschutz ist eine<br />

Situation eingetreten, die heutzutage<br />

eine ergonomische Umgestaltung des<br />

Arbeitsplatzes am Röntgen-Gepäckscanner<br />

unumgänglich macht“, beschreibt<br />

Aust die weitreichende Bedeutung<br />

des Forschungsauftrags.<br />

Unter dem im Investitionsgüterbereich<br />

wesentlichen Gesichtspunkt<br />

„Anlagendesign ist Funktionsdesign“<br />

wurden daraufhin externe Industriedesigner<br />

hinzugezogen, die neue Mög-<br />

Die neugestalteten Einzelkomponenten der „ProLine“-Reihe, mit denen die<br />

Handgepäck-Röntgenprüfsysteme ausgestattet werden können: links das Röntgengerät,<br />

auf der rechten Seite (von oben) die höhenverstellbare Stehhilfe, der<br />

höhenverstellbare Monitor und die ergonomisch optimierte Tastatur.<br />

Technologie beibehalten worden<br />

sind.<br />

„Wir sind sehr zufrieden, der Firma<br />

Printrak jetzt diese UNIX-Version zur<br />

Verfügung stellen zu können. Die<br />

Aufgabe war eine größere Herausforderung<br />

als ursprünglich erwartet,<br />

aber dank der guten und fruchtbaren<br />

Zusammenarbeit zwischen den Softwareteams<br />

beider Firmen wurden alle<br />

Probleme optimal gelöst“, faßt Dr.<br />

Bernd Reinhold, Geschäftsführer<br />

von HBS, zusammen: „Das Projekt<br />

ist ein weiterer Meilenstein auf dem<br />

Weg zur Entwicklung der modernsten<br />

‚Livescanner‘-Technologie für interessierte<br />

Anwender weltweit. Wir<br />

freuen uns, daß Printrak International<br />

und deren Kunden für ihre Erfassungsstationen<br />

jetzt das jeweils bevorzugte<br />

Betriebssystem – UNIX<br />

oder Windows – wählen können.<br />

Darüber hinaus eröffnen sich aufgrund<br />

der Kompatibilität des ‚Livescanners‘<br />

mit UNIX für unser Haus<br />

neue potentielle Kundenkreise“.<br />

Zertifizierung für<br />

Zukunftsprojekte<br />

rds Nova Odessa. Gelungener Projektabschluß<br />

mit Vorbildcharakter:<br />

Vor wenigen Wochen hat die KS Pistões<br />

Ltda., Tochtergesellschaft der<br />

KS Kolbenschmidt GmbH in Brasilien,<br />

als erste der zur Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe<br />

gehörenden Kolbenproduzenten<br />

außerhalb Deutschlands<br />

die Zertifizierung nach ISO<br />

14001 (Umwelt) und BS 8800 (Sicherheit<br />

am Arbeitsplatz) erfolgreich<br />

abgeschlossen. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Nova Odessa im Bundesstaat<br />

Sao Paulo, dessen 1250 Mitarbeiter<br />

in diesem Jahr rund 14 Millio-<br />

nen Kolben (neuer Rekord!) produzieren<br />

werden, setzt damit erneut<br />

Akzente, die vor allem auch das<br />

zukünftige Geschäft erfolgreich beeinflussen<br />

werden. Geschäftsführer<br />

Americo Rajczy: „Mit dieser Zertifizierung<br />

ist unsere Firma für die Zukunft<br />

gut gerüstet, da wir damit bereits jetzt<br />

eine Kundenforderung erfüllt haben,<br />

die ab 2001/2002 eine Voraussetzung<br />

für die Vergabe von neuen Aufträgen<br />

sein wird. Gerade in Brasilien<br />

hat diese Zertifizierung einen beispielhaften<br />

Charakter; außerdem erhöht<br />

sie das Ansehen der deutschen<br />

Industrie im Lande.“<br />

Die in Nova Odessa auf modernsten<br />

Fertigungseinrichtungen hergestellten<br />

Kolben werden rund um den Glo-<br />

bus nachgefragt: Etwa 70 Prozent der<br />

Produktion gehen in den Export (z.B.<br />

nach Europa, in die USA, nach Mexiko<br />

und Australien). Und das in einer<br />

Qualität, die der Markt nicht nur mit<br />

entsprechenden Umsatzzahlen honoriert:<br />

Zusätzlich zu der vom weltgrößten<br />

Automobilhersteller General Motors<br />

verliehenen „Supplier of the<br />

Year“-Auszeichnung für 1999 („Das<br />

<strong>Profil</strong>” 4/2000) konnte KS Pistões im<br />

laufenden Geschäftsjahr bereits Qualitätsauszeichnungen<br />

von den langjährigen<br />

Kunden VW do Brasil und<br />

Maxion International verbuchen. Die<br />

Firma Maxion (Joint Venture mit International<br />

Inc./USA) ist ein bekannter<br />

Dieselmotorenhersteller mit Sitz in<br />

Pôrto Alegre im Süden Brasiliens.<br />

Das „ProLine“-Systemkonzept von Heimann Systems: Das flexible Modularsystem zur ergonomisch optimierten Arbeitsplatzgestaltung<br />

in Sicherheitskontrollbereichen für Handgepäck verzeichnet weltweit eine außerordentliche Marktakzeptanz.<br />

lichkeiten zur optisch ansprechenderen<br />

Gestaltung und zur Flexibilisierung<br />

des Systems entwarfen. „Obwohl<br />

nicht alle Vorschläge realisierbar waren,<br />

erscheint ‚ProLine‘ doch in einem<br />

völlig neuen, modernen Design. Die<br />

Form der Tastatur ist den Bedürfnissen<br />

der Bediener nachempfunden. Zusätzlich<br />

verändert die<br />

progressive Farbgebung<br />

das Erscheinungsbild<br />

des Systems nachhaltig“,<br />

faßt Aust<br />

kurz einige Veränderungenzusammen.<br />

Die gute Zusammenarbeit<br />

der<br />

Teammitglieder sowohl<br />

untereinander<br />

als auch mit den<br />

externen Experten<br />

förderte die Kreativität<br />

im Ganzen.<br />

„Wir konnten eigenverantwortlich<br />

und ohne Zeitdruck<br />

innovative Ideen<br />

einbringen und<br />

entwickeln. Das Resultat<br />

ist ein zukunftsorientiertes<br />

Modular-System“,<br />

so Aust über die fruchtbare Projektarbeit.<br />

Die in dieser Art erstmalig durchgeführte<br />

Produktentwicklung führte zu<br />

einer innovativen Komplettlösung, die<br />

alle in der Expertise angesprochenen<br />

Faktoren – zum Beispiel Arbeitsorganisation,<br />

Betriebsstättenarchitektur und<br />

Personaleinsatzpläne – berücksichtigt<br />

und die sich als baukastenartiges System<br />

individuell nach Kundenwünschen<br />

zusammenstellen läßt.<br />

Die neue bedienergerechte Gestaltung<br />

des Arbeitsumfeldes mit Hilfe von<br />

„ProLine“ hat einen direkten Einfluß auf<br />

die Qualität der Sicherheitskontrolle.<br />

„Durch das höhere Gepäckaufkommen<br />

aufgrund steigender Passagierzahlen<br />

verstärkt sich der psychologische Druck<br />

auf das Sicherheitspersonal. Der Bediener<br />

des Gerätes muß innerhalb von<br />

wenigen Sekunden entscheiden, ob<br />

das Röntgenbild des durchleuchteten<br />

Gepäckstücks eine Gefahr aufweist<br />

oder nicht“, betont Aust nochmals die<br />

Notwendigkeit, den „Faktor Mensch“<br />

bei der Arbeitsplatzdefinition konsequent<br />

zu berücksichtigen.<br />

Aus diesem Grund war die optimale<br />

Unterstützung des Sicherheitspersonals<br />

bei der Entscheidungsfindung ein<br />

wesentliches Kriterium während der<br />

Produktentwicklung. Die unterschiedlichen<br />

Einsatzbereiche und die rotierende<br />

Arbeitsplatzbesetzung erforderten<br />

eine größere Flexibilität der Anlage und<br />

die Möglichkeit, den Arbeitsplatz an die<br />

jeweiligen persönlichen Gegebenheiten<br />

anzupassen. Dies ist durch die elektrische<br />

Hubeinheit zur schnellen, individuellen<br />

Höhenanpassung des Bedienplatzes<br />

sowie die verstellbare Stehhilfe<br />

zur Unterstützung einer rückenentlastenden<br />

Arbeitshaltung gewährleistet.<br />

In diesem Sinne unterstützend wirkt<br />

auch die hochmoderne „HiTraX“-Systemtechnologie<br />

mit völlig neuartigen<br />

„Online“-Bildanalyseverfahren; ein<br />

weiterer Zusatzeffekt ist die erhebliche<br />

Reduzierung der Prüfzeiten.<br />

Die innovative Technik und der hohe<br />

Zuverlässigkeitsgrad machen das<br />

„ProLine“-System zu einem exzellenten<br />

Arbeitsmittel für den Einsatz in<br />

Überwachungsbereichen mit erhöhtem<br />

Sicherheitsbedarf. Inzwischen<br />

sind rund ein Viertel der von Heimann<br />

Systems verkauften Handgepäck-<br />

Röntgenprüfanlagen mit diesen Optionen<br />

zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung<br />

ausgestattet, mit steigender<br />

Tendenz. Abschließend fügt Aust<br />

hinzu: „Heimann Systems ist mit der<br />

Gerätegeneration ‚ProLine‘ eine zukunftsweisende<br />

Entwicklung gelungen,<br />

die am 21. Juni 2000 vom Deutschen<br />

Patentamt in München mit der<br />

Patenterteilung belohnt wurde.“<br />

Sonja Marx<br />

MESSEPREMIERE FÜR MODERNE FERTIGUNGSKONZEPTE: Mit zwei Systemneuheiten präsentierte sich der<br />

Preh-Produktbereich „Industrieausrüstungen“ (PIA) unlängst auf der „Motek 2000“ in Sinsheim einmal mehr von seiner<br />

innovativ-kreativen Seite. Zum einen stellten die Anlagenexperten aus Bad Neustadt das hochflexible Montage- und Logistiksystem<br />

„PIAflex“ (Foto links) vor, dessen standardisierte Systembauteile eine außerordentlich flexible und damit besonders<br />

wirtschaftliche Produktion erlauben – einschließlich der Möglichkeit zur „chaotischen“ Fertigung, bei der gleichzeitig<br />

unterschiedliche Varianten eines Produktes produziert werden. Zum anderen stellte Preh das neue Standard-Palettierkonzept<br />

„PIApal“ (Foto rechts) vor; mit diesem System können – neben herkömmlichen Bauteilen – insbesondere schwer zuführbare<br />

oder beschädigungsanfällige Werkstücke über Paletten lagerichtig zugeführt, entsorgt oder zwischengelagert werden.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Seite 17<br />

Die Auftragsbearbeitung der Panzerhaubitze 2000, die Kampfwertsteigerung des „Leopard 2 A5“ sowie die Langzeitlagerung und Reparatur bereits genutzter Systeme gehören zum aktuellen Aufgabenspektrum<br />

des 44 Mitarbeiter starken Teams der Rheinmetall Landsysteme GmbH in Unterlüß. Einen Einblick in die tägliche Arbeit der Fachleute um Teamleiter Harry Kuhlmann geben die Fotos auf dieser „<strong>Profil</strong>“-Seite.<br />

Fachkundiges Team bürgt für Qualität bei der Serienfertigung, bei Maßnahmen zur Kampfwertsteigerung und bei Umrüstungen<br />

Seit mehr als 20 Jahren kommen Turmsysteme aus Unterlüß<br />

Unterlüß. Seit mehr als 20 Jahren ist<br />

die „Leopard“-Fertigung der (heutigen)<br />

Rheinmetall Landsysteme GmbH<br />

in Unterlüß angesiedelt. In diesem<br />

Zeitraum wurden mehr als 2000 Turmsysteme<br />

für den „Leopard 1“ und den<br />

„Leopard 2“ gefertigt und als komplettes<br />

Waffensystem ausgeliefert. Auftraggeber<br />

waren bzw. sind – neben<br />

der Bundeswehr – auch unterschiedliche<br />

Nato-Partner, zum Beispiel Dänemark,<br />

die Niederlande, Spanien,<br />

Österreich, die Türkei und Schweden.<br />

Ein hochqualifiziertes Team von Mitarbeitern<br />

sorgt für hohe Qualität in der<br />

Serienfertigung, bei Maßnahmen der<br />

Kampfwertsteigerung und bei Umrüstungen<br />

vorhandener Systeme.<br />

1977 wurde der erste Spatenstich für<br />

die Halle 395 gesetzt, in der heute<br />

noch gearbeitet wird. In diesem Bereich<br />

wurden zwischen 1979 und 1990<br />

unter anderen 926 Turmsysteme „Leopard<br />

2 A4“ für die Bundeswehr sowie<br />

parallel (1982 – 1986) 198 Türme des<br />

gleichen Bautyps für die niederländische<br />

Armee fertiggestellt. 168 Turmsystem-Umrüstungen<br />

und Maßnahmen<br />

zur Kampfwertsteigerung rundeten<br />

zwischen 1984 und 1987 den Gesamtauftrag<br />

für den „Leopard 2 A4“<br />

ab. Nach weiteren 34 Turmsystemen<br />

für diesen Panzer, die zwischen 1990<br />

und 1992 in Produktion gingen, wurde<br />

schließlich die Serienfertigung des<br />

„Leopard 2 A4“ in Unterlüß beendet.<br />

Das bisher letzte Großprojekt über<br />

520 Turmsysteme „Leopard 1 A5“ wurde<br />

in der Zeit von 1987 bis 1993 in Halle<br />

395 gefertigt. Eine wesentliche For-<br />

derung der Auftraggeberseite war in<br />

diesem Zusammenhang, die Führbarkeit<br />

des Gesamtsystems durch Maßnahmen<br />

der Kampfwertsteigerung zu<br />

optimieren. Unter anderem wurde die<br />

hydraulische Anlage modifiziert, um eine<br />

bessere Steuer-und Regelungsfunktion<br />

zu erhalten. Des weiteren wurde<br />

ein neu entwickelter Entfernungsmesser<br />

mit Wärmebildgerät integriert.<br />

Zwei weitere Projekte sicherten in<br />

der ersten Hälfte der neunziger Jahre<br />

des 20. Jahrhunderts die Auslastung<br />

der Fertigungsstätte in Unterlüß: Es<br />

handelte sich um 60 Turmsysteme für<br />

den „Leopard 1 A3“, deklariert als Rüstungssonderhilfe<br />

für die Türkei (1990<br />

–1991), sowie 123 „Leopard 1 A5“-<br />

Turmsysteme für die dänischen Streitkräfte<br />

(gefertigt von 1992 bis 1994).<br />

Unter dem bereits erwähnten Begriff<br />

der Kampfwertsteigerungsmaßnahmen<br />

(KWS I und KWS II) versteht man<br />

die Integration von neuen Techniken<br />

und Technologien zur Stärkung der<br />

Kampfkraft des Systems. Während bei<br />

der KWS II die Verbesserung der Führbarkeit<br />

des Waffensystems im Vordergrund<br />

stand, wird bei der aktuell laufenden<br />

KWS I die Kampfkraft durch eine<br />

Verlängerung des Rohres verstärkt:<br />

Das Rohr der 120mm-Glattrohrkanone<br />

wird um 130 Zentimeter verlängert;<br />

dies führt zu einer höheren Geschoßgeschwindigkeit<br />

und einer gesteigerten<br />

Wirkung der KE-Munition. Beschlossen<br />

wurden diese Maßnahmen<br />

zur Kampfwertsteigerung in der sogenannten<br />

„Mannheimer Konfiguration“,<br />

bei der sich der Bund und die ver-<br />

schiedenen Rüstungsgremien am runden<br />

Tisch zusammensetzten, um Verbesserungen<br />

am bestehenden Waffensystem<br />

vorzunehmen.<br />

Zur Zeit ist das in diesem Bereich<br />

engagierte, 44 Mitarbeiter umfassende<br />

Team der Rheinmetall-Landsysteme<br />

mit der Auftragsbearbeitung der<br />

Panzerhaubitze 2000, der Kampfwertsteigerung<br />

des „Leopard 2 A5“<br />

sowie der Langzeitlagerung und Reparatur<br />

bereits genutzter Systeme beschäftigt.<br />

Das fachkundige Team wird<br />

geleitet von Harry Kuhlmann und<br />

setzt sich aus Elektro-Ingenieuren,<br />

Maschinenschlossern, Fernsehtechnikern,<br />

Elektronikern, Meistern sowie<br />

Disponenten, Planern und Lagermitarbeitern<br />

zusammen.<br />

Sebastian Ortmann


Seite 18 Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

In einem spannenden Finale bezwangen die Kicker der Preh-Werke die Mannschaft der Rheinmetall W&M GmbH mit 1:0.<br />

Das Siegtor schoß Michael Link (vorne sitzend, 7.v.r.). Hier sind beide Teams mit ihren Betreuern Egon Friedel (Preh – 2.v.l.<br />

stehend) und Ralf Schiel (Rheinmetall – 5.v.r. stehend) zu sehen. Daß die 135 Aktiven sowie zahlreiche Zuschauer mit Spaß<br />

und Engagement beim 23. Fußballturnier der Rheinmetall <strong>AG</strong> dabei waren, zeigen die Bilder auf dieser Seite.<br />

23. Fußballturnier der Rheinmetall <strong>AG</strong> in Wiesbaden<br />

Spannende Spiele bei<br />

schönem Herbstwetter<br />

jd Wiesbaden. Die Hobbykicker der<br />

Preh-Werke GmbH & Co. KG aus Bad<br />

Neustadt haben kürzlich das 23. Fußballturnier<br />

der Rheinmetall <strong>AG</strong> in Wiesbaden<br />

gewonnen. Durch einen geschickten<br />

„Schlenzer ins lange Eck“ erzielte<br />

Mittelstürmer Michael Link den<br />

Siegtreffer im Finale gegen die Spieler<br />

der Rheinmetall W&M GmbH aus Unterlüß.<br />

Das Spiel um den Turniersieg<br />

war am 14. Oktober 2000 der Höhepunkt<br />

eines langen Tages mit spannenden<br />

Spielen bei herbstlich schönem<br />

Fußballwetter. Ein Tag im übrigen,<br />

an den sich der glückliche Preh-Mittelstürmer<br />

noch des öfteren gerne erinnern<br />

wird: „Es ist immer etwas Besonderes,<br />

wenn man ins Endspiel kommt<br />

und dann auch noch das entscheidende<br />

Tor schießt. Das ist einfach ein<br />

schönes Gefühl.“<br />

Bereits am Abend vor dem Turnier<br />

trafen die Reisebusse mit den insgesamt<br />

135 Fußballern der neun Mannschaften<br />

samt ihren Betreuern in Wiesbaden<br />

ein. Mit rund 600 Kilometern<br />

hatte das Team der Rheinmetall Landsysteme<br />

GmbH in Kiel die längste Anreise<br />

hinter sich.<br />

Im Vorfeld leisteten die Organisatoren<br />

ganze Arbeit. Dieter Seidelmann –<br />

Spielertrainer des knapp im Halbfinale<br />

gescheiterten Gastgebers Heimann<br />

Systems GmbH und zweiter Turnierleiter<br />

– knüpfte den Kontakt zum VfR<br />

Wiesbaden, der die Nutzung der Anlage<br />

auf der Steinberger Straße im Stadtteil<br />

Biebrich ermöglichte. Ausdrücklich<br />

würdigt der routinierte Fußballer – Seidelmann<br />

selbst spielt in der ersten<br />

Mannschaft und ist zudem Jugendtrainer<br />

beim VfR Wiesbaden – die Unterstützung<br />

durch seinen Verein: „Ohne<br />

die tatkräftige Hilfe der rund 20 Eltern<br />

und Helfer aus der Jugendabteilung<br />

wäre das Turnier gar nicht möglich gewesen.“<br />

So wurden beispielsweise alle<br />

Sportler mit Mittagessen und Getränken<br />

versorgt.<br />

Von der vielen Arbeit rund um das<br />

Turnier spürten die Aktiven jedoch<br />

kaum etwas. Bei ihnen stand stattdessen<br />

das – selbstredend auch schweißtreibende<br />

– sportliche Engagement im<br />

Vordergrund. So waren beispielsweise<br />

die Halbfinal-Spiele sehr spannend<br />

und durch fairen Einsatz geprägt. Wieder<br />

einmal Pech hatten die Kicker der<br />

Pierburg <strong>AG</strong> vom Standort Neuss. Wie<br />

schon eine Woche zuvor als gastgebende<br />

Mannschaft beim 5. Internationalen<br />

Fußballturnier um den „Europacup<br />

2000“ der Kolbenschmidt-Pier-<br />

burg-Gruppe in Neuss („Das <strong>Profil</strong>“<br />

4/2000) endete das Halbfinal-Match<br />

nach regulärer Spielzeit torlos unentschieden.<br />

Erneut mußte mittels Elfmeterschießen<br />

über den Finaleinzug entschieden<br />

werden – und wieder zogen<br />

die Neusser den „Kürzeren“, diesmal<br />

mit 3:4 Toren gegen die Mannschaft<br />

der Rheinmetall W&M GmbH aus Unterlüß,<br />

dem späteren Turnierzweiten.<br />

Auch das 2. Halbfinale hatte es in<br />

sich. Nach einem schnellen 0:1 Rückstand<br />

im Spiel gegen die Mannschaft<br />

der Preh-Werke GmbH & Co. KG leitete<br />

Dieter Seidelmann – Offensivspieler<br />

der gastgebenden Mannschaft Heimann<br />

Systems GmbH – mit vorbildlichem<br />

Einsatz und herausragendem<br />

technischen Können immer wieder<br />

neue Angriffe auf das gegnerische Tor<br />

ein. Trotz einiger guter Möglichkeiten,<br />

selbst zum Torerfolg zu kommen, gelang<br />

es dem Gastgeber jedoch nicht,<br />

den frühen Rückstand aufzuholen.<br />

Durch einen schnellen Konter stellte<br />

der spätere Turniersieger schließlich<br />

sogar den 2:0 Endstand her und zog<br />

somit ins Finale ein.<br />

Im „kleinen“ Finale um den 3. Platz<br />

wurde dann spontan auf ein reguläres<br />

Spiel verzichtet und direkt ein Elfmeterschießen<br />

ausgetragen. Mit 5:3 Toren<br />

war die Mannschaft der Pierburg <strong>AG</strong><br />

(Standort Neuss) siegreich und beendete<br />

damit auch ihr „Elfmeter-Trauma“.<br />

Alle neun teilnehmenden Mannschaften<br />

auf einen Blick: Heimann Systems<br />

GmbH, Rheinmetall Landsysteme<br />

GmbH, Pierburg <strong>AG</strong> (Standort<br />

Neuss), Lemo Maschinenbau GmbH,<br />

STN Atlas Elektronik GmbH, Rheinmetall<br />

W&M GmbH, Preh-Werke GmbH &<br />

Co. KG, Pierburg <strong>AG</strong> (Standort Nettetal)<br />

und Hirschmann Electronics GmbH &<br />

Co. KG.<br />

Kuriosität am Rande: Die Kicker der<br />

Rheinmetall W&M GmbH mußten im Finale<br />

zwei Spieler von der Mannschaft<br />

der Pierburg <strong>AG</strong> vom Standort Nettetal<br />

„ausleihen“, weil sie nur neun eigene<br />

Mannen bereitstellen konnten. Die<br />

gern gegebene Unterstützung war ein<br />

sichtbares Zeichen dafür, daß eine<br />

sehr lockere Atmosphäre unter den Aktiven<br />

herrschte. Friedhelm Henzel, Betriebsratsvorsitzender<br />

der Heimann Systems<br />

GmbH und Turnierleiter, brachte<br />

es auf den Punkt: „Ein derartiges Turnier<br />

stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

unter den Spielern aller teilnehmenden<br />

Mannschaften enorm; außerdem<br />

lernt man auch viele Kollegen von<br />

einer ganz neuen Seite kennen.“


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Die Reportage<br />

Seite 19<br />

Vom 29. September bis 3. Oktober 2000 nutzten 15 Journalisten renommierter europäischer Tages- und Fachzeitungen die Gelegenheit, sich im Rahmen eines Pressekolloquiums<br />

mit den Aktivitäten der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe in Nordamerika vertraut zu machen („Das <strong>Profil</strong>“ 4/2000). Auf dem dichtgepackten Besuchsprogramm<br />

standen u.a. Visiten der Pierburg Inc. in Fountain Inn/Greenville (US-Bundesstaat South Carolina) und der Karl Schmidt Unisia Inc. in Marinette (Wisconsin). Einer der<br />

Reiseteilnehmer war Christian Bartsch (72), der für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und die in Bern erscheinende „Automobil Revue“ berichtete.<br />

Bartsch, der im folgenden Beitrag für die Rheinmetall-Konzernzeitung „Das <strong>Profil</strong>“ seine Eindrücke von den erfolgreichen unternehmerischen Anstrengungen<br />

der Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe in den USA schildert, gilt als ausgewiesener Kenner der Materie: Nach Schulbesuch und Lehre als Autoschlosser<br />

studierte der in Klein-Polkwitz (Niederschlesien) geborene „Automotive“-Fachmann Maschinenbau in Dresden und Berlin; anschließend war<br />

er vier Jahre in der Entwicklung von Zweitaktmotoren tätig, danach mehrere Jahre in der industriellen Meß- und Regeltechnik. 1961 folgte der Wechsel zur<br />

„Motor-Rundschau“ (Frankfurt am Main) als technischer Redakteur; seit 1970 arbeitet Bartsch als freier Journalist, Buchautor und Berater namhafter deutscher<br />

Unternehmen, vornehmlich aus der Automobilindustrie. Das persönliche Reise-Fazit des heute in Dieburg lebenden Fachredakteurs: „Wir Journalisten<br />

haben bei diesem kurzen Ausflug in die USA den ‚anderen Teil‘ von Kolbenschmidt-Pierburg kennengelernt, der mithelfen wird, daß die Zukunft des<br />

ganzen Unternehmens in sicheren Bahnen verläuft. Die Firmengruppe ist dabei, die ‚neue Welt‘ zu erobern – zumindest deren automobilen Teil. Und wir<br />

Christian Bartsch haben gehört, welche zukünftigen Entwicklungen die Kolbenschmidt-Pierburg-Gruppe anpacken wird. An Arbeit ist wahrhaftig kein Mangel!“ dp<br />

Kolbenschmidt-Pierburg in den USA: Erfolge mit deutscher Technik<br />

Mit viel Umsicht in die „Neue Welt“<br />

Greenville/Marinette. Wer von den<br />

USA spricht, meint meist Florida, vielleicht<br />

auch New York, auf jeden Fall<br />

Hollywood und Los Angeles. Der letzte<br />

Krieg in den USA, nämlich jener der<br />

Nord- gegen die Südstaaten, ist auch<br />

uns geläufig und Karl Mays Winnetou<br />

als verklärtes Symbol der Ureinwohner,<br />

der Indianer. Aber Kolbenschmidt-<br />

Pierburg? Was haben die mit den USA<br />

zu tun? Um die Antwort vorweg zu<br />

nehmen: Sehr viel – und künftig noch<br />

mehr! Was hier folgt, sind Eindrücke<br />

von einer Kurzreise ins Land der „unbegrenzten<br />

Möglichkeiten“.<br />

„Was Sie dort sehen“, schmunzelt<br />

Dr. Dieter Seipler, „sind alles potentielle<br />

Kunden für uns.“ Damit meinte<br />

er die großvolumigen amerikanischen<br />

Limousinen, Pickups und SUV’s („special<br />

utility vehicles“) auf einer belebten<br />

Stadtstraße. Einige davon fahren<br />

bereits mit Kolben von Kolbenschmidt<br />

aus der Gemeinschaftsfertigung mit<br />

Unisia JECS, einem japanischen Kolbenhersteller.<br />

Andere wieder sind mit<br />

Pierburg-Geräten ausgerüstet. „Aber<br />

noch viel zu wenig“, meint Seipler.<br />

„Doch das wird sich in den nächsten<br />

Jahren ändern, schließlich sind wir auf<br />

dem US-Markt erst seit 1996 mit eigener<br />

Fertigung präsent.“ Für die kurze<br />

Zeitspanne wurde jedoch enorm viel<br />

erreicht.<br />

Im Jahr 1995 beschloß der Vorstand<br />

der Pierburg <strong>AG</strong> die Errichtung eines<br />

Fertigungsbetriebes bei Greenville in<br />

South Carolina im Südosten der USA.<br />

Für die Ortswahl gab es viele Gründe,<br />

vor allem die Nähe zu BMW im benachbarten<br />

Spartanburg, zu Daimler-<br />

Chrysler in Alabama und vor allem zu<br />

VW in Mexiko. Die Infrastruktur an diesem<br />

Standort ist hervorragend ausgebaut,<br />

zudem half der Staat South Carolina<br />

mit steuerlichen Anreizen und bei<br />

der Ausbildung der ersten Mitarbeiter.<br />

„Wir mußten ihnen zunächst das<br />

metrische System beibringen“, erzählt<br />

Willy Ruefenacht, Präsident der Pierburg<br />

Inc. Zwar wurde das metrische<br />

System schon vor über drei Jahrzehnten<br />

in den USA eingeführt, doch bei<br />

der Absichtserklärung blieb es weitgehend.<br />

Entfernungen werden noch immer<br />

in „miles“ gemessen, die sich auf<br />

Straßenschildern und Tachometern<br />

finden. Auch im Alltag sind die „inches“<br />

anstelle der Millimeter so wenig<br />

ausgestorben wie andere Begriffe aus<br />

dem Zoll-Zeitalter.<br />

Am 1. August 1996 verließen die ersten<br />

Benzinmodule die neue Fabrik in<br />

Greenville – und am Jahresende hatte<br />

das Unternehmen zwei Millionen<br />

Dollar umgesetzt. Heute ist es bei 30<br />

Millionen Dollar angelangt, mit weiter<br />

steigender Tendenz. Mit ganzen vier<br />

Produkten hatte man begonnen, heute<br />

sind es 35. Ruefenacht ist zuversichtlich,<br />

daß der Umsatz innerhalb<br />

der nächsten vier bis fünf Jahre verdoppelt<br />

werden kann. Denn als Kunden<br />

gewann die Pierburg Inc. inzwischen<br />

auch General Motors (GM) und<br />

Ford. Und zwar gegen zahlreiche Konkurrenten.<br />

In der nächsten Zeit wird<br />

die Fertigung von Drosselklappenstutzen<br />

sowie Öl- und Wasserpumpen aufgenommen.<br />

Von den Drosselklappenstutzen<br />

soll Pierburg allein an GM<br />

zunächst 800 000 Stück pro Jahr liefern.<br />

Weitere Komponenten werden<br />

hinzukommen.<br />

Die Technik für alle Bauteile kam<br />

zunächst aus Deutschland, das auch<br />

künftig Entwicklungszentrum bleiben<br />

wird. Kolbenschmidt-Pierburg baut<br />

jedoch gegenwärtig die amerikanischen<br />

Entwicklungszentren in Fort<br />

Wayne und in Auburn Hills nahe Detroit<br />

auf, um die US-Automobilhersteller<br />

schneller bedienen zu können. Die<br />

ersten Bauteile kamen vollständig aus<br />

Deutschland, heute nur noch etwa 50<br />

Prozent davon, die andere Hälfte wird<br />

in den USA hergestellt. Dazu zog Pierburg<br />

seine Zulieferer wie Alfmeier,<br />

Mikron, Friedrichs + Rath, Norma und<br />

andere hinüber in die USA, um auch<br />

weiterhin höchste Qualität liefern zu<br />

können.<br />

Michael Thiery, der von Pierburg in<br />

die USA geschickt worden war und inzwischen<br />

wieder nach Deutschland<br />

zurückkehrte, berichtet von den sehr<br />

unterschiedlichen Ansichten über<br />

technische Entwicklungen in Deutschland<br />

und in den USA. Stetige vorausschauende<br />

Entwicklung, wie sie in<br />

Deutschland dominiere, sei in den<br />

USA weniger ausgeprägt. Es gab kurzfristige<br />

Entwicklungsschübe, wenn<br />

ein neuer Motor oder andere Komponenten<br />

des Autos entwickelt werden<br />

sollten. Das neue Produkt wurde<br />

sodann auf Herz und Nieren geprüft,<br />

wobei sich die US-Hersteller sehr<br />

großer Vorserien bedienten, die in<br />

Deutschland nicht üblich sind. Anschließend<br />

wurde das Produkt möglichst<br />

lange unverändert gebaut.<br />

„Zur Ermittlung von Schwachstellen<br />

bedienen wir uns der Fehleranalyse<br />

und führen auch Belastungsproben<br />

wie Dauerläufe mit wenigen Stücken<br />

durch. Die Amerikaner verlangen vor<br />

Serienbeginn die Erprobung von<br />

1000 Bauteilen und finden hier Fehler<br />

heraus – ein für uns ziemlich teures<br />

Vergnügen“, erzählt Thiery. „Wir<br />

werden die beiden Systeme kombinieren,<br />

um die Fehlerquote noch<br />

weiter gegen Null zu drücken.“ Ein<br />

nächster Schritt dazu wäre die weitere<br />

Automatisierung der Produk-<br />

Nahm im Spätsommer 1996 die Produktion auf: das Werk der Pierburg Inc. in Fountain Inn/Greenville (South Carolina).<br />

tion, um die Qualiät in den USA wie<br />

die in Deutschland zu sichern.<br />

Noch ist es nicht soweit. Gegenwärtig<br />

arbeitet Pierburg in Greenville<br />

mit 120 Mitarbeitern, 80 Prozent davon<br />

sind Frauen. Das Durchschnittsalter<br />

beträgt 36 Jahre. Rechnet man in<br />

Deutschland pro Mitarbeiter mit mindestens<br />

fünf Prozent Fehlstunden pro<br />

Jahr, liegt die Quote in den USA unter<br />

eins. Wird in Deutschland im Mittel an<br />

210 Tagen im Jahr gearbeitet, so sind<br />

Rosa Lee, seit August 1998 Mitarbeiterin der Pierburg Inc. in Greenville (South<br />

Carolina), am Funktionsprüfstand der „Linie 3“. Hier werden gerade Kraftstofftankmodule<br />

für den Kunden Daimler/Chrysler getestet.<br />

es in den USA 249 Tage – ein kompletter<br />

Produktionsmonat mehr. „Unsere<br />

Mitarbeiter sind hochmotiviert“, erzählt<br />

Willy Ruefenacht. Rund 90 Prozent<br />

aller Amerikaner haben übrigens<br />

keinen Reisepaß, waren also auch<br />

noch nie im Ausland<br />

– bei der<br />

Weite des Landes<br />

kein Wunder.<br />

„Aber auch der<br />

Bildungsstand<br />

der Menschen<br />

hier ist einfacher“,<br />

fährt Ruefenacht<br />

fort. „Hinzu<br />

kommt, daß<br />

das deutsche<br />

Ausbildungssystem<br />

(Lehrling, Geselle, Meister) unbekannt<br />

ist. Wir haben es entweder<br />

mit Ungelernten oder mit Hochschulabgängern<br />

zu tun.“<br />

Aus dem hochsommerlich warmen<br />

Greenville ging es mit dem Flugzeug<br />

über Chicago nach Marinette, das im<br />

Norden der USA an einem Seitenarm<br />

des Michigan-Sees liegt. Hier gründete<br />

Kolbenschmidt zusammen mit der japanischen<br />

Unisia im Jahr 1990 eine<br />

Produktionsstätte für Kolben, die sich<br />

Willy Ruefenacht Frank Pohlmann<br />

Rund 50000 Kolben verlassen täglich die Fertigungsstätten der Karl Schmidt Unisia Inc. in Marinette im US-Bundesstaat Wisconsin.<br />

inzwischen zur wohl größten Kolbenfabrik<br />

der Welt entwickelte. Durch den<br />

Erwerb des amerikanischen Herstellers<br />

Zollner ist Kolbenschmidt auf dem<br />

US-Markt der größte Kolbenhersteller<br />

und liegt beim weltweiten Vergleich<br />

auf dem zweiten<br />

Platz. Frank Pohlmann,<br />

Präsident<br />

der Karl Schmidt<br />

Unisia Inc. (KUS)<br />

in Marinette, berichtet,<br />

daß es in<br />

der Welt nur noch<br />

drei große Kolbenhersteller<br />

gibt. Die kleineren<br />

wurden entweder<br />

aufgekauft<br />

oder verschwanden vom Markt. Kolbenschmidt-Pierburg<br />

habe eine<br />

hervorragende Ausgangsposition und<br />

vor allem den Willen zu weiterem<br />

Wachstum.<br />

Derzeit liefert die KUS in Marinette<br />

täglich 50 000 Kolben. Weitere 40 000<br />

Kolben werden in Fort Wayne hergestellt,<br />

10 000 in einer kanadischen Kolbenschmidt-Fabrik.<br />

Das heißt, man<br />

fertigt allein auf dem nordamerikanischen<br />

Kontinent rund 100 000 Kolben<br />

pro Tag (!). Zu den<br />

Kunden zählen<br />

alle Motorenhersteller<br />

der USA,<br />

von Harley-Davidson,<br />

für die KUS<br />

Alleinlieferant ist,<br />

über die Bootsmotoren<br />

von<br />

OMC und alle Automobilhersteller<br />

bis zu großen<br />

Dieselmotoren.<br />

Interessant ist,<br />

daß GM, Ford<br />

und Daimler-<br />

Chrysler bisher<br />

noch etwa 27 Prozent<br />

ihrer Kolben<br />

selbst fertigen –<br />

streng verfolgt<br />

von den Gewerkschaften,<br />

die darauf<br />

dringen, daß<br />

(Fortsetzung S. 20)


Seite 20 Die Reportage/Aus den Unternehmensbereichen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

„Certified Machine Operator“ Bonnie Dobbin, seit 1986 bei der Karl Schmidt Unisia<br />

Inc. (KUS) in Marinette beschäftigt, in der automatischen Kolben-Endkontrolle<br />

für das General-Motors-Modell „Saturn“. Dobbins Ehegatte Kevin arbeitet übrigens<br />

ebenfalls bei KUS.<br />

Kolbenschmidt-Pierburg in den USA<br />

Mit viel Umsicht in . . .<br />

(Fortsetzung von Seite 19)<br />

keiner der dort Beschäftigten seinen<br />

Job verliert. Auf die Dauer ein unhaltbarer<br />

Zustand, weil nur Spezialunternehmen<br />

wie Kolbenschmidt-Pierburg<br />

in der Lage sind, die notwendige Vorausentwicklung<br />

zu betreiben. Das ist<br />

ja der Grund, warum die deutschen<br />

Automobilhersteller seit etwa 25 Jahren<br />

einen immer größeren Teil ihrer<br />

Fertigung und Entwicklung auf die Zulieferer<br />

übertrugen, die längst auch eigene<br />

Forschung betreiben.<br />

Marinette empfing uns mit kühlem<br />

Wetter und herbstlich bunt gefärbten<br />

Blättern an den Bäumen, obwohl der<br />

„Indian Summer“ erst etwa 14 Tage<br />

später erwartet wurde – und dem einzigen<br />

Hotel am Platz. Umso eindrucksvoller<br />

war das, was Frank Pohlmann<br />

und sein Stellvertreter Richard Dishaw<br />

– zugleich Leiter der Entwicklung der<br />

KUS – zu bieten hatten. So ist auch bei<br />

den Kolben der Trend fort von den<br />

Bauteil- zur Modullieferung nicht aufzuhalten.<br />

Zwar wird noch ein Teil der<br />

Kolben ohne Ringe an die Kunden geliefert,<br />

doch fordern GM und Ford bereits<br />

Module, die den Kolben mit Ringen,<br />

Bolzen und dem Pleuel umfassen.<br />

Da Kolbenschmidt in Neckarsulm<br />

auch Motorblöcke gießt, ist der Weg<br />

zum Rumpfmotor nicht mehr weit, zu<br />

dem Pierburg zahlreiche andere Komponenten<br />

bis hin zu Saugrohrmodulen<br />

beisteuern kann. Aus dem Rumpfmotor<br />

kann dann sehr schnell der komplette,<br />

einbaufertig montierte Vollmotor<br />

werden, der heute noch von den<br />

Automobilherstellern<br />

gefertigt<br />

und zusammengebaut<br />

wird.<br />

Da wird auf Kolbenschmidt-Pierburg<br />

in den nächsten<br />

Jahren noch<br />

einiges zukommen<br />

– an Arbeit<br />

gibt es jedenfalls<br />

keinen Mangel.<br />

Dr. Dieter Seipler,<br />

Vorsitzender des<br />

Vorstandes der<br />

Kolbenschmidt<br />

Pierburg <strong>AG</strong>, berichtete<br />

in Marinette<br />

über weitereZukunftsprojekte,<br />

die bis zu<br />

Hochdruckpumpen<br />

für die Einspritzungreichen.<br />

Er betonte,<br />

daß die Entwicklung<br />

neuer Werk-<br />

Informationen aus erster Hand: Vorstandschef<br />

Dr. Dieter Seipler erläuterte<br />

der 15köpfigen Journalistengruppe<br />

auch die für die Zukunft abgesteckten<br />

Ziele der Kolbenschmidt-Pierburg-<br />

Gruppe in den USA. Seine Botschaft:<br />

Weiteres Wachstum ist angesagt.<br />

stoffe das wichtigste Forschungsprojekt<br />

wäre, denn der Trend zu höheren<br />

Motorleistungen bei sinkendem Hubraum<br />

(„downsizing“) würde sich künftig<br />

beschleunigen. Da für die nächsten<br />

Abgasgrenzwerte die Schadstoffemissionen<br />

um weitere 50 Prozent reduziert<br />

und der Kraftstoffverbrauch um<br />

rund 20 Prozent gesenkt werden müssen,<br />

die Automobilhersteller allen<br />

Fortschritt jedoch mit sinkenden Preisen<br />

„honorierten“, werden die Zeiten<br />

für die Zulieferer nicht einfacher. Alle<br />

Anforderungen unter einen Hut zu bekommen,<br />

sei nur möglich, wenn das<br />

Unternehmen weiter wächst.<br />

Was gibt es bei den Kolben an Neuigkeiten?<br />

Der Dieselkolben von Kolbenschmidt<br />

mit eingegossenem Kühlkanal<br />

wird nun erstmals beim VW TDI<br />

mit 110 kW/150 PS aus 1,9 Liter Hubraum<br />

eingebaut. Relativ neu sind in<br />

Marinette Pendelschaftkolben für<br />

Nutzfahrzeugdiesel, aus denen sich<br />

der reine Stahlkolben entwickelt, mit<br />

dessen erster Serienfertigung in sieben<br />

bis zehn Jahren zu rechnen ist.<br />

Für VW entwickelte das Unternehmen<br />

aber auch den stark profilierten<br />

Kolben für die direkte Benzineinspritzung<br />

(FSI). Mit diesem System<br />

sollen Verbrauchseinsparungen bis 15<br />

Prozent möglich sein. Auf dem Programm<br />

stehen jedoch auch hochwarmfeste<br />

Aluminiumlegierungen,<br />

Beschichtungen und der Verbund mit<br />

anderen Werkstoffen. Wenige Worte<br />

beschreiben ein riesiges Aufgabengebiet,<br />

das über mehr als zehn Jahre in<br />

die Zukunft greift.<br />

Schon vorher werden<br />

Otto- und Dieselmotor<br />

mit homogener<br />

Verbrennung<br />

arbeiten und nahezu<br />

keine Schadstoffe<br />

mehr emittieren.<br />

Für Kolbenschmidt-<br />

Pierburg war das Engagement<br />

in den USA<br />

ein überaus wichtiger<br />

Schritt. Er wurde<br />

mit in Deutschland<br />

entwickelter Technik<br />

erst möglich. Auch<br />

künftig werden sich<br />

die Betriebe in den<br />

USA nur dann überdurchschnittlichentwickeln<br />

können,<br />

wenn die Mutter in<br />

Deutschland für Innovationen<br />

sorgt.<br />

Doch darum ist uns<br />

nicht bange.<br />

Christian Bartsch<br />

Erfolgreiche Zertifizierung des „SAP Customer Competence Centers“<br />

Know-how-Bündelung senkt Kosten<br />

Hamburg/Neuss. Schon früh wurde<br />

in der Rheinmetall Informationssysteme<br />

GmbH (RIS/Neuss) erkannt: Um<br />

Synergien für den Rheinmetall-Konzern<br />

zu schaffen, muß die RIS ihr<br />

Know-how bündeln. Folgerichtig wurden<br />

Anfang 1999 für die wichtigen Anwendungssysteme<br />

und Technologien<br />

„Competence Center“ eingerichtet. Als<br />

Beispiele seien hier SAP, CAD-CATIA<br />

(in der computergestützten Konstruktion/Entwicklung<br />

eingesetzte IBM-<br />

Software), Unternehmenskommunikation,<br />

PC-Service, Netzwerke (LAN/„Local<br />

Area Network“ + WAN/„Wide Area<br />

Network“) sowie TK-Anlagen (TK: Telekommunikation)<br />

genannt. Mit diesen<br />

„Competence Centern“ hat die RIS die<br />

virtuelle Organisationsform gefunden,<br />

um das Know-how anerkannter Experten<br />

der jeweiligen Gebiete konzernweit<br />

zur Verfügung zu stellen. Die<br />

Hauptaufgaben dieser „Center“ liegen<br />

in der Marktbeobachtung bzw. der Information<br />

über Weiterentwicklungen,<br />

der Technologie-Beratung, der Mitwirkung<br />

in Pilotprojekten sowie der Schulung<br />

und Information der anderen Mitarbeiter<br />

des jeweiligen Fachgebietes.<br />

Eine besondere Rolle innerhalb der<br />

RIS-„Competence Center“ nimmt das<br />

„SAP Customer Competence Center“<br />

(SAP-CCC) ein. Hier kommt hinzu, daß<br />

der Walldorfer Softwarehersteller seine<br />

Großkunden – z.B. Rheinmetall,<br />

das derzeit insgesamt 30 unterschiedliche<br />

SAP-Systeme einsetzt – dazu<br />

auffordert, ein derartiges „Customer<br />

Competence Center“ zu<br />

etablieren, um damit u.a. einen<br />

zentralen Ansprechund<br />

Vertragspartner im<br />

jeweiligen Konzern zu<br />

erhalten. Aufgaben<br />

wie Bereitstellung<br />

von SAP-<br />

Informationsmaterial,Organisa-<br />

tion und Durchführung von Informationsveranstaltungen<br />

zu SAP-Produkten<br />

und -Strategien, Lizenzverwaltung und<br />

Verwaltung der Kundendaten werden<br />

in enger Zusammenarbeit zwischen<br />

SAP und SAP-CCC in der RIS durchgeführt.<br />

Das überwiegend in Hamburg<br />

angesiedelte SAP-CCC umfaßt ein<br />

Kernteam von acht Mitarbeitern sowie<br />

weiteren zehn RIS-Experten in den<br />

SAP-Basisgruppen an den drei Hauptstandorten<br />

Bremen, Neckarsulm und<br />

Neuss.<br />

Für das „Customer Competence Center“<br />

besteht die Möglichkeit, sich<br />

durch SAP zertifizieren<br />

zu lassen. Zertifizierung<br />

bedeutet<br />

in diesem Fall, daß<br />

die von SAP vorgegebenenFunktionen<br />

(z.B. Vertrags-<br />

abwicklung,internes Marketing, Koordination<br />

der Entwicklungsanforderungen<br />

und vor allem<br />

der „Support<br />

Desk“ für SAP-Anwender)<br />

vom SAP-<br />

CCC der RIS übernommen<br />

und in einer<br />

– vom WalldorferSoftware-Spezialisten<br />

– jährlich<br />

überprüften Qualität<br />

durchgeführt<br />

werden müssen. Im<br />

Gegenzug gewährt<br />

SAP einem Kunden<br />

mit zertifiziertem<br />

SAP-CCC einen signifikanten<br />

Rabatt<br />

auf die jährliche<br />

Software-Pflegegebühr.<br />

Es versteht sich von selbst, daß auch<br />

das „SAP Customer Competence Center“<br />

der Rheinmetall Informationssysteme<br />

GmbH diese Zertifizierung angestrebt<br />

– und zwischenzeitlich erreicht<br />

– hat, um dem Düsseldorfer<br />

Konzern den hier jährlich auflaufenden,wirtschaftlichen<br />

Vorteil in Millionenhöhedauerhaft<br />

zu sichern.<br />

Know-how-Bündelung<br />

als Instrument<br />

nachhaltiger<br />

Kostenreduzierung.<br />

Zum Ablauf der<br />

Ulf Scherenberg<br />

Zertifizierung: Erste<br />

Gespräche mit<br />

SAP führte man im Sommer 1999. Dabei<br />

wurde schnell klar, daß im Rheinmetall-Konzern<br />

der Erfolg im Funktionsbereich<br />

„Support Desk“ über die<br />

Zertifizierung entscheiden würde. Die<br />

Aufgabe des „Support Desks“ besteht<br />

darin, für alle SAP-Systeme des Konzerns<br />

die Anfragen zu Problemen, Fehlern<br />

oder Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />

der SAP-Software innerhalb des<br />

SAP-CCC zu beantworten.<br />

Dabei gilt es, möglichst<br />

wenig Anfragen an SAP<br />

weiterzugeben.<br />

Denn alle an<br />

SAP weitergeleitetenPro-<br />

Die Felder der intensiven Zusammenarbeit: Das „Customer Competence Center“ der Rheinmetall Informationssysteme<br />

GmbH ist die Kommunikations-Schnittstelle zwischen der Rheinmetall <strong>AG</strong> und der SAP <strong>AG</strong>.<br />

blem- bzw. Fragestellungen werden in<br />

der sogenannten Quote festgehalten.<br />

Für diese „Quote“ ist entscheidend,<br />

wieviele der bei SAP eingegangenen<br />

Meldungen innerhalb deren dreistufiger<br />

Support-Organisation („Local Support“,<br />

„Regional Support“, „Development<br />

Support“) erst in der Entwicklung<br />

(„Development Support“) gelöst<br />

werden können. Anders gesagt: Das<br />

SAP-CCC von Rheinmetall hat sich das<br />

Ziel gesetzt, möglichst viele der Problemstellungen<br />

in eigener Regie zu<br />

bewältigen. Annähernd 80 Prozent<br />

der monatlich etwa 125 Anfragen wer-<br />

den denn auch von den Teammitgliedern<br />

selbst beantwortet; die restlichen<br />

Anfragen gehen an SAP, wobei<br />

es sich dabei dann um hochkomplexe<br />

Probleme handelt, die in der Regel<br />

nur die Software-Entwicklungsexperten<br />

von SAP („Developement<br />

Support“) lösen bzw. beseitigen können.<br />

Vor dem Hintergrund einer möglichst<br />

hohen „Quote“ hat die RIS mithin<br />

dafür gesorgt, daß alle Anfragen<br />

zu Problemen, Fehlern oder Ausgestaltungsmöglichkeiten<br />

der SAP-Software<br />

im Rheinmetall-Konzern zentral<br />

beim SAP-CCC auflaufen und nur nach<br />

entsprechender Prüfung und Bearbeitung<br />

an SAP weitergegeben werden.<br />

Unterstützt werden die Mitarbeiter<br />

des „SAP Customer Competence Centers“<br />

dabei von ihren Kollegen aus<br />

den SAP-Basisgruppen, die vorwiegend<br />

technische Fragen und Probleme<br />

bearbeiten. Damit auch die Individualität<br />

der Geschäftsprozesse der<br />

einzelnen Rheinmetall-Firmen berücksichtigt<br />

werden kann, sind inzwischen<br />

auch alle SAP-Berater und -Entwickler<br />

der RIS über eine Lösungsdatenbank<br />

in diesen Klärungsprozeß integriert<br />

worden.<br />

Was die eigentliche Zertifizierung<br />

angeht, so wurde es im Januar 2000<br />

ernst. Es galt, die möglichst hohe<br />

„Quote“ mindestens sechs Monate<br />

lang zu bestätigen, um die erforderlichen<br />

Zertifizierungsunterlagen bei<br />

SAP einreichen zu können. Dank des<br />

großen Einsatzes aller Beteiligten<br />

wurden die vom Softwarelieferanten<br />

gestellten Qualitätsanforderungen<br />

erfüllt. Damit war nur noch eine<br />

Hürde zu überspringen: Das<br />

SAP-CCC der RIS mußte<br />

die bereits erwähnten<br />

Funktionen<br />

nicht allein für<br />

die bis dato<br />

von<br />

ihm<br />

betreuten<br />

27 SAP-Sy-<br />

stemeübernehmen;gegenüber SAP verantwortlich<br />

sein<br />

mußte man auch für die Installationen<br />

in der Schweiz, in Spanien und in den<br />

USA, die nicht von der RIS betreut werden.<br />

Im August und September 2000<br />

konnte auch diese Hürde genommen<br />

werden, so daß einer Zertifizierung<br />

nichts mehr im Wege stand. Seit 25.<br />

Oktober diesen Jahres ist das „SAP<br />

Customer Competence Center“ der<br />

Rheinmetall Informationssysteme<br />

GmbH weltweit die 40. zertifizierte<br />

Einrichtung ihrer Art.<br />

Ulf Scherenberg*<br />

* Ulf Scherenberg (43) ist Leiter des „SAP Customer<br />

Competence Centers“ (Zentrale: Hamburg).<br />

30 produktive SAP-Landschaften im Rheinmetall-Konzern<br />

User Help Desk<br />

SAP-Anwendungsentwicklung/-betreuung<br />

Monatlich durchschnittlich 125 Anfragen<br />

CCC<br />

Monatlich durchschnittlich 25 Meldungen<br />

Rheinmetall Informationssysteme<br />

„Support Desk“, eine zentrale Funktion des „SAP Customer Competence Centers“ und letzte<br />

Instanz, bevor ein software-spezifisches Problem den Rheinmetall-Konzern verläßt.


Das <strong>Profil</strong> 5/2000 Menschen im Blickpunkt<br />

Seite 21<br />

Paraglider Roland Reichardt von Hirschmann<br />

„Bisweilen muß ich unter<br />

den Wolken schweben“<br />

Roland Reichardt liebt’s schwerelos.<br />

Mit Paragliding schlägt er der<br />

Schwerkraft ein Schnippchen.<br />

am meisten: „Ein fremder Berg ist immer<br />

wieder spannend.“ Bevor er<br />

drauflosfliegt, macht sich Reichardt<br />

Angefangen hat alles 1988 mit einem bei einheimischen Gleitern sachkun-<br />

Schnupperkurs, den der Metzinger dig. Wenn Wind- und Wetterverhältnis-<br />

einfach so, aus Neugier, mitgemacht se stimmen, liegen bis zu zweieinhalb<br />

hat. Ein paar Meter in der Luft, wenige Stunden schwereloses Gleiten in einer<br />

Sekunden schweben und Roland Höhe von bis zu 3200 Metern vor<br />

Reichardt wußte: „Das ist mein Sport.“ Reichardt. „Das ist der alte Traum vom<br />

Vorbelastet war er ja schon durch sei- Fliegen“, erklärt Roland Reichardt seine<br />

Begeisterung fürs Fallschirmsprinne Liebe zu seinem Sport. Das schwegen,<br />

was ihm als Hobby aber immer relose Gleiten in der Luft gibt ein „Ge-<br />

zu kostspielig gewesen ist.<br />

fühl von Freiheit“. Als naturverbunde-<br />

Dann ging alles Schlag auf Schlag:<br />

Der Hirschmann-Techniker meldete<br />

sich bei der Ulmer Gleitschirmschule<br />

ner Mensch fasziniere ihn auch die<br />

Wahrnehmung von Farben, Pflanzen,<br />

Gerüchen.<br />

an und machte seinen „Schein“. Jetzt Ohne die Beobachtung der Natur<br />

verbindet der sportliche 50jährige ger- kommt nach Reichardts Meinung auch<br />

ne Urlaub und Hobby miteinander. kein umsichtiger Paraglider aus: Der<br />

Morgens Skifahren, mittags Paragli- Flug der Vögel, Struktur und Farbe der<br />

ding, so kann ein winterlicher Urlaubs- Wolken können einem kundigen Kopf<br />

tag bei Roland Reichardt aussehen. wichtige Informationen über die Wet-<br />

Im Sommer zieht’s ihn nach Österreich terentwicklung geben. Bei Regen bei-<br />

an den Wolfgangsee.<br />

spielsweise sinkt der Luftauftrieb und<br />

Lange Pausen zwischen den einzelnen<br />

Flügen mag er gar nicht. Nach einer<br />

Weile merkt er dann: „Jetzt brauch’<br />

ich’s wieder: Jetzt muß ich wieder<br />

schweben.“<br />

Fremde Berge zu erfliegen, das<br />

macht ihm besonders Spaß. Um jeden<br />

Berg weht ein anderer Wind, jeder Abhang<br />

erfordert ein anderes Flugverhalten.<br />

Das fasziniert Roland Reichardt<br />

macht das Fliegen unmöglich. Wolken<br />

können auch Gewitter ankündigen.<br />

Blitz und Donner sind für Paraglider lebensgefährlich.<br />

Bei Gewitter herrscht<br />

absolutes Flugverbot. Reichardt ist<br />

umsichtig: „Man muß auch mal auf einen<br />

Flug verzichten können, man muß<br />

abbrechen können, wenn die Wetterverhältnisse<br />

eben nicht optimal sind –<br />

auch dann, wenn es gerade großen<br />

Spaß macht.“<br />

Roland Reichardt würde sein<br />

Steckenpferd nicht als gefährlich einstufen:<br />

„Gleitschirmfliegen ist auch<br />

nicht gefährlicher als Fußball, solange<br />

man die Regeln einhält“, meint er.<br />

Manchmal amüsieren ihn die Vorurteile,<br />

die über seinen Sport im Umlauf<br />

sind. Zum Beispiel, daß das Hobby gesundheitlich<br />

belastend sei: Der „Aufprall“<br />

beim Landen sei keiner, betont<br />

Reichardt: „Wer es richtig gelernt hat,<br />

der kann auf den Zehenspitzen landen.“<br />

Die Belastung für die Gelenke<br />

sei der bei einem Sprung von einer<br />

Treppenstufe vergleichbar. Roland<br />

Reichardt, der eine Bandscheibenoperation<br />

hinter sich hat, nennt sich<br />

selbst das beste Beispiel. Zudem sei<br />

der Sport nicht an ein bestimmtes Alter<br />

gebunden: „Das kann man auch<br />

noch mit 60 lernen.“<br />

Was ihn stört, sind die begrenzten<br />

Möglichkeiten, hierzulande den<br />

Paraglider Roland Reichardt in seinem<br />

Hobbyelement: „Leinen ziehen“ heißt<br />

es beispielsweise bei den Vorbereitungen<br />

für den Rückwärtsstart.<br />

Schirm zu entfalten. Zuviele Verbote<br />

verleiden die Freude am Hobby, klagt<br />

der Paraglider, wie beispielsweise auf<br />

der Schwäbischen Alb, die in allernächster<br />

Nähe zu Reichardts Wohnort<br />

liegt. Barbara Scherer<br />

Angeln ist alles andere als langweilig.<br />

Es gibt nichts Schöneres,<br />

als einen dicken Fisch mit Haken<br />

und Köder auszutricksen“, so Angel-<br />

Fan Karl Caris, der als Vorarbeiter/Fertigung<br />

im Neusser Pierburg-Werk beschäftigt<br />

ist. Zusammen mit seinen<br />

beiden Arbeitskollegen Dieter Stark<br />

(Transport) und Joachim Thomas (Vorarbeiter)<br />

sowie fünf weiteren Anglern<br />

hat er vor Jahren den Stammtisch „Von<br />

der Rolle“ gegründet. Bei ihnen dreht<br />

sich alles um Angelruten, Köder und<br />

reiche Fischgründe.<br />

Die suchen die Stammtischler in<br />

ganz Europa und in Nordamerika.<br />

1985 waren sie das erste Mal gemeinsam<br />

im „Angel-Urlaub“ in Dänemark.<br />

„Um den Fischen immer ganz nah zu<br />

sein“, scherzen die drei Hobbyangler,<br />

waren sie mit einem Kajüt-Boot unterwegs.<br />

Da der Platz auf einem solchen<br />

Boot ebenso begrenzt ist wie in Blockhütten<br />

oder Kleinbussen, möchte der<br />

Stammtisch auch nicht größer werden:<br />

„Sonst müßte tatsächlich einer von<br />

uns mal zu Hause bleiben, weil kein<br />

Platz mehr vorhanden ist.“<br />

Caris hat das Angeln quasi in die<br />

Wiege gelegt bekommen. Sein Vater<br />

ist Vorsitzender des Sportangelvereins<br />

1934 Büderich, in dem er selbst seit 13<br />

Jahren Mitglied ist. Kollege Stark konn-<br />

Schnappschuß von der Angeltour im Sommer 1999 nach Hitra, einer Insel im te 1995 für den Büdericher Verein<br />

Trondheim-Fjord: Die drei Pierburg-Mitarbeiter Karl Caris (l.), Joachim Thomas gewonnen werden. Thomas reicht die<br />

(2.v.r.) und Dieter Stark (r.) sowie „Von der Rolle“-Vereinskollege Gerd Arndt mit Mitgliedschaft im Stammtisch, der<br />

einem Teil der täglichen Ausbeute; Dorsch, Lumb, Leng, Makrele und Seelachs sich einmal im Monat in einer Gast-<br />

lagen praktisch immer „frisch in der Pfanne“ und schmeckten entsprechend gut. stätte trifft. Dann werden Gelder ein-<br />

Roland Reichardt liebt’s schwerelos – doch bevor sich dieses Gefühl in luftiger Höhe einstellt, muß der 50jährige Techniker<br />

erst einmal abheben. Unser Fotograf hielt den begeisterten Paraglider während der Aufziehphase beim Vorwärtsstart fest.<br />

Rückkehr von einer ertragreichen Angeltour im Gebiet der norwegischen Insel Hitra: Der Fang wird ausgenommen, filetiert,<br />

portioniert und, abgesehen vom täglichen Bedarf, in Tüten eingefroren – als Mitbringsel für Familie oder Freunde.<br />

Drei Pierburg-Angler vom Stammtisch „Von der Rolle“<br />

„Petri Heil“ in reichen Fischgründen<br />

kassiert und vor allem die nächsten<br />

Touren besprochen.<br />

Statt an Baggerseen wie Sangsheide,<br />

Linnertsee und Dammloch – die<br />

Angelgründe des Büdericher Vereins –<br />

suchen sich die Stammtischler ihren<br />

besonderen „Kick“ in Norwegen, Finnland,<br />

Irland, Kanada oder gar Alaska.<br />

„Unsere Jahrestouren sind die absoluten<br />

Höhepunkte“, versichern die drei<br />

Pierburg-Mitarbeiter. Viel Spaß, ein<br />

Schuß Abenteuer und kiloweise frischer<br />

Fisch sind dabei immer garantiert.<br />

1998 war man in Aland in Finnland<br />

unterwegs: Mal nicht mit dem<br />

Boot, sondern per VW-Bus und Hänger.<br />

Dieter Stark war das Anglerglück<br />

besonders hold: Er holte einen 15,2 Kilo<br />

schweren und 84 Zentimeter langen<br />

Silberlachs aus dem Meer. Der<br />

40jährige fand mit diesem kapitalen<br />

Fang sogar Eingang ins Internet: Dort<br />

landete er auf einer speziellen<br />

Angler-Hitliste bundesweit auf dem<br />

sechsten Platz. Ranglisten, Waage und<br />

Zollstock gehören für den „echten“<br />

Angler einfach dazu.<br />

Der Stammtisch reist aber vor allem<br />

in den Norden Norwegens mit dem<br />

Ziel Lofot-Inseln. Dort gibt es nach<br />

Meinung von Caris immer noch die allerbesten<br />

Fischgründe: Steinbeißer,<br />

Seelachse, Dorsche und andere<br />

Fischarten tummeln sich in den kalten<br />

Fluten vor Norwegens Küste. Er aber<br />

schwärmt noch heute von seinem Königslachs,<br />

den er 1989 in Kanada gefangen<br />

hat: „Der Bursche wog ausgenommen<br />

59 Pfund und war 1,21 Meter<br />

lang!“ Jochen Thomas sieht das alles<br />

eher locker. Für ihn ist Angeln ein entspannender<br />

Ausgleich zusammen mit<br />

Freunden. Aber immerhin, ein Highlight<br />

hat auch er auf Lager: Vor der<br />

Küste von Irland hatte er vor Jahren<br />

mal einen kapitalen 2,15 Meter langen<br />

Blauhai an der Angel.<br />

„Für einen Lachs, der angebissen<br />

hat, brauchst du schon mal 35 Minuten,<br />

um ihn endlich hochzuziehen“,<br />

erklärt „Experte“ Caris die Feinheiten<br />

des Angelns. Das Problem beim Einholen<br />

sei eher die Verkrampfung als die<br />

mangelnde Muskelkraft. Langeweile<br />

beim Angeln kennen die drei nicht.<br />

„Beim Angeln muß man die Fische<br />

überlisten, wenn man etwas fangen<br />

will“, fachsimpelt Caris. Die richtige<br />

Wahl der Ruten, Blinker, Schwimmer<br />

und Köder ist eine Wissenschaft für<br />

sich und nur ein Teil der komplexen<br />

Angeltechnik.<br />

Die drei Angler belassen es aber<br />

nicht nur beim Fangen der Fische. Sie<br />

können ihnen auch kulinarische Seiten<br />

abgewinnen – ob gebraten, gekocht<br />

oder geräuchert. Stark: „Fisch,<br />

den wir in der Wildnis fangen,<br />

schmeckt unvergleichbar lecker.“ Ein<br />

Teil des Fanges wird vor Ort auf den<br />

Touren verzehrt, der Rest wird filetiert,<br />

geräuchert oder eingefroren. Damit<br />

auch zu Hause Fisch auf den Tisch<br />

kommt. Der Gedanke an eine ganz besondere<br />

Delikatesse läßt Caris das<br />

Wasser im Mund zusammenlaufen:<br />

Tartar von den Bauchlappen des Lachses.<br />

Stephan Lorenz


Seite 22 Impressionen<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/2000<br />

ÄSTHETISCHER BLICKWINKEL: Wie bereits<br />

im Vorjahr mit vielen überraschenden Effekten unter<br />

anderem für den Jahreskalender 2000 realisiert („Das<br />

<strong>Profil</strong>“ 1999/2000), haben zwei renommierte deutsche<br />

Fotografen jetzt weitere wehrtechnische Produkte der<br />

Rheinmetall DeTec <strong>AG</strong> und ihrer Tochterfirmen anspruchsvoll<br />

inszeniert. Das Ergebnis sind einmal mehr<br />

Motive mit hohem künstlerischen Anspruch, die der<br />

„Defence“-Sektor zukünftig ebenfalls gezielt im Rahmen<br />

seiner zunehmend internationalen Marktpositionierung<br />

visuell einsetzen wird – so auch im Kalender<br />

für das Geschäftsjahr 2001. Als „Fotomodelle“ dienten<br />

– wie diese „<strong>Profil</strong>“-Aufnahmen zeigen – z.B. die gelenkte<br />

Einzelradaufhängung des gepanzerten „H 400“-<br />

Kampffahrzeuges, ein Bewegungssystem für Flug- und<br />

Fahrsimulatoren, die Radar- und elektrooptischen<br />

Sensoren der Feuerleitung des „Skyshield“-Flugabwehrsystems,<br />

die 155mm-Waffenanlage L52 der Panzerhaubitze<br />

2000, eine Sonarantenne für spezielle<br />

Anwendungen sowie die 35mm-Flugabwehrmunition.

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