04 <strong>Hainfeld</strong> <strong>unter</strong> <strong>Sternen</strong> 4 . 2013 <strong>Hainfeld</strong>erFoto linksSamuel Schniererblickt in einSpiegelteleskop(c) WitzmannFoto rechts obenSo sieht ein Rohfotoaus...Foto rechts unten... und das ist derfertige Cirrusnebel– ein Ergebniszahlreicher Fotoaddierungenund- subtrahierungen.Der SternguckerDer junge <strong>Hainfeld</strong>er Hobbyastronom undAstrofotograf Samuel SchniererIm Gespräch mit Alexandra Eichenauer-KnollZur Person:Samuel Schniererist derzeit dasjüngste, aktiveMitglied des VereinsAntares undengagiert sichdort auch imRahmen vonFührungen.Mehr Fotos (u.a.Natur-, Landschafts-und TieraufnahmensowieMakrofotografie)von SamuelSchnierer findetman auf:http://fotografieschnierer.wordpress.comVerein Antares:Mehr Informationenzum VereinAntares, der dieSternwarte betreibt,zu den monatlichenFührungenund Beitrittsmöglichkeitenfindet man aufder Website:www.noesternwarte.atPS: Jetzt gibt esWintersperre, ab12. April 2014starten die monatlichenFührungen.Vielleicht erinnern sich einigeunserer Leser/innen an diebeiden Artikel, in denen wirIhnen schon von Samuel Schnierer,Jahrgang 1998, erzählt haben.In der Ausgabe 4/2004 portraitiertenwir den Jungen als Sammlervon Vogelfedern und in derNummer 3/2011 wurde er mit seinenEltern und der gemeinsamenFossiliensammlung vorgestellt.Inzwischen ist er ein jungerMann geworden und hat eineLehre als Maschinenbautechnikerbei Georg Fischer begonnen.„Das ist sehr mathematisch undliegt mir“, meint er dazu sachlich.Seine Hobbies sind nach wievor ungewöhnlich. Es sind die Astronomieund die Astrofotografie,die den ambitionierten Jungforscherin ihren Bann gezogen haben.3-4 Mal im Monat fährt erauf die Volkssternwarte über denlichten Höhen von Michelbach.Die beste Zeit ist bei Neumond,wenn weniger Mondlicht dieSicht auf die Objekte stört undder Kontrast aufgrund des dunklerenHimmelshintergrundesstärker ist.Lieber Samuel, was fasziniertdich an diesem Hobby?Samuel Schnierer: Wenn ich dieObjekte ansehe, zeigen sie sichmir so, wie sie in der Vergangenheitausgesehen haben, das fasziniertmich. Der nächste Stern ist3,2 Lichtjahre, andere Galaxiensind bis zu Milliarden von Lichtjahrenentfernt.Man könnte also auch den Urknallsehen?Nein, das hat noch keiner geschafft,aber es ist schon möglich,Objekte bis 300.000 Jahre nachdem Urknall fotografisch einzufangen(d.h. Objekte mit einerEntfernung von 13,5 MilliardenLichtjahren).Du verbringst viele Nächte hier,ist das nicht langweilig?Nein, die Nacht hat etwas Mystisches.Es ist schön, wenn mandraußen sitzt und in den Himmelschaut. Früher hatte ich nochAngst, jetzt sitze ich auch schonalleine eine Nacht hier.Du fotografierst auch die Sterne,wie funktioniert die Astrofotografie?Im Teleskop sieht man keine Farben,sondern lichtverwaschene,schwarz-weiße Nebel. Erst durchden Prozess viele Fotos übereinanderzulegen,entstehen die Farbenund Details. Das ist reizvollund eine Herausforderung. DieQualität der Bilder hängt von derLichtverschmutzung, der Witterung,der Bildbelichtungszeit undder Nachführung des Gerätes ab.(Anm.: Dar<strong>unter</strong> versteht manden Ausgleich der Erdrotation.)Wie viele Bilder brauchst Du fürein Foto?Das hängt von der Optik und demBildausschnitt ab. Die Bilder(Anm.: genau genommen handeltes sich um biasframes, darks undlights) werden in einem aufwändigenProzess mithilfe einer Astrofotografie-Softwareabwechselndaddiert und subtrahiert, jenach ISO-Blende <strong>unter</strong>schiedlichviele Bilder, meist sind es 10-50Bilder. Je mehr Bilder addiertwerden, umso besser kann dasBildrauschen minimiert werden.Fotografieren alle Astronomen?Früher war das ein sehr teuresHobby, durch die Digitalisierungist es kostengünstiger geworden.Trotzdem fotografieren die meistenAstronomen nicht, weil essehr kompliziert und zeitaufwändigist. Unter den ca. 40 aktivenVereinsmitgliedern sind nur max.10 Personen, die fotografieren.Was ist das Schönste an diesemHobby?Ein Objekt zum ersten Mal zu sehenist das Schönste. Das wirdnatürlich mit der Zeit immerschwieriger. Aber ein paar hundertObjekte gibt es auch für Laienzum Anschauen.