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Ausgabe 02/13 - Wirtschaftsjournal

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Titel – GesundheitswirtschaftMobil für anderen LebensstilDie Telemedizin birgt große Potenziale, zeigte sich im Fachforum Gesundheit zur 9. Denkfabrik in DresdenIm Gesundheitsforum diskutierten (v.l.n.r.): Prof. Dr. med. Friedrich Köhler, Leiter des Zentrums fürkardiovaskuläre Telemedizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Wolfgang Percy Ott, Head ofGovernment Affairs Germany der Cisco Systems GmbH, Moderator Friedemann Schmidt, Präsident derSächsischen Landesapothekerkammer, Maria Michalk, MdB und Mitglied im Ausschuss für Gesundheit desDeutschen Bundestages sowie Dr. Dr. med. Detlev Stahl, Facharzt für Innere Medizin und Geschäftsführerder AmBeNet GmbH.Foto: Christian Blümel„Sachsen soll das Zukunftsland der Digitalisierung werden!“,so lautet einer der politischen Leitsätze der SächsischenUnion, beschlossen auf ihrem Landesparteitagletztes Jahr im November. Daher stand die zum nunmehr9. Male stattfindende Denkfabrik am 28. Januar in diesemJahr ganz im Zeichen der Digitalisierung. Wie angreifbarist die wachsende digitale Infrastruktur? Welche Heilungschancenverspricht der Einsatz internetgestütztermedizinischer Anwendungen? Welche Möglichkeiten eröffnetdie digitale Welt für die Forschung und Innovationen?Diese und weitere Fragen wurden von rund 300 Gästen infünf verschiedenen Fachforen mit hochkarätigen Referentendiskutiert.So hieß es im Gesundheits-Forum „Analog erkrankt unddigital geheilt – neue Perspektiven in der Medizin.“ WelchePotenziale die Telemedizin bietet, wo sie an Grenzenstößt und wie die Politik dazu steht, darüber informiertenund diskutierten zwei Mediziner, eine Politikerin und einUnternehmensvertreter, souverän moderiert vom Präsidentender Sächsischen Landesapothekenkammer, FriedemannSchmidt.So bekräftigte der Leiter des Zentrums für kardiovas -kuläre Telemedizin an der Charité Berlin, Prof. Dr. med.Friedrich Köhler „Telemedizin ist wirklich gut!“. Gleichzeitigwies er aber darauf hin, dass eine wichtige Voraussetzungfür erfolgreiches digitales Arbeiten ein vorherigespersönliches Kennenlernen der Beteiligten notwendig seiund eine außerordentlich gute Kommunikation. „Wir solltenuns nicht im Internet verlieren“, so der Professor weiter.In der telemedizinischen Abteilung der Charité werdenHochrisikopatienten betreut. Hier arbeiten hochqualifizierteFachkräfte, die die Krankheitsbilder direkt von der Intensivstationkennen. Zusatzqualifikationen für den Technik -umgang seien notwendig und neue Berufsbilder werdenentstehen. Für Berliner Medizinstudenten sei die Belegungdes Faches Telemedizin inzwischen obligatorisch.„Mobile Health“ wird als großer Wachstumsmarkt angesehen,auch von der Politik. „Wir sehen Insellösungenbegeisterter Mediziner, aber die Politik will keine Insellösungen,sondern die flächendeckende Versorgung und passendeSchnittstellen“, mahnte Maria Michalk, Mitglied imAusschuss für Gesundheit des Bundestages, an. Gleichzeitigverwies sie auf massive Bedenken von Patientengegenüber Datensicherheit und Zuverlässigkeit. „Man sollteÄrzten und Apothekern nicht von vornherein Missbrauchunterstellen“, bat Wolfgang Percy Ott, Leiter der Regierungsbeziehungenbeim Netzwerkspezialisten Cisco Systems.Patientenvertrauen, breitere Vernetzung, vor allem im ländlichenRaum, und die zuverlässige Datensicherung und-versorgung sind für ihn aktuelle Themen.Dass technikaffine Patienten durchaus einen Motivationsschubdurch den Einsatz der Telemedizin erhalten,bestätigte Dr. Dr. med. Detlef Stahl, Facharzt für InnereMedizin und Geschäftsführer der AmBeNet Gmbh. DasAmbulante Behandlungsnetz vereint ambitionierte Medizinerin Leipzig, die mit ausgewählten Patienten über elektronischeGeräte in Verbindung stehen, relevante Gesundheitswerteabfragen, auf individuelle Risiken hinweisenund sie bei der Gesundheitsprävention unterstützen. „Wirmachen mobil für einen anderen Lebensstil“, sagt Dr. Stahl.Die Technik soll helfen, gesundheitlichen Komplikationenrechtzeitig vorzubeugen. Die Datenübermittlung erfolgtverschlüsselt. Aufgrund der übersichtlichen Darstellung derGesundheitsdaten fühlen sich viele Patienten motiviert, ihrProgramm fortzusetzen. „Der Beweis muss durch klinischeStudien erbracht werden, wir hätten gern eine wissenschaftlicheBegleitung“, wünscht sich der Mediziner – undmehr Akzeptanz von den Krankenkassen.Simone Pflug<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Februar 20<strong>13</strong>9

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