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32 aktuelle Weine porträtiert von Spitzensommelière ... - Vinaturel

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Eine Weinreise | Jacob DuijnJacob Dujin | Eine WeinreiseJacob DuijnInterview mit Jacob Duijn und Jürgen Fendtam 30.05.2011 in Bühl.Zum Thema: Spätburgunder in der Ortenau.„Pinot Noir ist mein Leben“, so bringt Jacob Duijn seine Leidenschaft auf denPunkt. Seit mehr als 30 Jahren ist Wein seine Passion. Sein umfangreichesWissen über Wein konnte er sich als Sommelier in renommierten Häusern, wieetwa bei Eckhard Witzigmann aneignen. Schnell reifte in ihm der Wunsch, Winzerzu werden und eigene <strong>Weine</strong> zu machen. Seit über 15 Jahren keltert er nun imbadischen Bühlertal <strong>von</strong> 6 ha eigenen Rebhängen Pinot Noir. Wie der rascheAufstieg des gebürtigen Holländers in die Top-Liga der deutschen Winzer bestätigt,ist ihm die Vermählung <strong>von</strong> Moderne und biodynamischer Handwerkskunstgelungen. Nicht umsonst wurde er bereits im „Eichelmann 2005“ mit dem Preis„Beste Rotweinkollektion“ geehrt.Jacob Duijn: Ich lasse der Natur so viel wie möglich freien Lauf:Keine Hefe, Enzyme oder Tannin. Keine Schönung, keine Filtration …VINATUREL: Was macht ein Holländer in der Ortenau?Jacob Duijn: Es ist einfach ein wunderschönes Gebiet. Es ist eine echte Herausforderung.Wir bewirtschaften nur Steillagen. Manche haben seit 15 Jahren keine Maschinenmehr gesehen. Ich mache das jetzt seit 16 Jahren und bereue keinen Tag. Ich habemit 18 Ar angefangen, hatte zwischenzeitlich 11 ha und habe mich dann wieder auf6 konzentriert.VINATUREL: Herr Fendt, Sie sind Sommelier im 3-Sterne-Restaurant „Bareiss“ inBaiersbronn und jetzt so nebenbei selbst unter die Winzer gegangen. Bauen SieSpätburgunder an?Jürgen Fendt: Ich besitze 2,5 ha und da<strong>von</strong> ist ein Drittel mit Spätburgunderbepflanzt.VINATUREL: Was hat Sie gereizt, „Winzer“ zu werden?Jürgen Fendt: Ich habe schon vor 10 Jahren an der Mosel angefangen. Heinz Schmitthatte damals ein Stück im Schweicher Annaberg erworben. Doch seine Familie wardarüber nicht sehr glücklich. Es war recht weit weg vom Weingut in Leiwen. Also hater mir angeboten, dass ich es bearbeite. So bin ich in meiner Zeit beim Sonnora <strong>von</strong>Dreis nach Schweich gefahren und habe den Weinberg bearbeitet. Ich habe heutenoch einen Weinberg in Klüsserath. Da ich etwas seltener dort bin, verfolge ich dasZiel der „totalen Begrünung“ (lacht).VINATUREL: Was unterscheidet Sie <strong>von</strong> anderen Winzern?Jacob Duijn: Wir haben mehr Narrenfreiheit (schmunzelt). Wir arbeiten viel mehrnach Gefühl. Wir rechnen anders. Wir arbeiten weniger nach Lehrbuch. Die Geisenheimerhaben, wenn sie <strong>von</strong> der Hochschule kommen, zu viel Angst. Die müssen sieerstmal ablegen.Jürgen Fendt: Wir reisen seit Jahren durch die Weinwelt. Man hat seine Erfahrungüber Jahre zusammengeklaubt und adaptiert die Winzerarbeit weltweit und formt soseine eigenen Vorstellungen.Jacob Duijn: Wir haben uns die Erfahrung im wahrsten Sinne des Wortes „angesoffen“.Wir sind eine Generation, da konnte man noch problemlos einen Petrus oderRomanée Conti trinken. Diese Erlebnisse formen eine ganz eigene Vorstellung <strong>von</strong>einem großen Wein.VINATUREL: Herr Duijn, wie bauen Sie Ihre <strong>Weine</strong> aus?Jacob Duijn: Ich lasse der Natur so viel wie möglich freien Lauf: Keine Hefe, Enzymeoder Tannin. Keine Schönung, keine Filtration …Jürgen Fendt: Aber viel Zeit (schmunzelt).Jacob Duijn: … Vergärung im Holz, Ausbau im Barrique. Aber immer weniger imneuen Barrique. Der Wein soll vom Barrique nur geküsst werden. Das war früheranders. Zum Beispiel 1999. Aber die <strong>Weine</strong> präsentieren sich jetzt hervorragend.Jürgen Fendt: Ich schaue mir einiges bei Jacob ab. Ich profitiere <strong>von</strong> seiner Erfahrung.24 VINATUREL VINATUREL 25

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