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SOZIALREPORT - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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gibt sich ein Nettoalterseinkommenin Deutschland (ohneEinkommen aus Vermögen,Verpachtungen u.ä.), welchesin den nächsten 20 Jahren beiMännern von 1.580 Euro auf1.487 Euro sinken und beiFrauen von 809 auf 862 Eurosteigen wird. 20 Die Unterschiedesind dabei zwischenWest- und Ostdeutschland gravierendund verweisen aufdeutlich niedrigere Alterseinkommenim Osten, welche diesteigende Armutsbedrohungerkennen lassen.Dabei sind zwei Aspekte hervorzuheben:Erstens werdenvor allem die AlterseinkommenAbb 10:ArbeiterAngestellteBeamteSelbstständigeArbeiterinnenAngestellteBeamtinnenSelbstständigeEhepaarealleinst. Männeralleinst. Frauenverwitwetgeschiedenledigallein stehender Frauen insgesamt deutlich zurückgehen,was nicht zuletzt auf fehlende Möglichkeitenzusätzlicher betrieblicher und privater Vorsorge zurückzuführenist.Aktuell haben die Ost-Frauen bei den Anwartschaftenauf private Altersvorsorge ein Niveau von 56 %der Westfrauen erreicht, und in 20 Jahren werden esimmer noch nur 78 % sein. Damit verbunden erhöhtPositionen der Nettoeinkommensbeträge Ost in Prozent zuWest (= 100) - Jahrgänge 1942 bis 1961 im 65. Lebensjahr -66646466718086100Einkommen West0 20 40 60 80 100 120 140 160Quelle: Heien, Thorsten; Kortmann, Klaus; Schatz, Christof: Altersvorsorge in Deutschland 2005,Alterseinkommen und Biographie. Hrsg.: Deutsche Rentenversicherung Bund/BMAS, in: DRV-Schriften, Bd. 75, Berlin 2007, Tab. 6.6, 6.7, 6.9, 6.10 (ohne Vermögens- und andere Einkünfteund ohne Anpassung des ARW)Die Zukunft? - Arm im Alter?sich der Einkommensabstand zwischen Männern undFrauen weiter.Zweitens wird im Ost-West-Vergleich - da keine generelleAngleichung des Rentenwertes politisch gewolltist - der Abstand zu den Westeinkommen nachwie vor bedeutend bleiben. Ost-Frauen zehren immernoch vom "Gleichstellungsvorsprung" aus derDDR.98107105103100126127Die Einkommenslagen der heutigen und künftigenRentnergenerationen verteilen sich zwischen Armutund Reichtum. Entsprechend den 2007 erhobenenDaten beträgt das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommenin den neuen Ländern (unter Berücksichtigungunterschiedlicher Personenzahl im Haushalt)1.188 Euro pro Monat.Als arm werden all jene Menschen verstanden, denenpro Monat weniger als 50 % des äquivalenzgewichtetenHaushaltsnettoeinkommens zur Verfügungstehen. Im Ergebnis der SFZ-Untersuchung "Lebenin den neuen Bundesländern 2007" lag dieses bei 594Euro. Damit ist es deckungsgleich mit dem von derBundesregierung im Existenzminimumsbericht 2008ausgewiesenen Betrag von 595 Euro pro Monat desBedarfsniveaus für die Sozialhilfe und die Grundsicherung.21Nach SFZ-Ergebnissen sind 6 % der ab 50-Jährigenin Ostdeutschland arm und weitere 5 % leben an derArmutsrisikoschwelle (60 %). Sowohl für die letztgenannteGruppe als auch für viele derjenigen, dienur ein prekäres Einkommen erzielen, können schonein Verdienstausfall durch Krankheit, der Arbeitsplatzverlustbzw. Kürzungen der Leistungen, wie sie imRahmen von Hartz IV praktiziert werden, oder zusätzlicherKostenaufwand bei eintretender Pflegebedürftigkeitzur direkten Verarmung führen.Im Gegensatz dazu gilt als reich, wer monatlich über200 % und mehr des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommensverfügt. Dem Armutspotenzial von11 % steht in den neuen Bundesländern ein Reichtumspotenzialvon 3 % gegenüber. Das heißt, dieArmutsbetroffenheit und -bedrohung sind bei ab50-Jährigen in den neuen Bundesländern viermal sogroß wie der vorhandene Reichtum. Die Abbildungzeigt die Verteilung von Armut und Reichtum nachGeschlecht, Altersgruppen und Erwerbsstatus undmacht auf das existierende und kommende Armutspotenzialaufmerksam.Der Verarmungsprozess der heute 50- bis 60-Jährigenund der künftigen Rentner ist unmittelbar mit derLage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt verbunden.20 Heien, Thorsten; Kortmann, Klaus; Schatz, Christof: Altersvorsorge in Deutschland 2005, a.a.O., S. 50.21 Berechnet für Alleinstehende nach: Unterrichtung der Bundesregierung: Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenenund Kindern für das Jahr 2008, Hrsg.: Deutscher Bundestag, Drucksache 16/3265, S. 3.14

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