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SOZIALREPORT - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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Er wurde wesentlich durchdie im Rahmen von Hartz IVvorgenommene Kürzung derBezugsdauer des ArbeitslosengeldesI von ursprünglichmaximal 24 Monaten für 52-bis 56-Jährige und maximal32 Monaten für ab 57-Jährigeauf derzeit (seit 1.1.2008)für 50- bis 54-Jährige 15Monate, für 55- bis 57-Jährige18 Monate und für ab 58-Jährige 24 Monate beschleunigt.22Damit werden ältere Arbeitsloseschneller entwederEmpfänger von ALG II oderwegen der Höhe des Partnereinkommenspersönlicheinkommenslos. 23 Armut ist jedoch nicht nur Einkommensarmut,sondern auch Unterversorgung in denBereichen Wohnen, Arbeit, Bildung und beruflicheQualifikation. Das betrifft über die Einkommensarmuthinaus 4 % Unterversorgung mit Wohnraum, 6 %mit defizitärer Schulbildung und 3 % mit fehlenderberuflicher Qualifikation.Außer den Betroffenen selbst könnte man sagen: Esist (noch) nicht schlimm, aber unverkennbar ist, dassdie Zahl derer, die über durchgängige Erwerbsbiographien,über durchschnittlich gezahlte Rentenversicherungsbeiträge,eine nutzbare erworbene Qualifikationverfügen, seit Jahren deutlich sinkend ist.Das bedeutet, dass Altersarmut in ganz Deutschland- aber wesentlich stärker imOsten - in 15 Jahren eine bisdato nicht vorstellbare Größenordnungerreichen wird -es sei denn, es gelingt gegenzusteuern.Das Risiko derAltersarmut wächst in Zukunftvor allem bei Neurentnerndurch:• prekäre Arbeitsverhältnisseund Niedrigstlöhne. Sie schränken dieindividuellen Möglichkeitender Arbeitnehmer/-innenzum Aufbau von Anwartschaftensowohl aufgesetzliche Renten alsauch auf Betriebsrenten,Abb. 11: Verteilung von Armut und Reichtum bei ab 50-Jährigen - 2007- neue Bundesländer - in Prozent -10080604020020406080100insgesamt männlich weiblich 50-59Jahre* erwerbstätig: Armut = 1 %, Armutsrisiko = 2 %** arbeitslos: einschließlich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen tätigDatenbasis: sfz/leben 2007/50+ (gew.)Abb. 12:300250200150100500340 42 39 39 3746 45 4656Quelle: Eigene Berechnung4145 687376111516560 Jahreund ältererwerbstätig*arbeitslos**RentnerReichtumüber Durchschnittunter DurchschnittArmutsrisikoArmutVergleich der Anwartschaften in der GRV von aktiv Versichertenim Verlauf von 10 Jahren - nach aktuellem Rentenwert-Ostvon 2007 = 23,09 Euro46,1869,2785336184043 51Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes undauf private Altersvorsorge ein.• durch die Zunahme diskontinuierlicher Erwerbsverläufe. Durch jahrelange bis in die Gegenwartanhaltende hohe Arbeitslosigkeit Ältererwerden die Lücken in der Alterssicherung erheblichgrößer.Trotz des Aufschwungs waren auch 2007 inDeutschland noch rd. 987.000 Bürger ab 50. Lebensjahrarbeitslos (darunter 360.000 aus Ostdeutschland!!).• die Absenkung des Rentenversicherungsbeitragesfür ALG II-Empfänger auf 40 Europro Monat ab 2007, so dass sich im Rentenlei-92,36115,45138,54161,6323,092,19 4,38 6,57 8,76 10,95 13,14 15,33 17,52 19,71 21,91632184,72144207,811 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 JahreALG II-Empfänger Durchschnittsverdiener230,922 Vgl. Entwurf eines Siebten Gesetzes zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze, Hrsg.: Deutscher Bundestag,Drucksache 16/7460, S. 6.23 Vgl. Becker, Irene: Armut in Deutschland: Bevölkerungsgruppen unterhalb der ALG II-Grenze, Hrsg.: DIW Berlin: Soep Papers onMultidisciplinary Panel Data Research at DIW Berlin, Februar 2007, S. 30 ff.15

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