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MORO - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg

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Volker Schlotmann<br />

Minister für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, Mecklenburg–Vorpommern<br />

Am Ende eines langen Veranstaltungstags ist schon alles gesagt<br />

über Sinn und Zweck des Modellvorhabens, über die<br />

Ergebnisse, über die Möglichkeit der Weiterarbeit, über die<br />

Chancen und Potenziale für weitere Entwicklungen. Von daher<br />

möchte ich gerne mit einigen Vorstellungen, wohin die<br />

Reise im Nordosten denn gehen könnte, vielleicht etwas Stoff<br />

für die nachfolgende Diskussion geben.<br />

In der Anmoderation ist das Stichwort „Wolfserwartungsland“<br />

gefallen – in einer NDR–Sendung habe ich dazu mit Wissenschaftlern<br />

gestritten. Die wollten allen Ernstes um große<br />

Bereiche Mecklenburg–Vorpommerns sozusagen einen Zaun<br />

ziehen, die dort lebenden Menschen „absiedeln“ und keinen<br />

mehr zuziehen lassen. Das ist ein bisschen salopp dargestellt,<br />

aber dahinter steht ein wichtiges Thema: Demographischer<br />

Wandel. Wir alle wollen, dass die Menschen älter werden. Nun<br />

müssen wir, und ich denke, da sind wir im Nordosten Vorreiter,<br />

Konzepte entwickeln, wie wir innovativ mit den Auswirkungen<br />

des demographischen Wandels – auch in unseren<br />

einwohnerschwachen Regionen – umgehen.<br />

Wenn wir kooperieren, und unser Bestreben ist das, dann auf<br />

gleicher Augenhöhe. Letztendlich verstehe ich unsere drei<br />

Länder als gemeinsame Region. Wir reden immer von einem<br />

Europa der Regionen. Wenn wir keine gemeinsame Region<br />

darstellen, ja wer denn dann?<br />

Ein Zukunftsthema ist die Anpassung von Infrastrukturen an<br />

die Auswirkungen des demographischen Wandels. Die Zeit<br />

der riesigen Großprojekte ist vorbei. Die, die wir begonnen<br />

haben, werden wir zu Ende führen. Es geht aber künftig nicht<br />

darum, bei zurückgehenden Einwohnerzahlen z. B. Straßen<br />

zurückzubauen, sondern mit unseren Projekten einen Gleichklang<br />

zu erreichen zwischen Ökonomie, Ökologie und auch<br />

der sozialen Gerechtigkeit.<br />

Das müssen wir auch und gerade in der Verkehrspolitik deutlich<br />

machen, und zwar bei der Verlagerung von Verkehr von<br />

der Straße auf die Schiene. Hier will ich ausdrücklich ein Projekt<br />

nennen, das alle drei Bundesländer verbindet: Den Wiederaufbau<br />

der Eisenbahnanbindung von <strong>Berlin</strong> nach Usedom<br />

über die Karniner Brücke. Damit würde sich die Fahrzeit von<br />

<strong>Berlin</strong> nach Usedom fast halbieren. Hier sind Beharrlichkeit<br />

und Glaubwürdigkeit gefragt, denn die Brücke steht noch<br />

nicht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.<br />

Deshalb an dieser Stelle ein Apell an <strong>Berlin</strong> und <strong>Brandenburg</strong>:<br />

Unterstützen Sie uns! Wir werden alle profitieren.<br />

Und es lohnt sich, in den Nordosten zu reisen, denn der Nord­<br />

13<br />

osten ist ganz eindeutig Gesundheitsland. In diesem Bereich<br />

sind wir in Kooperation mit unseren Nachbarn, insbesondere<br />

mit <strong>Berlin</strong>, fast unschlagbar – deutschlandweit. Entscheidend<br />

ist dabei die Betonung auf Gesundheitswirtschaft. Wir haben<br />

eine Menge Chancen für junge Leute, auch in anderen Branchen.<br />

Insgesamt werden in erklecklichem Maße Arbeitsplätze<br />

geboten, Fachkräftemangel als Allgemeinplatz ist hier kein<br />

Diskussionsthema, denn es geht um interessante, zukunftsorientierte<br />

Berufsfelder. Und auch Menschen mit einer gewissen<br />

Lebens– und Berufserfahrung können eingestellt werden.<br />

Das belegen die Zahlen in unserem Land.<br />

Die Folgen des Klimawandels werden den Nordosten nicht zu<br />

einer Sahelzone machen. Im Grundsatz sind wir begünstigt,<br />

z. B. im Tourismus. Andererseits im Vorhalten von bislang<br />

noch „freien Gütern“ wie Wasser und Luft. Man sollte über<br />

bestimmte Bezahlungswege der großen Ballungszentren an<br />

die Länder, die mit diesen Ressourcen den Metropolen dienen,<br />

nachdenken. Das Difu hat ein Gutachten erstellt, das entsprechende<br />

Vorschläge macht. Klimawandel hat auch massive<br />

Auswirkungen auf den Agrarbereich, wir haben da sehr gute<br />

Forschungskapazitäten in Mecklenburg–Vor pommern und in<br />

<strong>Brandenburg</strong>, auch das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern<br />

können.

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