MORO - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg
MORO - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg
MORO - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Lagermöglichkeiten sind jedoch nicht dort, wo die Arbeitsplätze<br />
sind. Wir haben durchaus ein Interesse an diesem Gesetz.<br />
Krautzberger: <strong>Berlin</strong> ist in der Situation, keine regenerative<br />
Energie in nennenswertem Umfang erzeugen zu können. Was<br />
wir aber können, stärker als in der Vergangenheit zu schauen,<br />
wo liegen die Potenziale der Dämmung, wo die Potenziale<br />
dezentraler Lösungen, um Energie einzusparen. Das sind die<br />
Probleme, die wir zu lösen haben. Gemeinsam mit den Ländern<br />
als Modellregion aufzutreten, das ist eine Chance für die<br />
Zukunft, die man weiterentwickeln muss.<br />
Seidel: Zu unseren Nachbarn östlich der Oder – wie stellt sich<br />
hier die weitere Entwicklung dar?<br />
Krautzberger: Es gibt ganz viele Kontakte auf Arbeitsebene.<br />
Die Entwicklung benötigt jedoch lange Zeit und einen langen<br />
Atem. Es geht darum, das Erreichte zu erhalten und voranzutreiben.<br />
Die Oderpartnerschaft stellt einen informellen und<br />
einen formalen Rahmen bereit. Beide Seiten sind bemüht,<br />
aber auch hier ist ein langer Atem gefragt. Es gibt noch vielerlei<br />
Brücken zu bauen. Die Zusammenarbeit ist im Großen<br />
und Ganzen aber ganz gut.<br />
Vogelsänger: Ich will es praktisch machen: Wir brauchen bessere<br />
Verbindungen nach Polen. Nach Stettin fahren noch zu<br />
wenige. Polen bereitet auch eine Bahnregionalisierung vor<br />
und <strong>Brandenburg</strong> denkt über gemeinsame Bestellungen mit<br />
Polen im Regionalverkehr nach; Ein Zug von Frankfurt (Oder)<br />
nach Poznan ist gescheitert, aber wir versuchen es wieder.<br />
15<br />
Die Fußball–EM 2012 in Polen ist eine gute Gelegenheit, Infrastruktur<br />
zu bauen.<br />
Schlotmann: Ich plädiere für ein entkrampftes Verhältnis zu<br />
Polen. Machen wir uns klar, dass Polen unser Wettbewerber<br />
ist. Ein Problem müssen wir immer wieder konstatieren: Zwei<br />
unterschiedliche Staatsmodelle treffen aufeinander. Föderalistische<br />
regionale Ebene hier und regionale Ebene, weit weg<br />
von der zentralstaatlichen Ebene, auf der anderen Seite. Das<br />
funktioniert jetzt. Wir wissen, was wir voneinander zu halten<br />
haben, wo der andere Stärken und Schwächen hat. Wie an<br />
der Staatsgrenze zu Frankreich muss es uns gelingen, die Beziehung<br />
wachsen zu lassen: von unten. Wir werden in Kürze<br />
einen Austausch von Verwaltungsmitarbeitern zwischen polnischen<br />
und unseren Verwaltungen durchführen, denn wenn<br />
man voneinander weiß, erleichtert das die Zusammenarbeit.<br />
Seidel: Was würden Sie als lohnend für eine Zusammenarbeit<br />
ansehen?<br />
Krautzberger: Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Ich würde<br />
da keine Unterschiede machen, nicht gewichten. Auf die Gefahr<br />
hin, dass nicht alle Projekte gelingen. Es geht darum,<br />
das <strong>Gemeinsame</strong>, Verbindende herauszustellen. Das ist nicht<br />
immer leicht. Wir haben Vieles angeschoben, z.B. im Tourismus<br />
und Wissenschaftsbereich. Infrastrukturprojekte sind<br />
ohnehin gesetzt. Ich bin optimistisch, dass wir in zwei Jahren<br />
eine positive Bilanz ziehen können.<br />
Vogelsänger: Wir brauchen das Gefühl für eine gemeinsame<br />
Region. Das Gefühl, dass jeder mitgenommen wird, in Stadt<br />
und ländlicher Region. Auch bei Infrastrukturprojekten wird<br />
es nicht ohne Konflikte gehen.<br />
Schlotmann: Wir müssen auf dem Fundament weiter aufbauen<br />
und uns verständigen, wo vom Grundsatz her etwas anzugehen<br />
ist. Und wir müssen weg vom formalen Denken und mehr<br />
in Richtung Bürgerbeteiligung gehen. Kein normaler Bürger<br />
schaut sich 10 Aktenordner durch. Das tun vielleicht Juristen.