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MORO - Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg

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Podiumsdiskussion<br />

Teilnehmer: Maria Krautzberger Jörg Vogelsänger Volker Schlotmann<br />

Moderation: Michael Seidel, Chefredakteur des NORDKURIER, Neubrandenburg<br />

Seidel: 2008 gab es eine erst gemeinsame Kabinettssitzung<br />

der Länder <strong>Brandenburg</strong> und Mecklenburg­Vorpommern. Es<br />

ist der Eindruck entstanden, dass erst in dieser Runde etwas<br />

mehr Tiefe in die Infrastrukturentwicklung gekommen ist.<br />

Vogelsänger: Die Erwartungshaltung an gemeinsame Kabinettssitzungen<br />

muss man herunterschrauben. Viel wichtiger<br />

ist die koordinierte Zusammenarbeit. Mecklenburg–Vorpommern<br />

hat das gleiche Problem wie wir in <strong>Brandenburg</strong>:<br />

Zu wenig Bau­ und Planungsmittel. <strong>Gemeinsame</strong> Kabinettssitzungen<br />

sind trotzdem wichtig. Das sollte wiederholt werden.<br />

Seidel: Gibt es aufgrund der Erfahrungen der gemeinsamen<br />

Kabinettssitzung und im <strong>MORO</strong>–Vorhaben eine Verschiebung<br />

von Prioritäten in den Politiken der beteiligten Länder?<br />

Krautzberger: Ich denke schon. Aber es sind vor allem die<br />

konkreten Projekte und Kontakte wichtig. Auch Treffen von<br />

Staatssekretären und auf Arbeitsebene sind wichtig. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Kammern in den Ländern hat ebenfalls<br />

deutlich zugenommen.<br />

Seide l: Die politische Vorgabe ist wichtig für die Arbeitsebene.<br />

Schlotmann: Das ist gar nicht das Entscheidende. Was zählt,<br />

ist, was praktisch umgesetzt wird. Das Thema „einen Beitrag<br />

zur Landesentwicklung zu leisten“ steckt immer dahinter,<br />

auch bei der Raumordnung. Wir brauchen Ergebnisse, die<br />

wir in der Praxis umsetzen können, die wir in eine Sprache<br />

übersetzen, die auch Lieschen Müller versteht. Erklären Sie<br />

heute mal in einer Gemeinde mit 200 Einwohnern, was <strong>MORO</strong><br />

gebracht hat.<br />

Seidel: Aus dem Publikum wurde das Thema länderübergreifender<br />

Straßenbauprojekte angesprochen.<br />

Vogelsänger: Es gibt zwei Prioritäten im Straßenbau: A14 – im<br />

größten autobahnfreien Raum Deutschlands – und B96. Bei<br />

dem Projekt, das genannt wurde (Verbindung Mirow – Wittstock),<br />

sind wir am Anfang. Wir werden uns zusammensetzen,<br />

aber an den Prioritäten kann ich nichts ändern.<br />

14<br />

Schlotmann: In Havelberg hat eine Abstimmung dazu stattgefunden.<br />

Gemeinsam mit den Kommunen Wittstock und<br />

Mirow. Wittstock will jedoch keine Umgehung, die für das<br />

Projekt Voraussetzung wäre.<br />

Vogelsänger: Bedenken Sie bitte, dass selbst der Ausbau der<br />

A 14 außerhalb der Region schon sehr kritisch gesehen wird.<br />

Schlotmann: Es geht um Innovation in der Landesentwicklung<br />

und Raumordnung. Im Bereich der Daseinsvorsorge hat<br />

z.B. der Lärm Priorität. Wir wollen 2011 eine Lärmkonferenz<br />

durchführen. Den LKW in <strong>Berlin</strong> oder im Ruhrgebiet nehmen<br />

Sie gar nicht wahr, weil der Umgebungslärm da ist. Ganz anders<br />

auf dem Lande: Da nehmen Sie LKW ganz anders wahr.<br />

Trotzdem gelten überall die gleichen Lärmgrenzwerte. Die<br />

Frage ist: Wie finden wir einen gemeinsamen Lösungsweg?<br />

Seidel: Das Thema „Unterirdische Raumordnung“ wurde<br />

ange sprochen, da konkurrieren Erdgas, CO 2 und Wasserstoff<br />

miteinander. Agiert hier der Bund nicht über die Köpfe der<br />

Landesregierungen hinweg?<br />

Schlotmann: Der Bund scheint hier an den Ländern vorbei<br />

agieren zu wollen. Wir sagen: Es gibt zwischen den verschiedenen<br />

Nutzungen potenzielle Konflikte. Wir wollen über eine<br />

„unterirdische Raumordnung“ der Länder mitreden.<br />

Vogelsänger: In <strong>Brandenburg</strong> haben wir den Energieträger<br />

Braunkohle. Ganz schwierig ist die Akzeptanz regenerativer<br />

Energien vor Ort. Speicherkapazitäten für CO 2<br />

sind auch für große Industrien wichtig (z.B. Zement).

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