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Unser Haus der Kinderrechte - Amadeu Antonio Stiftung

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Problem an vielen Schulen ist. In Neukölln haben wir die Erfahrung gemacht, dass es am<br />

produktivsten ist, Eltern selbst dazu zu bewegen, an<strong>der</strong>e Eltern anzusprechen. Da es hier eine<br />

Hürde zwischen Eltern und Schule gibt, war die Unterstützung einer Elternsprecherin<br />

mit türkischem Hintergrund unabdingbar dafür, auch an<strong>der</strong>e interessierte Eltern für die Zusammenarbeit<br />

zu gewinnen. Wo <strong>der</strong> Kontakt zwischen Eltern und Schule fehlt, ist eine einladende<br />

Haltung <strong>der</strong> Schule umso wichtiger. Vielleicht würde es sich lohnen, Eltern öfter<br />

mal zu Kaffeekränzchen einzuladen und zu zeigen, dass die Schule Interesse daran hat, sie<br />

kennenzulernen und mit ihnen im Gespräch zu sein.<br />

Als externes Projekt fiel es uns schwer, die Strukturen und den Alltag in <strong>der</strong> Schule genau<br />

wahrzunehmen und zu analysieren. Da wir immer nur an einzelnen Tagen in den Schulen<br />

waren, konnten wir einen Einblick in den Schulalltag nur über Berichte von Kin<strong>der</strong>n, Lehrkräften<br />

o<strong>der</strong> Eltern gewinnen. Immer wie<strong>der</strong> haben wir dabei erfahren, wie oft Schulen an<br />

strukturelle Grenzen und Vorgaben stoßen, wenn sie etwas verän<strong>der</strong>n wollen, was wie<strong>der</strong>um<br />

häufig zu Ohnmacht und Resignation bei Eltern und Lehrkräften führt. Lehrerinnen und<br />

Lehrer, die sich sehr engagiert für etwas einsetzen, sind irgendwann am Ende ihrer Kräfte<br />

und geben auf, an<strong>der</strong>e entwickeln erst gar keine zusätzliche Aktivität, weil <strong>der</strong> Alltag selbst<br />

genug Kraft kostet und sie für zusätzliches Engagement auch nicht mehr Anerkennung erfahren.<br />

Zudem haben viele Pädagoginnen und Pädagogen nur unzureichende Kompetenzen<br />

im Umgang mit Konflikten und Gewalt in <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> Familie, was häufig zu Stressund<br />

Überfor<strong>der</strong>ungssituationen im Alltag führt. Unter diesen Voraussetzungen war es<br />

schwierig, Zeit und Raum für eine gemeinsame Vor- und Nachbereitung <strong>der</strong> Projektarbeit<br />

zu finden, damit wichtige Themen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auch in die weitere Arbeit <strong>der</strong> Klassen und<br />

<strong>der</strong> Schule aufgenommen werden können. Für eine gezielte Fortbildung zu Kin<strong>der</strong>rechten,<br />

wie wir sie ursprünglich an allen Projektschulen geplant hatten, fehlten ebenfalls die Kapazitäten<br />

o<strong>der</strong> das Interesse.<br />

Die Erfahrungen aus unseren Projektschulen lassen sich in weiten Teilen auch auf an<strong>der</strong>e<br />

Schulen übertragen, wo unter dem Thema Kin<strong>der</strong>rechte Prozesse angestoßen werden können,<br />

in <strong>der</strong>en Folge die Rechte von Kin<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Schule besser bekannt gemacht und umgesetzt<br />

werden. Wichtig ist aus unserer Sicht, dass Schulen sich nach außen öffnen und sich<br />

Unterstützung dafür holen, die vielfältigen Aufgaben, vor denen sie stehen, im Sinne und<br />

zugunsten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> bewältigen zu können.<br />

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