133. JAHRESBERICHT - Kollegium St. Fidelis
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Austauschschülerinnen und -schüler<br />
Hallo!<br />
Ich bin Barbara und komme aus Brasilien. Ich habe<br />
die Klassen 4b im Schuljahr 2008/09 (Sommersemester)<br />
und 5b im Schuljahr 2009/10 (Wintersemester)<br />
besucht.<br />
Ich wusste schon seit langem, dass ich ein Austauschjahr<br />
machen wollte. Eine neue Kultur kennen<br />
lernen, viele Erfahrungen sammeln, eine andere<br />
Sprache lernen, die Welt durch verschiedene Perspektiven<br />
sehen. Und alles andere, was in Werbebroschüren<br />
der unterschiedlichen Austauschorganisationen<br />
geschrieben wird. Man stellt sich viel vor,<br />
kann aber nie wissen, wie das alles aussehen wird,<br />
und es war Zufall und ohne viele Vorkenntnisse, dass ich mich für die Schweiz<br />
entschieden habe. Und dann komme ich hierher. Aus einer lärmigen brasilianischen<br />
Grossstadt mit drei Millionen Einwohnern in ein ruhiges Dorf in der Innerschweiz;<br />
aus einer <strong>St</strong>adtwohnung, die direkt am Meer liegt, in ein schönes und<br />
charmantes Haus am See. Es kommt noch dazu, dass wir keine Temperaturen<br />
unter 18 °C kennen. Das Bild, das ich zuvor von der Schweiz hatte, war eine<br />
Mischung aus den folgenden Elementen: Kühe, Berge, Schokolade, Banken,<br />
Alpen, Uhren (und was noch für Klischees möglich sind). Gut, irgendwie ist es<br />
immer noch so. Nur jetzt viel, viel mehr. Da herrscht eine grosse Mischung von<br />
Momenten, Orten, Menschen und Gefühlen, die zusammen ein interessantes<br />
und komplexes Bild bieten. Denn bei einem Austausch erlebt man ein Land auf<br />
sehr unterschiedliche (und oft auch widersprüchliche) Weise, durch Ratlosigkeit,<br />
Neugier, Anpassung, Kritik und Bewunderung bis hin zum Verständnis.<br />
Für einige Austauschstudenten ist es manchmal eine Last, in die Schule kommen<br />
zu müssen. Ich muss aber sagen, ich hatte immer Freude hier zu sein. Denn seit<br />
dem ersten Schultag waren alle immer sehr freundlich und hilfsbereit. Vor allem<br />
meine Klasse 5b, die war einfach super, aber auch alle Lehrpersonen, die Schülerinnen<br />
und Schüler aus den Parallelklassen und alle Schulmitarbeiter.<br />
Auch konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass eine öffentliche Schule so gut<br />
sein könnte. Unser Schulsystem in Brasilien ist ganz anders. Dort haben wir nur<br />
vormittags Schule, doppelt so viele <strong>St</strong>udenten in einer Klasse und den gleichen<br />
<strong>St</strong>undenplan für alle. In Brasilien lässt man sich während dem Unterricht durch<br />
das Hupen der Autos und den Krach auf den <strong>St</strong>rassen ablenken. Hier gehört die<br />
Aufmerksamkeit den Kühen mit ihren Glocken!<br />
Was mir hier auch sehr gefällt ist, dass wir mehr Freiheit haben um zu wählen,<br />
was uns am meisten interessiert: Schwerpunkt-, Ergänzungs- und Wahlpflicht-<br />
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