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200 Stahl und Eisen A u s Fachix.re.incn. 33. Jahrg. Nr. 5.gen und eine Spezialisierung der Betriebe in der Eisenindustrieherbcizufiihren, in dio T at umzusetzen wuBte.— K arl W ittgenstein w ar geboren in Leipzig am 8. April1847 ais Sohn seines einer W aldecker Familio entstam -m enden Vaters und seiner dem alten W iener HauseFigdor entsprossenen M utter. Naeh AbsehluB seinerSehulzeit auf oinem W iener Gymnasium gegen den Willenseiner Eltern naeh Amerika ausgewandert, hatte er hiereine harte Zeit von fast zwei Jahren u n ter wechselvollenVerhiiltnissen durchzumaehen, bis er sich zur RUckkehrnach Oestcrrcich cntschloB. Hier wandte er sich nunmehr der Technik zu, wurde Ingenieur und fand Untersttltzungboi seinem Verwandtcn Kupelwieser. Von Stufezu Stufe steigend, sehaffto er sich einen R uf durch Begriindungdes Kartells der Schienenwalzwerko im Jahre1878 und durch dic Einftthrung des Thomasverfahrensbei dem Teplitzer Stahl werk. Don ungeahnten Aufschwungdieses Werkes forderte er weiter durch dessenVereinigung m it dem reichen Erzbesitz der BohmischenMontangesellschaft, der Prager Eisenindustrie undschlieBlich der Oesterroichisch-Alpinen Montangesellschaft.W ittgenstein war cin Mann von groBem Scharfblick undoft bcwiihrter Menschenkenntnis, dem dio osterreichischeGroBeisenindustrie das Gesamtbild ihrer jetzigen Organi-sation verdankt. Dio scharfc Verfechtung des Kartellgedankensnach amerikanischem Vorbildo trug ihmmancho heftigo Gegnersehaft ein, der es zuzuschreiben ist,daB cr sioh bereits im 51. Lebensjahr von seiner organi-satorischen Tiitigkeit zurtickzog. Dio letzten 15 JahreseinesLebons widmoto der Verstorbcne seiner Familieund der K unst. Pcrsonlich war er ein anspruchsloserCharakter, hilfsbereit und freigebig Bediirftigen gegenuber.American Foundrym en’s Association.Aus Fachyereinen.Debor don allgemoinen Vorlauf dor Jahresversam m -lung der Amorican Foundrym on’s Association im Septombervorgangenen Jahres wurdo bereits an diosor Stelleberichtot.* Dio boi dieser Gelegenhcit gehaltenen Vortriigo**lassen sich ihrem Inhalt nach leicht in Gruppentrennon, was dio B erichterstattung wesentlich orleiohtcrt,zumal nur ein geringer Prozentsatz der eingelieferten Arbeitenverw6hnteren Ansprtichen Erwiihnenswertes bringt.Dem meisten Intercsso dtirften wohl die Vortrśigobegegnon, dio sich mit derPraxis des KupolofenschmelzensbefaBten. Von ihnen seien an orstor Stello d io „ U n to r-s u e h u n g o n (ib er d a s S ch m o lz o n v o n E is o n “ vonA. W. B o ld o n (Pittsburgh) gonannt.Redner borichteto Obor Probeschinelzungon, die indom Versuchslaboratorium des United States Bureau ofMinos zu Pittsburgh in einoin Wliiting-Kupolofen ausgeftihrtwurden, und bei denen Gasproben in vier undfiinf Terschicdcncn Hóhenlagen genommen und untersuchtund zugleich dio dort herrschonden Tem peraturengemessen wurden. Der Yortrag wurdo durch Scliaubilderorliiutert, wclcho leider in der Veroffentlichung nioht enthaltensind. Der Ofen h atte 685 mm 1. W. im Mauorwerkund war m it mohreren Roihen Diison ausgcriistct, dochwuido bei den Vorsuchon nur die untero Reiho benutzt,die vier wagorecht angeordneto Diisen von 100 x 150 mmbzw. 76 x 330 mm 1. W. onthiolt. Das Vorhaltnis dosDusenąuersehnittcs zu dem des Ofens war 1:5,96.Dor Wind wurdo von elńom durch einen 10-PS-Elektromotor angetriobonon Vontilator erzeugt. Dio Umdrehungondes Yentilators sowie dio Prossung des Windes wurdengenau gemessen und daraus unter Einsetzung von Konstanton,dio sich bei Vorversuclien ergeben hatton, dioGesamtwindmengo berechnet. E rst ais der Ofen richtig imGang war, begann die Probenahmo der Gase, dio folgendosoigab: In der Ofenmitto tra t praktisch kcin Sauerstoffauf. Etw a 25 mm iiber der Diiscnebeno enthielten dieam Mauorwerk aufsteigendon Gaso Kohlonsauro.Bis etwa 150 mm Hoho tiber den Diison nahm dio Kohlonsauremengerasch zu unter entsprechender Verringerungdes Sauorstoffgohalts und unter geringer Kohlonoxydbildung.Auf Grund dor Vcrsuche schlioBt dor Vorfassor,daB dio eigontlieho Verbronnung des Brennstoffes imKupolofcn rund um einen m it der Spitzo auf oinor durchdio untero Begrenzung der Dtison gedachten Ebenostohonden Kegel von etwa 500 mm Hoho u n ter denVcrhiiltnissen der Yersuchsschmelzen stattfindct. DioGrundflacho des Kcgels entsprieht annihernd der lichtenOfenweitc. Die Hoho der Schmelzzono tlbor dorGnmdflacl o des Kogels hiingt ab von der physikalischcn* Vgl. St, u. E. 1912, 28. Nov., S. 2001.** Erschiencn in den Transactions of the AmericanFoundrym en’s Association 1912.Besehaffonheit des Sohmolzkokses und dor GróBo derW armeaufnahmo durch das Eisen. Bei porósem Kokssollondio Eisengichton klein soin, boi schwerem unctdichtom dagegen groB, da Koks von letztoror A rt langsamorvorbronnt und die Gefahr dos Entstohens von kaltemEisen geringer ist. Beiden kommt ferner zu dem zweifollosrichtigen SchluB, daB der heiBesto Teil des Kupolofonssich dort befindot, wo das F u ttcr am meisten aus-gofressen ist. Nach seinen Feststellungen ist dies dioGcgend um 500 mm Ober den DUsen. Dio ganzo Fragedes lieiBen Eisens werde gelost duroh dio Anwendung.kloinor Eisensiitzo, dio gut iiber dio Koksgichten von.entsprechendor GroBo vortcilt werden, und dadurch, daBman das Schmolzon auf eino moglichst schmalo Zoneilbor den ausgobrannton Futterstcllen boschriinkt, m itanderen W orten, os wird dio bokannto Tatsacho bostiitigt,daB mohrero Reilion Diison beim Kupolofonschmolzondio Boschaffenheit des fltissigen Eisen3 niohtgtlnstig becinflussen.Scdann sprach P. M u n n o c h uber dio fflr d ie V orbr e n n u n g im K u p o lo fo n o rfo r d c r lic h o L u f t-m ongo u n d e in o n o in fa c h e n G o s c h w in d ig k o its -m esso r fflr d o n W in d . Nach einloitonden ausfuhrliohenVergloichen des Kupolofens m it einom Hochofcn,und einem Gaserzeugor erlauterte der Rcdnor die grundsiitzlichoVersehiedonheit in der chomischen Zusammensetzungder diesen drei Oefen entweichenden Gaso undbosprach daran anschlioBond dio fiir dio Verbrennung imKupolofon boi einom bostiinmten Kokssatz crforderlichc-Windmenge untor BerOcksichtigung dos Foucbtigkoitagehaltsdor Luft, welch lotzteier nach seiner Ansiclithaufig nicht goniigend beriioksichtigt wird. Dies magfiir amerikanische Verhiiltnisso m it stark wechselndenFeuchtigkoitsgohalten der L uft borochtigt sein, wiihrondbei uns derartigo Rcchnungen koino bcachtonswerton-Zahlen ergoben werdon. Zur Bestimmung der Gesohwindigkoitdos Windes empfahl Munnoch sodann dio AnwendungPitotschorRohron, uber dio in dieser Zeitschrift boroitsberichtot wurde.* An Stelle einer Wasserfiillung hatteergutoErfolgo. m it raffiniertem Petroleum zu veizoichnon.Dr. M o ld o n k o bosprach unter der Ueberschrift R a-tio n e lle 8 K u p o lo fe n s c h m o lz e n ganz allgemein den.KupolofenprozeB, dio Kohlensiiure- und Kohlenoxydbildung,dio Tem peraturen im Kupolofon, dio Beąichtungswoison,dio SatzgroBen u. a. und stcllte schlioBliclieino Reiho von Leitsatzon filr don richtigen Betrieb des-Kupolofons auf, wegen deron genauen Inlialts auf die;Quolle verwiesen werden kann.In dcm an diese Vortriige sich anschlieBenden Meinungsaustausohzcigto sich, daB dor W e rt g io B o rD iiso n im K u p o lo fe n stoigend von don am erikanischonGieBereifachleuten anorkannt wird; dabei v e r-u r t e i l te n a lle R e d n e r d ie A n w e n d u n g m e h r e r e rD iis e n re ih c n .(Fortsctzung folgt.)* Vgl. St. u. E. 1911, 22. Juni, S. 995.

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