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Kartierung der landwirtschaftlich genutzten Böden des Überetsch in ...

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144 M. Thalheimer Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006Abb. 8: Tiefgründige skelettarme Materialansammlungenan Hangfuß (Baugrube Nähe Bahnhofstraße<strong>in</strong> St. Michael Eppan)Fig. 8: Deep sediments with few coarse fragmentsat the lower end of alluvial fan (construction site<strong>in</strong> St. Michael Eppan/S. Michele Appiano)stellt. Da die Transportkraft <strong>des</strong> Wassers mit abnehmen<strong>der</strong>Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit nachlässt, s<strong>in</strong>ddie Ste<strong>in</strong>gehalte <strong>der</strong> Böden <strong>in</strong> den höheren Bereichen<strong>der</strong> Schwemmkegel am höchsten und verr<strong>in</strong>gernsich talwärts mit zunehmen<strong>der</strong> Abflachung<strong>der</strong> Hangneigung. Wo die Hänge <strong>in</strong> be<strong>in</strong>aheebene Hangfüße auslaufen, kommt es zutiefgründigen Ansammlungen von skelettarmemMaterial mit zunehmendem Schluff- und Tonanteil,wie z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong> Stroblhofs (ProfilNr. 42) o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den flachen Lagen unterhalb <strong>des</strong>Dorfkerns von St. Michael (Friedhof, Maria Rast,ehemaliger Bahnhof bis Kreuzweg) (Abb. 8).Häufig lassen sich an den Profilaufschlüssenverschiedene Überschwemmungsereignisse anhandvon Schichtungen unterschiedlicher Korngrößenzusammensetzungo<strong>der</strong> anhand begrabenerAh-Horizonte nachvollziehen.Der Kalkgehalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>erde ist <strong>in</strong> rezentenAblagerungen am höchsten. Vere<strong>in</strong>zelt wurdenKalziumkarbonatgehalte bis zu 90% am Fe<strong>in</strong>erdeanteilermittelt. Normalerweise ist <strong>der</strong> Gehalt <strong>in</strong>den tieferen Bodenschichten am höchsten undnimmt nach oben h<strong>in</strong> ab. Dies tritt um so ausgeprägter<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung, je länger die Bodenoberflächenicht von neuen Materialüberlagerungeno<strong>der</strong> von tiefen Umbrucharbeiten betroffen wurdeund die von oben e<strong>in</strong>wirkenden Prozesse, die zurEntkalkung führen, ohne Unterbrechung andauernkonnten. Der Verlauf <strong>des</strong> Gehaltes an Kalziumkarbonatim Fe<strong>in</strong>erdeanteil e<strong>in</strong>es Bodenprofils(Profil Nr. 8) <strong>in</strong> Eppan Berg wird <strong>in</strong> Abbildung 9aufgezeigt.Aus <strong>der</strong> obigen Abbildung ist auch ersichtlich,dass <strong>der</strong> durch den Prozess <strong>der</strong> Entkalkung verursachteAustrag von CaCO 3aus den oberen Bodenschichtene<strong>in</strong>e relative Anreicherung <strong>der</strong> übrigenBodenkomponenten e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Tonfraktionmit sich br<strong>in</strong>gt (Verlehmung <strong>des</strong> Bodens). DieAbnahme <strong>des</strong> leicht löslichen CaCO 3<strong>in</strong> den oberenBodenschichten bed<strong>in</strong>gt zusammen mit den sichdort anreichernden Humusstoffen e<strong>in</strong>e vorteilhafteleichte Abnahme <strong>des</strong> pH-Wertes, <strong>der</strong> bei diesenBöden durchwegs im alkalischen Bereich liegt.Beson<strong>der</strong>s auf Schwemmkegeln ist dieser beschriebeneVerlauf jedoch nicht immer so kont<strong>in</strong>uierlich,wie <strong>in</strong> Abbildung 9 dargestellt, son<strong>der</strong>nkann mehrfache Ab- und Zunahmen mit fortschreiten<strong>der</strong>Tiefe aufzeigen. Diese Schwankungenspiegeln die wie<strong>der</strong>holten Materialüberlagerungendurch Überschwemmungsereignisse im Laufe <strong>der</strong>Jahrhun<strong>der</strong>te wi<strong>der</strong>, wobei immer wie<strong>der</strong> frischeskalkreiches Material auf den jeweiligen, schonteilweise entkalkten, Oberboden aufgetragen wurde.Die Profile Nr. 2 und Nr. 32 beispielsweise gebensolche Situationen mit begrabenen Ah-Horizontenwie<strong>der</strong>, wobei auch <strong>der</strong> nach unten h<strong>in</strong> un-Abb. 9: Verlauf <strong>des</strong>Gehaltes an Kalziumkarbonatund Ton imFe<strong>in</strong>erdeanteil (l<strong>in</strong>ks)und <strong>des</strong> pH-Wertes(rechts) mit zunehmen<strong>der</strong>Tiefe (Profil Nr.8)Fig. 9: Calcium carbonateand clay content<strong>in</strong> the f<strong>in</strong>e earthfraction (left) and pH(right) with <strong>in</strong>creas<strong>in</strong>gdepth <strong>in</strong> the soil profile(profile nr. 8)

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