150 M. Thalheimer Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006lich von Sand und Schluff geprägt, nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähevon Missian (Profil Nr. 13) bef<strong>in</strong>den sich kle<strong>in</strong>flächigBöden mit e<strong>in</strong>em sehr hohen Tonanteil,freies Kalziumkarbonat ist fast durchwegs vorhanden,und aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Verwitterung istauch die weißlich-graue Farbe <strong>des</strong> Ausgangsgeste<strong>in</strong>skaum verän<strong>der</strong>t. Das Wasser- und Nährstoffspeichervermögendieser Böden ist aufgrund<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Ton- und Humusgehalte sehr bescheidenund auch das durchwurzelbare Bodenvolumenist im Vergleich zu den vorh<strong>in</strong> erwähntenBöden <strong>in</strong> ebenen Lagen bedeutend ger<strong>in</strong>ger. Insgesamthandelt es sich hier um Böden, die leicht zuTrockenheit neigen und auch <strong>in</strong> Bezug auf dieNährstoffversorgung beson<strong>der</strong>es Augenmerk verlangen,zumal die sehr ger<strong>in</strong>ge Kationenaustauschkapazitätund die starke Neigung <strong>der</strong> Flächen denNährstoffverlust durch Auswaschung und Oberflächenabtragför<strong>der</strong>n.6.5 Böden auf Material gemischten UrsprungsDie <strong>landwirtschaftlich</strong> <strong>genutzten</strong> Flächen <strong>des</strong>Überetsch, welche <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> bisher genanntenKategorien e<strong>in</strong>gereiht werden können, s<strong>in</strong>d ger<strong>in</strong>g.Es handelt sich hierbei um e<strong>in</strong>ige Schwemmkegel,die sowohl aus Kalkgeste<strong>in</strong>sschutt als auch ausMoränenmaterial bzw. Etschschottern aufgeschüttetwurden und um alluviale Böden mit E<strong>in</strong>zugsgebietunterschiedlicher geologischer Beschaffenheit.Der bedeutendste Schwemmkegel aus Materialgemischten Ursprungs bef<strong>in</strong>det sich südlich vonKaltern etwa auf <strong>der</strong> Höhe von Schloss R<strong>in</strong>gberg.Dort weisen die Böden Ähnlichkeit mit den Bödenauf Kalkgeste<strong>in</strong>sschutt auf. Profil Nr. 59 stellt e<strong>in</strong>Beispiel e<strong>in</strong>es Bodens auf dieser Landschaftse<strong>in</strong>heitdar. Der Boden verfügt über freies Kalziumkarbonat,<strong>der</strong> Gesamtgehalt ist jedoch niedrigerals normalerweise <strong>in</strong> den Böden auf Kalkgeste<strong>in</strong>sschutt;<strong>in</strong> den oberen Bodenschichten ist e<strong>in</strong>e Abnahme<strong>des</strong> Kalziumkarbonatgehaltes erkennbar,und parallel dazu ist e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>des</strong> Tongehalteszu verzeichnen. Der Tongehalt liegt allgeme<strong>in</strong>tiefer als bei den Böden auf Kalkgeste<strong>in</strong>sschutt;die Korngrößenverteilung än<strong>der</strong>t sich jedoch auchmit je<strong>der</strong> <strong>der</strong> im Profil erkennbaren Schichtungen,welche von den verschiedenen Überschwemmungsereignissenzeugen. Der Skelettanteil istmäßig und besteht aus abgerundeten Silikatgeste<strong>in</strong>enund kantigen Kalkste<strong>in</strong>en. Die beträchtlicheDurchwurzelungstiefe trägt zusammen mit denbereits erwähnten Eigenschaften zu e<strong>in</strong>em ausgeglichenLuft-, Wasser- und Nährstoffhaushalt <strong>des</strong>Bodens bei.Alluvialböden bef<strong>in</strong>den sich im Lavasontal(Faltschon, Lavason) und am Grunde <strong>des</strong> Tale<strong>in</strong>schnittes,welcher von Kaltern Dorf zum KaltererSee führt (Mareit bis Seewiesen). Diese Böden weisene<strong>in</strong>en relativ hohen Tongehalt und e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>genSte<strong>in</strong>gehalt, sowie e<strong>in</strong>en auch <strong>in</strong> größererTiefe noch nennenswerten Humusgehalt auf (z.B.Profile Nr. 53, 54). Die vorteilhaften physikalischenEigenschaften sowie das große durchwurzelbareBodenvolumen bed<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>e hohe potentielleFruchtbarkeit dieser Böden. Im Lavasontal istzum Teil ke<strong>in</strong> freies Kalziumkarbonat vorhanden,<strong>der</strong> Austauschkomplex ist jedoch immer von basischenKationen abgesättigt und <strong>der</strong> pH-Wert bef<strong>in</strong>detsich daher im Bereich <strong>der</strong> Neutralität. ImBereich von Mareit bis Seewiesen h<strong>in</strong>gegen verfügendie Böden durchwegs über reichlich freiesKalziumkarbonat.6.6 Böden auf PorphyrschuttLandwirtschaftlich genutzte Böden auf Porphyrschutts<strong>in</strong>d im Überetsch nur auf sehr begrenztenFlächen unterhalb von Porphyrfelsen, bzw. im Bereich<strong>des</strong> Porphyrfelssturzes <strong>der</strong> Gand anzutreffen.Es wurde ke<strong>in</strong>e genaue Charakterisierung e<strong>in</strong>essolchen Bodens mittels Profilgrube durchgeführt.Im Allgeme<strong>in</strong>en handelt es sich um kalkfreie, tiefgründige,gut dränende Böden von sandig-lehmigerBodenart.7 Beschreibung <strong>der</strong> BodentypenWie bereits <strong>in</strong> Kap. 5 erwähnt, stellen die so genannten„Serien“ die unterste taxonomische Ebene<strong>der</strong> Bodenklassifikation nach Soil Taxonomydar. In e<strong>in</strong>er „Serie“ werden Böden mit ähnlicherEntstehungsgeschichte und vergleichbaren chemischenund physikalischen Eigenschaften zusammengefasst.Die Benennung e<strong>in</strong>er Boden-Serie erfolgtgewöhnlich nach e<strong>in</strong>er geographischen Bezeichnungaus <strong>der</strong> Gegend, wo diese Serie zumersten Mal beschrieben wurde.Im folgenden Kapitel werden die e<strong>in</strong>zelnen imLaufe <strong>der</strong> Kartierarbeiten beschriebenen Boden-Serien <strong>des</strong> Überetsch <strong>in</strong> alphabetischer Reihenfolgedetailliert dargestellt und, sofern vorhanden,wird e<strong>in</strong> jeweils typisches Profil dieser Serie beschrieben.Die Beschreibungen <strong>der</strong> gesamten Bodenprofilemit ihren chemischen Kennwerten bef<strong>in</strong>den sichauf <strong>der</strong> CD, die diesem Heft beiliegt. Die Bodenkarteselbst mit <strong>der</strong> flächenmäßigen Darstellung<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Serien ist <strong>in</strong> reduzierter Form <strong>in</strong> Abbildung15 dargestellt und bef<strong>in</strong>det sich <strong>des</strong> Weiterenals Grafik-Datei auf <strong>der</strong> CD zu diesem Heft.Bei den Profilbeschreibungen werden <strong>in</strong> tabellarischerForm auch die wichtigsten analytischenKennwerte <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Horizonte angeführt. Diedurch Schlämmanalyse ermittelten Anteile <strong>der</strong>verschiedenen Korngrößenfraktionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>erde(Sand, Schluff und Ton) s<strong>in</strong>d als Gewichts-
Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006 Bodenkartierung im Südtiroler Überetsch 151Abb. 15: Bodenkarte <strong>des</strong> ÜberetschFig. 15: Soil map of Überetsch/Oltradige
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