156 M. Thalheimer Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006Ap2: 18–40cm: rötlich brauner (6YR 4/2.5) tonigerLehm; schräge braune (7.5YR 4/2) Streifen vone<strong>in</strong>gepflügter Grasnarbe; feucht; ger<strong>in</strong>ger Grobanteil;deutlich ausgeprägte mittlere und grobeSubpolye<strong>der</strong>; leicht zerdrückbar; porös; starkdurchwurzelt; karbonatarm; deutlicher ebenerÜbergangB: 40–120cm: rötlich brauner (6YR 4/3.5) Lehm;feucht; ger<strong>in</strong>ger Grobanteil; stark ausgeprägtemittlere und grobe Subpolye<strong>der</strong>; leicht zerdrückbar;schwach durchwurzelt; karbonatfrei; deutlicherebener ÜbergangBC: 120–150cm: rötlich brauner (6YR 5/4) schluffigerLehm; feucht; sehr ger<strong>in</strong>ger Grobanteil; Kohärentgefüge;leicht zerdrückbar; sehr schwachdurchwurzelt; stark karbonathaltigMaximale Durchwurzelungstiefe: 150cm7.4 Serie GandÜ Entstehung: Das geologische Ausgangsmaterial<strong>der</strong> Böden <strong>der</strong> Serie Gand ist <strong>der</strong> Hangschutt amFuße von Quarzporphyrfelsen.Ü Verbreitung: Böden <strong>der</strong> Serie Gand s<strong>in</strong>d flächenmäßigim Überetsch von sehr ger<strong>in</strong>ger Bedeutung;begrenzte Flächen bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> Eppanim Bereich <strong>des</strong> Felssturzes Gand und südlich vonKaltern unterhalb <strong>der</strong> Porphyrfelsen bei St. Josefam See.Ü Eigenschaften: Böden auf porphyrischem Materials<strong>in</strong>d von Natur aus kalkfrei, doch s<strong>in</strong>d sie örtlichvon <strong>der</strong> umliegenden kalkreichen Umgebungbee<strong>in</strong>flusst und können daher auch fe<strong>in</strong>körnigesKalziumkarbonat be<strong>in</strong>halten. Die Böden weisen e<strong>in</strong>enhohen Grobanteil auf und s<strong>in</strong>d von sandiglehmigerbis lehmig-sandiger Bodenart. Der Vorteil<strong>der</strong> günstigen chemischen Zusammensetzung <strong>des</strong>Porphyrs ist durch die langsame Verwitterung gem<strong>in</strong><strong>der</strong>t.Das Wasser versickert rasch <strong>in</strong> die Tiefeund die Böden neigen daher eher zu Trockenheit.7.5 Serie GirlanÜ Entstehung: Die Böden <strong>der</strong> Serie Girlan habensich auf den im Überetsch sehr weit verbreitetenMoränenablagerungen entwickelt. Die Entwicklungg<strong>in</strong>g von <strong>der</strong> Lösungsverwitterung <strong>des</strong> Kalziumkarbonatanteilszur Verbraunung und Versauerung<strong>des</strong> Bodens. Spuren von Tonverlagerung s<strong>in</strong>dzwar vere<strong>in</strong>zelt vorhanden, nicht jedoch voll ausgeprägteTonanreicherungshorizonte, wie sie aufdiesem Ausgangsmaterial unter natürlicher Vegetationvorherrschen (Sartori 1978). Dies liegt wohldaran, dass auf diesen Flächen <strong>der</strong> ursprünglichwahrsche<strong>in</strong>lich vorhandene Tonanreicherungshorizontdurch die schon seit jeher im We<strong>in</strong>bau betriebenePraxis <strong>des</strong> tiefgründigen Umbruchs mitden an<strong>der</strong>en Bodenschichten vermischt wurde.Auf den Kuppen <strong>der</strong> für diese Moränenablagerungentypischen langgestreckten Hügel kam esdurch Materialabtrag (Erosion) zu e<strong>in</strong>er Verflachung<strong>der</strong> Böden; die entsprechenden Böden s<strong>in</strong>dauf <strong>der</strong> Bodenkarte als „flachgründige Phase“ gekennzeichnet.Ü Verbreitung: Die Böden <strong>der</strong> Serie Girlan s<strong>in</strong>d imöstlichen Überetsch (Girlan, Schreckbichl, Montiggl,Kaltern Mazzon, Kreither Sattel) <strong>der</strong> flächenmäßigvorherrschende Bodentyp, doch f<strong>in</strong>den sichGebiete von zumeist begrenzter Ausdehnung auchim westlichen Teil (Eppan Gleif, Oberplanitz<strong>in</strong>g,Kaltern Kardatsch). Es handelt sich dabei vorwiegendum Hanglagen von mittlerer bis starker Neigung.E<strong>in</strong>e Ausnahme bildet hierbei die flachgründigenPhase, welche sich <strong>in</strong> flachgeneigten Lagenim Bereich <strong>der</strong> Hügelkuppen bef<strong>in</strong>det.Ü Eigenschaften: Die Böden weisen e<strong>in</strong>en mittlerenbis ger<strong>in</strong>gen Grobanteil auf und <strong>der</strong> Fe<strong>in</strong>erdeanteilim Oberboden ist von sandig-lehmiger Bodenart.Der Humusgehalt im Oberboden ist relativger<strong>in</strong>g, nur selten werden Werte über 3% erreicht.Die Gefügestabilität dieser Böden ist häufig ger<strong>in</strong>gund die Wasserdurchlässigkeit sowie die nutzbareFeldkapazität hängen somit vom jeweiligen physikalischenZustand <strong>des</strong> Bodens ab, <strong>der</strong> sich durchperiodischen tiefen Umbruch und E<strong>in</strong>arbeitungvon organischer Substanz verbessern lässt. DieAustauschkapazität bef<strong>in</strong>det sich im mittleren-ger<strong>in</strong>genBereich. Die Wasser und Nährstoffeigenschaftendieser Standorte werden stark von <strong>der</strong>Bodenmächtigkeit bee<strong>in</strong>flusst, wobei dieser Aspektbeson<strong>der</strong>s bei tiefwurzelnden Kulturen, wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> diesem Gebiet vorherrschenden We<strong>in</strong>rebe,zur Geltung kommt. Die Bodenmächtigkeit ist imAllgeme<strong>in</strong>en im Kulm<strong>in</strong>ationsbereich <strong>der</strong> Hügelam ger<strong>in</strong>gsten und nimmt hangabwärts zu. Auf<strong>der</strong> flachgründigen Phase <strong>der</strong> Serie Girlan (aufHügelkuppen) kann sich relativ rasch Trockenheite<strong>in</strong>stellen. Das unverwitterte Ausgangsmaterial istzumeist sehr kompakt und sehr schwach wasserdurchlässig,so dass bei längeren Regenperiodenörtlich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an schwach geneigten Standortendas sich am Moränenkörper stauende Wasserzu Staunässebed<strong>in</strong>gungen führen kann. Diefortgeschrittene Versauerung kann gelegentlicheKalkstreuungen erfor<strong>der</strong>n.Ü Klassifikation Soil Taxonomy: Dystric Eutrochrepts,coarse loamy, mixed, mesicTypisches Profil <strong>der</strong> Serie Girlan: Profil Nr. 23(Tab. 5)Beschreibung <strong>der</strong> Profilstelle:Ortschaft: GirlanSeehöhe: 470mReliefposition: HangverebnungAusgangsmaterial: Moräne
Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006 Bodenkartierung im Südtiroler Überetsch 157Tab. 5: Analytische Kennwerte von Profil Nr. 23Tab. 5: Analytical parameters of profile no. 23Horizontbezeichnung Ap1 Ap2 Bt1 Bt2 BC CBTiefe cm 0–14 14–43 43–80 80–100 100–120 120–170TexturSand (Ø 2–0.05mm) 46 53 62 64 66 74Schluff (Ø 0.05–0.002mm) 39 34 28 29 27 23Ton (Ø 170cm
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