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Kartierung der landwirtschaftlich genutzten Böden des Überetsch in ...

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146 M. Thalheimer Laimburg Journal Vol. 3 (1), 2006che <strong>in</strong> Zusammenwirken mit dem beträchtlichenSkelettanteil zu e<strong>in</strong>er guten Dränung und Durchlüftung<strong>des</strong> Bodens führt. Auch im Falle <strong>der</strong> ste<strong>in</strong>armenBöden <strong>in</strong> den tieferen topographischenPositionen gewährt die klar ausgeprägte Bodenstrukture<strong>in</strong>en guten Luft- und Wasserhaushalt <strong>der</strong>Böden.E<strong>in</strong> weiterer, hauptsächlich für den We<strong>in</strong>bau <strong>in</strong>teressanterFaktor ist, dass bei den Schwemmkegelndas Material bis <strong>in</strong> große Tiefen verhältnismäßiglocker gelagert ist, während im Gegensatzdazu <strong>in</strong> den Moränengebieten die Ablagerungendurch das Gewicht <strong>der</strong> Gletschermassen vielstärker verdichtet wurden und daher häufig bereits<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger Tiefe als verfestigter „Kampf“ anzutreffens<strong>in</strong>d. Dementsprechend erreichen auf denSchwemmkegeln die Rebwurzeln viel größere Tiefenals auf den Moränenkörpern. Vere<strong>in</strong>zelt wurdenWurzeln bis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Tiefe von vier Metern angetroffen.6.2 Böden auf MoränenablagerungenBöden, die sich auf Gletschermoränen entwickelthaben, bilden den flächenmäßig größten Anteil<strong>der</strong> <strong>landwirtschaftlich</strong> <strong>genutzten</strong> Böden <strong>des</strong> Überetsch.Dies gilt beson<strong>der</strong>s für die Flächen östlich<strong>des</strong> Warttales (Gebiete von Frangart über Girlanbis Rungg), aber auch für kle<strong>in</strong>ere Flächen bei St.Pauls und Missian und den Gleif-Hügel oberhalbvon St. Michael, sowie für den Großteil <strong>der</strong> Flächenöstlich <strong>des</strong> Lavasontales (Gebiet von Montiggl);<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gegend von Ober- und Unterplanitz<strong>in</strong>g,beim Mazzoner Hügel und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zone südlichvon Kaltern bis zur Höhe von Schloss R<strong>in</strong>gbergtreten Moränenablagerungen häufig <strong>in</strong> Abwechslungmit den darunter hervortretendenEtschschottern auf.Die Mächtigkeit <strong>der</strong> Moränenschicht ist sehr variabel,und schwankt von wenigen Dezimetern biszu e<strong>in</strong>er Vielzahl von Metern. Aufgrund <strong>des</strong> hohenGewichtes <strong>der</strong> aufliegenden Gletschermassen beiihrer Entstehung s<strong>in</strong>d die Moränenablagerungen<strong>in</strong> ihrer unverwitterten Ausgangsform fast durchwegsdicht gelagert und kohärent im Gefüge;dementsprechend schwierig gestaltet sich die<strong>landwirtschaftlich</strong>e Bearbeitung dieses Materials,welches im Volksmund bezeichnen<strong>der</strong>weise als„Kampf“ benannt wird. Weiters enthält <strong>der</strong> unverwitterteMoränenkörper fast immer fe<strong>in</strong>körnigesKalziumkarbonat.Die Entwicklung <strong>der</strong> Böden <strong>in</strong> den Moränengebietenführte zur Differenzierung verschiedener,zum Teil stark unterschiedlicher Bodentypen. DieMoränenablagerungen s<strong>in</strong>d im Überetsch nur <strong>in</strong>jenen Gebieten erhalten geblieben, welche vonMaterialüberlagerung vom überstehenden Mendelgebirgszugher isoliert s<strong>in</strong>d. Aufgrund <strong>des</strong> dadurchausbleibenden Nachschubs an kalkhaltigemMaterial war <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>e Verlauf <strong>der</strong> Bodenentwicklungjener <strong>der</strong> Entkalkung, Verbraunung-Verlehmung und Tonverlagerung. Das endgültigeErsche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>es jeweiligen Bodens wurdehauptsächlich von <strong>des</strong>sen Position <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landschaft,sowie von <strong>der</strong> Art und dem Ausmaß <strong>der</strong>menschlichen Nutzung geprägt. Unter naturnahenBed<strong>in</strong>gungen (Montiggler Wald) herrscht auf denMoränenlandschaften <strong>des</strong> Überetsch die Parabraunerde(Alfisols nach Soil Taxonomy) als Bodentypvor (Sartori 1978). Auf <strong>landwirtschaftlich</strong> <strong>genutzten</strong>Flächen h<strong>in</strong>gegen ist die typische Horizontabfolgedieser Böden durch tiefgründigen Umbruchund Erosion verän<strong>der</strong>t worden.Naturgemäß ist <strong>der</strong> erosive Bodenabtrag <strong>in</strong> dentopographisch höhergelegenen Bereichen amhöchsten, während es <strong>in</strong> tieferen Hangbereichenund Mulden zur Ansammlung von verfrachtetemMaterial kommt. Dieser auch unter natürlicher Vegetationauftretende Prozess wird durch die <strong>landwirtschaftlich</strong>eNutzung verstärkt. In den Kulm<strong>in</strong>ationsbereichen<strong>der</strong> Moränenhügel s<strong>in</strong>d die Bödendaher häufig sehr flachgründig und gelegentlichbis auf den unverwitterten kalkhaltigen Moränenkörpererodiert; Semmel (1993) bezeichnetdiese auf den Hügelkuppen entstehende Horizontabfolge(Ap-C) als Kulto-Pararendz<strong>in</strong>a. Auf diesenflächenmäßig sehr begrenzten Bodentyp folgenhangabwärts die flächenmäßig vorherrschendenBöden mit e<strong>in</strong>em klar ausgeprägten Verwitterungshorizont,wobei die Tiefgründigkeit dieserBöden auch vom Neigungsw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Hänge abhängt.Obwohl häufig deutliche Anzeichen e<strong>in</strong>ererfolgten Tonverlagerung festzustellen s<strong>in</strong>d,konnte <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er <strong>der</strong> angelegten Profilgruben e<strong>in</strong>klarer Bt-Horizont beschrieben werden. Dies lässtsich darauf zurückführen, dass durch die im We<strong>in</strong>bauüblichen tiefgründigen Umbrucharbeiten dienatürliche Horizontdifferenzierung dieser durchErosion teils bereits verflachten Böden aufgehobenwurde. Semmel (1993) verwendet für <strong>landwirtschaftlich</strong>bearbeitete erodierte Parabraunerden(Ap-Bt-C) den Begriff „Ackerbraunerde“. Inden talförmigen Senken zwischen den Hügelnh<strong>in</strong>gegen sammeln sich die abgetragenen Oberbödenzu tiefgründigen Kolluvien, welche e<strong>in</strong>enbeträchtlichen Humusanteil und günstige Struktur-und Nährstoffeigenschaften aufweisen (ProfilNr. 29). Kle<strong>in</strong>flächig konnten sich <strong>in</strong> Mulden mitwasserstauendem Untergrund Nie<strong>der</strong>moore ausbilden,welche zur <strong>landwirtschaftlich</strong>en Nutzbarmachunghäufig mit Fremdmaterial aufgeschüttetwurden (Profil Nr. 20).Abbildung 12 stellt e<strong>in</strong>e Landschaft auf Moränen-/Schottersedimentenmit den für die verschiedenenLandschaftspositionen typischen Horizon-

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