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Brenzblick- Residenz Brenzblick- Residenz - Heidenheim

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Manuela Fustig, die sich schon von Kind an für<br />

Geschichte interessierte. Die gelernte Industriekauffrau<br />

war zunächst als Sekretärin bei Entwicklungsleiter<br />

Jörg Junginger, einem Urgroßneffen<br />

von Margarete Steiff, tätig. Unter seiner<br />

Anleitung hat sie sich über Jahre hinweg in das<br />

Thema eingearbeitet und ist heute eine Expertin<br />

für Steiff-Tiere. Sie kann die Besonderheiten bestimmter<br />

Baureihen und Artikel, die verwendeten<br />

Materialien, Augen oder Stimmen der Tiere auf<br />

Anhieb zuordnen. Oft muss sie Expertisen für<br />

Stofftiere erstellen, deren Besitzer wissen möchten,<br />

ob es sich um Steiff-Tiere handelt oder aus<br />

welchem Jahr das Spielzeug stammt. «Die Besitzer<br />

hoffen natürlich meistens, dass sie da ein wertvolles<br />

Stück haben. Wenn aber nicht mehr klar<br />

erkennbar ist, dass es sich um ein Steiff-Tier<br />

handelt, ist oft viel verändert oder beschädigt<br />

worden, was auch den Wert sehr mindert», erläutert<br />

Manuela Fustig. Während sie bei manchen<br />

Stücken bereits an einer Fotografie erkennt,<br />

wie das Tier zuzuordnen ist, legt sie manchmal<br />

auch einen Bären unters Röntgengerät, um Aufschluss<br />

über sein Innenleben zu erhalten. «Wenn<br />

ich dann weiß, dass da eine Stimme mit Drück-<br />

Mechanismus drinsteckt, kann ich das Herstellungsjahr<br />

einschränken», sagt sie.<br />

Oft werden auch Stücke aus dem Archiv für Ausstellungen<br />

ausgeliehen. «Das geht natürlich nur,<br />

wenn die Bedingungen professionell sind», also<br />

entsprechende Vitrinen vorhanden sind und für<br />

die Sicherheit gesorgt ist. Die Zusammenstellung<br />

von Ausstellungsstücken, deren Versand und<br />

Rücknahme gehören ebenfalls zu Manuela Fustigs<br />

Aufgaben. 1200 Exponate, darunter viele sehr<br />

bedeutende Stücke wie Margarete Steiffs Tagebuch<br />

oder ihre Nähmaschine, sind im Steiff-<br />

Museum in Giengen dauerhaft ausgestellt. Weitere<br />

historische Stücke, beispielsweise viele Artikel<br />

aus Filz und Samt, sind im Geburtshaus von<br />

Margarete Steiff in der Lederstraße bei angemeldeten<br />

Führungen zu sehen. «Es wäre ja auch<br />

zu schade, wenn alles nur hier im Archiv gelagert<br />

würde», sagt die Archivarin.<br />

Seit zwei Jahren wird das Inventar des Steiff-<br />

Archivs mit einem Archiv-Software-Programm<br />

katalogisiert. Darin sind die Artikel und ihr Zustand<br />

genau beschrieben, auch Bilder können<br />

zugeordnet werden. Mit Hilfe dieser Software<br />

können zum einen Anfragen schneller beantwortet<br />

werden, zum anderen müssen die Originale<br />

in den Regalen nicht so oft strapaziert werden.<br />

Bis alle 40 000 Stücke erfasst sind, wird es aber<br />

wohl noch einige Zeit dauern, zumal sich das<br />

Archiv ja ständig mit neuen Plüschtieren füllt,<br />

die dann in der Dunkelheit der Stahlschränke<br />

verschwinden – bis sie hervorgeholt werden und<br />

den ihnen ganz eigenen Zauber entfalten dürfen. |<br />

Auch historische Fotos finden<br />

sich im Steiff-Archiv. Rechts<br />

eine Werbeaufnahme, die wahrscheinlich<br />

in Giengen entstanden<br />

ist, links ein Bild der Firmengründerin<br />

Margarete Steiff (re.)<br />

mit ihrer Schwägerin Anna.

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