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daheim 4/2010 | Seite 38<br />

außen | Endsocken<br />

Für die Herstellung der Endsocken verwendet<br />

Athalia Best Leisten aus Holz,<br />

wie sie auch Schuhmacher im Repertoire<br />

haben.<br />

Während die Herstellung von Endsocken früher<br />

in Burgberg ein weit verbreiteter Nebenerwerb<br />

war, findet man heute kaum noch Frauen, die<br />

die Technik beherrschen. Die 77-jährige Athalia<br />

Best ist eine von drei Burgbergerinnen, die noch<br />

Endsocken produzieren. Sie fertigt auf Bestellung<br />

– und dann natürlich auch in den Wunschfarben<br />

– oder stellt Endsocken für den Verkauf<br />

am Burgberger Weihnachtsmarkt in der Mühle<br />

her. Auf vier bis fünf Stunden schätzt die Burgbergerin<br />

die Arbeitszeit, die für ein Paar Endsocken<br />

benötigt wird, maximal zwei Paare hätte<br />

man früher pro Tag hergestellt, erinnert sie sich.<br />

Dafür musste oft auch die ganze Familie mithelfen;<br />

auch Manfred Staudenecker erzählt,<br />

wie er als Kind zuerst einen Endsocken flechten<br />

musste, bevor er mit den Freunden zum Fußballspielen<br />

gehen durfte. Die Endsocken wurden<br />

nicht nur direkt verkauft, sondern bereits um<br />

1900 auch von der Giengener Firma Stadtmüller<br />

aufgekauft. In der Nachkriegszeit, so erinnert<br />

sich Manfred Staudenecker, bekam man dort 80<br />

Pfennig für ein Paar Endsocken ohne Futter und<br />

Sohle, verkauft wurden die fertigen Hausschuhe<br />

für ein Vielfaches dieses Preises.<br />

Während Athalia Best erzählt, wie ihr Großvater<br />

noch mit dem Rucksack bis auf die Alb zum Handel<br />

an der Haustür zog, findet die Flechtnadel in ihrer<br />

Hand in unglaublicher Geschwindigkeit den Weg<br />

durch die Längsfäden ihres Flechtwerks. Auf und<br />

ab, in der nächsten Reihe ab und auf, entsteht das<br />

karierte Schuhwerk auf ihrem Holzleisten. Bereits<br />

mit zehn Jahren hat Athalia Best gelernt, wie man<br />

Endsocken herstellt. Leider, so bedauert die Frau<br />

mit den geschickten Händen, gebe es fast keine<br />

jungen Menschen, die die Tradition weiterführen.<br />

Ihre Schwiegertochter habe die Herstellung zwar<br />

gelernt, habe jedoch wenig Zeit dafür. «Das Wissen<br />

wird irgendwann verloren gehen», befürchtet auch<br />

Manfred Staudenecker.<br />

Beim «Weihnachtsmärktle» in der Burgberger<br />

Mühle hat Athalia Best einen Stand mit<br />

ihren Endsocken, dort werden auch weitere<br />

handgefertigte Produkte verkauft. Der Weihnachtsmarkt<br />

findet statt am Samstag, 27.<br />

und Sonntag, 28. November, sowie am Freitag,<br />

3., Samstag, 4. und Sonntag, 5. Dezember.<br />

Geöffnet ist freitags und samstags von<br />

18 – 21 Uhr und am Sonntag von 13 – 21 Uhr.<br />

Außerdem fertigt Athalia Best Endsocken<br />

auf Bestellung, Telefon 07322 8255.

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