Duale Ausbildung | w.news 07-08.2015
07-08.2015 | Wirtschaftsmagazin der IHK Heilbronn-Franken. Themen: • Duale Ausbildung • Nachhaltigkeit + Effizienz • Verlagsjournal wirtschaftinform.de • Kopfhöhrer
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dossier<br />
NACHHALTIGKEIT + EFFIZIENZ<br />
Die Entwicklungen im Energiebereich<br />
in der Region Heilbronn-Franken<br />
stehen im Kontext<br />
des Klimaschutzes auf<br />
internationaler Ebene, dem<br />
europäischen Stromverbund, der Energiewende<br />
auf Bundesebene sowie landespolitischer<br />
Schwerpunktsetzungen. Auf<br />
Bundesebene erfolgte im Strombereich<br />
die Ausgestaltung des über na tio na len<br />
Rahmens mit dem Kernenergieausstieg<br />
und der Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) mit Mengensteuerung.<br />
Damit zusammenhängend<br />
werden zur Versorgungssicherheit<br />
der bundesweite Übertragungsnetzausbau<br />
mit Hoch span nungs gleich strom -<br />
über tra gungs lei tun gen (HGÜ) und die<br />
Einrichtung einer Kraftwerksreserve mit<br />
gesicherter Erzeugung betrieben. Auf<br />
Landesebene erfolgt seit 2011 die spezifische<br />
Ausgestaltung des planerischen<br />
Rahmens des Windkraftausbaus. Diesen<br />
dynamisch-komplexen Veränderungsprozess<br />
gilt es, in der Region zu koordinieren<br />
und für die Bürger möglichst<br />
verträglich zu gestalten.<br />
Bis vor wenigen Jahren war Heilbronn-Franken<br />
mit den beiden Großkraftwerken<br />
am Neckar – Kernkraftwerk<br />
Neckarwestheim (GKN), Kohlekraftwerk<br />
Heilbronn – und den Wasserkraftwerken<br />
als Erzeugungsschwerpunkte im<br />
Wesentlichen eine ausgeprägte Stromexport-Region<br />
mit Kapazitäten fast ausschließlich<br />
am Neckar.<br />
Stromerzeugung und Netzausbau<br />
Im Zeitraum von 2004 bis 2014 verdreifachte<br />
sich jedoch die Summe des<br />
besonders im ländlichen Raum regenerativ<br />
erzeugten Stroms. Dabei fand bei der<br />
Photovoltaik mit einer etwa 20-fachen<br />
Steigerung flächendeckend ein überaus<br />
dynamischer Ausbau statt, bei der Strom -<br />
erzeu gung aus Windenergie beziehungsweise<br />
biogenen Stoffen mit einer Verdopplung<br />
beziehungsweise Verdreifachung<br />
nur ein gemäßigter Ausbau. Keine<br />
wesentlichen Veränderungen gab es bei<br />
der Wasserkraftnutzung. Die räumlichen<br />
Schwerpunkte beim Ausbau von Windkraft<br />
beziehungsweise Bioenergie waren<br />
dabei vor allem der Main-Tauber-Kreis<br />
und der Landkreis Schwäbisch Hall.<br />
Nach Abschluss der Stilllegung des<br />
GKN (2022) und bei teilweiser Festlegung<br />
Wasserkraft zur Stromerzeugung.<br />
des Heilbronner Kraftwerks als Reservekraftwerk<br />
wird die Region zur Strom im -<br />
port re gion. Das Kraftwerk in Heilbronn<br />
(Block 7) wird auf absehbare Zeit mit<br />
seiner zusätzlichen Wärmeauskopplung<br />
am Netz bleiben. Die jährliche regenerative<br />
Stromerzeugung umfasste in der<br />
Region im Jahr 2014 mit etwa 1,8 Terawattstunden<br />
rechnerisch etwa ein Viertel<br />
des jährlichen regionalen Stromverbrauchs.<br />
Die noch 2004 dominierende<br />
Wasserkraft spielt im regenerativen Mix<br />
mit einem Anteil von etwa drei Prozent<br />
am Verbrauch nur noch eine geringe<br />
Rolle. Inzwischen dominiert die Photovoltaik<br />
mit einem Anteil von circa zehn<br />
Prozent am Verbrauch mit Abstand vor<br />
der Erzeugung aus bio ge nen Stoffen mit<br />
etwa acht Prozent beziehungsweise der<br />
Windenergie mit derzeit 115 Anlagen und<br />
etwa vier Prozent des Verbrauchs. Ausgehend<br />
von weiteren 57 genehmigten und<br />
87 beantragten Anlagen (Februar 2015)<br />
verstärkt sich die Dominanz der Region<br />
beim landesweiten Windkraftausbau. Im<br />
Kontext von regionalen und kommunalen<br />
Planungsverfahren und des weiteren<br />
Ausbaus ist für 2015/16 die Umsetzung<br />
mehrerer Großprojekte institutioneller<br />
Vorhabenträger absehbar: 14 Anlagen<br />
© megakunstfoto – Fotolia.com<br />
im Harthäuser Wald, mehr als 20 Anlagen<br />
in vier Projekten bei Schwäbisch Hall,<br />
Gaildorf, Langenburg und Kirchberg und<br />
zwei Projekte mit 17 Anlagen in Creglingen<br />
und Freudenberg. Der Zubau findet<br />
mit bis zu 200 Meter hohen Anlagen bei<br />
circa zwei bis drei Megawatt pro Anlage<br />
oft im Wald statt. Änderungen beim weiteren<br />
regionalen Ausbau erneuerbarer<br />
Energien können sich in den nächsten<br />
Jahren noch aus der Entwicklung des<br />
EEG – Ausschreibungsverfahrens statt<br />
Einspeisevergütung ab 2017 – und technologischen<br />
Entwicklungen – effizientere<br />
Schwachwindanlagen – ergeben.<br />
Aus dem Wind- und Solarstromausbau<br />
im dünner besiedelten Norden und<br />
Osten der Region resultieren im dortigen<br />
Verteilnetz ein stärkeres Ausregelungserfordernis<br />
der fluktuierenden regenerativen<br />
Erzeugung und eine strukturelle<br />
Lastumkehr. Bei letzterer übersteigt die<br />
regenerative Erzeugung immer mehr den<br />
geringen Stromverbrauch. Die Folge sind<br />
Aus- und Neubaumaßnahmen von Leitungen<br />
und neue Umspannwerke zum<br />
Netzanschluss. Zum Leitungsprojekt<br />
Rot a.S. – Kupferzell wurde der Prozess<br />
vorgeschalteter Informations- und Dialogaktivitäten,<br />
Vorstellung von Trassen-<br />
32 w.<strong>news</strong> JULI–AUGUST 2015