Eifel
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<strong>Eifel</strong><br />
Wurde in einer Feierstunde durch Wilfried Schittges (2.v.l.), Kreisdirektor Georg Bey0 (1.v.l.) und Nideggens Bürgermeisterin<br />
Margit Göckemeyer (r.) in den Kreis der Rheinlandtaler-Träger aufgenommen: Franz-Josef Brandenburg.<br />
Große Anerkennung für einen<br />
engagierten Sohn der Stadt<br />
Franz-Josef Brandenburg wurde mit dem Rheinlandtaler<br />
ausgezeichnet<br />
Nideggen.<br />
Was haben Loki Schmidt, Götz<br />
George, Hans Dieter Hüsch, die<br />
Black Fööss oder Franz-Josef<br />
Brandenburg gemeinsam? Sie alle<br />
stehen für ein herausragendes kulturelles Engagement<br />
im Rheinland, das der Landschaftsverband Rheinland<br />
(LVR) seit 1976 mit dem Rheinlandtaler auszeichnet.<br />
Und wie man jetzt an der Auszeichnung von Franz-<br />
Josef Brandenburg sieht, geht der Preis nicht nur an<br />
Prominente. „Landschaftliche Kulturpfl ege ist nicht<br />
denkbar ohne die aktive Mitarbeit ehrenamtlich tätiger<br />
Mitbürger und Mitbürgerinnen“, so der LVR über<br />
die Bedeutung der Auszeichnung.<br />
Zur feierlichen Verleihung des Rheinlandtalers an<br />
den engagierten Franz-Josef Brandenburg in der<br />
Nideggener Begegnungsstätte versammelten sich<br />
die überregionale und lokale Prominenz sowie<br />
Familienangehörige, Freunde und Weggefährten des<br />
Preisträgers. „Schon bei meinem Antrittsbesuch in<br />
der Herzogenstadt vor vier Jahren war es Franz-Josef<br />
Brandenburg, der mich damals durch die Stadt führte<br />
und in viele interessante, ja spannende geschichtliche<br />
Hintergründe einweihte. Seither durfte ich bei vielen<br />
weiteren Begebenheiten seine Leidenschaft für das,<br />
was er tut und auch sein soziales Engagement,<br />
kennen lernen. Ich freue mich über die Auszeichnung,<br />
die er sicher wie kaum ein anderer verdient hat“<br />
bedankte sich die erste Bürgerin der Stadt, Margit<br />
Göckemeyer, bei dem unermüdlichen Aktivposten.<br />
„Wenn man über das ehrenamtliche Engagement<br />
von Franz-Josef Brandenburg sprechen möchte, steht<br />
man vor der Frage: Wo fängt man da an? Denn sein<br />
Engagement ist so umfänglich, so bunt und vielfältig,<br />
dass es beinahe unmöglich ist, alles zu nennen“,<br />
fand der Vertreter des Landschaftsverbandes<br />
Rheinland, Winfried Schnittges MdL, stellvertretender<br />
Vorsitzender des LVR, Worte der Anerkennung. „Ob<br />
als Sitzungspräsident der Abteilung „Karneval“ der<br />
Dorfgemeinschaft Abenden, in der Dorfpfl egegruppe<br />
„Rüstige Rentner“, als exponierter Teilnehmer der<br />
Abendener Erntedankzüge, langjähriger Vorsitzender<br />
des <strong>Eifel</strong>vereins, Ortsgruppe Nideggen-Abenden,<br />
Kulturwart der Bezirksgruppe Düren-Jülich oder auch<br />
Historiker, der immer wieder interessante, geschichtliche<br />
Zusammenhänge Nideggens aufarbeitet,<br />
zusammenträgt und der Bevölkerung zugänglich<br />
macht oder sein Einsatz als Schriftführer des Heimatund<br />
Geschichtsvereins Nideggen (dem er allerdings<br />
seit 16 Jahren nicht mehr angehört), Begründer der<br />
Interessengemeinschaft europäische Partnerschaft –<br />
Franz-Josef Brandenburg, ist ein Mann der Tat, dessen<br />
Leidenschaft für seine Heimat und die Menschen<br />
ein großer Gewinn für die Stadt ist. Schon als Lehrer<br />
und ehemaliger Rektor verfasste er zahlreiche Texte<br />
und Publikationen zur Historie der Stadt Nideggen<br />
und ihrer Stadtteile.1983 brachte er die Schrift<br />
„Nideggen – so wie es war“ heraus. Ein Jahr später<br />
erschien „Nideggen in schwerer Zeit – Evakuierung<br />
und Neubeginn“. Eine Publikation, die sogar im<br />
Bundeswettbewerb „Geschichte“ der Körber-Stiftung<br />
ausgezeichnet wurde. Der Verkaufserlös fl oss wie bei<br />
vielen anderen Publikationen und Aktionen in soziale<br />
Projekte. Zwei weitere Themen liegen Franz-Josef<br />
Brandenburg sehr am Herzen: das Thema „Nideggen<br />
unter dem Hakenkreuz“ und die jüdische Geschichte.<br />
Seit 1970 geht der Preisträger einer anderen<br />
Leidenschaft nach: seine Krippenausstellungen und<br />
der inzwischen dazugehörende Krippenweg. Neben<br />
einer riesigen Krippensammlung aus unterschiedlichsten<br />
Ländern und Materialien, die inzwischen sein<br />
Wohnhaus füllen, möchte er die Menschen teilhaben<br />
lassen. So fi el in seiner Garage der Startschuss zum<br />
Krippenweg, den inzwischen viele Menschen kennen<br />
und in der Adventzeit gegangen sind. 2013 konnten<br />
so 40 Krippen an unterschiedlichsten Plätzen und<br />
Orten in der Stadt präsentiert werden. „Mit dem<br />
Rheinlandtaler zeichnet der LVR Persönlichkeiten aus,<br />
die sich in besonderer Weise für das Rheinland, die<br />
Menschen dort, deren Kultur, deren Wohlergehen,<br />
deren Geschichte ehrenamtlich eingesetzt haben. Auf<br />
Sie, lieber Herr Brandenburg, trifft das in ganz besonderer<br />
Weise zu“, waren sich die Laudatoren Margit<br />
Göckemeyer, Wilfried Schnittges und Georg Beyß,<br />
Kreisdirektor des Kreises Düren einig. „Eine solche<br />
Auszeichnung basiert wohl in den seltensten Fällen<br />
auf der Leistung eines Einzelnen. Wer kann schon<br />
30 Jahre lang eine inoffi zielle Städtepartnerschaft<br />
mit Hunderten Gästen auf beiden Seiten aufrecht<br />
erhalten oder Krippenausstellungen organisieren?<br />
Ganz zu schweigen davon, dass Publikationen<br />
recherchiert oder Korrektur gelesen werden müssen.<br />
Darum bin ich sehr froh, dass heute ein paar meiner<br />
Mitstreiter der letzten Jahre heute hier anwesend<br />
sind. Mein Dank gilt ganz besonders meiner Frau<br />
Doris, meiner guten Freundin Hildegard Lückenbach,<br />
Monika Thomas und meiner früheren Schülerin und<br />
Sekretärin Irene Schönwitz. Wer mich kennt, weiß,<br />
dass mit dem heutigen Tag nicht alles vorbei ist, weiß,<br />
dass ich bemüht sein werde, weiter im Sinne der mir<br />
verliehenen Auszeichnung aktiv zu sein“, richtete<br />
sich der frisch gekürte Rheinlandtaler-Träger, sichtlich<br />
gerührt, an die zahlreich erschienen Gäste. (avl)