Eifel
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<strong>Eifel</strong><br />
60-Kilo-Sack zu fi nden sind, nicht den Weg in die eigene und die Kaffeemühlen<br />
der Kunden fi nden. Zum anderen gibt es in einer 10-Kilogramm-Charge<br />
Röstkaffee bei einer Handvoll Kaffeebohnen trotz der Top-Arabica-Qualitäten<br />
leichte Abweichungen im Röstgrad, meist verursacht durch einen etwas unterschiedlichen<br />
Wassergehalt des Rohkaffees. So wird jede Charge auf einem<br />
alten Verlestisch – ein Museumsstück der „Kalker Trieurfabrik und Fabrik für<br />
gelochte Bleche Mayer&Cie.“ in Heumar bei Köln aus dem Jahr 1862 – Bohne<br />
für Bohne kontrolliert. Das Prädikat „handverlesen“ erhält so seine ursprüngliche<br />
Bedeutung zurück und trägt zur einzigartigen Qualität der Kaffees bei. Das<br />
Sortieren – das wird einem schon beim bloßen Zuschauen klar – ist eine wahre<br />
„Sträfl ingsarbeit“. Wirtschaftlich ist das Handverlesen aller Chargen kaum<br />
vertretbar. Es bleibt eben ein Luxus, den sich die Kaffeerösterei Maassen leistet<br />
und der vor allem dem Kunden handfeste Vorteile bietet.<br />
Das Geheimnis der richtigen Röstung<br />
„Der Garant für die hohe Qualität unserer Kaffees ist neben der Auswahl der<br />
richtigen Kaffeebohne das richtige Röstverfahren.“ Peter Maassen macht<br />
deutlich, dass sich bei der Röstmethode die Geister der Fachleute scheiden.<br />
Es ist eine Art Glaubensbekenntnis, für welche man sich entscheidet: Die<br />
Hitzezuführung von Gas oder Strom. Für die Gebrüder Maassen gibt es<br />
da – traditionell – keine Zweifel. Während in der Rösterei Maassen täglich<br />
bis zu 100 Kilogramm Röstkaffee produziert werden können, sind es in<br />
großen Industrieunternehmen 1.000 Tonnen. Um täglich so viel gerösteten<br />
Kaffee herstellen zu können, kommt die sogenannte Heißluftröstung zum<br />
Einsatz. Innerhalb von zwei bis zweieinhalb Minuten wird der Rohkaffee mit<br />
Temperaturen von 500 bis 550 Grad erhitzt. Zwar kann die Quantität dabei<br />
umgesetzt werden, allerdings zu Lasten der Qualität. Denn eine hohe Erhitzung<br />
in kürzester Zeit trägt dazu bei, dass der Kaffee seine Bitterstoffe behält.<br />
Probieren geht über Studieren<br />
Der Proberöster von Probat aus den 1950ern bietet drei Trommelröster in<br />
einem. Auf dieser Maschine werden Proben geröstet, die vor der Bestellung<br />
der einzelnen Partien von den Rohkaffee-Händlern bemustert werden. So<br />
können hier kleinste Mengen verkostet werden, ohne gleich einen ganzen<br />
Sack Rohkaffee zu verarbeiten. Der Proberöster ist natürlich – wie sein großer<br />
Bruder in der Rösterei – gasbeheizt. Die Gebrüder Maassen haben ihr Exemplar<br />
behutsam restauriert und instandgesetzt, ohne ihm den Charme der letzten 60<br />
Handverlesene Luxusware<br />
Bevor die edlen Bohnen abgepackt werden und ihren Weg in die geschmackvollen<br />
Verkaufstüten fi nden, muss überprüft werden, ob die geröstete Ware<br />
auch die hohe und gleichbleibende Qualität erreicht. Dann heißt es, die guten<br />
von den weniger guten Kaffeebohnen zu trennen. Da sind ein sicherer Blick und<br />
äußerste Konzentration gefragt. In Windeseile entdeckt das geübte Auge von<br />
Peter Maassen jede noch so kleine Abweichung oder Deformierung. Es muss<br />
sichergestellt werden, dass kleine Steine, von denen meist zwei bis drei pro