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BILDUNG | SOZIALES<br />
Menschen zu helfen ist meine Leidenschaft<br />
Ausbildungsbotschafterin für den Beruf Heilerziehungspflegerin bei der St. Loreto gGmbH<br />
Lisa Grundkötter, 21<br />
Heilerziehungspflegerin<br />
Im 3. Ausbildungsjahr<br />
Ausbildungsbotschafterin<br />
bei der St. Loreto gGmbH<br />
Durch einen Zufall ist Lisa Grundkötter in den Pflegeberuf<br />
gekommen. Als die damalige Hauptschülerin mit gerade<br />
einmal 14 Jahren ein Praktikum absolvieren musste, kam<br />
ihr Bruder auf die Idee, dies im Haus Lindenhof zu tun, wo<br />
er damals im Büro arbeitete. Gesagt, getan - geschockt!<br />
„Der erste Tag war schlimm“, erinnert sich Lisa und lächelt.<br />
Sie wurde einer Pflegegruppe mit schwer Mehrfachbehinderten<br />
und geistig Behinderten zugeteilt.<br />
Der Teenager fühlte sich überfordert, hilflos: „Doch im<br />
Nachhinein wurde mir klar, dass man in der Pflege etwas<br />
bewirken, etwas Gutes tun kann. Diese Menschen benötigen<br />
mehr Hilfe und Aufmerksamkeit als andere.“ Lisa<br />
macht also ihren Realschulabschluss (9+2) mit Schwerpunkt<br />
Pflege nach, absolvierte ein Vorpraktikum im Haus<br />
Lindenhof, ehe sie 2012 ihre Ausbildung bei der St. Loreto<br />
gGmbH begann.<br />
Lisa hat sich bewusst für den Beruf Heilerziehungspflegerin<br />
entschieden, weil hier mehr mit den Menschen kommuniziert<br />
wird, „man muss auch lernen, Gesten und Mimik<br />
wahrzunehmen und richtig zu interpretieren.“ Das Gehalt<br />
habe für Lisa keine Rolle gespielt, darüber hätte sie sich<br />
keine großen Gedanken gemacht. Denn im Anschluss an<br />
die Ausbildung gebe es immer noch die Möglichkeit, Fortbildungen<br />
zu machen oder zu studieren.<br />
Lisa Grundkötter ist mit Leib und Seele Ausbildungsbotschafterin:<br />
„Kaum jemand kennt den Beruf Heilerziehungspfleger,<br />
weshalb es mir am Herzen liegt, den Schülern<br />
das Berufsbild zu erklären, ihnen Denkanstöße zu<br />
geben. So sollte man generell Menschen mit Behinderungen<br />
wahrnehmen, sie ernstnehmen und sie mit anderen<br />
Menschen auf eine Ebene stellen“, erklärt Lisa.<br />
Dass die Schüler ihr aufmerksam zuhören, viele Fragen<br />
stellen, findet sie super. Viele Fragen würden sich dabei<br />
um die Ernährung drehen, zum Beispiel wie man Menschen<br />
mit Behinderung beim Essen unterstützt.<br />
Sie selbst gibt zu, dass ihr Ausbildungsgang viel Einsatz<br />
verlangt, stressig ist: „Auf der anderen Seite wird man<br />
recht gut bezahlt und eignet sich sehr viel Fachwissen an.“<br />
In der Fachschule hat sie zum Beispiel Fächer wie Pädagogik,<br />
Psychologie, Neurologie, Gesundheits- und Krankenlehre,<br />
aber auch Rechts- und Berufskunde.<br />
Im Fach Gesundheitskunde lernt Lisa vieles über homöopathische<br />
Ernährung, darüber, wie man durch die Ernährung<br />
gesund leben kann. In der Neurologie lernt der Heilerziehungspfleger<br />
Krankheiten zu diagnostizieren, Ursachen<br />
und Symptome zu erkennen. Es ist auch diese Vielseitigkeit,<br />
die Lisa Grundkötter in ihrem Beruf liebt und für den<br />
sie lebt.<br />
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