4 12 00 - Segelclub-Eckernförde
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SCE - Nachrichten<br />
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Unser Abschied vom Segeln<br />
Sehr geehrter Herr Dethlefs, liebe<br />
Clubfreunde im SCE,<br />
38 Jahre ist meine Heide nun schon<br />
als Bordfrau mit mir über alle Meere<br />
gesegelt. Über 1<strong>00</strong>.<strong>00</strong>0 sm auf insgesamt<br />
nur 3 Dickschiffen liegen in unserem<br />
Kielwasser. Die letzten Jahre<br />
haben wir mit unserer zweiten „Pusteblume“<br />
vorwiegend die Karibik und<br />
die USA besucht. Eigentlich wollten<br />
wir mit dieser perfekt ausgerüsteten<br />
Alu-Ketsch von 48 Fuß noch ein weiteres<br />
Mal um die Welt segeln. Aber<br />
unsere Mütter waren in einem Alter,<br />
das uns beiden Einzelkindern eine<br />
erneute Passage durch den Panama<br />
Kanal zunächst verbot. So führte uns<br />
eine Saison durch die Länder Mittelamerikas,<br />
zweimal sind wir an der<br />
Ostküste der USA bis nach Kanada<br />
gesegelt. Zwischendurch mussten wir<br />
schnell wieder für eine Saison zurück<br />
ins Mittelmeer, weil Heide’s Mutter<br />
dringend Pflege brauchte.<br />
22<br />
So waren es schließlich auch schon<br />
wieder 42.<strong>00</strong>0 sm auf diesem wunderschönen<br />
Schiff als Heide an einem<br />
kalten Novembertag auf dem Intracoastal<br />
Waterway beschloss: ,,Es gibt<br />
für mich auch noch ein Leben nach<br />
dem Segeln!" - Zwei Jahre haben wir<br />
zum Teil ganz schön heftig über dieses<br />
Thema diskutiert, denn jeder, der<br />
mich kennt, weiß natürlich, wie sehr<br />
ich am Segeln hänge. Es schien mir<br />
fast unmöglich, die von mir in vielen<br />
hundert Stunden selbst entworfene<br />
,,Pusteblume" zu verkaufen. Meiner<br />
Heide schwebte stattdessen eine<br />
hübsche Wohnung im Süden vor, eine<br />
Horrorvorstellung für mich, denn ich<br />
brauche immer etwas zum Reparieren,<br />
Basteln oder noch besser zum<br />
Verbessern.<br />
Aber allein oder nur mit wechselnder<br />
Crew wollte ich auf Dauer auch nicht<br />
an Bord sein. Zu gut sind wir seit<br />
Jahrzehnten als Team unter allen<br />
Bedingungen aufeinander eingespielt.<br />
Deshalb haben wir auf langen Ozeanpassagen<br />
auch nie Gäste mit an<br />
Bord gehabt. So schlug ich als Kompromiss<br />
ein Motorboot vor, einen<br />
Trawler natürlich, wie es bei einem<br />
Segler wohl nicht anders zu erwarten<br />
ist. Zwei Jahre haben wir unser neues<br />
Traumschiff gesucht, dann landeten<br />
wir auf einer in Spanien gebauten<br />
,,Belliure 48", die wenig gebraucht auf<br />
Mallorca lag. Nach gut einer Stunde<br />
hatten wir sie bereits gekauft. Auf so<br />
ein Schiff mit sehr viel Raum und