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Entwicklung einer Referenzkörnung für die Alkali-Kieselsäure - GBV

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2 GRUNDLAGEN DER ALKALI-KIESELSÄURE-REAKTION<br />

mit Gelaustritten einher. Das Absprengen größerer Betonschollen ist ebenfalls möglich,<br />

z.B. bei tiefer liegenden und größeren reaktionsfähigen Zuschlagkörnern [Bon73]. Für<br />

den Nichtfachmann sind <strong>die</strong>se Schäden aber auch leicht mit Abplatzungen über nicht<br />

frostbeständigen Zuschlagskörnern zu verwechseln.<br />

Bei mikroskopischer Untersuchung <strong>einer</strong> AKR-geschädigten Betonprobe werden Reaktionsränder<br />

um <strong>die</strong> alkalireaktiven Gesteinskörner deutlich und <strong>die</strong> umliegenden Poren<br />

und Mikrorisse sind zumeist mit <strong>Alkali</strong>-<strong>Kieselsäure</strong>-Gel gefüllt. Das oft dichte Gel kann<br />

auch schollig zerbrochen sein und einen glasigen Porenrand aufweisen [Dom03]. Handelt<br />

es sich um eine langsam ablaufende bzw. schon abgeschlossene AKR, ist <strong>die</strong> Gelbildung<br />

eher kristallin und büschelartig [Tha90]. Der bei der Entstehung des <strong>Alkali</strong>-<br />

<strong>Kieselsäure</strong>-Gels auftretende Quelldruck übersteigt zumeist auch <strong>die</strong> Zugfestigkeit des<br />

Gesteinskorns, so dass <strong>die</strong>ses reißt und sich <strong>die</strong> Risse strahlenförmig in <strong>die</strong> Zementsteinmatrix<br />

fortsetzen [Sta01].<br />

Bild 2.3: REM-Aufnahme: Glasiges Gel in Porenwandung,<br />

schollig zerbrochen [Dom03]<br />

2.1.1 CHEMISCHER ABLAUF<br />

4<br />

Bild 2.4: LiMi-Aufnahme: Infolge Gel-Bildung gerissenes<br />

Zuschlagkorn [Ött04]<br />

Der Reaktionsablauf der AKR (siehe auch Bild 2.5) ist wissenschaftlich gut untersucht<br />

und stellt sich nach [Sta01, Sta08, Wan91] wie folgt dar:<br />

Bei der Hydratation der Zementklinkerphasen Alit und Belit zu Calcium-Silikat-<br />

Hydraten wird Calciumhydroxid frei, während gleichzeitig <strong>die</strong> gut wasserlöslichen sulfatisch<br />

gebundenen <strong>Alkali</strong>en Natrium und Kalium in Lösung gehen. Dabei entsteht<br />

schwer wasserlösliches Calciumsulfat und <strong>Alkali</strong>hydroxid:<br />

K2SO4 + Ca(OH)2 → CaSO4 + 2KOH (2.1)<br />

Na2SO4 + Ca(OH)2 → CaSO4 + 2NaOH (2.2)

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