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Entwicklung einer Referenzkörnung für die Alkali-Kieselsäure - GBV

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2 GRUNDLAGEN DER ALKALI-KIESELSÄURE-REAKTION<br />

niger dichte Zementsteinmatrix, so dass eine größere Wassermenge bis zum Gel vordringen<br />

kann und damit zu größerem treibendem Schaden führt als bei kl<strong>einer</strong>em w/z-<br />

Wert und dichterer Matrix. Bei Grauwacke bildet sich eher weniger <strong>Alkali</strong>-<strong>Kieselsäure</strong>-<br />

Gel und zwar bevorzugt im Inneren des Zuschlagkorns.<br />

Die vorangegangenen Betrachtungen zeigen, dass <strong>die</strong> Höhe des w/z-Wertes zwar das<br />

Dehnungsverhalten von Betonzusammensetzungen mit alkaliempfindlichen Gesteinskörnungen<br />

beeinflusst, eine direkte Abhängigkeit jedoch nicht nachgewiesen werden<br />

kann.<br />

2.2.4 EINFLUSS VON BETONZUSATZSTOFFEN<br />

2.2.4.1 LATENT-HYDRAULISCHE ZUSATZSTOFFE<br />

Hüttensand (HS) ist glasig erstarrte Schlacke und der wichtigste latent-hydraulische<br />

Stoff. Er enthält hauptsächlich CaO, SiO2 und Al2O3. Damit ist seine Zusammensetzung<br />

ähnlich der des Portlandzementes, er ist aber kalkärmer. Durch das freigesetzte Ca(OH)2<br />

des Zementes erfährt HS eine alkalische Anregung, <strong>die</strong> ihn in einem technisch nutzbaren<br />

Zeitraum hydraulisch erhärten lässt, allerdings deutlich verzögert im Vergleich zum<br />

Zement. Es entstehen CSH-Phasen, <strong>die</strong> aber kalkärmer sind als <strong>die</strong> Hydratationsprodukte<br />

des Zementes [Sta00].<br />

Nach DIN 1164-1:1994-10 galten nicht nur Portlandzemente (CEM I) mit einem <strong>Alkali</strong>-<br />

Äquivalent < 0,6 M.-% als alkaliarm, sondern auch:<br />

� Hochofenzemente CEM III/A mit einem Hüttensandgehalt ≥ 50 M.-% und einem<br />

Na2Oäquiv. ≤ 1,10 M.-% sowie<br />

� Hochofenzemente CEM III/B mit einem Na2Oäquiv ≤ 2,00 M.-%.<br />

Bei Verwendung <strong>die</strong>ser Zemente in Verbindung mit alkaliempfindlichen Zuschlagskörnungen<br />

ist also trotz erhöhtem <strong>Alkali</strong>gehalt gegenüber einem CEM I – NA nicht mit<br />

<strong>einer</strong> betonschädigenden AKR zu rechnen.<br />

Nach Untersuchungen von [Sie01] ist im Januar 1999 <strong>die</strong> Norm mit dem Ergänzungsblatt<br />

A1 um weitere NA-Zemente ergänzt worden. Diese fanden auch in <strong>die</strong> überarbeitete<br />

DIN 1164:2000-11 Eingang. Neben den bereits genannten gelten nun also noch zusätzlich<br />

folgende Zemente als NA-Zemente:<br />

� Portlandhüttenzemente CEM II/B-S mit einem Na2Oäquiv ≤ 0,7 M.-%,<br />

� Hochofenzemente CEM III/A mit einem Hüttensandgehalt von 36 – 49 M.-% und<br />

einem Na2Oäquiv ≤ 0,95 M.-% sowie<br />

� Hochofenzemente CEM III/C mit einem Na2Oäquiv ≤ 2,00 M.-%.<br />

Letzt genannter Zement wird wegen s<strong>einer</strong> beschränkten zulässigen Anwendungsbereiche<br />

in Deutschland jedoch kaum verwendet.<br />

Es gilt jedoch, dass <strong>für</strong> hüttensandhaltige Zemente der Anteil der enthaltenen <strong>Alkali</strong>en<br />

höher sein kann als bei reinen Portlandzementen, ohne dass eine AKR provoziert wird.<br />

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