Entwicklung einer Referenzkörnung für die Alkali-Kieselsäure - GBV
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2 GRUNDLAGEN DER ALKALI-KIESELSÄURE-REAKTION<br />
z.B. <strong>einer</strong> Karbonatisierung wieder freigesetzt werden und so erneut <strong>für</strong> eine AKR zur<br />
Verfügung stehen [Sch01].<br />
2.2.3 EINFLUSS DES WASSER-ZEMENT-WERTES<br />
Praxisübliche Wasser-Zement-Werte (w/z), <strong>die</strong> das Verhältnis von Wasser zu Zement<br />
im Beton ausdrücken, liegen zwischen 0,35 und 0,6. Zur vollständigen Hydratation der<br />
Zementklinkerphasen, was meist Jahre dauern kann, ist ein w/z von 0,4 notwendig<br />
[Grü01]. Selbst bei relativ niedrigen w/z-Werten und bei optimaler Packungsdichte<br />
verbleiben bei der Entstehung der Hydratationsprodukte immer wassergefüllte Zwischenräume,<br />
<strong>die</strong> als Gelporen (Durchmesser liegt im Nanometer-Bereich) bezeichnet<br />
werden [Grü01]. Steht mehr Wasser zur Verfügung, als bei der Hydratation verbraucht<br />
wird, so verbleibt <strong>die</strong>ses in so genannten Kapillarporen (Durchmesser ca. 0,1 µm bis 10<br />
µm), <strong>die</strong> ca. 1000 mal so groß sind wie <strong>die</strong> Gelporen [Spri07].<br />
Das in den Gel- und Kapillarporen enthaltene Wasser mit seinen gelösten Inhaltsstoffen<br />
wird als Porenlösung bezeichnet. Diese ist <strong>für</strong> den Ablauf der <strong>Alkali</strong>-<strong>Kieselsäure</strong>-<br />
Reaktion von zentraler Bedeutung, da sie als Diffusionsmedium eine Brücke zwischen<br />
den festen Hydratationsprodukten und der festen Zuschlagkörnung darstellt, über <strong>die</strong> ein<br />
Stoffaustausch löslicher Bestandteile erfolgen kann [Ött04].<br />
In Abhängigkeit vom w/z-Wert liegt mehr oder weniger Porenlösung in stärkerer oder<br />
schwächerer Konzentration vor. Auch durch den Hydratationsfortschritt, der Wasser<br />
bindet, verändert sich, trotz u.U. konstanter Menge an gelösten Ionen, <strong>die</strong> Konzentration<br />
der Porenlösung (siehe Bild 2.11).<br />
Bild 2.11: Einfluss der Verringerung des freien Wassers auf <strong>die</strong> Konzentration der Porenlösung [Sch04]<br />
Je höher der w/z-Wert bei der Herstellung eines Betons gewählt wird, desto mehr steigt<br />
<strong>die</strong> Reaktionsgeschwindigkeit der Klinkerphasen, wobei außerdem ein höherer Hydrata-<br />
16<br />
Gelöste Ionen: 1,0 M.-% (= konstant) gelöster Anteil<br />
20 g/l 22 g/l 33 g/l Konzentration<br />
50 ml<br />
100 g<br />
45 ml<br />
5 ml<br />
100 g<br />
Hydratationsdauer<br />
30 ml<br />
20 ml<br />
100 g<br />
freies Wasser<br />
Hydratwasser<br />
Zement