Entwicklung einer Referenzkörnung für die Alkali-Kieselsäure - GBV
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2 GRUNDLAGEN DER ALKALI-KIESELSÄURE-REAKTION<br />
Bild 2.15: Dehnung von Betonprobekörpern mit und<br />
ohne Zusatz von Mikrosilica bei Nebelkammer- und<br />
Außenlagerung [Bok01]<br />
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Bild 2.16: Dehnung von Betonprobekörpern mit<br />
Zusatz von Flugasche und Metakaolin bei Nebelkammer-<br />
und Außenlagerung [Bok01]<br />
Die Verwendung von Flugasche bzw. Metakaolin ergibt nach [Bok01] je nach Lagerungsbedingungen<br />
ebenfalls irreführende Laborergebnisse (Bild 2.16). Ähnlich wie bei<br />
der Verwendung von Mikrosilica zeigten <strong>die</strong> in der Nebelkammer gelagerten Proben<br />
keine Auffälligkeiten, während bei Freilandlagerung durchaus AKR-Schäden entstanden.<br />
Auch der umgekehrte Effekt, dass Laborbetone bei entsprechender Lagerung alle Zeichen<br />
<strong>einer</strong> Schädigung durch AKR aufweisen, unter normaler Bewitterung aber keine<br />
Schäden entwickeln, ist bekannt [Sie06, Sta06a]. Dies trifft vor allem auf Schnellprüfverfahren<br />
von Gesteinskörnungen zu, bei denen mitunter in der Praxis ungefährliche<br />
Gesteinskörnungen als reaktiv eingestuft werden. Allerdings liegen sie damit deutlich<br />
auf der sicheren Seite.<br />
2.5 ZUSAMMENFASSUNG UND ZIELSTELLUNG<br />
Die Literaturübersicht zeigt, dass <strong>die</strong> <strong>Alkali</strong>-<strong>Kieselsäure</strong>-Reaktion im Beton ein breites<br />
Forschungsgebiet ist, <strong>für</strong> das bereits zahlreiche, z. T. sich widersprechende Erkenntnisse<br />
vorliegen. Nach wie vor gibt es eine Vielzahl offener Fragestellungen. Während z. B.<br />
der Reaktionsablauf der AKR als wissenschaftlich gut untersucht gilt, sind <strong>die</strong> in der<br />
Literatur angegebenen Mechanismen, <strong>die</strong> zum Quellen des <strong>Alkali</strong>-Silikat-Gels führen,<br />
z. T. widersprüchlich. Als problematisch erweist sich auch <strong>die</strong> Verwendung neuartiger<br />
Taumittel (z.B. auf Flughäfen) auf Acetat- oder Formiat-Basis, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> <strong>Alkali</strong>-<br />
Zufuhr von außen in eigentlich nicht reaktiven Betonmischungen dennoch eine Schädigung<br />
infolge AKR provozieren können. Hier besteht Forschungsbedarf, genau <strong>die</strong>s zu<br />
verhindern.<br />
Die Übertragbarkeit von Laborergebnissen auf real existierende Bedingungen muss<br />
ebenfalls noch weiter verifiziert werden, um tatsächlich übereinstimmende Ergebnisse