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Testimonial - Universität Kaiserslautern

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der Weiterbildungspraxis gewesen bin und wir in der<br />

Erwachsenenpädagaogik auch zu den am meisten zitierten<br />

Segmenten in Deutschland gehören. Also die Erwachsenenbildung<br />

ist für mich eigentlich das, was im Vordergrund steht und<br />

das würde natürlich jetzt weit führen, wenn ich erklären sollte<br />

„warum?“ Ich will nur andeuten, wobei ich die gute Frage, was<br />

ein Erwachsener eigentlich ist, dabei ausklammere. Wesentlich<br />

ist für mich, dass man sich bereits sehr früh in der<br />

Arbeiterbewegung auf die Selbstlernfähigkeiten und die<br />

Selbstbewegung der Erwachsenen konzentriert hat. Die<br />

Erwachsenen waren die Zielgruppe der Pädagogik, die als erste<br />

auch in den Diskussionen als eine autonome Gruppe<br />

wahrgenommen wurden - bis hin zu der berühmten Frage in den<br />

1920er Jahren „Was hat ein <strong>Universität</strong>sprofessor einer Gruppe<br />

erwachsener Menschen wirklich zu sagen?“, und die Antwort war<br />

in dem Artikel: „Nichts!“ Warum? Weil er nicht aus ihrer<br />

Lebenswelt kommt, weil er ihre Fragen nicht kennt. Und dieses<br />

Denken vom Teilnehmer her, das hat sich natürlich in den letzten<br />

Jahren und Jahrzehnten als ein Paradigma entwickelt, welches<br />

generell für Bildungsfrage von Bedeutung ist: Wir müssen stärker<br />

von den Lernern ausgehen, nicht von unseren Input-<br />

Überlegungen. Da ist die Erwachsenenbildung Vorreiter. Das<br />

vielleicht mal als Hinweis darauf, woher sich diese Begeisterung<br />

und diese Widmung gegenüber diesem Gebiet herleitet.<br />

Was die <strong>Universität</strong> anbelangt, können wir nicht sagen, „Ok,<br />

wenn einer studiert hat, dann hat er ausgelernt.“ Es ist vielmehr<br />

eine Frage, wie sich die <strong>Universität</strong>en aufstellen in dem<br />

kontinuierlichen Prozess des immer wieder intervallhaften,<br />

wissenschaftlichen Lernens von Erwachsenen. Das ist eine alte<br />

Diskussion wie du weißt, die OECD nannte dies in den 1970er<br />

Jahren die „Recurrent Education“. Und das war ein Hauptmotiv<br />

für den Versuch, an der <strong>Universität</strong> die Erwachsenenbildung<br />

praktisch werden zu lassen. Und es kam noch ein weiteres<br />

Segment mit hinein, nämlich der Fernstudiengedanke. Das hat<br />

dann ein bisschen was auch zu tun damit, dass ich an der<br />

Fernuniversität Hagen habilitiert habe, aber es war auch die<br />

damalige politische Landschaft, dass man gesagt hat, „Wir<br />

wollen Fernstudien machen. Wir machen unsere universitäre<br />

Weiterbildung als Fernstudium.“ So ist dieser Link entstanden.<br />

Jetzt zu der Neuorientierung, vielleicht in wenigen Worten. Wenn<br />

man sich das jetzt anschaut, was in den letzten 20 Jahren<br />

entstanden ist, kann man sagen, wir haben an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Kaiserslautern</strong> ein Feld in dem etwas Unglaubliches gelingt. Da<br />

lernen erwachsene Menschen – ich übertreibe jetzt mal – ohne<br />

dass ihnen ein Professor begegnet. Es begegnen ihnen aber<br />

ganz viele Materialien von unterschiedlichen Professoren aus<br />

unterschiedlichen <strong>Universität</strong>en und siehe da, sie setzen sich<br />

damit selbstgesteuert auseinander. Natürlich mit Guidelines, die<br />

wir entwickeln, sowie mit Foren, Chatrooms etc. – gesteuert von<br />

Aufgaben, die wir ihnen stellen. Aber es ist ein selbstgesteuertes<br />

Lernen. Und da ist die Frage naheliegend, warum wir diese<br />

fortgeschrittene Form von Selbstlernen nicht auch unseren<br />

üblichen, normalen, grundständigen Studenten zugänglich<br />

machen. Das ist der Gedanke. Und dann kommt noch als<br />

weiterer Gedanke hinzu, dass wir gesagt haben, wenn unsere<br />

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