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Der Verband der Berufssoldaten der DDR - AGGI-INFO.DE

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werden konnten. Mit dieser Orientierung, die zur Bildung einer beson<strong>der</strong>en Kommissionbeim Hauptvorstand des VBS und im Mai 1990 zu konzeptionellen Diskussionensowie zur Herausgabe von Empfehlungen für eine entsprechende Arbeit <strong>der</strong>Truppen- und Ortssektionen führte, griff <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> zugleich auf Erfahrungen an<strong>der</strong> Basis zurück. Vor allem Sektionen des VBS in den Wehrorganen, bei denen seitlängerem Reservistenbeiräte bestanden, hatten teilweise bereits selbst in dieseRichtung gehende Initiativen ergriffen. Schon ab 21.Februar 1990 hatte die Sektiondes VBS beim Wehrkreiskommando Stadtroda beispielsweise monatliche Sprechstundenfür aktive Soldaten und Reservisten eingeführt, die von den Reservistenangenommen und gern genutzt wurden. Die Liste <strong>der</strong> Probleme, <strong>der</strong>er sich <strong>der</strong> VBShier anzunehmen hatte, war lang. Es ging um die Anrechnung <strong>der</strong> Dienstzeit in <strong>der</strong>NVA auf die spätere Betriebszugehörigkeit und die Gewährleistung von Dienstbeschädigungsrenten,um die Anerkennung bei <strong>der</strong> NVA erworbener Qualifikationenund die Sicherung medizinischer Untersuchungen <strong>der</strong> Invalidenrentner in denMilitärlazaretten, immer öfter aber auch um die Einglie<strong>der</strong>ung in den Arbeitsprozeßo<strong>der</strong> in Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.Eine weitere, wenn auch zahlenmäßig weitaus kleinere Gruppe, die stärker in denBlickpunkt <strong>der</strong> Arbeit rückte, waren die Frauen in <strong>der</strong> NVA. Weibliche Armeeangehörigegab es sowohl als Berufs- als auch als Zeitsoldaten nicht nur in militärmedizinischen,son<strong>der</strong>n auch in Nachrichten- und an<strong>der</strong>en Verwendungen. Seit <strong>der</strong>Einführung eines Studiengangs für weibliche Berufsoffiziere an <strong>der</strong> Offiziershochschule<strong>der</strong> Landstreitkräfte in den 80er Jahren war ihre Zahl weiter angestiegen.Neben spezifischen sozialen und rechtlichen Problemen warf <strong>der</strong> Militärdienst vonFrauen angesichts <strong>der</strong> sich abzeichnenden Perspektiven <strong>der</strong> Armee Fragen nachdessen Zukunft auf. <strong>Der</strong> VBS reagierte mit <strong>der</strong> Einrichtung einer Frauenkommissionbeim Hauptvorstand und mit <strong>der</strong> Einberufung einer Frauentagung, die unter demThema „Frauen im Dienstverhältnis – Anspruch, Realität und Perspektiven“ vom 08.bis zum 10.Juni 1990 in Leipzig stattfand.Die zu diesem Zeitpunkt laufenden staatlichen Vorbereitungen für die Wie<strong>der</strong>einführung<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>struktur auf dem Territorium <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> stellten den VBS vorstrukturelle Fragen. Abzusehenden Verän<strong>der</strong>ungen in den Organisationsstrukturen<strong>der</strong> Parteien und Organisationen, <strong>der</strong> Runden Tische u.a. mußte <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> raschentsprechen, denn damit wechselten auch die kompetenten Ansprechpartner vonBezirks- auf Landesebene. Aus den Kreisverbänden des VBS heraus waren innerhalb<strong>der</strong> Territorien <strong>der</strong> künftigen Län<strong>der</strong> bereits im Mai/Juni 1990 Initiativgruppenentstanden, die die Gründung von Landesverbänden anstrebten und vorbereiteten.Vertreter des Hauptvorstandes berieten am 21.Juni1990 in Dessau mit Teilnehmernaus allen Bereichen des VBS über die Wege zur Bildung von Landesverbänden.Zugrunde lagen dem die Erfahrungen einer Koordinierungskommission für die Bildungdes Landesverbands Sachsen/Anhalt. <strong>Der</strong> Hauptvorstand akzeptierte die bisherigeEntwicklung als „vorläufige“, die zum gegebenen Zeitpunkt unkompliziertoffiziellen Charakter erhalten sollte, und beschloß eine Empfehlung zur Bildung <strong>der</strong>Landesvorstände. Danach sollte die Bildung <strong>der</strong> Landesverbände durch Landeskonferenzenlegitimiert und ein Landesvorstand gewählt werden. Dieser sollte imInteresse <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> Arbeit personell klein gehalten werden (7 – 8 Mitglie<strong>der</strong>).Zeitlich war dies für September/ Oktober 1990 vorgesehen.Über Monate hinweg unternahm <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> darüber hinaus Anstrengungen für denAufbau einer För<strong>der</strong>gesellschaft nach dem Beispiel des DBwV. Auch die Finanzregelungensollten mit denen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>gesellschaft des DBwV übereinstimmen.Hauptfrage war die vertragliche Bindung von Unternehmen, die bereit waren, den

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