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Der Verband der Berufssoldaten der DDR - AGGI-INFO.DE

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<strong>der</strong> „Runden Tische“ erfolgten Öffnung nach außen fremd - und suspekt. Suspektsowohl im Hinblick auf die rasche Anbie<strong>der</strong>ung einiger als auch auf die „Parteiherkunft“aller <strong>Berufssoldaten</strong>, vor allem aber wegen des Potentials zur Störung„ihres“ Weges zur Einheit – des bedingungslosen Beitritts. An<strong>der</strong>s: das warenletztlich Zweifel an <strong>der</strong> Loyalität <strong>der</strong> Armee, auch nach <strong>der</strong> neuerlichen problemlosenVereidigung – o<strong>der</strong> gerade weil sie so problemlos verlief? Ein Selbstverständnis alsVolksarmee jedenfalls erkannte ihr niemand zu – we<strong>der</strong> vor noch nach dem03.Oktober. (7)So ist die kurze Geschichte des <strong>Verband</strong>es Teil <strong>der</strong> Geschichte einer „Wende“, diekeine war. Die <strong>DDR</strong> hatte sich nicht „gewendet“; sie war noch dabei, und sie endete,bevor sie dies wirklich konnte – wenn sie es denn hätte tun können. Sie trat nichtaufrecht in eine deutsche Wie<strong>der</strong>vereinigung, die auch ihrer Armee eine faire Chancegegeben hätte. Sie trat bei. Eine Armee aber kann nicht „beitreten“.Für den <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Berufssoldaten</strong> <strong>der</strong> <strong>DDR</strong> gilt Ähnliches. Betrachtet manGründung und Wirken von ISOR, wäre ein Fortbestand des VBS wohl denkbargewesen. Er hätte sich dann allerdings den gleichen Anfeindungen aussetzenmüssen wie diese o<strong>der</strong> wie die PDS, und sein Einfluß wäre in den entscheidendenJahren nach 1991 wohl auch angesichts seiner Mitglie<strong>der</strong>zahl gering geblieben. Vorallem aber wäre er gering geblieben, weil er keine aktiven Soldaten, son<strong>der</strong>nausschließlich Zivilisten vertreten hätte, denen we<strong>der</strong> Dienstzeit in einer deutschenArmee noch Dienstgrad a. D. zuerkannt wurde und von denen die Mehrheit quasischon Rentner war. So blieb <strong>der</strong> Einzeleintritt, wenn auch nicht ohne innereÜberwindung <strong>der</strong> Beitretenden, in den DBwV folgerichtig. Über letzteren aber solltesich niemand beklagen. <strong>Der</strong> DBwV hat sich – auch seinerseits nicht ohne innereÜberwindung – ehrlich für seine neugewonnene Klientel eingesetzt, und er hat diesunbestritten erfolgreich getan. Auch wenn noch manches zu tun bleibt.Anmerkungen1. Es war dies das erste <strong>der</strong> Öffentlichkeit übergebene komplexe Dokument zu einerMilitärreform. Autoren waren Dr. Klaus Benjowski, Prof. Dr. BernhardGonnermann, Dr. Wolfgang Schwarz, Generalmajor Prof. Dr. Rolf Lehmann,Kapitän zur See Prof. Dr. Wolfgang Scheler und Oberst Prof. Dr. WilfriedSchreiber. Zuvor wurde bereits im Ministerium für Nationale Verteidigung einKonzept für eine Militärreform vorgelegt und diskutiert, das jedoch nichtveröffentlicht wurde.2. Informationsblatt „Militärreform in <strong>der</strong> <strong>DDR</strong>“, Nr. 1/90, Seiten 2 f..3. So seine Einschätzung in einem Gespräch mit dem damaligen Bundesvorsitzendendes Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Rolf Wenzel, nach dessenWie<strong>der</strong>gabe4. Nach den Angaben von Theodor Hoffmann dienten Anfang 1990 rund 36 000Berufsoffiziere, fast 10 000 Fähnriche und knapp 16 000 Berufsunteroffiziere in<strong>der</strong> NVA. Darüber hinaus gab es infolge von Reduzierungsmaßnahmen mehr als6 000 <strong>Berufssoldaten</strong>, die außerhalb <strong>der</strong> gültigen Stellenpläne in geson<strong>der</strong>tenNachweisen geführt wurden. Siehe dazu Theodor Hoffmann: Das letzteKommando, 2.Aufl., Berlin/Bonn/Herford, 1994, S. 181.

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