Verhaltenstherapie - Monkisch
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Gruppentherapie 79<br />
Verwandte Gruppen<br />
Die folgenden Gruppen werden nicht zur klassischen Gruppenpsychotherapie gezählt, wobei es bei manchen<br />
durchaus fließende Übergänge gibt.<br />
• Selbsterfahrungsgruppen und Encountergruppen sollen Lernen über das eigene Verhalten in der Gruppe eröffnen.<br />
Psychische Stabilität ist Teilnahmevoraussetzung.<br />
• Die T-Groups der Gruppendynamik haben oft therapeutischen Charakter , wie auch die Großgruppen des<br />
Organisations-Laboratoriums.<br />
• Als Grupo Operativo wird eine analytische Gruppentechnik bezeichnet, die von Enrique Pichón-Rivière für<br />
Jugendliche entwickelt wurde. Er gab ihnen die Möglichkeit, sich selbst zu betreuen.<br />
• Auch in Selbsthilfegruppen unterstützen sich Betroffene gegenseitig. A-Gruppen nach dem<br />
Zwölf-Schritte-Programm werden manchmal vorbereitend, begleitend und nachsorgend-stabilisierend parallel zur<br />
Therapie eingesetzt.<br />
• Psychoedukation bedeutet Schulung psychisch Kranker, oft gemeinsam mit den Angehörigen, damit sie Krankheit<br />
und Behandlung besser verstehen. Erfahrungsaustausch und Hilfe zur Selbsthilfe sind wesentliche Inhalte.<br />
• Trainings- und Übungsgruppen zur Stress- oder Angstbewältigung, zu Kommunikations- und<br />
Selbstsicherheitstraining folgen oft einem vorgegebenen Ablauf mit klar strukturierten verhaltenstherapeutischen<br />
Übungen nach einem Manual.<br />
• Gruppensupervision und analytische Balint-Gruppen behandeln die Beziehungen von Therapeuten, Pädagogen<br />
und anderer psychosozialer Berufe zu Klienten und Patienten, Sie sind zentriert auf die berufliche Kompetenz.<br />
Ausbildung des Gruppentherapeuten<br />
Jede Schule hat ihr eigenes Ausbildungskonzept. Dabei unterscheiden sich die Zugangsvoraussetzungen je nach<br />
Land und Psychotherapiegesetz. In einigen Ländern ist eine vorausgehende Ausbildung in einem<br />
einzeltherapeutischen Verfahren vorgeschrieben. Allen gemeinsam ist intensive Selbsterfahrung in der Gruppe,<br />
Arbeit als Co-Therapeut und als Therapeut unter Supervision.<br />
In Österreich werden - für die Eintragung in der Psychotherapeutenliste des Bundesministeriums für Gesundheit -<br />
gefordert:<br />
• das Psychotherapeutische Propädeutikum (765 Std. Theorie, 480 Std. Praktikum, 20 Std. Supervision und 50 Std.<br />
Selbsterfahrung), sowie anschließend daran<br />
• das Fachspezifikum mit 300 Stunden Theorie, mindestens 200 Stunden Selbsterfahrung, 550 Stunden Praktikum<br />
mit 30 Std Praxissupervision, weitere 100 Stunden je nach Schwerpunktbildung der Methode und folgende<br />
• Praxis: 600 Stunden therapeutische Arbeit und 120 Stunden Supervision.<br />
Ein Zertifikat der Internationale Arbeitsgemeinschaft für Gruppenanalyse kann nach zehnmaliger Teilnahme am<br />
zehntägigen Fortbildungs-Workshop erworben werden – viermal als Teilnehmer, dreimal als Beobachter, dreimal als<br />
Co-Leiter. Außerdem sind in der ersten Studienphase zwei theoretische Referate und zwei Supervisionsfälle zu<br />
präsentieren, sowie zwei Aufnahmegespräche zu führen.<br />
Für die Ausbildung von Gruppenpsychotherapeuten, Supervisoren und Gruppendynamikern ist die Teilnahme an<br />
Selbsterfahrung Zulassungsbedingung. In Selbsterfahrungsgruppen gibt es stets fließende Übergänge zu den<br />
verschiedenen Formen der Gruppenpsychotherapie (analytisch, klientenzentriert, gestalttherapeutisch,<br />
gruppendynamisch).