AUS BKK WIRD BBK AUS BKK WIRD BBK - Kassenärztliche ...
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Die zertifizierte Zwangsfortbildung mit ihrer<br />
entwürdigenden Punktesammelei ist nun<br />
also nachdem politischen Diktat Realität und<br />
lässt gestandene Ärztinnen und Ärzte wie die<br />
Schulmädchen/-jungen nach dem Ende von<br />
Seminaren und Kongressen in langer Schlange<br />
an den Anmeldeständen um ihre Legitimationspunkte<br />
bitten, die dann irgendwann einmal<br />
in ein paar Jahren die KV-Honorare ohne<br />
Strafabzüge sichern sollen. – DMP-Programme<br />
für alle möglichen Krankheiten sind<br />
ebenfalls nach der Gesetzeslage nicht mehr<br />
aufzuhalten und werden mit Hilfe mehr oder<br />
weniger deutlicher Erpressungsversuche seitens<br />
der Krankenkassen wider besseres medizinisches<br />
Wissen und Gewissen einem Berufsstand<br />
übergestülpt, der sich in grauer Medizinvorgeschichte<br />
einmal als „freier Beruf“<br />
bezeichnet hat. Und zur Erhaltung dieser<br />
DMP-Legitimation müssen die Kolleginnen<br />
und Kollegen selbstverständlich regelmäßig in<br />
Qualitätszirkel traben und entsprechende<br />
Kongresse besuchen. Falls demnächst zu den<br />
bisher bereits existierenden Programmen neue<br />
DMP-Programme wie KHK, COPD, Fußpilz<br />
oder Reizdarm hinzustoßen, wird sich die<br />
zeitliche Belastung nach Sprechstundenende<br />
durch neue Qualitätszirkel und Auffrischungskurse<br />
weiterhin drastisch erhöhen.<br />
Zusätzlich ist ein neues Qualitätsmanagement<br />
für Praxen ebenfalls im Gesetz zwingend<br />
vorgegeben - und es bedarf mit Sicherheit<br />
nicht der Gabe der Prophetie um<br />
vorauszusagen, dass Praxiszertifikate mit dem<br />
Nachweis der Management-Qualität in naher<br />
Zukunft für teures Geld und noch kostbarere<br />
Zeit zur vertragsärztlichen Tätigkeit<br />
gehören werden.<br />
All diese neuen „Qualitäts-Folterinstrumente“<br />
seitens der Politik suggerieren der<br />
Öffentlichkeit, dass vor diesen neuen Fortbildungszwängen<br />
ärztliche Qualität und me-<br />
KV intern: Kolumne<br />
Dr. Michael Drews<br />
Wie ich<br />
es sehe ...<br />
dizinische Kompetenz offenbar nicht vorhanden<br />
waren. Eine solche Unterstellung<br />
empfinde ich als Unverschämtheit, blanken<br />
Hohn und Diffamierung eines ganzen Berufsstandes<br />
- sie sind eine politische Ohrfeige<br />
für alle Ärztinnen und Ärzte, die immer schon<br />
nach eigenem Berufsverständnis versucht haben,<br />
ihr medizinisches Wissen zum Wohl der<br />
Patienten auf dem neuesten Strand zu halten.<br />
Bei all diesen angeblich notwendigen Qualitätsvorgaben,<br />
Punktesammelaktionen und<br />
DMP-Bürokratismusdaumenschrauben gibt es<br />
nur ein kleines Problem, das sich allmählich zu<br />
einem großen entwickeln wird: die vielen Patienten,<br />
die jeden Tag medizinisch und<br />
menschliche Hilfe suchen, stören doch ganz<br />
erheblich bei der Umsetzung all dieser vielen<br />
neuen abverlangten Qualitätsnachweise und<br />
Zwangsfortbildung - DMP-Programme -<br />
Qualitätszirkel:<br />
Nur die Patienten stören massiv!<br />
Kompetenzsicherungsmaßnahmen. Ohne<br />
die vielen Tag für Tag störenden Patienten,<br />
ohne die ständige Belästigung in unseren Praxen<br />
durch kranke oder polymorbide Patienten<br />
ließen sich die neuen Gesetze zur Qualität<br />
und Fortbildung für uns Vertragsärzte viel<br />
leichter und bequemer umsetzen. Dass sich<br />
aber hinter all den Ärztinnen und Ärzten nicht<br />
nur Medizininstitutionen sondern auch noch<br />
Menschen verbergen, die möglicherweise<br />
gelegentlich das profane Bedürfnis nach ein<br />
wenig Familienanschluss, Freizeit, Urlaub,<br />
Sport- oder Kulturaktivitäten verspüren - diese<br />
Überlegungen sind im neuen GMG wie auch<br />
in dieser Gesellschaft offensichtlich nicht einmal<br />
angedacht. Der Faktor "Lebensqualität"<br />
hat offenbar nach den Vorstellungen der hohen<br />
Politik im Zusammenhang mit ärztlicher<br />
Tätigkeit keinerlei Bedeutung. Was sind wir<br />
Mediziner nur für eine seltsame Spezies mit<br />
der Mentalität von Masochisten, Opferlämmern<br />
oder Chamäleons, dass wir dies alles<br />
ohne großen Widerstand klaglos mit uns machen<br />
lassen!<br />
Nordlicht AKTUELL 11 | 2004<br />
SERIE: Selbsthilfegruppen<br />
in Schleswig-Holstein<br />
Bundesselbsthilfeverband<br />
für<br />
Osteoporose e.V.<br />
Mit zahlreichen örtlichen Selbsthilfegruppen<br />
und einer bundesweit organisierten Lobbyarbeit<br />
ist der Bundesselbsthilfeverband für<br />
Osteoporose Ansprechpartner für die von der<br />
Krankheit Betroffenen, behandelnde Ärzte,<br />
Therapeuten und Wissenschaftler. Der Bundesverband<br />
stellt als Dachverband der Osteoporose<br />
Selbsthilfegruppen für die Aktivitäten<br />
der einzelnen Gruppen Arbeits- und Informationsmaterial<br />
bereit, schult und berät die<br />
ehrenamtlichen Helfer und gewährt finanzielle<br />
Unterstützung. Gleichzeitig sorgt er mit diversen<br />
Fortbildungsveranstaltungen für ein<br />
anhaltend hohes Niveau in der therapeutischen<br />
Behandlung. In Schleswig-Holstein unterhält<br />
der Verband Selbsthilfegruppen in Kaltenkirchen,<br />
Aukrug, Geesthacht, Lübeck/<br />
Bad-Schwartau, Burg auf Fehmarn, Heiligenhafen<br />
und in Reinfeld.<br />
Mit seinen vielfältigen Initiativen wirkt der<br />
Verband der weitverbreiteten Ansicht entgegen,<br />
Osteoporose sei ein typisches Gebrechen<br />
älterer Menschen. Schließlich, so bemängelte<br />
erst kürzlich Prof. Dr. med. K. Joachim<br />
Münzenberg in der Informationszeitschrift<br />
des Bundesselbsthilfeverbandes „Osteoporose<br />
aktuell“, sei es erstaunlich, wie wenig die<br />
Bruchfestigkeitseigenschaften des osteoporotischen<br />
Knochens Beachtung fänden, obwohl<br />
es doch vor allem die Knochenbrüche<br />
seien, welche die altersabhängige Osteoporose<br />
zur eigentlichen Krankheit machten.<br />
Münzenberg: „Dieser Mangel betrifft die Hinwendung<br />
der Wissenschaft ebenso wie die<br />
ärztliche Beratung in der Praxis.“<br />
Kontakt:<br />
Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose<br />
Bundesgeschäftsstelle:<br />
Kirchfeldstr. 149,<br />
40215 Düsseldorf<br />
Telefon 0211 - 319165<br />
Telefax 0211 - 332202 oder<br />
E-Mail: info@bfo-aktuell.de<br />
Jakob Wilder, KVSH<br />
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