Folie 1
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Der S-Bahnhof Bornholmer Straße wurde mit Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 geschlossen.<br />
Die Züge in den Norden West-Berlins passierten den Bahnhof ohne Halt auf dem westlichen Gleis. Für<br />
die Züge, die vom Ost-Ring nach Bernau fuhren, hat die DDR-Führung schon 1952 – nach der<br />
Schließung der Elbe-Grenze und des Außenrings um Berlin – ein Fernbahngleis elektrifizieren lassen.<br />
Der Weg von Schöneweide nach Pankow sollte nicht länger über den West-Berliner Bahnhof<br />
Gesundbrunnen führen. Im Jahr des Mauerbaus wurde dann eine eigene, unterirdische S-Bahn-Trasse<br />
gebaut. Und schon im Dezember 1961 war aus der „Stalin“- eine „Ulbricht-Kurve“ geworden, durch die<br />
Züge von der Schönhauser Allee direkt nach Pankow ratterten. Vom neuen Steg zwischen<br />
Behmstraße und Mauerpark ist noch die hintere Mauer zu sehen, mit der diese grenznahen<br />
Bahnanlagen vom Ost-Berliner Stadtgebiet abgetrennt waren. Weiter führt der Mauerweg über die<br />
alte Schwedter Straße durch den Mauerpark. Er hat seine heutige Breite durch einen<br />
Gebietsaustausch 1988/89 erhalten. Der Streifen des alten Eberswalder Güterbahnhofs wurde dem<br />
Territorium der DDR zugeschlagen.<br />
Am Ende des Mauerparks knickte die Grenze im rechten Winkel nach Westen ab. Hier, am Anfang der<br />
Bernauer Straße, stand bis zum Gebietsaustausch die höchste West-Berliner „Besuchertribüne“, für<br />
den Blick und den Gruß über die Mauer. Die Bernauer Straße, der der Mauerweg nun bis zum S-<br />
Bahnhof Nordbahnhof folgt, hat nach dem 13. August 1961 traurige Berühmtheit erlangt.<br />
Dramatische Fluchten erschütterten die Weltöffentlichkeit, bei denen Menschen aus den Häusern zu<br />
entkommen versuchten, die zu Ost-Berlin gehörten, während der Bürgersteig vor der Haustür schon<br />
West-Berliner Boden war. Nachdem an der Bernauer Straße ein langes Stück der „Vorderlandmauer“<br />
vor dem Abriss bewahrt werden konnte, ist zwischen Brunnen- und Gartenstraße die Gedenkstätte<br />
Berliner Mauer entstanden. Mit der Kapelle der Versöhnung und dem Dokumentationszentrum plus<br />
Aussichtsturm ist sie der Ort in Berlin, an dem heute die Grenzanlagen am besten nachvollzogen<br />
werden können.<br />
Weiter geht es vorbei am Nordbahnhof an der ehemaligen Grenze zu West-Berlin. Der S-Bahnhof war<br />
in der Zeit der Teilung stillgelegt; er gehörte zu den so genannten Geisterbahnhöfen. Die unterirdisch<br />
verkehrenden S-Bahnzüge fuhren über diese Strecke ohne Halt vom Süden West-Berlins in den<br />
Norden. Grenzsoldaten haben die abgedunkelten Bahnsteige bewacht. Das ausgedehnte<br />
Außengelände des Nordbahnhofs wurde ab 1961 zum Grenzstreifen ausgebaut. Die erhaltenen<br />
Mauerreste sollen in den nächsten Jahren in die entstehende Parklandschaft integriert werden.<br />
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